Titel: | Fromholt's Maschinen für Steinbearbeitung mittels Diamantwerkzeuge. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 194 |
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Fromholt's Maschinen für Steinbearbeitung mittels
Diamantwerkzeuge.
Mit Abbildungen.
Fromholt's Maschinen für Steinbearbeitung mittels
Diamantwerkzeuge.
Zur Ergänzung des Berichtes Bd. 221 * 121 mögen noch
einige Maschinen für Steinbearbeitung angeführt werden, welche in der Revue générale de mécanique appliquée 1891 Bd. 1. Nr. 1
und 2 S. 1 und 13 beschrieben und von Fromholt, Blancart and
Co. in Paris gebaut sind.
Mittlere Kreissäge mit seitlichem Fräsewerk.(Fig. 1 bis 7.)
Aehnlich der bereits früher beschriebenen kleinen Kreissäge von Fromholt (vergl. 1891 281 *
123 * 124) ist auch diese Maschine in ihren Schaltungstheilen ausgeführt. Mit dem 4
mm starken, 780 mm grossen diamantbesetzten Kreisblatt, welches mit 500 minutlichen
Umläufen bezieh. 20,4 m-Sec. Geschwindigkeit arbeitet, können Platten von 300 mm und
20 bis 30 mm Stärke geschnitten werden.
In Fig. 7 ist die Befestigungsart des
Stahlblattes auf die 50 mm starke Spindel dargestellt, deren Fest- und Losscheiben
d 200 mm Durchmesserund 100 mm Breite besitzen.
Diese Antriebsspindel läuft in einem Bügelständer a an,
dessen oberer Stirnfläche ein Helm h angeschraubt ist,
in welchem drei Führungsschrauben c das Sageblatt gegen
das Schüttern sichern sollen.
Textabbildung Bd. 282, S. 195Kreissäge von Fromholt-Blancart. Neben den Antriebscheiben d ist eine 120 mm
grosse Scheibe e für den Betrieb der Tischschaltung im
Arbeitsgange angeordnet, dessen Riemen auf die Fest- und Losscheibe f geführt ist, während für die Einstellbewegungen des
Tisches ein besonderer, unmittelbar vom Deckenvorgelege der Maschine abgeleiteter
Riemen auf die Scheiben g derselben Steuerwelle
wirkt.
Textabbildung Bd. 282, S. 195Fig. 5.Fromholt's Kreissäge. Um nun die Schaltungsstärke des Tisches dem Härtegrad des Steinmaterials
vollständig anpassen zu können, sind an Stelle der üblichen Stufenscheiben
Kegeltrommeln h und h1 angebracht, deren Riemenführung mittels einer
Schraubenspindel k und einer Führungsstange l für die Riemengabel i
durchgeführt ist. Im Arbeitsgang wird nun die auf der Steuerwelle h1 befindliche Schnecke
m mit dem Schneckenrade n durch Verschiebung der Rohrwelle o in
Eingriff gebracht, wodurch die grosse Schneckentrommel p (20 mm Steigung), welche in die an der Tischunterseite angeschraubte
Zahnstange q einsetzt, bethätigt wird. Auf dieser
Rohrwelle sind ausserdem, in entsprechendem Abstande, zwei Winkelräder r1 und r2 aufgekeilt, welche
einzeln in ein drittes, auf der Antriebswelle h
aufgestecktes Rad r einlegen, wodurch bei ausgerückter
Schnecke m ein Wendetriebwerk für Rechtsund
Linksbewegung in rascher Gangart entsteht, wobei ein Stellhebel s die Einstellungen vermittelt.
Textabbildung Bd. 282, S. 195Fig. 7.Fromholt's Kreissäge. Der 950 mm breite und 2 m lange Aufspanntisch t läuft auf Flachbahnen des 3 m langen Bettes, besitzt eine schmale in
einer Langleiste eingehobelten Rinne, in welche der untere Theil des Sägeblattes
einsetzt und verschiedene querliegende nach dem Tischrande zu auslaufende
Aufspannschlitze. Simse, Stäbe u. dergl. können aber in die Plattenränder mittels
einer in (Fig. 6)
gezeichneten Fräse bearbeitet werden. Die zwei in die Lagerungen u des Gestells eingesetzten Lagerschrauben w bilden die eigentliche Lagerung für die mit 2500
minutlichen Drehungen umlaufenden Fräsespindel x, auf
welcher die Betriebsscheibe v und die mit Diamanten
besetzte Fräsescheibe y angebracht sind. Obwohl diese
Anordnung ein bequemes Auswechseln der Lagerspindel gestattet, erscheint doch die
Lagerung einer so rasch umlaufenden Spindel mittels Stellschrauben n etwas bedenklich.
Grosse Kreissäge.(Fig. 8
bis 11.)
In Steinblöcken von 3 m Länge und 3 m Breite können Schnitte von 900 mm Tiefe mittels
einer Kreissäge von 2,2 m Durchmesser geführt werden.
