Titel: | Herstellung der Wollhüte. |
Autor: | H. Glafey |
Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 271 |
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Herstellung der Wollhüte.
Mit Abbildungen.
Herstellung der Wollhüte.
Vom geschichtlichen Standpunkte aus und besonders in seiner mannigfaltigen Form
bietet der Hut ein Feld interessanter Forschungen, wie wohl kein zweites
Kleidungsstück.Lotze (Mikrokosmus) nennt ihn „unsere nach
oben verlängerte Existenz“. Trotz alledem ist sowohl über
seine geschichtliche Entwickelung, als auch Herstellung im Allgemeinen und
Besonderen nur wenig bekannt geworden, und es dürfte deshalb gerechtfertigt
erscheinen, im Nachstehenden aus einer von der englischen Zeitschrift Industries veröffentlichten Abhandlung dasjenige
wiederzugeben, was sich auf die Herstellung der Wollhüte bezieht.
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Fig. 1.Krempel der Hutwolle.
Der erste Process, welcher bei der Anfertigung der Wollhüte in Betracht kommt, ist
das Waschen der Wolle. Dasselbe wird selten von dem
Hutfabrikanten selbst ausgeführt, bildet vielmehr den Gegenstand eines besonderen
Industriezweiges und soll deshalb im vorliegenden Falle einer besonderen Betrachtung
nicht unterzogen werden.
Textabbildung Bd. 279, S. 271
Fig. 2.Anfilzvorrichtung.
Aus der gewaschenen und wieder getrockneten Wolle werden sodann, nachdem dieselbe
nach Bedarf noch mit anderen Haaren gemischt worden ist, die Fache unter
Zuhilfenahme eines Systems von Krempeln gebildet, welche im Wesentlichen denjenigen
gleichen, wie sie in der Baumwollspinnerei gebraucht werden. Das von der Krempel
gelieferte Vliess gelangt in eine Maschine, wie sie Fig.
1 veranschaulicht. Dieselbe besteht in der Hauptsache aus einem
Formdoppelkegel, der von vier in gleicher Richtung sich drehenden Kegeln getragen
und hierdurch um seine Achse gedreht wird, während er mit seinen Trägern
gleichzeitig noch eine Schwingbewegung um eine lothrechte Achse ausführt. Diese
Bewegungen haben zur Folge, dass sich das Vliess auf den Formkegel auflegt und ihn
vollständig einschliesst; damit jedoch hierbei auch an den Enden eine gleichmässige Bildung
des Faches vor sich geht, drückt der Arbeiter das Vliess, sobald es auf die Hälfte
des ihm zugewendeten Doppelkegels aufläuft, auf das Ende des letzteren.
Sobald das Fach die gewünschte Stärke erreicht hat, wird dasselbe in der
Berührungsstelle der beiden Formkegel mit Hilfe einer Schafschere getheilt und man
erhält auf diese Weise zwei Hutfache, welche an ihrem Rande in Folge der bei ihrer
Herstellung sich ergebenden Lagenkreuzungen etwas stärker sind als am Boden.
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Vorrichtung zum Antillen auf Kegeln.
Die Hutfache, deren Fasern nur ein loses Gewirr bilden, werden nun zunächst, um ihnen
etwas Festigkeit zu geben, angefilzt. Das Anfilzen kann entweder in der Weise
erfolgen, dass das Fach im zusammengelegten Zustande oder auf einen Kegel aufgezogen
der Bearbeitung unterworfen wird, In beiden Fällen macht sich die Anwendung feuchter
Wärme und Reibung erforderlich.
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Fig. 5.Auswaschen der Filzstumpen.
Umstehende Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung der
erstgenannten Art. Das zusammengelegte Fach wird auf die Arbeitsplatte gelegt und
sodann die angehobene Platte auf dieselbe herabgelassen. Ist dies geschehen, so wird
die Maschine in Bewegung gesetzt, und dies hat zur Folge, dass die letztgenannte
Platte eine hin und her gehende Bewegung auf dem Fache ausführt, dieses also
bearbeitet. Nach Beendigung dieses Processes wird das Fach geöffnet und, da der
Boden desselben nicht in dem gleichen Masse verfilzt ist wie die Wandungen, auf den
aus der Nebenfigur ersichtlichen Formkegel aufgezogen. Dieser Kegel wird ebenso wie
die Arbeitsplatte geheizt und auf seiner Spitze führt ein in einen Rahmen gespanntes
Filztuch eine schwingende Bewegung aus, um auch die Kopfpartie des Faches in der
erforderlichen Weise nachträglich anzufilzen.
