Titel: | Neue Erdölmaschinen. |
Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 73 |
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Neue Erdölmaschinen.
(Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 49
d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Erdölmaschinen.
Behufs Kühlung des Arbeitscylinders und Verdampfung des flüssigen Brennstoffs wird
von A. E. Tavernier und E.
Casper in London (* D. R. P. Nr. 53914 vom 8. September 1889) die in Fig. 8 dargestellte Einrichtung vorgeschlagen.
Textabbildung Bd. 282, S. 73Fig. 8.Tavernier und Casper's Kühl- und
Verdampfungsvorrichtung. Die Maschine ruht auf dem Gestell A. An den
Cylinder B mit Kolben M
schliessen die beiden Explosionskammern CC1 an. Zwischen der doppelten Wandung des Cylinders
befindet sich der Hohlraum N. Die Kolbenstange E ist durch eine mit Asbestpackung versehene
Stopfbüchse D gedichtet. Der Kreuzkopf F gleitet in dem Schlitten G, welcher auf dem Tisch H angebracht ist.
Der Kreuzkopf F ist mit zwei zu beiden Seiten des
Cylinders nach rückwärts gerichteten Pleuelstangen K
verbunden, welche auf die beiden Kurbeln J der Welle
I wirken. Letztere trägt das Schwungrad und die
Antriebsscheibe. An den Gehäusen der Explosionskammern CC1 sitzen je zwei Ventilgehäuse PP1 bezieh. P2P3. Fig. 9 veranschaulicht einen Senkrechtschnitt durch
die Explosionskammer C mit den beiden Ventilgehäusen
P und P1. Die Einrichtung der Kammer C1 und der daran
befindlichen Ventilgehäuse P2 und P3 ist
genau dieselbe. Die Ventilgehäuse sind mit den Explosionskammern aus je einem Stück
gegossen. In den cylindrischen Gehäusen P und P1 sitzen zwei Cylinder
W bezieh. W1, welche den Sitz für die Ventile l bilden. Die Ventile sind mittels Kugelgelenkes 2, 3 mit den Spindeln R
bezieh. R1 verbunden,
welche sich in Stegen 7 führen. In dem Cylinder W sitzt eine Feder 5,
welche sich einerseits gegen den bezüglichen Quersteg 7
und andererseits gegen eine verstellbare Platte 6
stützt, die an der Spindel R festgeklemmt wird. Die
Feder 5 drückt die Platte 6 mit der Spindel R beständig nach unten und
hält hierdurch das Ventil l geschlossen. Auf dem
unteren Ende der Spindel R sind Plattenpaare S befestigt, zwischen welchen eine Frictionsrolle
T1 gelagert ist.
Die Spindel R ist mittels der Stopfbüchse Q abgedichtet.
An dem Cylinder W1 fehlt
diese Stopfbüchse, auch ist die Feder 5 durch eine auf
dem äusseren Ende der Spindel R1 sitzende Feder 11
ersetzt.
Das Oeffnen der Ventile erfolgt durch Daumenscheiben T,
welche auf der wagerecht gelagerten Welle U sitzen und
auf die Frictionsrollen T1 einwirken. Die Welle U wird durch eine
schräg gelagerte Welle in Umdrehung versetzt, welche an beiden Enden Kegelräder
trägt, von denen das eine mit einem auf der Welle I
sitzenden Kegelrad in Eingriff steht, während das zweite in ein auf der Welle U sitzendes Kegelrad eingreift.
Der Cylinder P dient zum Auspuffen der Gase, während die
Einführung der Explosionsgemische in den Cylinder B
durch den Cylinder P1
erfolgt.
Die Einrichtung der Ventilgehäuse P2P3 entspricht vollständig derjenigen der
Ventilgehäuse P und P1 und das Oeffnen der Ventile erfolgt ebenfalls
mittels Daumenscheiben T1, welche auf einer zweiten Welle U Sitzen,
die von der ersten Welle U in Drehung versetzt wird. In
den Cylindern P und P2 sind Oeffnungen vorgesehen, welche durch
Rohranschlüsse mit den Auspuffrohren in Verbindung stehen. Die Cylinder P1 und P3 sind mit Rohrstutzen
versehen, welche mit je einem Schieberregulator ausgestattet sind. Durch Rohre,
welche sich an die Oeffnung anschliessen und mit je einem Absperrbahn verseher sind,
stehen die Rohrstutzen mit einem kleinen Carburator in Verbindung, welcher innerhalb
des Maschinengestelles A angeordnet ist. Der Regulator
V regelt die Geschwindigkeit der Maschine.
