Titel: | Selbsthätiges Deckungssignal für Eisenbahnen von Putnam und Webster. |
Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 210 |
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Selbsthätiges Deckungssignal für Eisenbahnen von
Putnam und Webster.
Selbsthätiges Deckungssignal für Eisenbahnen.
In Lumière Électrique, 1892 Bd. 45 * S. 581, ist eine
1892 von Putnam und Webster angegebene
Signaleinrichtung beschrieben, mittels deren auf der Locomotive selbsthätig ein
Deckungssignal gegeben wird, wenn der Eisenbahnzug in einen Streckenabschnitt
einzufahren im Begriffe steht, welchen der vorher eingefahrene Zug noch nicht
verlassen hat.
Als Elektricitätsquelle erhält dazu jede Locomotive eine Dynamomaschine. Diese sendet
für gewöhnlich einen Strom durch einen Elektromagnet P
unter Vermittelung zweier Räder der Locomotive und des zwischen diesen beiden
liegenden Schienenstückes. An jeder Signalstelle fährt die Locomotive über zwei, in
entsprechender Entfernung gelegene Contacte C1 und C2. Bei dem zuerst überfahrenen streift ein Hebel so
an, dass er den bisherigen Stromweg für P unterbricht,
und es bleibt dieser Stromweg auch unterbrochen, wenn der Anker von zwei an dieser
Signalstelle befindlichen, zu den beiden Seiten des Ankers liegenden Elektromagneten
E und A zur Zeit an
dem ersten E liegt: dagegen stellt dieser Anker,
während er am zweiten A liegt, eine neue Schliessung
des Stromweges durch P her.
Kommt der Anker von P zum Abfallen, so lässt er die
Dampfpfeife auf der Locomotive ertönen. Bei der das Abfallen veranlassenden
Stromunterbrechung in P wird zugleich der Strom der
Dynamo in einem zweiten, einen bedeutend höheren Widerstand (10 Ohm) als P bietenden Stromkreise so stark, dass ein von ihm
durchlaufenes Relais R seinen Anker anzieht und dadurch
eine zweite Unterbrechung des Stromkreises für P
veranlasst, so dass die Pfeife auch noch fortertönt, wenn jener Hebel nach dem
Ueberschreiten des Contactes C1 den Stromweg wieder geschlossen hat.
Um die Pfeife zum Schweigen zu bringen, muss der Locomotivführer einen auf der
Locomotive angebrachten Hebel umlegen, mittels dessen er den Anker von P
wieder an die Pole anlegt und zugleich zu den Rollen von R (welche zusammen mit einem künstlichen Widerstände 10 Ohm Widerstand
besitzen) einen Nebenschluss herstellt, damit der Anker von R wieder abgerissen und so die zweite Unterbrechung des Stromweges durch
P wieder beseitigt werde.
Fährt bei nicht ertönender Pfeife die Locomotive über den zweiten Contact C2 und in den
vorliegenden Streckenabschnitt ein, so schliesst der erwähnte Hebel einen neuen
Stromweg, in welchem ausser P der Elektromagnet E der eben überfahrenen Signalstelle und der
Elektromagnet A der vorhergegangenen liegt. Dadurch
wird in jener Signalstelle der Anker an E gelegt, in
der vorhergegangenen dagegen an A, und demgemäss ertönt
nunmehr in ersterer Stelle die Pfeife, in der vorhergehenden hingegen nicht, wenn in
ihnen ein Zug über den Contact C1 geht. In der eben überfahrenen Signalstelle wird
der Anker erst wieder an E gelegt, wenn der Zug den von
ihm eben betretenen Streckenabschnitt wieder verlässt und an der nächsten
Signalstelle den Contact C2 überschreitet.
Der beim Ueberschreiten von C2 zu entsendende Strom könnte indessen auch bloss durch die primäre Rolle
eines Inductors geführt werden und der dabei in dessen Secundärrolle entstellende
Strom erst durch die beiden Elektromagnete E und A.
Der beim Ueberschreiten von C2 zu entsendende Strom würde nicht entsendet werden, wenn der
Locomotivführer nicht bereits Zeit gehabt hätte, seinen Hebel umzulegen und so den
Stromweg durch P bereits wieder zu schliessen. Deshalb
ist noch eine Nebenschliessung zu P vorhanden, welche
einen dem Widerstände von P (4 Ohm) gleichen Widerstand
W besitzt. Für gewöhnlich gehen 2/12 des Stromes
durchs Relais, ist aber der Stromweg für P
unterbrochen, so gehen 2/7 durch R und 5/7 durch W, was hinreicht; um die beiden Elektromagnete E und A zu erregen.