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Fig. 6.Wringvorrichtung.
Das Anfilzen der Hutfache auf Kegeln hat dem vorbezeichneten Verfahren gegenüber den
Vortheil, dass das Fach in seiner ganzen Ausdehnung vollständig gleichmässig mit
einem Male bearbeitet wird. Die hierzu erforderliche Einrichtung ist in den Fig. 3 und 4 wiedergegeben. Die zu
behandelnden Hutfache, drei an der Zahl, werden über die Formkegel gezogen, sodann
die Glocken, nachdem sie in der geeigneten Weise (Fig. 4) durch Dampf
vorgewärmt worden sind, über dieselben gestürzt und in die für das Filzen
erforderlichen Schwingbewegungen versetzt. Hervorgebracht werden die letzteren durch
die über den Arbeitstisch laufende wagerechte Welle, die über jeder Glocke in einen
einstellbaren galgenförmigen Arm ausläuft, der zum Tragen der je an einem drehbaren
Kettenzug aufgehangenen Glocke bestimmt ist. Die genannte Welle wird mit ihren Armen von einer
zweiten unter dem Arbeitstische laufenden parallelen Welle mittels eines
Kurbelgetriebes in Schwingungen versetzt, während gleichzeitig die Materialträger
durch Schneckengetrieb zu einer langsam rotirenden Bewegung veranlasst werden.
Die auf die eine oder andere Weise angefilzten Fache haben bei weitem noch nicht die
erforderliche Festigkeit, um sie der Weiterbehandlung unterwerfen zu können; sie
werden deshalb noch dem eigentlichen Filzprocess unterworfen. Derselbe zerfällt in
drei Theile. Der erste hat den Zweck, die angefilzten Fache unter Zuhilfenahme
verdünnter Säure, welche die Haare für das Verfilzen geeigneter macht, zu
verdichten, und ist lediglich Handarbeit. Zur Ausführung derselben ist ein kupferner
Kessel erforderlich, in welchem sich mit Schwefelsäure versetztes heisses Wasser
befindet (auf 48 Th. Wasser 1 Th. Säure) und der von den sogen. Walkbänken umgeben
ist, vor welchen die Arbeiter, gewöhnlich vier an der Zahl, Aufstellung nehmen.
Jeder derselben nimmt gleichzeitig vier Fache in der Weise vor, dass er sie
wechselweise in die Flotte taucht und mit einem sogen. Walk- oder Rollholz auf dem
Walktische bearbeitet, bis sie nach dem Verlaufe von etwa 15 Minuten fertig für das
Auswaschen sind.
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Fig. 7.Wringvorrichtung.
Das Auswaschen, welches den Zweck hat, die Filzstumpen von der ihnen anhaftenden
Säure zu befreien,
wird in einer Hammerwalke, wie sie Fig. 5
veranschaulicht, begonnen und in einem Holzbottich beendet. Jeder Walktrog kann 50
Dutzend Hüte auf einmal aufnehmen und wird mit kaltem Wasser gefüllt gehalten,
solange sich die Hämmer in ihnen wechselweise auf und ab bewegen. Der Waschbottich
dagegen enthält heisses Wasser, um auch die letzte Spur von Säure zu entfernen.
Textabbildung Bd. 279, S. 273
Fig. 8.Steifen der Hutkörper.
Dem Waschen in der Walke folgt die den Schluss des Filzens bildende Operation des
Wringens. Ausgeführt wird dasselbe auf einer Maschine, wie sie Fig. 6 und 7 zeigen.
Das zu behandelnde Material wird bei derselben zwischen vier mit Rillen versehenen
Walzen hindurchgeführt, deren Durchmesser in der Mitte ihrer Länge kleiner ist als
an den Enden. Die Achsen der beiden unteren Rollen oder Walzen sind fest gelagert,
die Achsen der beiden oberen dagegen können an der Austrittsstelle eine
Schwingbewegung ausführen. Hervorgebracht wird diese Bewegung von der die gerillten
Walzen in Umdrehung versetzenden Hauptwelle der Maschine aus, unter Vermittelung der
kleinen Gegenwelle, deren besondere Anordnung sich aus den beiden Figuren
ergibt.
