Titel: | Giessereilaufkrahn von 5 t Tragkraft. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 55 |
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Giessereilaufkrahn von 5 t
Tragkraft.
Mit Abbildungen.
Giessereilaufkrahn von 5 t Tragkraft.
In der Schiffswerfte de la Campine in Herenthals, Belgien, ist ein Laufkrahn aufgestellt, der nach Engineering, 1890 Bd. 49 * S. 532, eine Winde mit bemerkenswerthen
Einrichtungen besitzt, welche denselben namentlich für den Giessereibetrieb sehr
geeignet machen.
Textabbildung Bd. 279, S. 55
Giessereilaufkrahn von 5 t Tragkraft.
In der Giesserei kommt es vor, dass leichtere Modelle, Kerne, mittelschwere
Formkasten und schwere Gusstheile mit demselben Krahn zu bewältigen sind. Es
erscheint daher vorteilhaft, eine mit Handtriebketten vom Standort zu betreibende
Laufkrahnwinde derart einzurichten, dass, ohne diese Triebwerke verwickelt zu
gestalten, verschieden schwere Lasten gleich günstig gehoben werden können.
Diese Aufgabe ist in der, in vorstehenden Fig. 1 und 2 dargestellten
Laufkrahnwinde in befriedigender Weise gelöst, indem mit derselben ein Mann befähigt
ist, 200 k, sowie zwei Männer 1 oder 5 t in gleich günstiger Weise zu heben.
In den Windenschilden a lagert die kleine Seiltrommel
b von 277 mm Durchmesser, unmittelbar durch das
Kettenrad c betrieben, auf deren Wellenende die
Bremsscheibe d mit dem Sperrrad e sich befindet, deren nach links gerichtete Sperrzähne in den Klinkhebel
f eingreifen. Sobald jedoch dieser zurückgezogen
wird, tritt sofort die durch den Kettenzug h betriebene
Hebelbandbremse g in Wirkung.
Im Abstand von 1000 mm lagert ferner eine zweite, 325 mm im Durchmesser messende
Trommel i, welche vermöge eines übersetzenden
Stirnradpaares k durch die Kettenscheibe l betrieben wird und ein ähnliches, jedoch entgegen
gesetzt gerichtetes Brems- und Sperrwerk mno
besitzt, welches durch den Kettenzug p bethätigt
wird.
Ueber jede der beiden Trommeln kann sich das 23,5 mm starke Drahtseil aufwickeln,
welches die lose Rolle q mit den Lasthaken trägt, und
zwar erfolgt die Aufwickelung auf die kleine Trommel b
bei gesperrt gehaltener Trommel i für die kleine Last
von 200 k und umgekehrt für die angegebene höhere Last von 1000 k.
Will man jedoch eine Last von 5000 k heben, so wird durch Aufwickelung des Seiles auf
die grosse Trommel i bei gleichzeitiger Abwickelung von
der Trommel b ein Differentialtriebwerk von grösserer
Uebersetzung geschaffen. Dies wird dadurch erreicht, dass man beide Trommeln durch
eine Gelenkkette verbindet, indem man das sonst auf der Welle von i leer laufende Kettenrad r mittels einer Zahnkuppelung s durch den
Hebel t verkuppelt und dadurch die Drehung der beiden
Seiltrommeln zwangläufig macht.
Die betreffende Einrückung s wird durch Hebel t in j der Weise besorgt, dass sein freies Ende in eine
Spindelmutter u greift, die durch ein Kettenrädchen v bethätigt die Hebelausschwingung vollendet.
Bemerkt muss noch werden, dass das auf die Laufrollen w
wirkende Räderpaar x zum Windentransport durch das
Kettenrad y auf den Krahnbalken z vorgesehen ist. Der Gitterdoppelbalken hat 12 m Spannweite, wobei zum
Krahnbetrieb eine Querwelle mit ähnlichem Kettentriebwerk wie y und x dient.
Pr.