Textabbildung Bd. 282, S. 195Fig. 8.Fromholt's grosse Kreissäge. Auf der mit Trapezgewinde versehenen Kreissägespindel a von 120 mm Aussendurchmesser wird das mittels eines
Keiles b mitgenommene, mit Nebenscheiben c
verstärkte 7 mm starke Kreisblatt (Fig. 11) in
die Schnittebene durch zwei Muttern eingestellt.
Textabbildung Bd. 282, S. 196Fig. 9.Fromholt's grosse Kreissäge. Während die einzelnen Steuerungstheile mit denjenigen der vorbeschriebenen
Maschine völlig übereinstimmen, ist die Gesammtanordnung derselben hier etwas
abweichend. Der Vorschub des Steinblockes ist ein vermöge der Kegelscheibenanordnung
von 22 bis 180 mm minutlich stetig ansteigender, während für den Leergang sogar 1680
mm Tischbewegung möglich sind. Uebrigens hat sich ein minutlicher Blockvorschub von
25 mm für Granit, von 70 mm für Marmor und 100 mm für den lothringischen Stein von
Enville als vortheilhaft erwiesen. Auch ist die Besetzung der Kreisscheibe
verschieden und zwar werden für Schnitte in Granit, Porphyr u.s.w. Carbondiamanten,
für Marmor und Tuffsteine aber wird der billigere Boort aus Brasilien verwendet.
Es wird ferner bei 300 minutlichen Umläufen des Sägeblattes mit 34,5 m-Sec.
Geschwindigkeit gearbeitet.
Textabbildung Bd. 282, S. 196Fig. 10a. Fromholt's grosse Kreissäge. Der 4,7 m lange und 2,78 m breite Blockwagen A läuft auf vier flachen Geleisen der 9,2 m langen Bettung B und wird vermöge einer schrägliegenden Schnecke C betrieben, welche vermöge einer stehenden Seitenwelle
D vom Steuerungsvorgelege E aus ihre Bethätigung für den Schnittgang von der Sägeblattspindel, für
den Leergang aber unmittelbar vom Hauptvorgelege F
erhält, welches 150 Umläufe in der Minute macht. Mit Rücksicht auf- die
erforderliche Uebersetzung, werden dem Zwischenvorgelege G nur 75 minutliche Umläufe ertheilt. Die 1000 mm langen Kegelscheiben H für die Steuerung haben Durchmesser von 360 bis 180
mm und wirken auf ein Schneckenrad J mit 32
Zähnen. Zur Verlegung der Riemengabel ist wieder eine, mittels eines Kettenrades
betriebene Schraubenspindel K vorgesehen, während der
Handhebel M für die Umsteuerung der Schaltbewegung
dient.
Während das Zwischenvorgelege bezieh. die Steuerungstheile auf ein Balkengerüst L aufgestellt sind, liegt der schwere Lagerrahmen für
die Sägespindel auf zwei Steinsockeln O, die 3 m
Abstand haben.
Selbstversändlich sind die drei Lager für die Sägespindel an der Unterseite des
Rahmens P angeschraubt, während die Führungsgabeln Q für das Sägeblatt auf drei festen Stangen R der veränderlichen Lage des Kreisblattes
entsprechende Einstellung erhalten.
Fromholt's Fräsemaschine.(Fig.
12.).
Textabbildung Bd. 282, S. 196Fig. 10.Fromholt's grosse Kreissäge. Mit Sägefräsen bis 400 mm Durchmesser werden Gesimsleisten an bereits
vorgeschnittenen Steinplatten angearbeitet. Wie aus der Fig. 12 zu ersehen,
steht auf der Grundplatte A der Ständer B, an dem die Vorgelegewelle C lagert. Von den Antriebsscheiben D wird mit
deren Welle zugleich eine grosse Scheibe E betrieben,
über welche der Betriebsriemen geht, während auf der nebenliegenden gleich grossen
Losscheibe F derselbe zurückgeht. Weil aber dieser
Riemen gleichzeitig die stehende Fräsespindel G
bethätigt, so wird durch Vermittelung dieser auch die liegende Sägespindel H getrieben.
Textabbildung Bd. 282, S. 197Fig. 11.Fromholt & Blancart, grosse Kreissäge. Beide Spindel wellen laufen in Lagerbüchsen J
und K, welche als Schrauben ausgebildet die Anstellung
der Diamantfräsewerkzeuge ermöglichen. Ebenso ist beim Bett C die Einrichtung getroffen, mittels vier Tragschrauben M eine beliebige Herstellung des Tischschlittens N herbeizuführen.
Drehbank-Fräse für Steinsäulen.
Textabbildung Bd. 282, S. 197Fig. 12.Fromholt & Blancart, Fräsemaschine für
Gesimsleisten. Auf dem Support einer gewöhnlichen schweren Drehbank ist ein Lager für
eine mit 120 Diamanten besetzte Fräsescheibe von 400 mm Durchmesser angebracht,
deren Spindel unmittelbar von einer Deckentrommel mit 3000 minutlichen Umläufen
angetrieben ist.
Mit diesem Werkzeuge werden 300 bis 360 Tausend Schnittangriffe in der Minute an dem
zwischen den Drehbankspitzen langsam umlaufenden bis 3,3 m langen Säulenschaft
ausgeführt und die Bearbeitung der Rundtheile vollendet.
Pregél.