Titel: | Werkzeuge zur Holzbearbeitung. |
Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 58 |
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Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes Bd.
286 * S. 241.)
Mit Abbildungen.
Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
Der in Fig. 1 dargestellte Tischlerhobel von W. Meister in Apolda (* Oesterreichisch-Ungarisches
Patent vom 2. Juni 1891) bezweckt die Vermeidung eines durch den Hobelkasten
gehenden Spanloches in Folge eigenartiger Anordnung des Hobelmessers.
Textabbildung Bd. 287, S. 58Fig. 1.Tischlerhobel von Meister. Das Hobeleisen a sitzt auf der eisernen
Widerlage b, welche mittels Schrauben c um den Kasten des Hobeleisens angeschraubt ist. Der
Kasten des Hobeleisens hat bei e einen Ausschnitt zur
Aufnahme und zum Abführen des Hobelspans. Ueber das Hobeleisen ist die Deckplatte
f zum Ableiten des geschnittenen Hobelspans
angeordnet. Die Deckplatte f und das Hobeleisen a werden mittels Schrauben g, die mit geschlitzten oder gelochten Köpfen versehen sind, auf der
Widerlage b festgeschraubt. Zum Verstellen des
Hobeleisens ist letzteres in seinem hinteren Theile geschlitzt.
Beim Einstellen des Hobeleisens werden zunächst die Schrauben g gelüftet, dann das Eisen a in
entsprechender Tiefe eingestellt und die Schrauben mittels eines besonderen,
hakenförmigen oder eines anderen passenden Schlüssels angezogen. Da das Hobeleisen
a an seinem hinteren Ende geschlitzt ist, so ist
das Einsetzen eines neuen Eisens sehr leicht möglich, indem dann nur nöthig ist, die
Schrauben y etwas zu lüften und das Hobeleisen d in den Spalt zwischen der Deckplatte f und der Widerlage b zu
schieben.
Der Hobel von J. Hablitzel in Basel (* D. R. P. Nr.
58000 vom 24. Mai 1890) besteht gemäss Fig. 2 aus
einem hölzernen Gehäuse, in dessen Ausschnitt a das
metallene Hobelmesserlager B befestigt ist; in
letzterem wird das Hobelmesser C durch eine federnde
Schliessplatte, welche zugleich den Doppel ersetzt, festgehalten; während durch
Verstellen einer auf der Schraubenspindel des Hobelmesserlagers sitzenden
Mutter, in deren ringförmige Kerbe das obere, rechtwinkelig umgebogene Ende des
Hobelmessers hineindringt, die Stellung dieses letzteren und somit sein Eingriff in
das Holz regulirt werden kann.
Das Hobelmesserlager B endigt oben in eine
Schraubenspindel b, auf welcher eine zum Verstellen des
Hobelmessers C dienende Mutter D sitzt, aus.
Textabbildung Bd. 287, S. 58Fig. 2.Hobel von Hablitzel. Am Umfange dieser Schraubenmutter D ist eine
ringförmige Kerbe d ausgedreht, in welche der Rand
eines Ausschnittes des rechtwinkeligen Ansatzes c des
Hobelmessers C eingreift, so dass, wenn die Mutter D durch die daran befindliche Scheibe d1 gedreht wird, das
Hobelmesser entweder vor- oder rückwärts verstellt werden kann. Die nach oben
hervorstehenden Seitenränder E des Hobelmesserlagers
B sind mit gekrümmten Einschnitten e versehen, in welchen die Lagerzapfen f eines Querstückes F
sitzen. Dieses Querstück F ist durch eine in einem
Längsschlitze g der gebogenen Schliessplatte G verschiebbare Schraube g1 an letzterer befestigt, so dass, wenn
die Hobelsohle abgenutzt ist und die Späne in Folge dessen zu fein werden, die
Schliessplatte G, welche zugleich als Doppel dient,
verstellt werden kann. Die Schliessplatte G endigt oben
in ein Scharnier h, um dessen Stift i ein mit einem Griff k
versehenes Excenter H gedreht werden kann. Wird der
Griff k des Excenters H in
die durch Fig. 2 angegebene Stellung gebracht, so
werden die Lagerzapfen f gegen die oberen Flächen der
Einschnitte e und der untere Rand l der Schliessplatte G
fest gegen das Hobelmesser C gedrückt und somit
letzteres durch die Platte G, das Querstück F und das Excenter H auf
dem Lager B festgehalten; hierbei kann jedoch das
Hobelmesser durch Drehen der Mutter D verstellt werden.
Wird dagegen der Grifft des Excenters H aufgeklappt, so
kann die Schliessplatte G, sowie das Hobelmesser C aus dem Gehäuse A
herausgenommen werden.
Textabbildung Bd. 287, S. 58Fig. 3.Hablitzel's Parquetbodenhobel. Der in Fig. 3 dargestellte
Parquetbodenhobel desselben Erfinders (* D. R. P. Nr. 55296 vom 16. April 1890) soll
das Abziehen des Parquets gestatten, ohne dass der Arbeiter dabei kniet.
Dieser Hobel besteht aus einem mit einem hohlen Stiel gelenkartig verbundenen
Gehäuse, in welchem das Hobeleisen in einem um zwei konische Gewindezapfen drehbaren
Eisenlager durch eine Schliessplatte bezieh. Feder festgehalten ist, welch letztere
zugleich den Doppel des Hobels ersetzt. Das Hobeleisenlager, worin Hobeleisen und
Schliessplatte ruhen, wird mittels zweier im Hobelgehäuse eingesetzten Federn gegen
einen am Boden des Gehäuses gelenkartig angebrachten Hebedaumen gehalten, welcher
mit einer Stange, die im hohlen Stiel angebracht und oben mit einem Ring oder
Handgriff versehen ist, in Verbindung steht, so dass beim Zurückziehen des Hobels in
Folge eines vom Arbeiter auf diesen Ring- oder Handgriff ausgeübten Druckes das
Lager sammt Hobeleisen und Schliessplatte durch den bereits erwähnten Hebedaumen
gehoben wird und in Folge dessen keine Abstumpfung des Hobeleisens eintreten kann.
