Titel: | Dampfmaschinenindicator mit Flachfeder von Thompson und Bushnell. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 73 |
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Dampfmaschinenindicator mit Flachfeder von
Thompson und
Bushnell.
Mit Abbildungen.
[Dampfmaschinenindicator mit Flachfeder von Thompson und
Bushnell.]
Textabbildung Bd. 281, S. 73Dampfmaschinenindicator mit Flachfeuer von Thompson und Bushnell. Während bei den bisher benutzten Indicatoren der in den Cylindern
derselben eingeschliffene, mit dem Innenraume des Dampfcylinders in Verbindung
stehende kleine Kolben je nach dem auf seiner unteren Fläche ausgeübten Dampfdruck
eine aus Stahldraht hergestellte Spiralfeder, welche einen einfachen oder doppelten
Schraubengang bildet, mehr oder weniger zusammendrückt, so dass die dadurch
hervorgerufenen Bewegungen mittels Schreibstiftführung auf einen Papierstreifen
übertragen werden können, haben Thompson und Bushnell
nach The Engineering and Mining Journal
vom 6. December 1890 S. 645 hierzu Flachfedern benutzt, welche gegenüber
den Spiralfedern den Vorzug besitzen sollen, ein Auswechseln derselben, wie es bei
verschiedenen Dampfdrücken erforderlich ist, unnöthig zu machen, indem deren
effective Längen durch Veränderung der Lage eines mittels Stellschraube bestimmten
Fixpunktes schnell und mit Leichtigkeit dem jeweiligen Dampfdrucke entsprechend
eingestellt werden können. Wie die Abbildungen erkennen lassen, ist die Flachfeder
mit ihrem einen Ende am Indicatorgehäuse befestigt und ihr anderes Ende mit der
Kolbenstange direct verbunden. Nach dem erfolgten Lösen der ersichtlichen
Stellschraube kann der Fixpunkt der Feder so lange verändert werden, bis ein mit der
letzteren verbundener Zeiger mit dem, einem vorhandenen Dampf drucke entsprechenden
Theilstrich einer seitlich auf dem Indicatorgehäuse angebrachten Scala
übereinstimmt, für welche die Durchbiegungen der Feder genau ermittelt sind. Jeder
Indicator besitzt zwei derartige Flachfedern, eine sogen. Hoch- und
Niederdruckfeder, von denen die letztere nur bei Compoundmaschinen zur Verwendung
gelangt. Die Höhe der atmosphärischen Linie wird durch einen auf der
Kolbenstange angebrachten Drehring regulirt.
Bei der Geradführung ist, ebenso wie bei dem Indicator von Tabor (1891 279 32) der Gegenlenker vollständig
in Fortfall gekommen und die zwangläufige Geradführung des Schreibstiftes wird hier
dadurch erreicht, dass die Hülse desselben mit einer kleinen Rolle verbunden ist,
welche sich in einer auf besonderem Halter befestigten geradlinigen Führung lose
drehbar auf und nieder bewegt. Nach Abschrauben eines Deckelstückes ist der Kolben
behufs Reinigung und Oelung leicht zugänglich.
Da die Gewichte der schwingenden Massen dieses Indicators nur einen kleinen Betrag
ausmachen, werden die Schwankungen des Schreibstiftes auch bei grösseren
Geschwindigkeiten nur äusserst gering ausfallen und es empfiehlt sich aus diesem
Grunde die Anbringung des Instrumentes namentlich für schnell gehende
Dampfmaschinen; weniger werthvoll erscheint uns dagegen die Anordnung der Flachfeder
an Stelle der Spiralfeder, da erstere in einem besonderen Gehäuse untergebracht
werden muss, welches die bequeme Handhabung des Indicators wesentlich beeinflusst.
Die Beschaffungskosten einer Anzahl den verschiedenen Dampfdrücken angepassten
Spiralfedern sind im Uebrigen doch nicht so bedeutend und ein etwaiges Auswechseln
derselben lässt sich bei einer guten Construction des Indicators leicht und in
kurzer Zeit bewerkstelligen.
Fr.