Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 97 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 73
d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Bei der Vorschubvorrichtung von J. Leimkohl in Langfuhr
bei Danzig (* D. R. P. Nr. 53970 vom 23. Januar 1890) wird das Körpergewicht des
sägenden Arbeiters unter Unterstützung der von diesem an einer Handkurbel
geleisteten Arbeit dadurch zur Kraftäusserung auf das rotirende Sägeblatt gebracht,
dass der Arbeiter auf dem niedergehenden Arm eines zweiarmigen Hebels steht, während
der andere aufsteigende Hebelarm mittels einer kurzen Schubstange auf die Kurbel
eines Zahnbogens einwirkt, welcher die ihm mitgetheilte Kraft durch ein System von
Zahnrädern auf das Sägeblatt überträgt. Als Beispiel für die Anwendung der Erfindung
ist ein Sägewerk gezeichnet, welches zum Durchschneiden von Klobenholz bestimmt ist.
(Fig. 14 bis 17.)
Textabbildung Bd. 286, S. 97Leimkohl's Vorschubvorrichtung. Die Platte B des tischähnlichen Gestelles A der Kreissäge besitzt mehrere Durchbrechungen C, welche sowohl auf der oberen als unteren Seite
der Platte B von Gleitleisten a eingeschlossen sind.
Die unteren Gleitleisten setzen sich nach einer Seite bis gegen die Begrenzungskante
der Platte B fort und dienen zur Führung des
plattenförmigen Schlittens b, dessen Erhöhungen b1 bis zur Höhe der
oberen Gleitleisten a in die Aussparungen C hineinragen. Die Erhöhungen b1 tragen die klauenartigen Widerlager c und die Winkel c1, welche sich
theilweise mit ihren Unterflächen auf die oberen Gleitleisten a legen und dadurch den Schlitten b tragen. Die Widerlager c
und Winkel c1 nehmen
die Holzklobe auf, welche auf den Erhöhungen b1 Auflager findet. An die Winkel c1 ist eine Stange e geschraubt, welche Rollen e1 und e2 trägt, über welche eine Leine e3 gelegt ist, deren
eines Ende ein Gewicht f und deren anderes Ende einen
breiten, mit Zinken ausgerüsteten Haken g trägt, der
über das Ende der Klobe gehakt wird. Durch das Gewicht f wird die Klobe selbsthätig gegen einen auf der Platte B befestigten Winkel g1 vorgezogen, welcher für verschiedene
Sägeschnittlängen verstellt werden kann. Die Feststellung der Klobe erfolgt durch
eine mit Handhebel h und Gegengewicht versehene
Schraube h1, deren
Mutter sich in der Stange e befindet. Eine Abfallrinne
i dient dazu, die abgesägten Stücke der Klobe von
der Gestellplatte B fortzuführen. Der Antrieb des
Kreissägenblattes k, welches auf einer unter der Platte
B im Gestell A
gelagerten Welle k1
befestigt ist und durch einen Schlitz k2 über die Platte B
hervorragt, erfolgt bei der dargestellten Säge von Hand mittels einer Kurbel l. Die Sägewelle k1 hat eine kleine Riemenscheibe k3 und die im
Sägengestell A gelagerte Welle m eine zweite grössere Riemenscheibe m1, welche durch einen Kreuzriemen m2 verbunden sind. Die
Welle m empfängt ihre Drehung durch ein kleines Zahnrad
m3, welches mit einem grösseren, auf der Welle n sitzenden Rad n1 in Eingriff steht. Dieses wird mittels eines
zweiten, auf der Welle n sitzenden kleinen Rades n2 und eines auf der
Handkurbelwelle l1
befestigten ähnlichen Rades l2 in Umdrehung versetzt. Die Drehrichtung sowohl der Säge als auch der
Handkurbel ist aus den in Fig. 14 eingezeichneten Pfeilen erkennbar, und die Bewegungsübertragung
ist so gewählt, dass der einmaligen Umdrehung der Handkurbel stets mehrfache des
Sägeblattes entsprechen. Die Körperlast des Arbeiters wird nun in der Weise nutzbar