Ferner wird durch die auf das Hobeleisenlager einwirkenden Federn das Hobeleisen
wieder in die zur Arbeit erforderliche Normalstellung zurückgeführt, sobald der
Druck des Arbeiters auf den Ring oder Handgriff der durch den hohlen Stiel gehenden
Stange aufhört.
Der hohle Stiel A ist durch zwei Seitenarme a mit dem schweren Metallgehäuse B gelenkartig verbunden. In letzterem ist das Lager C des Hobeleisens D,
dessen Schneide aus einer Oeffnung r des Gehäusebodens
heraustritt, derart eingesetzt, dass es sich um zwei konische Zapfen, die durch die
Seitenwandungen des Gehäuses B hindurchgeschraubt sind,
etwas drehen kann. Das Hobeleisenlager C endigt oben in
eine Schraube b, auf welcher eine zur Verstellung des
Hobeleisens D dienende Mutter E sitzt, aus.
Am Umfange dieser Schraubenmutter E ist eine ringförmige
Kerbe d ausgedreht, in welche der Rand eines
Ausschnittes des rechtwinkeligen Ansatzes c des
Hobeleisens D eingreift, so dass, wenn die Mutter E durch die daran befindliche Scheibe e gedreht wird, das Hobeleisen entweder vor- oder
rückwärts gestellt werden kann. Die nach oben hervorstehenden Seitenwände des
Hobeleisenlagers C sind mit kurzen Einschnitten f versehen, in welchen die Zapfen g einer gebogenen Schliessplatte G sitzen. Letztere endigt oben in ein Scharnier h aus, um dessen Stift i
ein mit einem Griff k versehenes Excenter H gedreht werden kann.
Durch den hohlen Stiel A geht eine Stange K hindurch, die mittels eines Gelenkes n mit dem Hebedaumen L,
der sich um den am Gehäuseboden angebrachten Stift o
drehen kann, verbunden ist. Die Stange K trägt oben
einen Handgriff, welcher durch einen grösseren Handgriff des hohlen Stieles A umgeben ist.
Die untere Seite des Hobeleisenlagers C hat zwei Oehre,
in welche starke Springfedern O eingehängt sind. Diese
Federn O sind andererseits an einer durch eine Schraube
q verstellbaren Traverse Q eingehängt, so dass durch Verstellen der Traverse Q mittels der Schraube q
die Spannung der Federn und folglich deren Druck auf das Hobeleisenlager C regulirt werden kann.
Das Hobeln der Parquetböden mittels des bereits beschriebenen Werkzeuges geschieht
auf folgende Weise:
Der Arbeiter fasst den Stiel A, indem er die Handgriffe
in die eine Hand nimmt, während er mit der anderen den Stiel selbst oben an einer
daran befestigten Stütze hält; er schiebt alsdann den Hobel vorwärts, wodurch
das Hobeleisen D je nach seiner Stellung einen dickeren
oder dünneren Span vom Parquetboden trennt. Darauf zieht der Arbeiter den Hobel
rückwärts, wobei er einen Zug auf den Handgriff ausübt. Durch diesen Zug wird die
Stange K im hohlen Stiele A bewegt und folglich der Hebedaumen L um den
Stift o gedreht, so dass der Hebedaumen L auf die untere Seite des Hobeleisenlagers C drückt und somit letzteres nebst dem Hobeleisen D etwas hebt, d.h. von der Parquetbodenfläche entfernt,
indem das Hobeleisenlager C im Sinne des Pfeiles w etwas um die Zapfen gedreht wird. Auf diese Weise ist
das Hobeleisen während seines Rückganges keiner Beschädigung ausgesetzt.
Auf dem Gewinde eines jeden der Zapfen sitzt eine Schraubenmutter, mittels welcher
die Stellung des Zapfens verändert wird, sobald es in Folge seiner Ausnutzung
erforderlich wird.
Der in den Fig. 4 und
5 abgebildete Hobel
von C. Anton in Berlin (*D. R. P. Nr. 59902 vom 7.
April 1891) dient zur Ausführung von Abfasearbeiten.
Textabbildung Bd. 287, S. 59Hobel von Anton. Derartige Arbeiten wurden bisher in der Weise vorgenommen, dass die
entsprechende Fasenbreite der Vorderseite auf der Schnittseite angezeichnet wurde
und dann mit dem Messer die Schlusspunkte an jenen Stellen eingesetzt wurden, an
welchen die Fase ihren Anfang nimmt und aufhört oder sich mit einer zweiten kreuzt.
Dann werden die glatten Fasen bezieh. Hohlkehlen an den gemerkten Stellen derart
ausgeschnitten, dass die Gehrungen hergestellt sind, und erstere mit passenden Eisen
losgelöst. Obwohl keineswegs eine schwierige Arbeit, erfordert das Abfasen doch eine
gewisse Geschicklichkeit und Uebung; vor allem aber ist es recht zeitraubend.
Hauptsächlich aus diesem letzteren Grunde, sowie auch, weil es häufig an geeigneten
Kräften zur Ausführung gebricht, sieht man bei Zimmerer- oder Bautischlerarbeiten
häufig von einer ausgebreiteteren Anwendung des Abfasens ab, sehr zum Schaden des
Aussehens der Arbeiten selbst.
