Titel: | Wollwaschmaschine von Taylor, Wordsworth und Co. in Leeds. |
Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 6 |
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Wollwaschmaschine von Taylor, Wordsworth und Co.
in Leeds.
Mit Abbildung.
Wollwaschmaschine von Taylor, Wordsworth und Co.
Für das Waschen und Reinigen der Wollfliesse zum Zwecke der Verarbeitung in der
Kammgarnspinnerei hat man bekanntlich schon mehrmals das Verfahren in Vorschlag
gebracht, die Wolle einem abwechselnden Zusammenpressen und Wiederfreigeben im Bade
zu unterwerfen, unter gleichzeitigem Ausspülen durch Wasserstrahlen. Damit sollte
das Austreten des Schmutzes u. dgl. aus den Haarbüscheln möglichst erleichtert
werden, während man gleichzeitig einer Verwirrung der Wollhaare dadurch vorzubeugen
suchte, dass an Stelle von Gabeln, Rechen u. dgl. glatte rotirende Walzen Verwendung
fanden. Diesen Waschmaschinenarten (vgl. 1888 267 * 532.
1890 277 * 538) reiht sich neuerdings eine neue von Eastivood-Ambler in Leeds construirte Wollwaschmaschine
an (* D. R. P. Nr. 53680), deren Ausführung die bekannte Firma Taylor, Wordsworth und Co. in Leeds übernommen hat.
Wir führen die Maschine in einem Querschnitt vor, aus dem die Arbeitsweise bereits in
der Hauptsache ersichtlich wird. Die Maschine besteht aus zwei über einander
gelagerten Trögen, in deren oberen a die Wolle
bei E eingetragen wird, worauf sie durch den von
der Pumpe P erzeugten Umlauf der Waschflüssigkeit
vorwärts bewegt wird. Auf diesem Wege bis zum Austrittsende E1 wird die Wolle ferner einer Bearbeitung
durch abwechselnd auf und ab steigende Tröge t
ausgesetzt, welche Tröge am Boden gelocht sind und lose Deckel besitzen. Durch die
absteigenden Tröge wird demgemäss die darunter befindliche Wollpartie
zusammengedrückt und so der gelöste Schmutz ausgepresst, während gleichzeitig die
Waschlauge durch den gelochten Boden in die Tröge eindringt, unter Entweichen der
Luft durch den losen Deckel. Bewegen sich dann die Tröge in ihre obere Stellung, so
geben sie die Wolle wieder frei, dieselbe quillt wieder auf und wird gleichzeitig
von der aus dem Boden des Troges ausfliessenden Waschlauge übergossen, so dass
sowohl hierdurch wie durch die mitgerissene Luft eine weitere Ausspülung des
gelösten Fettes, Schmutzes u.s.w. herbeigeführt wird.
Textabbildung Bd. 282, S. 7Wollwaschmaschine von Taylor, Wordsworth und Co. Einer derartigen Bearbeitung wird die Wolle im vorliegenden Falle fünfmal
unterworfen, wodurch sie zwar genügend gereinigt werden, wohl aber durch die
entstehende Wirbelbewegung der Waschlauge auch leicht verwirrt und verfilzt werden
dürfte. Am Austrittsende E1 wird die Wolle dann mit Waschlauge zur guten Ausquetschung reichlich
gesättigt, den Quetschwalzen R und dem Lattentuche B in bekannter Weise übergeben.
Die Waschlauge fliesst dabei in den unteren Trog A ab,
setzt sich hier in den durch die Wände pp1 gebildeten Abtheilungen ab und wird von der Pumpe
wieder in den oberen Trog befördert.
Die Abmessungen der Maschine sind nach Text. Manuf.
folgende: Der obere Trog ist etwa 4,25 m lang, 0,6 m breit und 0,35 m tief, während
die Tauchtröge 0,5 m lang, 0,59 m breit und 0,2 m hoch sind. Der untere Trog A ist 3,3 m lang, 1 m breit und 0,67 m tief, während
die Quetschwalzen R 0,76 m breit sind und 0,3 m
Durchmesser haben. Die zu einer vollständigen Waschanlage gehörigen drei bezieh.
vier Maschinen bedürfen demnach eines Raumes von etwa 16 bis 17 m bezieh. von 22 bis
23 m Länge bei etwa 1,67 m Breite.