gemacht, dass auf die Welle n ein drittes kleineres Rad
n3 gesetzt ist, in
welches ein auf der Welle o lose drehbares grösseres
Rad o1 greift, welches
mit einer Sperrklinke o2 und Feder o3 versehen ist. Neben dem Rad o1 sitzt; festgekeilt auf der Welle o, ein Sperrrad o4, in dessen Zähne die Klinke o2 greift. Auf dem
äusseren Ende der Welle o ist nochmals ein kleines Rad
o5 und eine kleine
Handkurbel o6
festgekeilt. In das Rad o5 greift ein auf einer Welle p befestigter
Zahnbogen p1, dessen Kurbel p2 durch eine kurze Schubstange p3 mit dem einen Ende
eines zweiarmigen Hebels q verbunden ist, der sich um
einen Zapfen q1 dreht
und am anderen freien Ende eine breite Trittplatte q2 trägt, auf welche sich der die Säge betreibende
Arbeiter stellt. Wie ersichtlich, übt dessen Gewicht durch den Hebel q einen Druck aus, welcher sich mittels der Stange p3 auf den Zahnbogen
p1 und von diesem
mittels des Zahnrades o5 und der Welle o auf das Sperrad o4 überträgt. Die Zähne
des letzteren wirken aber gegen die Klinken des losen Rades o1, welche
mittels des Rades n3
auf die mittelbar von der Handkurbelwelle l1 gedrehte Welle n
übertragen wird. Ist der den Arbeiter tragende Arm des Hebels q beim Betrieb der Säge so weit niedergedrückt, dass
der Tritt q2 den
Fussboden berührt, so bringt der Arbeiter durch einige Linksdrehungen an der kleinen
Kurbel o6 den Hebel q bezieh. den Zahnbogen p1 in seine Anfangsstellung zurück, wobei
sich das lose Zahnrad o1 nicht mitdreht.
Der Vorschub des die zu sägende Holzklobe tragenden Schlittens b gegen das Sägeblatt wird selbsthätig durch eine
Klinke r bewirkt, welche an einer schwingenden Coulisse
s drehbar sitzt und durch eine (in der Zeichnung
nicht dargestellte) Feder in stetem Eingriff mit einer Zahnstange b2 gehalten wird, die
an der Unterseite des Schlittens b befestigt ist. Die
Bewegung der Coulisse, welche, um einen Bolzen s1 drehbar, an einer Schiene s2 aufgehängt ist, wird durch ein Excenter
t nebst Excenterstange t1 und Coulissenstein bewirkt, wobei
zwecks Erzielung eines stärkeren oder geringeren Schlittenvorschubes der
Coulissenstein mittels Handrades s3 und Spindel verstellt werden kann. Um beim
Zurückgehen der Vorschubklinke r ein durch den Druck
des Holzes gegen das Sägeblatt hervorgerufenes Zurückgehen des Schlittens b zu vermeiden, ist die mit dem letzteren verbundene
Zahnstange b2 nach
hinten zu einer langen, selbstfedernden Klinke u
ausgebildet, die sich nach jedem kleinen Schlittenvorschub in eine unten an der
Platte B befindliche Zahnstange u1 legt und dadurch ein Zurückgehen des
Schlittens b verhindert.
Der Schlitten b muss nach jedem fertigen Schnitt wieder
in seine Anfangsstellung zurückgeführt werden, was mittels eines zweiarmigen, um
einen Bolzen v drehbaren Handhebels v1 bewirkt wird, dessen
einer Arm aus dem Maschinengestell A hervorragt,
während sein anderer Arm mit einem Bolzen v2 in den Schlitz w
einer Stange w1
eingreift, welche mit ihrem einen Ende in einem Schlitz w2 des Sägengestelles mit einigem
Spielraum ruht, während ihr anderes Ende w3 lagerähnlich ausgebildet ist und an dem
Kurbelzapfen x einer kleinen Kurbelwelle x1 hängt. Diese
Kurbelwelle liegt in an der unteren Seite des Schlittens b befestigten Lagern y und trägt an ihren
Enden zwei kleine, mit Nasen z versehene Hebel z1. Beim Vorschub des
Schlittens b wird die Stange w1 von einem Finger u2 der kräftig
federnden Klinke u so weit emporgehoben, dass der
Krummzapfen der Kurbelwelle x nahezu wagerecht liegt.