Der neue Hobel soll nun die Herstellung von Abfasearbeit ohne nennenswerthen
Zeitverlust auch dem minder geübten Arbeiter gestatten und die Verwendung von
Bildhauern für derartige Arbeiten überflüssig machen. Derselbe wird in drei
Ausführungsformen in der Patentschrift dargestellt.
Die einfachste Form des neuen Hobels wird durch die Fig. 4 und 5 dargestellt. Wie aus
denselben ersichtlich ist, besteht der Hobel aus dem mit rechtwinkelig
ausgeschnittener Sohle b versehenen Hobelkasten a.
Das Keilloch c wird zweckmässiger Weise
unverhältnissmässig gross gewählt, um den Fortgang der Arbeit genau verfolgen zu
können. Auch für das richtige Einsetzen des Hobels erscheint es vortheilhaft, das Keilloch
grösser als sonst zu wählen. Das Festlegen des Eisens d
erfolgt in der bekannten Weise durch einen Keil e.
Mit dem Hobel können Fasen verschiedener Breite abgestossen werden, und zwar solche
von geringster Breite bis zu solchen der Breite der Schneide.
Charakteristisch für den neuen Hobel sind der Eisensenker f und der Häupter g, welche beide in ihrer
Höhenlage verstellbar sind.
Der Eisensenker f hat den Zweck, das Eisen dem Holze
mehr oder weniger nähern und so die Stärke des abzunehmenden Spanes bestimmen zu
können. Derselbe besteht aus einer Grundplatte f1, welche an einem in senkrechter Richtung
verschiebbaren Schaft f2 befestigt ist. Festgelegt wird der in einer Aussparung im Hobelkasten
gleitende Eisensenker bei den in den Zeichnungen dargestellten Constructionen durch
eine Flügelmutter, welche mittels einer Schraube eine kleine Platte h2 gegen den Schaft f2 und dadurch diesen
gegen den Kasten presst.
Mit Vortheil wird der Eisensenker bei schlechtem ästigen Holze verwendet, bei welchem
ein Einreissen zu befürchten ist. Durch Einsetzen des Eisensenkers arbeitet der
Hobel wie ein Doppelhobel und wird die Fase bei Verwendung desselben
ausserordentlich rein bei gutem wie bei schlechtem Holze.
Der hinter dem Eisen angeordnete Häupter g unterscheidet
sich von dem Eisensenker f im Wesentlichen durch seine
längere Sohle g1. Im
Uebrigen kann er ganz so wie der Eisensenker verstellbar angeordnet werden.
Auch genügt es schon, denselben ein für alle Mal in einer ganz bestimmten Stellung
fest anzuordnen, in welchem Falle er nur indirect zum Heben und Senken des Eisens
mitwirkt und allein eine bessere Führung des Hobels auf dem Holze ermöglicht.
Textabbildung Bd. 287, S. 60Ziehklinge von Cantelo. Mit der Anbringung des ein für alle Mal feststehenden Häupters wird der
Zweck verfolgt, die Breite der Fase genau bestimmen und stetig einhalten zu können.
Der verstellbare Häupter dagegen gestattet, diese Vorzüge mit dem weiteren zu
verbinden, dass Fasen von ausserordentlich verschiedener Breite abgenommen werden
können. Unentbehrlich ist der Häupter nur im Hinblicke auf die Güte der
herzustellenden Arbeit, sowie die sichere Führung, welche dem Hobel durch Benutzung
desselben gegeben wird.
Die beweglichen Handgriffe für Ziehklingen von J. S.
Cantelo in Boston, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 58303 vom 11. December 1890
und * Zusatz Nr. 61323 vom 12. December 1890) bezwecken die leichte Einstellung der
Handgriffe in beliebige Lagen zum Messerblatt.
In der Zeichnung Fig.
6 und 7
bezeichnet a das Messerblatt oder die Klinge und bb die Angeln derselben. Die Enden der letzteren sind
mit feststellbaren Theilen oder Klemmkanten versehen, deren in der Zeichnung drei
(c c1
c2) ersichtlich
sind.
Die Bolzen d haben gabelförmige Enden, mit welchen sie
an den Angeln b mittels der Durchstecker e verbunden sind, so dass die Bolzen d eine Drehbewegung in derselben Ebene wie die Klinge
machen können. Diese Bolzen sind mit einem Drehzapfen d1 und einem Gewindtheil d2 versehen. Die Griffe
f besitzen einen Holztheil, der auf einem
metallenen Schaft h steckt, welcher vortheilhaft
gegabelt ist und durch die Zwingen f1
f2 geht, wobei er mit
den äusseren Zwingen f2
vernietet ist. Die Holzgriffe f sind mit einem
Längsschlitz f3
versehen, um in dieselben, wenn sie nach innen umgelegt werden, die Messerschneide
hineinlegen zu können, wie dies in Fig. 6 die punktirte
Stellung zeigt.
