Titel: | Ueber Fortschritte in der Spiritusfabrikation. |
Autor: | Morgen |
Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 300 |
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Ueber Fortschritte in der
Spiritusfabrikation.
(Schluss des Berichtes S. 283 d. Bd.)
Ueber Fortschritte in der Spiritusfabrikation.
Ueber den nicht vergährbaren Rückstand der Glukose haben
Scheibler und Mittelmeier gearbeitet (Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft, 1891). Die Verfasser untersuchten den von Cobenzl, Rosenheck und C.
Schmitt als Gallisin bezeichneten und für eine einheitliche Substanz
erklärten Körper und es gelang ihnen, darin das Vorhandensein eines Zuckers, welcher
noch eine freie Aldehydgruppe besitzt, nachzuweisen, dessen Osazon mit dem von Fischer erhaltenen Isomaltosazon sich als identisch
erwies.
Ueber die Umwandelung der Kartoffelstärke in Dextrin durch
das Buttersäureferment berichtet A. Villiers
in den Comptes rendus, 1891 Bd. 112 S. 435.
Untersuchungen über Diastase veröffentlicht Julius Szilagyi in der Chemiker-Zeitung, 1891 S. 349. Die Versuche bestätigen und erweitern die
Arbeiten Lintner's. Der Verfasser stellte Versuche
sowohl mit Gerstenmalz- wie mit Hafermalzdiastase an. Ein Vergleich dieser beiden
Versuchsreihen zeigt, dass, obwohl die chemische Zusammensetzung beider
Diastasearten ziemlich dieselbe ist und auch ihr Fermentativvermögen keine
wesentlichen Unterschiede zeigt (das Fermentativvermögen der Hafermalzdiastase
entspricht 0,13 g Maltose, das der Gerstenmalzdiastase 0,1298 g Maltose), trotzdem
die Versuche mit Hafermalzdiastase höhere Werthe ergeben. Daraus geht hervor, dass
die diastatische Wirkung der Hafermalzdiastase bei Vorhandensein von Stärkemehl eine
grössere ist als die der Gerstenmalzdiastase. Welches nun auch die Ursache dieser
grösseren Wirksamkeit sein mag, thatsächlich ist, entsprechend den betreffenden
Versuchen, auch in der Praxis die Beobachtung gemacht worden, dass die Verwendung
des Hafermalzes für die Spiritusfabrikation in Folge der damit erzielten besseren
Vergährung Vortheile bietet. Die Vorzüge der Hafermalzdiastase treten besonders bei
der Aufarbeitung defecter Getreidearten hervor, deren Stärkekörner in Zersetzung
begriffen sind und daher dextrinreichere Maischen liefern. Doch auch, wenn eine
Maische mit Gerstenmalz, die andere mit halb Gersten-, halb Hafermalz verzuckert
wird und das Verhältniss von Dextrin zu Maltose in beiden Fällen dasselbe ist,
erzielt man bei Anwendung von Hafermalz, bei sonst gleichen Verhältnissen, eine
bessere Vergährung. Die Ursache derselben ist in der Nachwirkung der Diastase zu
suchen, welche bei Anwendung von Hafermalz weit kräftiger wirkt als bei Anwendung
von Gerstenmalz. Schon der geringere Dextringehalt der vergohrenen Maische liefert
dafür einen augenscheinlichen Beweis. (Ueber günstige Beobachtungen mit Hafermalz
vgl. auch 1888 271 279 und 281.)
Untersuchungen über das Diastaseferment unter specieller
Berücksichtigung seiner Wirkung auf Stärkekörner innerhalb der Pflanze von
G. Krabbe. (Jahrbücher für wissenschaftliche
Botanik, Bd. 21 S. 520.)