Aehnlich wie der Finger u2 greift ein Finger r1 der Vorschubklinke r
über die Stange w1, jedoch noch so, dass er beim Vorschub des Schlittens
b ausser Berührung mit der Stange w1 bleibt. Wird nun die
Stange w1 in Richtung
des Pfeiles w4
zurückgezogen, so stellt sich die Kurbel x senkrecht,
während die Nasen z den Hebel z1 gegen Vorsprünge y1 der Lager y legen und ein weiteres Drehen der Kurbelwelle
verhindern. Hierdurch werden jedoch, da die Stange w1 jetzt tiefer liegt als beim Schlittenvorschub, die
Klinken u und r mittels
ihrer Nasen u2 und r1 ausgeklinkt, so dass
jetzt ein gänzliches Zurückziehen des Schlittens b
erfolgen kann. Nachdem dies geschehen, wird durch Lösen der Schraube h1 die Klobe
freigegeben, worauf das Gewicht f dieselbe wieder zu
einem weiteren Schritt gegen den Winkel z1 zieht.
Textabbildung Bd. 286, S. 98Fig. 18.Hähnlein's Holzhalter. Der in Fig. 18 dargestellte Holzhalter von
E. Hähnlein in Calw, Württemberg (* D. R. P. Nr.
54913 vom 22. April 1890) soll den beim Querschneiden von Holz üblichen Tisch oder
die Lade ersetzen, indem er das darauf gelegte abzuschneidende Holz trägt, während
der Zuführung desselben an die rotirende Kreissäge und während des Durchschneidens zugleich auch
festhält.
Der Holzhalter steht auf zwei Ständern a, welche am
unteren Ende durchbohrt und auf die Welle b durch Keile
aufgeschlossen sind. Diese Welle b ruht auf beiden
Seiten in den Lagern c, welche durch Mutterschrauben
d durch den Schlitz e
an die Grundplatten f angeschraubt sind, so dass die
Lager und damit der ganze Holzhalter parallel der Schlitze in den Grundplatten
gestellt werden können. An der Welle b sind ausserhalb
der Lager je ein Daumen g aufgekeilt, durch welchen
zwei Stellschrauben gehen, die auf die Grundplatte treffen und durch deren
Verstellen die Pendelbewegung des Holzhalters regulirt werden kann. In die Ständer
a sind die Lager für die beiden Achsen h und i gebohrt. Auf der
Achse h sind vier gekrümmte, mit Zähnen versehene Arme
k aufgekeilt, ferner eine Scheibe l, die mit sechs Löchern ringsum durchbohrt ist. Neben
dieser Scheibe l ist auf der Achse h noch eine lose Scheibe, welche auch mit sechs Löchern
durchbohrt ist und einen Hebel n trägt. Die Löcher in
den beiden Scheiben sind versetzt, so dass sich die Winkelstellung von h zu n verändern lässt, je
nachdem man ein Loch an den Scheiben wählt und durch eine durchgesteckte
Mutterschraube verbindet.
Diese Anordnung ist nöthig, damit man ganz starkes oder auch sehr schwaches Holz
sägen kann.
Wenn nun die beiden Scheiben in passender Stellung zusammengeschraubt sind, kann der
Hebel n und das daran hängende Gewicht o, das mit Stellschraube an dem Hebel befestigt ist, in
Wirksamkeit treten. Auf der Achse i sind gleichfalls
vier gekrümmte, mit Zähnen versehene Arme p aufgekeilt,
die am oberen Ende durch eine dem Arbeiter als Handgriff dienende Stange q mit einander verbunden sind. Diese vier Arme p lassen sich vermöge der Führung im Achsenlager i vorwärts beugen.