Die Schäfte h tragen Hülsen h1, welche sich auf den Zapfen d1 drehen, so dass die
Handgriffe f sich um dieselben herumbewegen lassen,
gleichgültig in welcher Lage die Bolzen d gegen die
Klinge stehen, wie dies mit punktirten Linien in der Zeichnung dargestellt ist. Die
Hülsen h1 sind mit
Kerben h2 oder mit
Vorsprüngen versehen; die Kerben h2 greifen in die Feststelltheile c c1
c2 der Angeln ein, und
die Vorsprünge h2
kommen zwischen die Backen des Bolzens d und legen sich
an die Theile c c1
c2, so dass in beiden
Fällen die Handgriffe gegen die Messerangeln bb
festgestellt werden. Durch Anziehen der auf den Schrauben d2 der Bolzen d sitzenden Flügelmuttern i werden die
Handgriffe f auf den Angeln b des Messerblattes unverrückbar festgestellt. i1 sind zur Feststellung dienende
Unterlagsscheiben, welche auf die Schrauben d2 (die zum Zwecke der Feststellung seitlich
abgeflacht sind) zwischen den Muttern i und den Hülsen
h1 aufgeschoben
werden; so dass ein Lockern der Muttern i durch kleine
seitliche Bewegungen der Handgriffe verhindert wird.
Um die Handgriffe f in jeder Lage in der Horizontal-
oder Verticalebene der Klinge a feststellen zu können,
wird die Hülse h1 aus
zwei Theilen hergestellt.
Fig. 8 und 9 zeigen eine
Abänderung.
Die Klinge A ist an ihren Enden mit den Angeln aa versehen, welche zur Aufnahme der Zapfen oder
Schrauben bb, um welche die Griffe drehbar sind,
durchbohrt sind. Jeder dieser Griffe ist vortheilhaft mit drei zum Feststellen
dienenden Ansätzen a1a2a3 versehen. Die
Ansätze a1a1 dienen dazu, die
Griffe in zusammengeklappter Stellung auf der Klinge A
zu halten, wie im rechten Theil der Fig. 8 mit punktirten
Linien gezeichnet ist. Die Ansätze a2a2 halten die Griffe unter einem rechten Winkel gegen
die Angeln der Klinge, welche Lage in Fig. 8 mit vollen Linien
gezeichnet ist, und die Ansätze a3a3 dienen dazu, die Griffe in der Verlängerung der
Klinge festzustellen, wie dies die punktirt gezeichnete Stellung auf der linken
Seite der Fig. 8 zeigt.
Jeder Griff besteht aus einem Holztheil c, der an einer
Seite einen Längsschlitz besitzt, welcher zur Aufnahme der Klinge A dient, wenn der Griff nach innen auf die letztere
niedergeklappt wird. In jedem Holztheil c ist das
metallene Gelenkstück c1 befestigt, welches zwei parallele Schäfte oder Angeln c2c2 hat, die durch
Längsbohrungen im Griff c und durch gelochte, damit
verbundene Zwingen ddl
hindurchgehen, die zwei Lappen oder Dorne besitzen, welche in den Griff eingelassen
sind, um dessen seitliche Verbiegung zu hindern.
Die unteren Enden der gegabelten Schäfte c2c2 sind mit der unteren Zwinge d1, wie in Fig. 9 gezeigt, vernietet
oder in anderer Weise daran befestigt. Das obere Ende oder der Kopf des
Gelenkstückes c1 ist
gegabelt, wie bei c3
ersichtlich, und an der Angel a mittels eines Stiftes,
einer Schraube oder eines Bolzens b drehbar. Mit jedem
Kopftheil c3 ist in
einem Stück ein vortheilhaft cylindrischer Ansatz c4 hergestellt, der unter einem rechten Winkel aus
dem Gelenkstücke c1 und
dessen Griff c heraussteht; in Verbindung mit diesem
Theil und den zum Feststellen dienenden Ansätzen a1a2a3 ist eine federnde Sperrvorrichtung von
vortheilhaft folgender Construction angebracht: auf jedem Ansatz c4 ist der Länge nach
eine Hülse E verstellbar, welche einen ringförmigen
Innenraum e besitzt, in den eine Schraubenfeder e1 eingelegt ist, deren
eines Ende auf dem Boden der Höhlung e aufliegt,
während ihr äusseres Ende vortheilhaft gegen den Kopf f
der Schraube f1 drückt,
welche in das Ende des Gelenkstückansatzes c4 eingeschraubt ist. Statt der Schraube f f1 kann ein Stift
durch einen Querschlitz im äusseren Ende des Ansatzes c4 durchgesteckt werden.
Textabbildung Bd. 287, S. 61Ziehklinge von Cantelo Die Feder e drückt die Hülse E gegen den Drehpunkt des Griffes, wodurch der
Griffansatz c4 auf
einem der Klingenansätze a1a2 oder a3 festgestellt wird, der gerade in einer Linie mit
diesem Ansatz liegt. Um die Stellung der Griffe gegen die Klinge zu ändern, braucht
man bloss die Hülsen EE so weit nach aussen zu bewegen,
bis sie ausser Eingriff mit den Ansätzen sind, durch welche sie festgehalten wurden,
wobei, während die Hülsen in dieser äusseren Stellung festgehalten werden, die
Griffe in die mit vollen und punktirten Linien gezeichneten Stellungen gedreht und
in jeder dieser Lagen einfach dadurch festgehalten werden, dass man die unter
Federdruck stehenden Hülsen EE loslässt.
Die Handgriffe können über der Klinge zusammengeklappt erhalten oder in deren
Verlängerung liegend festgestellt werden, oder sie können rechtwinkelig gegen die
Klinge fest eingestellt werden, wodurch die Klinge vor Beschädigungen geschützt ist,
wenn sie nicht gebraucht wird, oder mit den die obengenannten Stellungen
einnehmenden Griffen verwendet werden kann.
Die Hobelbank von J.
Runkel in Breidenbach bei Wiesbaden (*D. R. P. Nr. 55328 vom 21. August
1890) hat eine Einrichtung erhalten, mit welcher die Zange von der Vorschubschraube
gelöst werden kann, so dass die Zange einfach hin und her schiebbar ist.
