Titel: | Fristen und Rossmann's Schraubenbohrer-Fräsemaschine. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 183 |
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Fristen und Rossmann's
Schraubenbohrer-Fräsemaschine.
Mit Abbildungen.
Frister und Rossmann's Schraubenbohrer-Fräsemaschine.
Um gewundene Bohrer, sogen. Spiralbohrer, mit steigender Gewindenuth auf den
gewöhnlichen Universalfräsemaschinen fräsen zu können, hat die Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und Rossmann in Berlin
sich eine Zusatzvorrichtung patentiren lassen, die nach
dem D. R. P. Nr. 60079 vom 22. Januar 1891 mit den in Fig. 1 bis 3 dargestellten Einrichtungen versehen ist.
An einem seitlichen Ansatz der Drehtischplatte p ist ein
nach abwärts gerichteter feststehender Arm f und eine
Linealführung k, die um einen Schraubenbolzen n Schrägstellungen gegen die Wagerechte erhalten kann,
angebracht. Da nun der im Auge des Armes f frei
drehbare Bolzen y einer Hebelschiene m Führung gibt, diese Hebelschiene m vermöge eines Bundbolzens d ihre Stützung in der Linealführung k
findet, zugleich aber einen im oberen Schlitztheil a
eingreifenden Bolzen s bethätigt, so wird je nach der
Schrägstellung des Führungslineals h der Stützpunkt d eine wechselnde Höhenlage für die verschiedenen
Winkelstellungen der Hebelschiene m einnehmen und in
Folge dessen das Uebersetzungsverhältniss der zwischen den beiden Zapfen s und y liegenden
Hebeltheile beständig verändern, weil sowohl s als auch
y einen bestimmten Höhenabstand einhalten.
Textabbildung Bd. 285, S. 183Fräse für Schraubenbohrer von Frister und Rossmann. Nun ist aber am Tischschlitten g ein
Führungsstück l angeschraubt; welches mit der
angegossenen Schlitzführung h
den vorerwähnten Bolzen d in c übergreift und dadurch bei einer durchgeführten
Schlittenverschiebung von g die Hebelschiene m in die erwähnten Winkelstellungen versetzt.
Dadurch wird aber die im Stück l geführte Zahnstange z durch den angesetzten Bolzen s in Schwingung gebracht, die mehr oder weniger regelmässig von der
Schlittenverschiebung abweicht.
Da nun vermöge Versatzräderwerke u, durch Winkelräder
t und durch das Zahnstangengetriebe r die im Spindelstock eingesetzte Einspannbüchse o für das Werkstück eine von der Zahnstangenbewegung
z abhängige Drehbewegung erhält, so wird die
Verbindung der geradlinigen Schlittenbewegung g mit der
senkrecht hierzu gerichteten Drehung eine resultirende Schraubenbewegung von
regelmässigem Verlauf ergeben, sobald das Führungslineal k wagerecht gestellt ist.
Textabbildung Bd. 285, S. 183Fig. 3.Fräse für Schraubenbohrer von Frister und Rossmann. Wenn aber dasselbe die in Fig. 1 gezeichnete
Schräglage erhält, so wird bei der Schwingung der Hebelschiene m von rechts gegen links das Hebelverhältniss (sd) : (dy) stetig grösser,
die Drehung des Werkstückes verhältnissmässig rascher und die durch Fräsen erzeugte
Gewindenuth gegen das Schaftende zu steiler werden.
Es eignet sich daher diese Vorrichtung besonders zur Herstellung von Schraubenbohrern
mit zunehmender Steigung der Gewindenuthen, bei welchen die Steigerung je nach
Schräglage des Führungslineals k beliebig gewählt
werden kann.
Pr.