Die Bedienung des Holzhalters ist folgende: Der Arbeiter legt das zu sägende Holz, es
mögen Scheiter, Roller, Prügel oder Schwarten u.s.w. sein, so auf den Holzhalter
auf, dass das davon abzusägende Stück über die Arme p
und k seitlich hervorragt (rechts oder links, je nach
den örtlichen Raumverhältnissen).
Wenn ein Stück Holz auf dem Holzhalter aufgelegt ist, fasst der Arbeiter den
Handgriff q, drückt damit die vier Arme p gegen das Holz und bringt damit den ganzen Apparat in
senkrechte bezieh. vorwärts geneigte Stellung (dem Sägeblatt entgegen).
Mit diesem Vorwärtsneigen des Holzhalters presst der nach Bedarf belastete Hebel n die vier Arme k gegen
das Holz und damit gegen die Arme p, fasst das
Holz sehr fest und hält es, je mehr sich der Holzhalter nach vorn neigt, desto
fester. Der Arbeiter, der hinter dem Holzhalter steht, hat somit nur mit einer Hand
den automatischen Holzhalter an dem Handgriff q so weit
nach vorn gegen die rotirende Kreissäge zu beugen, bis diese das überstehende Stück
Holz abgeschnitten hat, welcher Punkt durch die in den beiden Daumen g angebrachten Stellschrauben genau fixirt werden kann.
Der Arbeiter hat, solange die Säge schneidet, keine Hand an das Holz zu legen,
sondern nur den Handgriff q festzuhalten. Nach
geschehenem Schnitt lässt der Arbeiter den automatischen Holzhalter zurück (ab von
der Säge), was durch den gehobenen Hebel n erleichtert
wird, schiebt das Stück Holz wieder so weit seitlich über die Arme vor, als davon
abgeschnitten werden soll u.s.f.
Ein Klemmen der Säge zwischen den Schnittflächen, wie beim Sägen auf dem Tisch,
findet nicht statt, denn der automatische Holzhalter fasst das Holz nur auf der
einen Seite des Sägeblattes und kann sich deshalb der überstehende Holztheil, sobald
er stark angeschnitten ist, vermöge seines eigenen Gewichtes abwärts neigen, öffnet
also die Schnittbahn und fällt, wenn ganz abgeschnitten, zu Boden.
Die Entfernung der Arme k zu k und p zu p ist
derart, dass man noch ganz kurze Stücke mit dem Holzhalter festhalten und
abschneiden kann.
Lattenkreissäge von J. Dietrich in Ottensen (* D. R. P.
Nr. 54535 vom 29. April 1890). Fig. 19 und 20.