Die Handklobsäge von H. Braun
jr. in Lüttringhausen (*D. R. P. Nr. 60979 vom 16. Juni 1891) hat an beiden
Seiten Sägeblätter erhalten, während die Spann Vorrichtung zwischen dieselben an
Stelle des Steges verlegt ist.
Textabbildung Bd. 287, S. 61Fig. 10.Handsäge von Marsden. Die in Fig. 10 dargestellte Handsäge von H. M. Marsden
in London (*D. R. P. Nr. 60975 vom 14. Mai 1891) besitzt ein Blatt b, welches gegen die Zähne zu stärker wird und in einen
starken Rücken a ausläuft, der mit dem Blatte ein Stück
bildet. Dadurch, dass das Blatt nach den Zähnen c zu,
welche von dem Griffe nach der Spitze zu immer feiner werden, an Dicke zunimmt, soll
das Schränken oder Stauchen der Zähne entbehrlich gemacht werden. Der Schlitz in dem
Handgriffe d, welcher das Blatt aufnimmt, wird von oben
durch ein gebogenes Blechstück e, welches mit den
Schrauben f befestigt wird, bedeckt und nach vorn durch
Beschläge von winkelförmigem Querschnitt, welche zwischen Blatt und Griff
eingeschoben werden, geschützt. Diese Beschläge g
besitzen Löcher, durch welche Schrauben eingeschraubt werden. Die eigentliche
Befestigung des Blattes b am Griff d erfolgt durch Schraubenbolzen i, deren Gewindetheil durch Unterlegscheiben j überdeckt wird. Diese Unterlegscheiben j
sind aus gehärtetem Stahl gefertigt und auf der einen Seite mit Zähnen versehen, auf
welche sich die Mutter des Schraubenbolzens aufsetzt, um hierdurch gegen
Lockerwerden geschützt zu werden. Die Unterlegscheiben j sichern die Schraubenbolzen gegen Beschädigungen durch das harte
Sägeblatt.
Textabbildung Bd. 287, S. 61Fig. 11.Schraubzwinge von Unterilp. Die Schraubzwinge von F. W. Unterilp in Düsseldorf (*D. R. P. Nr. 58556 vom 9. December 1890),
Fig. 11, ist verstellbar angeordnet und kann ein-
und zweiseitig benutzt werden. Dieselbe wird mit einer verschiebbaren Büchse b versehen, welche auf dem Längstheile verstellbar ist.
In dieser Büchse ist der eine Quer arm verschiebbar angebracht. An der Zwinge kann
unten eine Büchse befestigt sein, in welcher der andere Querarm ebenfalls verschoben
werden kann, so dass die Arme, je nachdem die Zwinge weit oder weniger weit
übergreifen soll, vor- oder zurückgezogen werden können. Die Zwinge kann, wenn die
Arme lang genug gestaltet sind, nach beiden Seiten hin benutzt werden. Da der
Querarm in der Büchse b an dem Längstheil anliegt, so
genügt eine Klemmscheibe k, um zugleich die Büchse, den
Längstheil und den Querarm zu verbinden. Die Klemmschraube ist nicht nöthig, wenn
die Zwinge einseitig benutzt wird, da sich durch den einseitigen Druck, zumal wenn
die zusammentreffenden Theile rauh sind, die Büchse b
selbsthätig feststellt.
Fig. 12 zeigt einen Centrumbohrer von C. Hallenscheid in
Ronsdorf-Langenhaus (*D. R. P. Nr. 52390 vom 8. Januar 1890).
Textabbildung Bd. 287, S. 62Fig. 12.Centrumbohrer von Hallenscheid. Am Schneidkopf werden der sogen. Zirkel a,
das Messer b und der Vorschneider c so gestellt, dass ihre Spitzen ein gleichschenkeliges
Dreieck bilden, an dessen den kleinsten Dreieckswinkel begrenzender Spitze sich der
Zirkel a befindet. Die Schneide des Messers b ist, von der Dreiecksfläche betrachtet, nach aussen
gerichtet, so dass ihr bei Anwendung des Bohrers der Vorschneider c folgt. Kolben, Halm und Schneidkopfkörper können
quadratisch rechteckig oder cylindrisch gestaltet sein.
Die Einspannvorrichtung für Bohrer und Bohrwinden von
F. A. Arnz in Remscheid-Vieringhausen (*D. R. P.
Nr. 55302 vom 12. August 1890) bezweckt die genau centrische Einspannung von Bohrern
verschiedener Dicke. Fig. 13 zeigt die Anordnung.
Der eingesteckte Bohrer wird neben der Befestigung, die derselbe an seinem flach oder
kantig gestalteten Schaftende in der Aushöhlung o
bezieh. o1 des
Bohrkopfes erhält, noch am Schaft kurz vor dem Kopfe mittels zweier Backen bb gehalten. Diese Backen liegen im vorderen, rund
ausgebohrten Theil des Bohrkopfes und sind, sich diametral gegenüberstehend,
gelenkig an den Schiebestücken ss angebracht. Die frei
vorstehenden Enden sind keilförmig gestaltet, so dass die Backen, je mehr sie in den
Bohrkopf eingeführt werden, zusammengehen, während sie, je weiter sie aus dem
Bohrkopfe heraustreten, mehr oder weniger von einander ab- bezieh. aus einander
bewegt werden können. Um den Backen bezieh. den Schiebestücken ss die Verstellung in der Richtung der Achse des
Bohrkopfes zu ertheilen, ist der Kopf mit Gewinde und einer Mutter m versehen, welchen innen von den Enden der genannten
Schiebestücke s umfasst wird. Die letzteren enthalten
in entsprechenden Nuthen u des Bohrkopfes Führung und
liegen so vertieft, dass sich die Mutter auf dem Gewinde des Kopfes frei drehen
kann; je nachdem dieselbe also vor- oder zurückgedreht wird, verschieben sich
gleichmässig die Stücke s in den Nuthen u und ziehen die Backen b
in den Bohrkopf hinein oder drücken dieselben nach vorn aus dem Kopfe heraus. In
Folge der gleichmässig keilförmigen Gestaltung der Backen müssen dieselben, wie ohne
weiteres zu erkennen, mit den inneren das Rohr umspannenden Kanten in den jeweiligen
Lagen gleichen Abstand von der Mittelachse einnehmen. Es muss daher stets, wenn die
Backen durch Zurückschrauben der Mutter m gegen den
Bohrschaft angedrückt werden, eine genaue Centrirung des Bohrers erfolgen; hierbei
kommt die Dicke des Schaftes nicht in Betracht.