Studien über Invertase (Invertin) veröffentlichen O'Sullivan und Tompson im
Journal of the Chemical Society, 1890 S. 834. Die
sehr umfangreichen Untersuchungen erstreckten sich auf die Erforschung der
Wirkungsweise der Invertase auf Rohrzucker, wobei alle Momente, welche von Einfluss
auf die Wirkung sind, berücksichtigt wurden. Weiter studirten die Verfasser die
Zusammensetzung der Invertase und geben auch ein Verfahren zur Darstellung
derselben an. Indem wir auf die interessante Arbeit hinweisen, bemerken wir nur
noch, dass die Verfasser annehmen, dass die Invertase, welche bei der Inversion des
Rohrzuckers unverändert bleibt, eine lose Verbindung mit Rohrzucker und Wasser
eingeht, welche sich in Invertzucker und Invertase spaltet.
Ueber das Invertin der Hefe veröffentlicht auch A. Fernbach eine neue Untersuchung in den Annales de l'Institut Pasteur, 1890 Bd. 4 S. 641 (vgl.
auch 1890 277 183). Er hat das Verhalten des aus
verschiedenen Hefen und aus Aspergillus niger dargestellten Fermentes, sowie die
Bedingungen für die Bildung desselben, insbesondere den Einfluss der
Nährstofflösung, in welcher die Hefe cultivirt wird, eingehend studirt.
Ueber einen 18 Proc. Alkohol ergebenden Gährungserreger
berichtet Schrohe in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 14 S. 96, auf Grund einer
Mittheilung in der Illinois Staatszeitung vom 27.
Februar 1891 über ein neues, dem Japaner Jockishi
Takamine in Amerika patentirtes Verfahren, dessen Hauptvorzug darin
besteht, dass die Ueberführung der Stärke des Getreides in Zucker nicht durch Zusatz
von Malz und gewöhnlicher Hefe, sondern durch ein neues Ferment geschieht, welches
nicht nur die Umwandelung viel schneller – in ⅔ der jetzigen Zeit – besorgt, sondern
auch die gesammte Stärke in Zucker verwandelt. Ferner ermöglicht das neue Ferment
eine grössere Concentration der ursprünglichen Flüssigkeit, so dass nach dem neuen
Verfahren erhaltene weingahre Maischen 15 bis 20 Proc. Alkohol enthalten. Schrohe gibt eine Uebersetzung der Patentschrift, aus
welcher hervorgeht, dass das Ferment Koji bezieh. ein Gemisch von Koji und einer aus
Stärke und Koji bereiteten Substanz – Moto genannt – ist; Koji und Moto kommen in
verschiedenen Verhältnissen allein oder im Verein mit Hefe in Anwendung. Das Koji
enthält zugleich ein Stärkemehl invertirendes, nicht organisirtes Ferment und einen
die alkoholische Gährung erregenden Pilz oder Sporen desselben, man kann daher mit
Koji stärkehaltiges Rohmaterial, welches man verkleistert hat, direct und ohne
Malzbenutzung zur Vergährung bringen, und zwar bei einem Alkoholertrage, wie er bei
Benutzung von Malz und Hefe allein nicht für möglich gehalten wurde. Nach den
Mittheilungen des Erfinders jedoch scheint derselbe es vorzuziehen, zunächst auf dem
gewöhnlichen Wege eine Maische mit Malz herzustellen und diese darauf zu vergähren.
– Schrohe geht näher auf die Untersuchungen von Kellner, Yori und Najacka
über das Kojiferment ein (vgl. 1890 277 140) und bringt
dann noch eine Mittheilung von Ikuta über die Sakè-Brauerei in Japan, worauf wir nicht näher
eingehen. Es sei nur erwähnt, dass die Herstellung dieses Getränkes in drei Phasen
zerfällt, nämlich, 1) Kojibereitung, 1) Motobereitung und 3) letzte Gährung. Zum
Schlusse macht Schrohe darauf aufmerksam, dass der
Prüfung des Verfahrens von Takamine im Grossen nichts
im Wege steht, da der Erfinder in Deutschland kein Patent hat.