Textabbildung Bd. 286, S. 99Dietrich's Lattenkreissäge. Auf einer Fundamentplatte a erheben sich zwei
⋃-förmige, oben und unten mit Flanschen versehene
Ständer b und b1, auf welchen der
längliche, rechteckige Tisch c befestigt ist. Die
Ständer b und b1 besitzen auf der einander zugekehrten Seite eine
Aussparung, in welche eine Docke d eingepasst ist. Die
Docke besteht aus zwei Lagern d1 und d2 mit rechtwinkelig angegossenen Führungsstücken,
welche zugleich die feste Verbindung zwischen beiden Lagern herstellen. In diesen
Lagern ist eine mit Riemenscheibe versehene, senkrecht liegende Sägenwelle e gebettet, welche an ihrem Kopf die wegzunehmenden
Sägebacken f und f1 und Ringe g trägt. An
der einen Seite der Docke befindet sich ein daran befestigter Kolben h, welcher durch ein im Ständer b1 befindliches Loch hindurchreicht und
mit senkrecht eingeschnittenem Gewinde versehen ist. Ebenso befindet sich an
demselben Ständer ein Kloben h1 welcher eine Schraubenspindel i mit Handrad trägt. Mittels dieser Schraubenspindel
und des als Mutter functionirenden Klobens h kann die
Kreissägendocke senkrecht verstellt werden. Für das Handrad befindet sich am Ständer b1 eine Aussparung. Der
Tisch c bildet eine rechtwinkelige längliche Platte;
dieselbe ist in der Mitte mit einer dem Querschnitt der Docke d entsprechenden Oeffnung versehen. Ausserdem befinden
sich an beiden Längsseiten, senkrecht zu denselben, je zwei oben und unten offene
Kästen k, um die Lager der Transportwalzen l aufzunehmen, und dann noch acht längliche Löcher zur
Aufnahme der Befestigungsschrauben der zur Längsseite senkrecht verstellbaren
Anlagen n. Die Anlagen n
haben die Form von Winkeleisen, dessen senkrecht stehender längerer Schenkel als
Gleitfläche für das zu schneidende Brett dient. An der über dem offenen Kasten k liegenden Stelle ist diese Gleitfläche durchbrochen,
oben aber ein zurückliegender Lappen angegossen. Im Mittel dieser Stelle ist ein bis
in die aufliegende Schenkelseite der Anlage hindurchgehender senkrechter Bolzen
befestigt, um welchen sich eine lose Rolle l1 bewegt. Diese vier Rollen springen etwas über die
Gleitfläche vor, um die Reibung des Holzes an der Anlage zu vermindern. An den nach
der Säge zu gelegenen Enden der Anlagen befinden sich winkelförmige Absätze, um die
mit wagerechten Schlitzen versehenen und senkrecht verstellbaren Mittelstücke n1 aufzunehmen. Durch
diese Mittelstücke, welche leicht zu entfernen und auszuwechseln sind, werden je
zwei Anlagen zu einer verbunden. Diese Anlagen sind, der Abnutzung des Sägeblattes
und der Holzstärke entsprechend, nach dem Mittelpunkte der Welle c zu zu verstellen. Das oder die Sägeblätter lässt man
durch die Schlitze der Mittelstücke n1, so weit als
erforderlich, hindurchstehen. Der Antrieb der Sägen welle geschieht von einem auf
dem Fussboden befestigten, in der Zeichnung nicht sichtbaren, Vorgelege mittels
geschränkten Riemens.
Von demselben Vorgelege aus wird auch die Transportvorrichtung getrieben. Auf der dem
Vorgelege zugewendeten Seite sind an den Ständern b und
b1 die Lager o und o1 befestigt, welche die wagerecht liegende Welle p mit der darauf befestigten Stufenscheibe q und dem Zahnrad r
tragen. Die Bewegung, welche diese Welle mittels Stufenscheibe und gekreuzten
Riemens vom Vorgelege erhält, wird durch die Zahnräder r und r1 auf
die Welle s und von dieser mittels der Kettenrollen t und der Gliederkette t1 auf die Welle s1 übertragen. Die Wellen s und s1 tragen verschiebbar an ihren beiden Enden die mit
angegossenen Büchsen versehenen konischen Zahnräder u,
welche die Bewegung durch die mit ihnen kämmenden Fahrräder u1 auf die senkrechten Wellen v mit den daran befestigten Transport walzen l übertragen. Die Zahnräder u lagern mit den angegossenen Büchsen in den Lagern w, welche ebenfalls in der Achsenrichtung der Wellen
s und s1 verschiebbar sind. Zu diesem Zwecke sind auf der
Fundamentplatte gehobelte und mit einer Nuth (zur Aufnahme der Befestigungsschraube)
versehene Platten x angebracht, welche als Führung für
die am Fusse ausgehobelten Lager dienen.
Kreissäge zum Lattenschneiden und Säumen von W.
Nippeiller in München (* D. R. P. Nr. 55491 vom 19. Juni 1890). Fig. 21 und 22.