Textabbildung Bd. 287, S. 62Fig. 13.Einspannvorrichtung von Arnz. Zur Aufnahme von Bohrern mit flachem Schaftende dient die entsprechende
konische Aushöhlung o, während die Bohrer mit kantigem
Schaftende in das gleichfalls konisch verlaufende Loch o1 eingeführt werden.
Bei der Einspannvorrichtung von J. Herrmann in Pr.-Friedland (*D. R. P. Nr. 61970 vom 17. Juni 1891) wird
der Bohrkopf in eine entsprechend ausgesparte Backe gelegt, welche durch eine
darüber drehbare Platte und einen beide Theile umschliessenden Ring geschlossen
wird.
Bei der Bohrereinspannung von H.
Hasenclever in Zurmühle bei Remscheid (*D. R. P. Nr. 58012 vom 8. November
1890) ist im Heft D (Fig.
14) ein von einer Feder H verschiebbarer
Rahmen K vorgesehen. Beim Einschieben des Bohrerkopfes
springt der Rahmen in eine Ausfräsung desselben und hält ihn fest. Zum Freimachen
des Bohrers wird der Rahmen mittels des Druckstiftes M
aus der Einfräsung des Bohrkopfes zurückgeschoben.
Textabbildung Bd. 287, S. 62Fig. 14.Bohrereinspannung von Hasenclever. Zum Schraubenschneiden dient die Vorrichtung
von M. Rittberger in Potsdam (*D. R. P. Nr. 53908 vom
27. März 1890).
Die bisher üblichen hölzernen Schrauben haben ein Gewinde von keilförmiger Gestalt.
Zur Herstellung derselben bedient man sich eines Schneidzeuges, das mit einem Messer
mit winkelförmiger Schneide versehen ist. Dieses Messer liegt so, dass es einen
Theil des Muttergewindes bildet. Diese Schrauben mit keilförmigem Gewinde haben den
Nachtheil, dass die Stärke des Ganges von der Steigung des Gewindes und von der
Stärke des Holzes abhängig ist. Das neue Schneidzeug ist zum Schneiden hölzerner
Schrauben eingerichtet, deren Gewinde einen rechteckigen Querschnitt hat. Zu diesem
Zwecke ist das Schneidzeug mit drei Messern versehen, die nach einander in
Thätigkeit treten. Das erste dieser Messer hat eine winkelförmige Schneide und
schneidet einen keilförmigen Gewindegang vor. Das zweite Messer ist mit zwei
Schneiden versehen, die parallel zu einander liegen und zu beiden Seiten des
keilförmigen Gewindeganges Einschnitte von der Tiefe des Gewindes machen. Das dritte
Messer hebt dann das zwischen diesen beiden Einschnitten liegende Holz heraus und
vollendet auf diese Weise das Gewinde.
Gehrungschneidvorrichtungen.
Zum Hobeln ganzer und halber Gehrungen dient die Vorrichtung von J. Heinen in Köln (*D. R. P. Nr. 60724 vom 14. März
1891), ohne dass ein Umspannen nöthig wäre.
In einem Kastengestell befinden sich zwei auf einander liegende Anschläge, deren
jeder für sich in dem Arbeitsschlitze beweglich ist. Der untere Anschlag steht mit
seiner Vorderfläche zur Hobelfläche in einem Winkel von 45°, einer sogen. ganzen
Gehrung, während der obere Anschlag mit seiner Vorderfläche zur Hobelfläche in einem
Winkel von 67½°, einer sogen. halben Gehrung steht. Durch Vorschieben des einen oder
anderen Anschlages erhält man dann die gewünschte Gehrung, während man durch ganzes
Zurückziehen der beiden Anschläge. Leisten, welche im rechten Winkel geschnitten
sind, behobeln kann.
Bei der in Fig. 15 und
16 dargestellten
Gehrungsäge von X. Lehmann in Aachen und G. Schreiber in Stolberg (*D. R. P. Nr. 52970 vom 1.
Februar 1890) wird das Blatt von einem Metallbügel a
gehalten und erfolgt die Spannung desselben durch Anziehen der Schraube b, indem der Theil c des
Bügels sich hierbei um den Zapfen d dreht.
Die Führungständer e und e1 sind in ihrer ganzen Länge gespalten, und hat
der Bügel a in den Spalten f und f1,
deren Breite gleich der Stärke des Bügels ist, seine Führung, wogegen das Blatt
genau in den über die Ständer e und e1 geschobenen Büchsen
g und g1 geführt wird, welche an ihrem oberen Ende passende
Einschnitte für den Bügel a besitzen, über welchen die
hakenförmigen Stücke h greifen, so dass die Büchsen auf
dem Bügel a hängen und nicht auf dem Blatte aufliegen,
wodurch das bei anderen Gehrungsägen vorkommende Einschneiden des Blattrückens in
die Büchsen vermieden wird. Die Säge kann ohne weiteres aus den Ständern e und e1 herausgehoben werden, wobei ein Zerlegen der Säge
nicht nothwendig wird, und die Büchsen g und g1 können von derselben
entfernt werden, indem man die Stücke h und h1 herausklappt.