Das zum Betriebe der Maschine dienende Erdöl befindet sich in einem besonderen,
ausserhalb der Maschine angeordneten Behälter. Eine von der Maschine betriebene
Pumpe saugt das Erdöl an und drückt es durch ein Rohr ununterbrochen nach dem
Hohlraum N in der Doppelwandung des Cylinders. Die
Pumpe lässt sich so einstellen, dass sie genau die für den jeweiligen Betrieb
erforderliche Menge fördert.
Zum Anlassen der Maschine wird zunächst der Eintritt von Luft in den Cylinder
B durch Schliessen der Schieber abgesperrt, dann
werden die Hähne, welche in den nach den Oeffnungen führenden Röhren sitzen,
geöffnet und das Schwungrad von Hand in Drehung versetzt.
Beim Ansaugen füllt sich der Cylinder B mit Luft, welche
durch den Carburator gegangen ist. Diese carburirte Luft wird darauf beim Rückgang
des Kolbens in der betreffenden Explosionskammer comprimirt, dann wird mittels eines
von der Maschine betriebenen Commutators zwischen den beiden Polspitzen der
Zündvorrichtung 10 ein elektrischer Funke erzeugt und
hierdurch das Gemisch zur Explosion gebracht.
Textabbildung Bd. 282, S. 74Fig. 9.Tavernier und Casper's Erdölmaschine. Derselbe Vorgang findet auch auf der anderen Seite des Kolbens statt, und
da die Explosionen abwechselnd eintreten, so setzt sich die Maschine hierdurch in
regelmässigen Gang. Die Explosionen haben eine starke Erwärmung des Cylinders zur
Folge, so dass sehr rasch ein Sieden des Erdöls in dem Hohlraum N eintritt. Der Cylinder wird hierdurch entsprechend
gekühlt, während sich das Erdöl durch die entstehenden Dämpfe unter Druck setzt. Ein
auf der Maschine angeordnetes Manometer zeigt diesen Druck an. Sobald in N ein hinreichender Druck vorhanden ist, wird der
Carburator abgestellt und die Schieber geöffnet, so dass die Luft direct durch die
Rohrstutzen eintreten kann.
Von dem oberen Theil des Siederaumes N geht ein mit Hahn
versehenes Rohr ab, welches in das Ringrohr 8 mündet,
das in dem Cylinder W1
angeordnet ist und Austrittsöffnungen enthält. Der Hahn wird geöffnet, die
Erdöldämpfe treten durch die Löcher des Ringrohres 8 in
den Cylinder W1, werden
bei Oeffnung des Ventils durch den in den Cylinder eingesaugten Luftstrom
mitgerissen und mischen sich im Cylinder mit der Luft zu dem Explosionsgemisch,
welches durch das Spiel des Commutators rechtzeitig entzündet wird, so dass die
Maschine ihren normalen Gang fortsetzt.
Da jedoch zur Verdampfung des zum Betriebe der Maschine erforderlichen Erdöls nur ein
Theil der erzeugten Wärme verbraucht wird, so würde der Cylinder eine zu starke
Erhitzung erfahren. Um dies zu verhindern, ist folgende Einrichtung getroffen. Rohr
23,
Fig. 10, zweigt von dem oberen Theil des Siederaumes
N ab. Dieses Rohr mündet in einen Behälter 22 mit zwei Kammern, deren Verbindung durch ein Ventil
29 geschlossen ist. Auf der Ventilspindel 28 sitzt eine Feder 31,
deren Spannung mittels der Schraube 30 geregelt werden
kann und welche beständig bestrebt ist, das Ventil 29
geschlossen zu halten. Von dem Behälter 22 führt das
Rohr 25 mittels zweier Abzweigungen nach den beiden
Ringrohren 8. In den beiden Abzweigungen befinden sich
Ventile, welche abwechselnd geöffnet werden. Mit der zunehmenden Erwärmung des
Cylinders steigt auch der Druck in dem Siederaum N.