Die Maschine bezweckt bei fortlaufendem Gange des Triebwerkes stetes Stillstehen des
Sägeblattes in allen Zeiten, in denen die Sägearbeit unterbrochen ist; eine
selbsthätige Einrückung desselben wird durch Vorschieben des Tisches
bewerkstelligt, auch erfolgt selbsthätiges Auswerfen der geschnittenen Latten
nach Rückzug des Tisches.
Die Achse a trägt das Sägeblatt, Achse b den Antrieb. Die Verbindung zwischen beiden wird
durch Achse c hergestellt; einerseits durch Getriebe
m, welches in ein auf b befindliches Zahnrad n eingreift,
andererseits mittels konischer Frictionsscheibe, oder konischen Zahnrades o, welches durch ein symmetrisch stehendes Zahnrad q auf Achse a die Bewegung
überträgt. Achse c ist in ihren Lagern axial beweglich
und mittels Feder t gegen Achse a stets ausgerückt, während sie selbst mit Achse b in fortwährender Verbindung bleibt. Das Einrücken geschieht durch
Aufhebung der Federkraft von t mittels Hebelwerkes hh1h2, welches durch Vorwärtsbewegung des Tisches (Wagens)
e mittels einer auf der Unterseite desselben
befestigten Zahnstange p durch Vermittelung von Zahnrad
y angezogen wird und somit die Säge einrückt. Bei
Stillstand oder Rückwärtsbewegung des Wagens wirkt wieder die Federkraft und rückt
die Säge selbsthätig aus.
Textabbildung Bd. 286, S. 100Nippeiller's Lattenkreissäge. Die Auswerfung der geschnittenen Latten geschieht mittels eines Rechens,
welcher an einer an der vorderen Seite des Tischgestelles angebrachten Welle w drehbar ist, und dessen Kämme sich unter den
Sägetisch legen. Sobald die Kämme bei vollständig zurückgegangener Tischplatte frei
werden, werden sie durch ein Gegengewicht (Feder o. dgl.) schräg aufgestellt und
gleiten an ihnen die Latten sodann ab. Beim Vorschieben des Tisches erfasst der
schräg nach oben ansteigende Winkelansatz z den ersten
Kamm k und bringt ihn und somit alle folgenden wieder
in seine wagerechte Lage unter die Platte.
Damit die Latten bei Rückgang des Sägetisches auf den Rechen zu liegen kommen,
befindet sich direct hinter dem Spaltkeil an dem Lageransatz g scharnierartig bei l drehbar eine Klappe
r, welche beim Vorschieben der Platte das Brett
ungehindert durchlässt, bei der Rückwärtsbewegung dagegen sich an die Stange i anlehnt und die geschnittene Latte am
Rückwärtsgleiten aufhält.
Die Schutzvorrichtung von E. Hähnlein in Calw (* D. R.
P. Nr. 54533 vom 22. April 1890) ist für Kreissägen ohne Tisch bestimmt. Sie besteht
aus die Säge völlig bedeckenden, an einer Aufhängstütze und an Oehren aufgehängten beweglichen
Schutzblechen, welche, unter sich verbunden, von dem zu sägenden Holz selbst so weit
als nöthig verschoben werden müssen, wobei sie an einer Leitstange und durch
kreisförmige Haften parallele Führung erhalten und nach geschehenem Schnitt
selbsthätig die Säge wieder vollständig bedecken.
Die früher hier beschriebene Schutzvorrichtung von C.
Grosse in Berlin hat die in Fig. 23 und 24 dargestellte und
unter Nr. 53291 vom 15. December 1889 patentirte Abänderung erfahren. (Vgl. 1890 275 * 152.)
