Titel: | Klinkensteuerung von R. Middleton in Leeds. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 488 |
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Klinkensteuerung von R. Middleton in
Leeds.
Mit Abbildungen auf Tafel
27.
Middleton's Klinkensteuerung.
Diese äuſserst schnell arbeitende, durch die, Industrie,
1890 S. 286, entnommenen Abbildungen Fig. 8 bis 10 Taf. 27
veranschaulichte Steuerung besitzt mit den zur Regulirung an Gasmotoren dienenden
Steuerungen insofern eine groſse Aehnlichkeit, als auch hier bei Ueberschreitung
einer festgesetzten normalen Tourenzahl der Maschine die Dampfeinströmkanäle im
Cylinder so lange geschlossen bleiben und kein frischer Dampf hinter den Kolben
treten kann, bis die normale Geschwindigkeit wieder erreicht ist. In der
gezeichneten Stellung befindet sich der Kolben in der Mitte seines Hubes; der
linksseitige Schieber hat soeben nach erfolgter Ausklinkung die Dampfzufuhr
abgeschnitten (Fig.
9), während der rechtsseitige Schieber (Fig. 10) sich in einer
Endstellung am Anfange seines Hubes befindet. Die durch Hebel und Stangen S mit Luftbuffern in Verbindung stehenden und auf den
Ventilspindeln A lose drehbaren dreiarmigen Hebel B sind durch eine an ihren nach unten gerichteten Armen
angreifende Stange G mit einander gekuppelt und
erhalten ihre Bewegung von der Excenterstange aus; an ihren anderen beiden Armen
sind Klinken D, sowie Auslösdaumen J, M und F drehbar
befestigt, von denen die Daumen J und M Theile eines Hebels N
bilden, der durch die Stangen O mit den vom
Regulatorhebel L eingestellten Zahnsectoren K in Verbindung steht, während die Daumen F an Hebeln U sitzen,
welche durch Stangen Q mit einem festen Bolzen R verbunden sind. Zwei andere zur Steuerung gehörige
Klinken H sind auf festen Bolzen I drehbar.
Sobald der in seiner äuſsersten Rechtslage liegende Hebel B des rechtsseitigen Schiebers nach links bewegt wird, greift die Klinke
D hinter eine auf der Ventilspindel angebrachte
Nase E und veranlaſst durch den mit der ersteren fest
verbundenen Schieber das Oeffnen des Dampfeinströmkanales; je gröſser nun der
Einströmquerschnitt dieses Kanales wird, um so mehr nähert sich der Daumen F zufolge seiner Verbindungen der auf der linken
Steuerungsseite gezeichneten Stellung und bewirkt schlieſslich durch den Hebel E das Ausheben der Klinke D. Ist dieses erfolgt, so kommt die zweite Klinke H gegen die Nase E zu liegen und hält dann
den Schieber so lange in seiner Stellung, bis sie von dem durch den Regulator
beeinfluſsten Daumen J je nach der Geschwindigkeit der
Maschine früher oder später ebenfalls ausgelöst wird und damit den schnellen
Dampfabschluſs bewirkt. Ueberschreitet die Maschine ihre normale Geschwindigkeit, so
hebt der zweite Daumen M sofort die Klinke D und der Schieber wird dann bei der Bewegung des
Hebels B nach links so lange überhaupt nicht mehr
mitgenommen, bis die normale Geschwindigkeit wieder erreicht ist.
Fr.