Titel: | Ein neuer Kaliapparat zur Benutzung bei Elementaranalysen. |
Autor: | Alfred Delisle |
Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 168 |
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Ein neuer Kaliapparat zur Benutzung bei
Elementaranalysen.
Von Alfred Delisle.
Mit Abbildung.
Ein neuer Kaliapparat zur Benutzung bei
Elementaranalysen.
Die günstige Beurtheilung, welche einem nun schon vor nahezu Jahresfrist nach meinen
Angaben verfertigten Kaliapparat seitens einiger mir nahestehender Fachgenossen zu
Theil geworden ist, veranlasst mich, denselben auch weiteren Kreisen bekannt zu
geben.
Der neue Apparat, dessen mittlerer Querschnitt hier in ½ der natürlichen Grosse
abgebildet ist, besitzt im wesentlichen eine cylindrische Gestalt. Die der
Verbrennungsröhre entströmenden Gase werden, nachdem sie eine Kugel, die zur
Aufnahme von allenfalls zurücksteigender Kalilauge bestimmt ist, passirt haben,
durch eine in das cylindrische Gefäss eingeschmolzene Glasröhre bis nahe auf den
Boden desselben geleitet und entweichen, sofern sie nicht durch die Kalilauge
absorbirt werden, durch das aufgeschliffene U-förmig gebogene Kaliröhrchen. An zwei
Stellen der Gaszuleitungsröhre sind Scheiben oder vielmehr Kappen in der Weise
angebracht, dass daselbst die Röhre zunächst zu Kugeln aufgeblasen und noch in der
Hitze zusammengedrückt wurde. Diese Kappen verlaufen schwach conisch nach unten und
reichen mit ihrem äusseren Umfange sehr nahe an die innere Wandung des Gefässes. Es
sammeln sich daher unter denselben, sobald die Verbrennung eingeleitet ist,
Luftblasen an und heben die Kalilauge derart, dass dieselbe sich in drei durch zwei
Luftkissen vollkommen von einander geschiedene Schichten trennt und die Waschung der
Verbrennungsgase eine dreifache ist. (Siehe Abbildung.)
Textabbildung Bd. 279, S. 167
Kaliapparat.
Die Füllung und Entleerung des Apparates geschieht durch den Tubulus, in welchen das
Kaliröhrchen eingeschliffen ist. Das letztere wird zweckmässiger Weise zur Hälfte
(der aufsteigende Theil) mit Chlorcalcium oder Natronkalk, zur Hälfte (der nach
abwärts gerichtete Theil) mit Kalistückchen gefüllt. Die Kalilauge soll nach der
Füllung nur wenig, etwa 3 mm, über die obere Kappe zu stehen kommen. Das Gewicht des
ApparatesDerselbe wird von der Firma Cornel Heinz in
Aachen zu einem sehr massigen Preise in tadelloser Ausführung
geliefert. in Gebrauch beträgt etwa 65 g.
Da die mit diesem Apparate schon zahlreich ausgeführten Kohlensäurebestimmungen an
Genauigkeit nichts zu wünschen übrig lassen, so zweifle ich nicht, dass derselbe sich in Bälde
mit Rücksicht auf die äussert bequeme Handhabung, namentlich was Füllung und
Reinigung anbelangt, neue Freunde gewinnen wird.