Textabbildung Bd. 286, S. 101Grosse's Schutzvorrichtung. Diese Neuerung soll verhüten, dass der Arbeiter sich beim Durchschieben
getrennter Hölzer an den Sägezähnen verletzt. Es passirt sehr häufig, dass der
Arbeiter vergisst, hierzu einen beliebigen Stab zu nehmen. Ist das betreffende
Arbeitstück getrennt, so ist schon unmittelbar vor diesem Moment der senkrechte Weg
zu den Sägezähnen versperrt, weil sich ein spaltkeilförmiges Blech davorlegt. Das
letztere kann sich zwar ohne besondere Handhabung beliebig in die Höhe schieben,
z.B. bei der Zuführung neuer Arbeitstücke, jedoch wird das schützende Blech den
Arbeiter stets an seine Pflicht erinnern.
An der früher beschriebenen Schutzhaube ist auf der Seite des Hebels x ein Halter z angeordnet,
in welchem sich eine Leiste j nach oben und unten
bewegen kann. Als Anschlag für diese Leiste bezieh. als Grenze für den gewünschten
tiefsten Auflagepunkt befindet sich oberhalb des Halters z ein an j verstellbarer Knaggen j1, welcher durch die Schraube beliebig eingestellt
bezieh. befestigt werden kann. Unterhalb des Halters z
ist an der Leiste j ein spaltkeilförmiges Blech j2 durch den Bolzen o verstellbar befestigt, so dass auch das Blech j2 z.B. in die Stellung
II (Fig. 24) gebracht werden
kann. Das Blech j2 kann
durch einen Schlitz in die Schutzhaube k hineinstehen
bis dicht vor das Sägeblatt.
Wird das Arbeitstück a zum Schneiden an die Säge
gebracht, so hat zuerst die Vorderkante des Holzes, unter die hintere schiefe Fläche
des Bleches j2 entlang
gleitend, dieses letztere mit der Leiste j hoch
gehoben, z.B. in Stellung I (Fig. 24). Ist das
Arbeitstück a getrennt, so wird gleich hinterher durch
das Eigengewicht die Leiste j mit dem Blech j2 wieder
herunterfallen und dadurch den senkrechten Weg in die Sägenzähne versperren.
Fig. 25 und 26 erläutern eine für
verschieden grosse Kreissägeblätter verwendbare Schutzvorrichtung.
Als wirksamster Schutz für die Kreissägen wird allgemein der Spaltkeil anerkannt. Ein
solcher ist durch Fig.
25 und 26 mit
a derartig verstellbar gezeigt, dass derselbe
Spaltkeil auch bei Sägeblättern von verschiedenen Durchmessern bei der festen Lage
des Befestigungswinkels h stets in die verlangte
anliegende Schutzstellung eingestellt werden kann. Diese Verstellbarkeit ist
erforderlich, da die alten Sägeblätter in Folge des Nacharbeitens kleiner als die
neuen Blätter benutzt werden müssen. Deshalb hat der den Spaltkeil tragende Winkel
b die beiden gezeigten schrägen Schlitze für die
Befestigungsschrauben erhalten, um den Spaltkeil mit dem von oben nach unten
laufenden Schlitz in die richtige Befestigungslage zum Sägeblatt einstellen zu
können. Dieses wird mit demselben Spaltkeil a durch den
schützenden Anschluss bei dem grossen Sägeblatt von Fig. 25 und dem kleinen
Sägeblatt von Fig. 26
gezeigt.
Zum weiteren Schutz des Sägeblattes hat in Verbindung hierzu dann noch die
Schutzhaube Verwendung gefunden, welche auch durch Aufhängung am Spaltkeil in
verschiedenen Anordnungen ausgeführt wurde. Hierbei stellten sich jedoch stets
Uebelstände heraus, so dass der einfache Schutz der Kreissägen mit dieser
Combination immer noch gesucht werden musste. Die Hauptschwierigkeit war die geringe
Stabilität der dünnen Spaltkeile im Verhältniss zum Gewicht der Schutzhauben. Aus
diesem Grunde wurden auch schon leichtere Schienen am Spaltkeil befestigt, um
wenigstens noch Schutz von oben für das Sägeblatt zu erhalten, jedoch wurde hierbei
eine zweckmässige Verstellung des Spaltkeiles nicht berücksichtigt.