Jeder auf solche Weise bearbeitete Hutstumpen wird nun vom Hutmacher in heissem
Wasser geöffnet, auf die Walkbank gelegt und mit Hilfe eines Messstockes seine
Grosse genau ermittelt. Der genannte Messstock besteht aus einem flachen Holzstabe,
auf dessen eine Seite Masszahlen eingeschnitten sind. Sobald der Hutkörper die
gewünschte Grosse hat, wird er zur weiteren Behandlung bei Seite gelegt; ist dies
nicht der Fall, so wird er durch abwechselndes Eintauchen und Bearbeiten mit dem
Rollholze am Walkkessel in die erforderliche Grosse gebracht. Jeder Hutkörper wird
nach dieser Arbeit nochmals in heisses Wasser getaucht und empfängt eine
nachträgliche Reibung, um einen Strich auf seiner Oberfläche hervorzubringen.
Textabbildung Bd. 279, S. 273
Fig. 9.Dämpfen der Hutkörper.
Dem im Vorstehenden erläuterten Processe folgt nun das Trocknen der Hutstumpen in
einem mit einer Heizvorrichtung und geeigneten Gestellen ausgestatteten
Trockenraume, bei einer Temperatur von nicht unter 38°. Bei einer Temperatur von 66°
dauert das Trocknen etwa 12 Stunden.
Textabbildung Bd. 279, S. 273
Fig. 10.Bildung der Hutkrone.
An das Trocknen der noch weichen wasseraufnahmefähigen Hutkörper reiht sich das
Steifen derselben an, welches den Zweck hat, dem Filze eine grössere
Widerstandsfähigkeit und Dichtheit zu geben. Erreicht wird dasselbe mit einer
geeigneten, aus Schellack, Harz, Borax und Gummi zusammengesetzten Flüssigkeit, und
zwar zerfällt, da der Hutrand fester gemacht werden muss als der Kopftheil, die
ganze Arbeit in zwei Theile. Fig. 8 veranschaulicht
den ganzen Vorgang. Der erste Arbeiter, welcher seine ganze Aufmerksamkeit der
Bearbeitung des Randes zuwendet, taucht denselben in einen mit concentrirter Steifflüssigkeit
gefüllten Eimer, legt dann jeden Hutkörper flach auf den schrägen Arbeitstisch und
arbeitet mit einem Holzschaber die Steife in den Hutrand ein. Die überflüssige
Steife läuft ab. Der zweite Arbeiter empfängt dann den Hut und taucht ihn in eine
weniger concentrirte Flüssigkeit, wie sie der Kopftheil erfordert, worauf er das
Schaben wiederholt.
Die auf diese Weise gesteiften Hüte werden nun in einem zweiten Trockenraume einer
Temperatur von 82° ausgesetzt und sodann in einen Dämpfraum (Fig. 9) überführt, wo sie etwa % Stunde verbleiben, damit sich auf ihrer Oberfläche ein Flor bildet. Dem
Dämpfen folgt ein nochmaliges Trocknen für die Dauer von 3 Stunden bei einer
Temperatur von 82°, so dass der der Steifflüssigkeit beigefügte Pflanzenleim
vollständig trocken wird.
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Fig. 11.Kessel zum Schwarzfärben.
Die Krone oder Kopftheil des Hutes ist derjenige Theil desselben, welcher in allen
Operationen die grösste Aufmerksamkeit erfordert. Um dieselbe an allen Stellen
gleichmässig stark zu erhalten, wird der Hut zunächst ausgereckt und zu diesem
Zwecke auf eine Maschine gebracht, wie sie in Fig. 10
wiedergegeben ist. Das wesentliche Merkmal derselben ist ein skelettartiger
Hutblock, dessen Bogenstücke beim Aufziehen des Hutstumpens nachgeben und sich
weiter zusammendrücken, sobald die Form mit dem Stumpen in eine ebenfalls
skelettartige Form eingepresst wird, um die Krone des Hutstumpens zu strecken.