Versuche zur Synthese der Proteïnstoffe; von P. Schützenberger. Der Verfasser hat es versucht, die
durch Zersetzung der Proteinkörper mit Baryt erhaltenen Producte unter Austritt von
Wasser wieder zu einem proteinartigen Körper zu vereinigen. Dies ist ihm
thatsächlich mit den bei Zersetzung des Albumins und Fibrins durch Baryt erhaltenen
krystallisirbaren Endproducten gelungen. Durch Erhitzen des Gemisches dieser
Amidoverbindungen mit 10 Proc. fein gepulvertem, bei 110° getrocknetem Harnstoffe
und dem 1½ fachen des Gewichtes an Phosphorsäureanhydrid auf 125° wurde schliesslich
ein Körper erhalten, welcher in seinem Verhalten den Peptonen sehr ähnlich war.
Ueber die Umwandelung der Eiweisskörper durch hohen
Druck berichtet A. Denaeyer in den Comptes rendus, Heft 1 der Station Scientifique de Brasserie de Gand. Die Versuche des Verfassers
zeigen, dass die Eiweisskörper beim Lösen unter Druck verschiedene Körper liefern,
die je nach den Versuchsbedingungen wechseln, sie sollen auch erweisen, dass die
bisherige Theorie von der Ueberführung des Albumins in Pepton durch Hydration im
geschlossenen Gefässe auf einem Irrthum beruht. (Nach Wochenschrift für Brauerei, Bd. 8 S. 123.)
Ueber die Kleberschicht des Grasendosperms als Diastase
ausscheidendes Drüsengewebe; von Haberlandt.
(Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1890 S. 149.)
Ein technisches Gutachten des kaiserl. Gesundheitsamtes über
die Möglichkeit, die Echtheit bezieh. Unechtheit von Cognac, Rum und Arrak auf
chemischem Wege festzustellen, veröffentlicht die Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 14 S. 1. Aus den eingehenden
Erörterungen ergibt sich, dass es nach dem gegenwärtigen Stande der chemischen
Wissenschaft kein Mittel gibt, welches in sicherer Weise eine Unterscheidung des
echten Cognacs, Rums und Arraks von unechter Ware ermöglicht.
Ueber die Bildung der höheren Alkohole während der
alkoholischen Gährung hat L. Lindet
Untersuchungen ausgeführt (Comptes rendus, Bd. 112 S.
102). Einem Berichte von Windisch über diese Arbeit in
der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 14 S. 73,
entnehmen wir das Folgende. Lindet suchte die Frage zu
entscheiden, ob die höheren Alkohole Producte der normalen Gährung oder ob sie
anderen Ursprunges sind. Zu dem Zwecke liess er eine Würze vergähren und bestimmte
die höheren Alkohole zu verschiedenen Zeitpunkten der Gährung quantitativ. Er
überlegte folgendermaassen: Wenn es sich herausstellt, dass die höheren Alkohole
stets in gleichem Verhältnisse zum gebildeten Aethylalkohol auftreten, so muss man
annehmen, dass sie wirklich durch Zerlegung des Zuckers durch die Hefe in dem
Augenblicke entstehen, wo diese als Alkoholentwickler wirkt, ist dagegen das
Verhältniss der Mengen höherer Alkohole zum Aethylalkohol im Verlaufe der Gährung
ein wechselndes, so müssen jene anderen Ursprunges sein. Die Versuche ergaben ein
wechselndes Verhältniss, wie folgende Zahlen zeigen:
Dauer der Gährung
14
20
38
62 Stunden
Auf 1 l Aethylalkohol ent- fallen unlösliche
Alkohole
3,64
4,45
6,44
9,20 cc
oder aber
Es wurden gebildet in
In 100 l des gebildetenAlkohols höhere
Alkohole
0
bis
14
Stunden
0,36 cc
14
„
20
„
0,54 „
20
„
38
„
0,88 „
24 Stunden nach der Gährung
14,07 „
Aus diesen Zahlen ergibt sich, dass eine allmähliche Bildung der höheren Alkohole
stattfindet und man kann nach diesen Ergebnissen nicht mehr annehmen, dass die
höheren Alkohole lediglich durch die normale Vergährung des Zuckers entstehen, man
muss vielmehr nach anderen Entstellungsursachen suchen. Es ist nun möglich, dass
durch die am Schlusse der Gährung eintretende Selbstgährung der Hefe durch
Umwandlung des Glykogens der Hefe die höheren Alkohole gebildet werden.