Textabbildung Bd. 286, S. 101Grosse's Schutzvorrichtung. Mit zweckentsprechender Ausbildung der Deckschiene wird in Fig. 25 eine neue
Befestigungsart derselben gezeigt, durch welche der Schiene mit der
vortheilhaftesten Einstellung des Spaltkeiles auch stets die richtige Schutzlage
gegeben werden kann. Hierzu wird die Schiene c
möglichst leicht hergestellt und für den Eintritt des Sägeblattes mit einem weiten
Schlitz versehen, während das am Spaltkeil zu befestigende Ende einen engeren
Schlitz erhält. Diese Deckschiene ist mit dem Bolzen d
an dem Spaltkeil drehbar aufgehängt und wird mit dem Schraubenbolzen f an dem Spaltkeil festgeklemmt. Um die Drehung der
Deckschiene auf dem Bolzen d in den für richtige
Einstellung verlangten Grenzen zu gestatten, sind die an beiden Seiten des
Spaltkeiles liegenden Oeffnungen der Deckschiene für den Durchgang des
festklemmenden Schraubenbolzens f danach schlitzförmig
erweitert.
Mit Fig. 25 ist die
Deckschiene in vortheilhaftester, auch nach vorn schützender Einstellung für ein
grosses Blatt gezeigt, wenn die Schnitthöhe der für die Kreissäge vorliegenden
Arbeiten etwas weniger als die kleinste Entfernung der Schiene vom Tisch beträgt,
welche in dieser Figur mit x bezeichnet ist. Da der
festklemmende Schraubenbolzen f an der Mutter und am
Kopf gut fassbare Flügel für den Fingergriff erhalten hat, ist die Verstellung der
an dem Bolzen d drehbar aufgehängten Deckschiene auch in kürzester
Zeit nach geänderter Schnitthöhe auszuführen, und mit der Einstellung der Schiene
nach dem voraussichtlich höchsten Schnitt wird bester Schutz ohne Zeitverlust beim
Arbeiten gegeben.
In Fig. 26 ist der
schützende Anschluss der eingestellten Deckschiene c
mit demselben Spaltkeil auch für ein kleineres Blatt gezeigt und hierbei hat die
Schiene die Horizontalstellung erhalten, mit welcher die ganze Schnitthöhe des
Sägeblattes ausgenutzt werden kann.
Mit entsprechender Neigung der Schiene bei geringeren Schnitthöhen würde auch der
vordere Theil des Sägeblattes mehr Schutz erhalten.
Eine eigenartige Anordnung des Spaltkeils tritt bei der Construction von A. Collstrop in Kopenhagen (* D. R. P. Nr. 53633 vom
22. März 1890) auf. Der Spaltkeil ist hier an den Vorschubwalzen angebracht.
Vor der Kreissäge sind die beiden Transportwalzen angeordnet, von denen die untere
fest, die obere beweglich gelagert ist, so dass sie sich der verschiedenen Stärke
des zu sägenden Holzes anpassen kann. Hinter der Säge sind zwei ähnliche
Transportwalzen angeordnet, welche in der Ebene der Kreissäge mit einem ringförmigen
Vorsprung von keilförmigem Querschnitt versehen sind. Damit dieser keilförmige
Vorsprung sich ordentlich in den Schnitt der Säge hineinlegt, ist die obere Walze in
einem drehbaren Hebel gelagert, der von einem über eine Rolle laufenden Gewicht so
beeinflusst wird, dass die Walze fest gegen die obere Seite des zu schneidenden
Holzstammes gepresst wird. Um die Walze heben zu können, ist der Hebel durch eine
Verbindungsstange mit einem Hebel verbunden, durch dessen Abwärtsbewegung die Walze
gehoben wird. Die vordere obere Transportwalze ist in derselben Weise gelagert und
mit dem Hebel verbunden. Die Transportwalzen sind durch Zahnräder mit einander
verbunden und erhalten Antrieb, so dass der Transport des zu schneidenden Holzes
sicher erfolgt.
(Fortsetzung folgt.)