Textabbildung Bd. 279, S. 274
Fig. 12.Formgebung der Hüte.
Sobald dies in genügender Weise geschehen ist, ist der letztere fertig für das
Färben, wobei in der Hauptsache nur Braun und Schwarz in Frage kommen. Fig. 11 zeigt einen zum Schwarzfärben eingerichteten
Färbekessel. Derselbe ist behufs Heizung der Flotte mit doppelten Wandungen
ausgestattet. Die zur Verwendung kommende Farbe setzt sich zusammen aus
Blauholz, Eisenvitriol und Grünspan, und es macht sich für eine vollständige Färbung
des Hutes ein dreimaliges Einführen in dieselbe erforderlich, von denen eine jede
Periode 2 Stunden dauert, und wobei immer zwischen je zwei Behandlungen in der
Flotte eine Abkühlung in der freien Luft stattfindet. Nach dem Färben werden die
Hutkörper in kaltem Wasser ausgewaschen und sodann geformt.
Das Formen ist bis auf den heutigen Tag noch Handarbeit, da Maschinen, auf welchen
dasselbe ausgeführt werden kann, sich nicht als brauchbar erwiesen haben. Alle auf
denselben geformten Hüte gehen, sobald sie der Einwirkung der Sonne ausgesetzt
werden, wieder in ihre ursprüngliche kegelförmige Gestalt über. Fig. 12 veranschaulicht das Formen der Hüte. Dieselben
werden zunächst in heissem Wasser geöffnet und sodann unter beständigem Streichen
über eine Holzform gezogen, bis sie faltenlos sind. Ist dies erreicht, so nimmt der
Arbeiter eine Schnur, schlingt sie um die Mitte der Form und drängt sie mit Hilfe
eines Holzes bis an den Fuss der letzteren. Die Linie, wo die Hutschnur anliegt,
trennt die Krampe vom Kopftheile des Hutes. Letztere wird alsdann aufgerichtet und
schliesslich unter beständigem Eintauchen in die geeignete Form gezogen.
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Fig. 13.Maschine zum Pressen der Hüte.
Textabbildung Bd. 279, S. 274
Fig. 14.Form zum Pressen der Hüte.
In diesem Zustande verlässt der Hut die Hände des Formers, um schliesslich, nachdem
er bei 66° 4 bis 6 Stunden getrocknet ist, in geeigneter Weise appretirt zu werden.
Die erste der hier zu nennenden Arbeiten ist das Pressen, welches den Zweck hat, dem
Kopfe des an und für sich rohen Hutes eine der Mode entsprechende Gestalt zu geben,
während die Krampe erst später geformt wird. Die zur Ausführung der Pressung
verwendete Maschine ist in Fig. 13 in Ansicht
wiedergegeben, während Fig. 14 ihre Wirkungsweise
veranschaulicht. Der Tisch B trägt eine Metallform C, in die der Hut, nachdem dieselbe angewärmt worden ist,
eingesetzt wird. Auf die Krampe des Hutes kommt sodann eine dünne Metallplatte E zu liegen, bevor die mit elastischem Druckkissen D, das mit Wasser gefüllt werden kann, ausgestattete
Pressplatte gesenkt wird. Ist dies geschehen, so wird in das Druckkissen Wasser
eingetrieben, und dies hat zur Folge, dass sich der Hut an die Form C anlegt und nach seiner Auslösung aus derselben die in
Fig. 14 angegebene Gestalt G zeigt.
Der solcherart vorbereitete Hut wird nun auf eine seiner Gestalt entsprechende Form
gezogen und mit dieser auf die senkrechte Achse der in Fig.
15 wiedergegebenen Maschine gesetzt. Sobald nun die genannte Achse
derselben eine Umdrehung empfängt, sei es durch ein Reibungsgetriebe o. dgl., hält
der Arbeiter ein Sandpapier an den Hut an und schleift auf diese Weise alle
Unebenheiten ab. Ist dies geschehen, so wird das Sandpapier durch ein über Gas
angewärmtes angefettetes Kissen ersetzt und hierdurch dem Hute ein feiner Glanz
gegeben. Mit Hilfe des auf der Zeichnung ersichtlichen Handhebels kann; die die
Hutform tragende Scheibe von der sie tragenden stehenden Welle abgehoben, also
stillgesetzt werden.