Textabbildung Bd. 287, S. 63Gehrungsäge von Lehmann und Schreiber. Der vordere Führungständer e lässt sich, den
Breiten der Gehrungschnitte entsprechend, in dem geschlitzten Stück i verstellen.
Der Einstellapparat ist ähnlich den bekannten Einrichtungen. Das die Führungständer
e und e1 tragende Stück i ist
drehbar um den Punkt k und mit einer Feder l versehen, welche an ihrem vorderen Ende einen Ansatz
m trägt, welcher in die zweckentsprechend
angebrachten Einschnitte n des Bügels o einspringt und durch den Hebel p wieder ausgelöst werden kann.
Die Säge besitzt durch die Construction der Führungständer eine genaue Führung, und
können Gehrungschnitte von beliebiger Höhe mit der Säge ausgeführt werden, wobei
Schwankungen der Säge vollständig vermieden werden, indem der Bügel a der Säge stets in den Spalten f und f1
Führung behält.
Bei der bekannten amerikanischen Gehrungsäge ist der Cylinder 1 (Fig. 17) auf dem Gestell drehbar
gelagert und trägt das wagerechte Lineal 2.
Um den Mittelpunkt von 1 ist ein Theilkreis unten an dem
Gestelle angebracht, an dem das Lineal in den gewünschten Stellungen durch eine
Klemmschraube befestigt werden kann. Der nach aussen stehende freie Theil des
Lineals 2 trägt den zweiten Cylinder 3. Beide Cylinder haben Schlitze, durch welche die Säge
läuft.
Textabbildung Bd. 287, S. 63Fig. 17.Amerikanische Gehrungsäge von Uhl Diese Art der Lagerung des zweiten Cylinders 3 ist nun ein wenig fest, da einerseits das Lineal an sich elastisch ist,
andererseits eine solide Lagerung des zweiten drehbaren Cylinders auf ihn nicht
erreichbar erscheint. Diese Uebelstände werden durch die in Fig. 17 dargestellte Ausführung von R. Uhl
in Hausach (*D. R. P. Nr. 59110 vom 29. Mai 1891) behoben.
Der Cylinder 3 hat unten einen Schlitz 4, mit welchem er auf dem Lineal 2 läuft. Gleichzeitig ist er in einem kräftigen Kopf
5 drehbar gelagert, welch letzterer in der Schiene
6 am Gestell durch Schwalbenschwanz oder Nuth
geführt ist.
In der Höhe der Unterkante des Lineals ist die getheilte Stange 7 angebracht, welche Einschnitte hat, in welche das
Lineal einfällt. Durch diese Construction ist der zweite Cylinder ebenso gut
gelagert, wie der erste, und die Gehrungen werden nicht mehr durch die Elasticität
des Lineals beeinflusst.
Textabbildung Bd. 287, S. 63Fig. 18.Sägeführung von Aichner. Zur Feststellung der Sägeführung dient eine Ausführung von J. Aichner in München (*D. R. P. Nr. 59908 vom 24. Mai
1891), siehe Fig. 18. Am Boden des Auflegebrettes b, an welchem der mit dem Führungsrahmen d für die Säge versehene Stellhebel a um c drehbar befestigt
ist, ist an der Vorderseite eine segmentartige Schiene e aus Flacheisen angebracht, welche in ihrem Aussenrand mit einer den
Gehrungswinkeln entsprechenden Anzahl Kerben f versehen
ist. In diese Kerben greift eine in den Hebel eingelassene, um g drehbare winkelförmige Klinke h ein, welche von einer Feder i darin
festgehalten wird.
Am Stellhebel a, welcher durch zwei seitlich des einen
Rahmentheiles angebrachte Leisten k an der Schiene e geführt wird, ist unten bei c
ein federnder Hebel l befestigt, welcher mit zwei
aufrecht stehenden Stiften versehen ist, deren kürzerer m durch einen Ausschnitt der Bodenplatte o
unter die Klinke h und der längere n durch eine Bohrung des Hebels a unter eine der mit Schlitzen für die Säge versehenen, im Rahmen d auf und ab schiebbaren Sägeführungen p greift.
Durch Empordrücken des nach abwärts stehenden Hebels l
wird durch den Stift m die Klinke h ausgelöst und gleichzeitig durch n die Sägeführung p nach
aufwärts gedrückt, wodurch das Sägeblatt aus der Schnittnuth des Auflegebrettes
gehoben wird und mittels des Stellhebels in einen anderen Gehrungswinkel gedreht
werden kann, wobei die Klinke, wenn man den Hebel l
loslässt, selbstthätig in die entsprechende Kerbe der Schiene e einfällt.
Rahmenspannvorrichtungen dienen zum Zusammenklemmen des
Gehrungstosses zweier zu verbindenden Eckstücke, um letztere mittels Leimens oder
Nageins zusammenzuhalten.
Textabbildung Bd. 287, S. 64Fig. 19.Rahmenspanner von Ott.Fig. 19 zeigt einen Rahmenspanner von G. Ott in Ulm a. D. (*D. R. P. Nr. 54642 vom 1.