Sobald nun dieser Druck grösser ist als die Spannkraft der Feder 31, wird das Ventil 29
geöffnet und es entweicht nun ein Theil der Dämpfe durch das Rohr 24, welches mit einer im Behälter 20 angeordneten Schlange in Verbindung steht. In den
Behälter 20 fliesst durch das Rohr 34 kaltes Wasser ein, während das erwärmte Wasser durch
das Rohr 33 abläuft. Die Erdöldämpfe werden in der
Schlange condensirt und dann durch den im Rohr 24
herrschenden Druck durch das Rohr 35, welches an das
andere Ende der Schlange anschliesst, hinausgedrückt. Das Rohr 35 führt das condensirte Erdöl in den Behälter zurück,
aus welchem die Maschine gespeist wird.
Die Einschaltung des Behälters 22 mit dem Ventil 29 sichert also die Aufrechterhaltung des Druckes im
Siederaum N und damit auch der Temperatur des
Cylinders. Der Druck kann durch Veränderung der Spannung der Feder 31 geregelt werden. Das Rohr 23 dient gleichzeitig als Niveauanzeiger für den Siederaum; denn wenn die
Pumpe zu viel Erdöl fördert, so fliesst dasselbe, sobald es die Höhe des Rohres 23 erreicht, durch dieses Rohr herab in den Behälter
22 und tritt aus diesem durch das Ventil 29 und das Rohr 24 in die
Schlange, aus welcher es schliesslich durch das Rohr 35
wieder in den Speisebehälter gelangt.
Textabbildung Bd. 282, S. 74Fig. 10.Kühlvorrichtung an Tavernier und Casper's Erdölmotor. An der Maschine ist eine Vorrichtung angebracht, welche anzeigt, wenn die
Pumpe zufällig den Dienst versagt. In letzterem Falle wird sich selbstredend die
Temperatur des Cylinders ungemein erhöhen. In die Wandung des Cylinders ist ein
kleines Thermometer eingelassen. Dasselbe enthält zwei Platinspitzen; sobald das
Quecksilber hinreichend steigt, berührt es beide Platinspitzen gleichzeitig und
schliesst hierdurch einen elektrischen Strom, welcher ein Läutewerk in Thätigkeit
setzt. Das Thermometer wird so eingerichtet, dass es den elektrischen Strom
schliesst, sobald die Temperatur auf 150° C. steigt. Das richtige Spiel der Ventile
wird durch die beiden Wellen U mit den Daumenscheiben
T bewerkstelligt. Der durch Drehen des Schwungrades
zunächst mitgenommene Kolben saugt die Explosionsmischung an, wobei das
entsprechende Ventil geöffnet ist, dann comprimirt der Kolben die Mischung, nun
werden sämmtliche Ventile geschlossen, die Explosion erfolgt, die Ventile bleiben
noch geschlossen, dann beim Rückgang des Kolbens drückt derselbe die gasförmigen
Producte der Verbrennung durch das nunmehr offene Auspuffventil ins Freie.
Bei vorliegender Maschine besteht das Explosionsgemisch also aus Luft und
Erdöldämpfen. Die Abkühlung des Cylinders wird durch die Verdampfung des Erdöls
bewirkt
und die Temperatur des Cylinders ist eine constante. Der gleichmässige Gang der
Maschine wird durch den Regulator V herbeigeführt,
welcher den Zufluss der Erdöldämpfe unterbricht, sobald die Maschine zu schnell
läuft.
Die Maschine kann auch als Gasmotor benutzt werden; in diesem Falle wird das Gas in
der erforderlichen Menge zugeführt. Die Pumpe, welche sonst das Erdöl in den
Siederaum N fördert, würde in beiden Fällen Wasser
pumpen. Dieses Wasser würde in dem Siederaum verdampfen, um dann in dem Behälter 20 wieder condensirt und zu irgend welchem anderen
Zwecke nutzbar gemacht zu werden. Das Rohr 35 könnte in
diesem Falle fortbleiben.