Wahrscheinlicher jedoch ist dem Verfasser die Annahme, dass die höheren Alkohole zum
grösseren Theil auf die Entwickelung mikroskopischer Organismen, die im Anfange der
Gährung durch die Lebensthätigkeit der Hefe unterdrückt werden, zurückzuführen ist.
Aus seinen Beobachtungen zieht der Verfasser einige Schlüsse für die Industrie.
Wein, Most, Bier u.s.w. erhalten in der sogen. Nachgährung einen eigenthümlichen
Geruch, den sie in der Hauptgährung nicht besassen, es bilden sich bei der
Nachgährung aus Alkohol und Säuren Aether. Gleichzeitig werden höhere Alkohole
gebildet, die in concentrirten Mengen widerlich riechen, in geringer Menge jedoch
dem Alkohol Bouquet verleihen. Wenn daher Getränke ein Bouquet erhalten sollen, so
soll man sie nachgähren lassen. Dies ist jedoch peinlichst zu vermeiden bei
Gährungen, die einen Alkohol ohne Nebengeruch geben sollen. Je später man die
vergohrene Würze zum Destilliren bringt, um so mehr setzt man sich der Gefahr aus,
höhere Alkohole zu erhalten und die Ausbeute an Aethylalkohol herabzusetzen.
Nach Versuchen von R. Wolffhardt über den Einfluss des
Alkohols auf die Magenverdauung wirken 15 bis 30 g absoluten Alkohols
verschlechternd auf die Verdauung sowohl der Amylaceen wie des Fleisches. 60 g
50procentiger Cognac scheinen die blosse Amylaceenverdauung zu hemmen, die
Fleischverdauung dagegen beschleunigen sie, während des Essens genommen. (Münchener medicin. Wochenschrift, 1890 Nr. 35.)
Eine abgekürzte Berechnung des Alkoholgehaltes gegohrener
Flüssigkeiten theilt G. Holzner in der Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, Bd. 17 S. 37,
mit.
Ein Verfahren zur Gewinnung von fuselfreiem Spiritus
unter Nutzbarmachung der Abgänge als Futtermittel, Düngemittel und Holzkohle ist A. Manbre patentirt. (Englisches Patent Nr. 14719 vom
18. September 1889.)
Ein anderes, demselben Erfinder ertheiltes englisches Patent Nr. 15064 vom 24.
September 1890 betrifft die directe Gewinnung von
denaturirtem Spiritus aus stärkemehlhaltigen Stoffen und Holz.
Ueber die Verwendung des Spiritus zu Heiz- und
Kochzwecken berichtete P. Brüggemann in der
Generalversammlung der Spiritusfabrikanten Deutschlands
(Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 14, Ergänzungsheft S. 36). –
Ebendaselbst S. 51 veröffentlicht F. Brinck eine durch
Abbildungen erläuterte Beschreibung der Spiritus-Koch- und
Heizvorrichtungen für häusliche und gewerbliche Zwecke.
Verfahren zur Entfettung von Kartoffeln, Malz, Getreide u.
dgl.; von Julius Weber in Rossla a. Harz (D.
R. P. Nr. 55413 vom 7. Mai 1890 ab).
Zur Abscheidung des Rohrzuckers unreifer Kartoffeln
empfiehlt Seliwanow in der Zeitschrift für angewandte Chemie, Bd. 20 Nr. 1 S. 272, die getrockneten,
gemahlenen Kartoffeln mit kohlensaurem Baryum zu mengen, dann mit 80procentigem
Alkohol zu extrahiren und aus der alkoholischen Lösung den Zucker als
Strontiumsaccharat durch Kochen zu fällen. Nur durch den Zusatz des Baryumcarbonats
soll die Fällung vollständig werden.