Textabbildung Bd. 279, S. 275
Fig. 15.Abschleifen der Hüte.
Nach dem Pressen wird die Hutkrämpe mit Hilfe der in Fig.
16 wiedergegebenen Maschine auf die erforderliche Breite gebracht. Das
Abschneiden erfolgt mit Hilfe zweier Kreismesser, zwischen welchen die Krampe des
auf einer Form sitzenden Hutes hindurchgeführt wird. Ein anstellbares Lineal hält
den letzteren hierbei in der richtigen Entfernung von den Messern.
Textabbildung Bd. 279, S. 275
Fig. 16.Abschneidevorrichtung für die Hutkrämpen.
Durch Umlegen des Randes wird die Appretur der Krampe beendet. Diese genannte Arbeit
wird ebenfalls mit Hilfe einer hydraulischen Presse ausgeführt, wie sie in den Fig. 17 und 18 veranschaulicht ist.
Auf den Tisch B ist die Hohlform D aufgesetzt, welche eine der zu erzeugenden
Krämpenform entsprechend ausgeschnittene Platte E
trägt. Auf diese Platte wird die Krämpe des angewärmten Hutes aufgelegt und sodann
mit einer der Form nach entsprechenden ringförmigen Metallplatte bedeckt, welche
eine genaue Formgebung des Hutrandes sichern soll. Ueber dem Tische B ist eine Hohlform A
angeordnet, deren nach unten offenes Innere durch eine Gummiplatte C abgeschlossen ist. Sobald nun die Form A auf D gesenkt
worden ist, wird in die erstere Wasser eingepresst. Dies hat zur Folge, dass die
Gummiplatte C ausgedehnt wird und alle noch vorhandenen
Zwischenräume in der Form DE ausfüllt, also den Hutrand
vollständig um das Formstück E legt (Fig. 19) und ihm so bei
gleichzeitiger Abkühlung die erforderliche Gestalt gibt. Um diese Gestalt auch zu
einer dauernden zu machen, erhält dann die Hutkrämpe auf der in Fig. 20 veranschaulichten Handpresse noch eine scharfe
Biegung. Die den Kopftheil des Hutes aufnehmende Hohlform A wird durch Gas geheizt, um den Hut während der Pressung zu erwärmen;
damit jedoch hierbei der Kopftheil des Hutes nicht aus seiner Facon gebracht wird,
ist in die geheizte Form A ein ringförmiger Kasten B eingesetzt, durch welchen beständig kaltes Wasser
fliesst.
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Vorrichtung zum Pressen der Krämpe.
Nachdem so die Krampe ihre richtige Form erhalten hat, wird der ganze Umfang der-
Vorrichtung zum Pressen der Krampe, selben sorgfältig mit Hilfe eines scharfen
Eisens zugerichtet und schliesslich geglättet, worauf der Hut mit Band eingefasst,
mit Futter versehen und in anderer gewünschter Weise verziert wird. Bei guten Hüten
erfolgen alle diese Arbeiten mit der Hand, bei billigeren dagegen werden geeignete
Maschinen zur Ausführung dieser Arbeiten in Anwendung gebracht.
Durch alle die vorgenannten Arbeiten wird die Façon des Hutes wieder etwas verändert
und es macht sich deshalb eine nochmalige leichte Pressung auf einer Schraubenpresse
(Fig. 20) erforderlich. Der angewärmte Hut wird
in den ausziehbaren Tisch eingesetzt, dieser unter das Druckstück geschoben, das
letztere gesenkt und schliesslich der Tisch mit Hilfe des Handhebels gegen das obere
Formstück gepresst.
Textabbildung Bd. 279, S. 275
Fig. 20.Nachpressen des Hutes.
Den Schluss der Bearbeitung bildet ein Aufrauhen auf der in Fig. 14 wiedergegebenen Maschine, dem ein Strichgeben mit Hilfe eines
eingefetteten Kissens, das angewärmt ist, folgt, worauf der Hut in Papier verpackt wird
und zum Versand fertig ist.
H. Glafey.