Zum Abmessen und Zuführen des Erdöls dient die in Fig. 11 und 12 dargestellte
Vorrichtung von C. R. Binney in London und H. A. Stuart in Bletchley, England (* D. R. P. Nr.
53959 vom 26. October 1889).
Textabbildung Bd. 282, S. 75Erdölmotor von Binney und Stuart. Auf der Grundplatte a der Maschine befindet
sich der Cylinder und das die Kurbelwelle c tragende
Maschinengestell b. An der Grundplatte a ist noch der Behälter e
angeordnet, welcher in Gemeinschaft mit einem in der Grundplatte a befindlichen Hohlraum a1 zur Aufnahme des zum Maschinenbetrieb
erforderlichen flüssigen Kohlenwasserstoffes dient. Der Behälter e steht durch ein Rohr e1, ein Federventil e2 und die Oeffnung e3 mit dem Cylinder b in Verbindung. Das Ventil e2 hat den Zweck, einen Theil der
comprimirten Brennstoffmischung aus dem Cylinder in den genannten Behälter gelangen
zu lassen. Der flüssige Kohlenwasserstoff kann so unter einen beliebigen Druck
gesetzt und in das weiter unten beschriebene Abmessventil gepresst werden. Damit der
Druck bei geöffnetem Ventil nicht wieder aus dem Behälter entweichen kann, ist das
Rückschlagventil e4
vorgesehen. Ein Druckmesser e5 dient zum Anzeigen des in dem Behälter e
herrschenden Druckes. Der flüssige Kohlenwasserstoff tritt von oben in den Behälter
ein.
In dem Gehäuse f sind die als Federventile ausgeführten
Ausströmungsluft- und Gasventile gh und i untergebracht. Das Ventil g wird durch einen um g2 drehbaren Hebel g1 bethätigt, welcher mit der Stange g3 eines Excenters g4 verbunden ist;
letzteres befindet sich auf einer festen Welle g* und
ist an einem von der Kurbelwelle aus angetriebenen Stirnrad g5 befestigt. Das Lufteinlassventil h wird durch den um h2 drehbaren Hebel h1 bethätigt, welcher mit der Stange h3 eines Excenters h4 in Verbindung steht.
Das Excenter h4 ist
ebenfalls an dem Stirnrad g5 befestigt. Das Gaseinlassventil i wird
mittels einer Federstange i1 durch eine mit dem Excenter h4 verbundene doppelte Daumenscheibe i2 bethätigt. An dem
Excenter g4 ist eine
Daumenscheibe g6
angeordnet, welche das Federventil e2 durch Vermittelung einer Federstange e7 bethätigt. Der
Dreiweghahn j dient zum Abmessen des zu
verflüchtigenden Kohlenwasserstoffes und ist durch ein Rohr j1 mit dem Behälter e verbunden. Das Ventil j
wird durch den Hebel h1, den Hebel k, die Stange k1 und das um g2 drehbare Zahnsegment
k2 bethätigt, indem
letzteres einen auf der Ventilachse befindlichen Trieb in Umdrehung versetzt.
Hierbei liegt die Stange k1 auf dem Kegel l eines Centrifugalregulators
l1. Sobald nun die
Geschwindigkeit der Maschine ihre normale Grenze überschreitet, bewirken die
Regulatorkugeln eine Auslösung der Stange k1 von dem Zahnsegment k2 und unterbrechen so die Wirksamkeit des
Ventils j; zu diesem Zweck ist die Stange k1 an ihrem freien Ende
mit einer Gabel ausgestattet, welche leicht auslösbar über den am Segment k2 befindlichen Stift
h* greift.