Ein neues Lösungsmittel für Cellulose, welches Cellulose
augenblicklich und ohne wesentliche Veränderung löst, geben C. F. Cross und E. J.
Bevan in Chemical News, 1891 Bd. 63 S. 66, an.
Das Lösungsmittel besteht aus concentrirter Salzsäure, in welcher man etwa das halbe
Gewicht Zinkchlorid aufgelöst hat, so dass eine Flüssigkeit von 1,44 spec. Gew.
entsteht.
Studien über das Saccharin veröffentlicht C. Kornauth in den Landwirthschaftlichen Versuchsstationen, Bd. 36 S. 241. Die Versuche
ergaben, dass das Saccharinum purum Fahlberg's nur
schwache antiseptische Wirkungen besitzt und dass die Verfütterung desselben, selbst
in grossen Dosen, in keiner Weise eine schädigende Wirkung auf den Organismus oder
auf die Ausnutzung des Futters ausübt.
Ueber das Verhalten der Fettkörper und die Rolle der
Lecithine während, der Keimung; von W. Maxwell.
(Americ. Chimist, Bd. 13 S. 16.)
Ueber den Einfluss der Temperatur und der Concentration auf
die Vergährung des Mostes schreibt F. Ravizza
in Le Statione Speriment. Agrar. Ital., Bd. 19 S.
142.
Ueber die Gährung von Calciumglycerat durch den Bacillus
aethaceticus; von Frankland und Frew. (Journal of Chem. Soc., Bd. 59 S. 81.)
Ueber das Verhalten niederer Pilze gegen verschiedene
organische Stickstoffverbindungen hat O. Löw
Untersuchungen ausgeführt. (Biologisches Centralblatt,
Bd. 10 S. 577.)
Untersuchungen über die Einwirkung der Wärme auf die
Hefe; von M. E. Kayser. (Annales de l'Institut
Pasteur, 1889 S. 513; auch Zeitschrift für das
gesammte Brauwesen, Bd. 13 S. 530.)
Vorschläge zur systematischen Eintheilung der Hefepilze
macht Jos. Krieger im Amerikanischen Bierbrauer, Bd. 24 S. 5. Verfasser hält die Sporenbildung
für kein Charakteristicum der Saccharomyceten, da die Fähigkeit der Sporenbildung
durch lange fortgesetzte Sprosscultur unter gewissen Bedingungen nach und nach
verloren gehen kann. Dagegen gibt die physiologische Thätigkeit, die chemische
Einwirkung auf die Kohlehydrate, ein werthvolles Mittel zur Bestimmung der
Saccharomycesarten.
Ein Verfahren zur industriellen Gewinnung von Milchsäure
beschreibt G. Jacquemin im Journ. Pharm. Chim., 1891 Bd. 5 Ser. 23 S. 229. – Ebendaselbst S. 287
berichtet E. Delacroix über die
Fabrikation von Milchsäure aus dem Milchserum.
Versuche über den Einfluss von bleihaltigem Lote auf
Spirituosen, welche Stockmeier in der Versammlung der bayerischen Vertreter der angewandten
Chemie, Bd. 9 S. 29, veröffentlicht, ergaben, dass Cognac beim Aufbewahren
in Flaschen aus verzinntem Eisenblech mit stark bleihaltigem Lote in kürzester Zeit
Blei und Zinn auflöst. Der Cognac enthielt in 100 cc 0,0174 g Blei, 0,0456 g Zinn,
0,1622 g Eisen und besass eine grünschwarze Färbung, welche von der Einwirkung des
Eisens auf die beim Lagern des Cognacs in eichenen Fässern stets in Lösung
befindliche Eichengerbsäure herrührte.
Morgen.