Zum Verflüchtigen und Entzünden des verdichteten Gemisches dient ein mit einer
Metallspirale ausgestattetes Rohr m, welches von einem
Gehäuse m1 umgeben und
so angeordnet ist, dass der durch die Abmessvorrichtung eingelassene flüssige
Kohlenwasserstoff in dasselbe hineinfällt, um dort verflüchtigt zu werden. Unter dem
genannten Rohr m befindet sich eine Lampe n, welche erforderlichenfalls zur Verflüchtigung und
Entzündung des Kohlenwasserstoffesbenutzt wird. Manchmal wird es gut sein, das Rohr
U-förmig oder in anderer geeigneter Form zu biegen,
so dass sowohl Luft als Gasdämpfe auf ihrem Wege zum Cylinder durch dasselbe
hindurchgehen. In dem Verdichtungsraum f1 des Gehäuses f ist
noch eine weitere Verdunstungs- oder Ueberhitzungsvorrichtung o angeordnet. Während diese einerseits den
Verdunstungsgrad des Kohlenwasserstoffes erhöht, führt sie andererseits auch eine
innigere Vermengung desselben mit Luft herbei. Um diese Wirkung zu erhöhen, ist
dieser Verdunstungskörper o mit geriffelter Oberfläche
ausgeführt.
Wenn das Schwungrad in der Pfeilrichtung gedreht wird, so öffnen das Excenter h4 und ein Theil der
Daumenscheibe i2 die
Ventile h und i. Vorher
hat die Bewegung des Excenters h4 durch den Dreiweghahn j die Kohlenwasserstoffmenge, welche durch den im Behälter e herrschenden Druck durch das Rohr j1 hindurchgedrängt
wird, in das Rohr m1
eintreten lassen, wo es in Folge der durch die Lampe n
verursachten Hitze sofort verflüchtigt wird.
Bei seiner Aufwärtsbewegung zieht der Kolben den verdunsteten Kohlenwasserstoff,
zusammen mit einer durch das Ventil k eintretenden
gewissen Luftmenge, in den
Cylinder ein; am Ende des Hubes schliessen sich die Ventile h und i und der Kolben
presst bei seiner Rückkehr das Explosionsgemisch zusammen. Während des
Verdichtungshubes wird das Ventil e2 durch die Daumenscheibe g6 geöffnet, um einen Theil der
verdichteten Ladung in den Behälter e eintreten zu
lassen. Ziemlich am Ende dieses Kolbenhubes wird das Ventil i durch einen anderen Theil der Daumenscheibe i2 geöffnet, um die verdichtete Ladung mit
dem Rohr m in Verbindung zu setzen und so zu entzünden.
Hierdurch wird eine weitere Aufwärtsbewegung des Kolbens verursacht; gleichzeitig
wird der Dreiweghahn j durch das Excenter h4 bethätigt, um wieder
die erforderliche Menge flüssigen Kohlenwasserstoffes aus dem Behälter e in den Hohlraum j2 übertreten zu lassen. Am Ende dieses Kolbenhubes
wird das Ausströmungsventil g durch das Excenter g4 geöffnet, um während
der folgenden Kolbenabwärtsbewegung die Verbrennungsproducte auszustossen. Hiermit
ist ein vollständiger Bewegungscyclus der Maschine beendet.
In manchen Fällen kann man anstatt zweier Ventile für die Einströmung der Luft und
des verflüchtigten Kohlenwasserstoffes auch nur ein einziges verwenden.
Statt der gezeichneten Verdunstungseinrichtung kann man auch ein dünnes Rohr
verwenden, welches das Ventil mit dem Verdichtungsraum und dem Cylinder
verbindet.
Wegen der durch das Rohr hindurchströmenden Luft und Kohlenwasserstoffflüssigkeit
kann das Rohr durch die von der Lampe n herrührende
Hitze nicht zu sehr erwärmt werden. Daher wird in diesen Falle ein besonderes
Zündrohr so angeordnet, dass es in einiger Entfernung von seinem Verbindungspunkt
mit dem Verdichtungsraum von der Lampe n erhitzt wird.
Dies hat den Zweck, zu verhindern, dass das Brennstoffgemisch den erhitzten Theil
des Rohres erreicht, bevor es unter dem gewünschten Druck steht; denn nach jeder
Explosion wird das genannte Rohr mit den Verbrennungsproducten oder unverbrennbarem
Gas angefüllt, welches in dem rechts von der Lampe befindlichen Theil
zusammengepresst werden muss, bevor das frische Gemisch den erhitzten Theil
erreichen kann. Anstatt den Ueberhitzer in der beschriebenen Weise in den
Verdichtungsraum zu setzen, ist es manchmal rathsam, ihn zu demselben Zweck in den
Cylinder zu setzen.
(Fortsetzung folgt.)