December 1889). Der Rahmen a bildet den Hauptkörper des
Apparates und hat einen mit Falzen versehenen Innenraum, in welchem der Schieber b der Länge nach durch die Schraubenspindel c bewegt wird. Auf dem Schieber b sind zwei bewegliche Backen d angebracht,
welche von den Schrauben e und dem Stege f niedergehalten werden. Die Backen d sind auf einer Stirnseite im Winkel von 45° mit einem
gezahnten Eisen g versehen, welches mit den Zähnen in
den Falz der zu leimenden Bilder- oder Spiegelrahmenleiste h eingreift und so durch Vorwärtsschrauben des Schiebers b mit den Backen d die
Gehrung zusammenschiebt, indem die Leiste h an der
inneren Kante der Winkel i einen Widerstand findet und
so an denselben in der Pfeilrichtung hingleitet und so die Gehrungsfuge
zusammengepresst wird. Zwischen den losen Backen d ist
eine Spiralfeder k eingelegt, welche dieselben auf etwa
6 bis 8 mm aus einander hält, so dass die Zähne g
rechtzeitig in den Falz der Leiste eingreifen und bei etwaigem Nachgeben des Holzes
noch so viel Raum zwischen beiden Backen bleibt, dass dieselben sich nicht berühren,
wodurch die Wirkung des Druckes auf die Gehrung beeinträchtigt würde. Es kann dann
entweder die geleimte Gehrung in dem Apparate getrocknet werden, oder man kann
dieselbe auf der Aussenseite gleich nageln und dann herausnehmen.
Die in Fig. 20 dargestellte Vorrichtung von E. Schievenbusch in Köln a. Rh. (*D. R. P. Nr. 58550
vom 28. Januar 1890) besteht aus einer Fussplatte A und
einer Druckschraube B, welche in einen beweglichen,
fast rechtwinkelig ausgeschnittenen, unten zum Nageln durchbrochenen Schlitten C eingreift. Dem Schlitten C gegenüber befindet sich in einem auf der Fussplatte verstellbaren
Gehäuse der Stahl D, welcher in diesem Gehäuse durch
die Spannschraube d festgestellt werden kann. Für
manche Fälle kann auch der Schlitten C feststehend und
das Gehäuse nebst Stahl D verschiebbar sein, wobei dann
die unter der Fussplatte A angeordnete Spindel B direct auf das Gehäuse des Stahles D wirkt, dieses vor- oder zurückschiebend.
Textabbildung Bd. 287, S. 64Fig. 20.Schievenbusch's Gehrungsklemme. Die auf rechtwinkelige Gehrung geschnittenen, mit Leim bestrichenen
Holzleisten werden auf die Grundplatte A mit der
Aussenseite gegen den Schlitten C angelegt, hierauf
wird der lose Stahl D gegen die Holzleisten
angeschoben, die Spannschraube d angezogen und dann der
Schlitten C durch Drehen der Spindel B gegen den losen Stahl gepresst. Hierdurch werden die
beiden Spitzen ee des losen Stahles D in die Holzleisten eingedrückt, und da die Spitzen
des Stahles D keilförmig sind, werden die beiden
Holzleisten in der Gehrungs- oder Schnittlinie fest gegen einander gepresst und so
eine rechtwinkelige und in den Profilen denkbar genaueste Verbindung erzielt. Es
wird dann durch den durchbrochenen Winkel von beiden Seiten die Gehrung genagelt.
Der lose Stahl, welcher mit seinen beiden Spitzen ee in
den Falz eingedrungen ist, geht beim Zurückschrauben nach Lösen der Druckschraube
d aus seinem Gehäuse heraus und bleibt in der
Holzleistenecke so lange sitzen, bis der ganze Rahmen fertig ist. Für jede Ecke ist
mithin nur ein neuer Stahl erforderlich, während ein Apparat genügt, um einen oder
mehrere Rahmen hinter einander zu fügen, zu leimen und zu nageln.
Der lose Stahl hält also die Gehrung von innen und die Drahtstifte dieselbe von
aussen zusammen. Der Stahl drückt durch seine flachen, schrägen, kantigen
Schnittflächen die Gehrung ganz exact zusammen, ohne dass sich die beiden Leisten
übersetzen; ebenso laufen die beiden Zacken des Stahles nicht nach den weichen
Stellen des Holzes, sondern drücken in Folge ihrer flachen Kanten gerade aus.
Der zum Durchnageln durchbrochene Winkel C ist ungefähr
88°; es greifen daher beim Zuschrauben zuerst die beiden äusseren Enden die Leisten
an und drücken dieselben zunächst von der Seite gegen den losen Stahl, so dass diese
am Holz nicht abrutschen können. Hierdurch wird ausserdem die Gehrung am
dichtesten.
Ist der Winkel C feststehend, so werden die Holzleisten
gegen denselben angelegt und der lose Stahl D durch die
Schraube B gegen die Holzleisten gedrückt. Die Rücken
der Leisten werden in keiner Weise verletzt, und es sind die Vertiefungen der
Spitzen des Stahles in den Falzen nach der Einrahmung nicht mehr sichtbar.
Fig. 21 erläutert eine vier Ecken eines Rahmens
spannende Vorrichtung von J. A. Brookfield und A. E. Whitehead in London (*D. R. P. Nr. 60803 vom 3.
Juli 1891). Zwei Schenkel a lassen sich um den Zapfen
b drehen und mittels der in einem Bogenschlitz
steckenden Flügelmutterschraube e unter einem beliebigen
Winkel zu einander einstellen. In jedem der Schenkel a
sind zwei Schraubenspindeln d gelagert, auf denen je
eine Mutter steckt. Mit der Mutter ist durch einen Stift drehbar die Klaue f verbunden, welche aus einem glatten Theil und zwei
senkrecht zu diesen Theilen und zu einander gerichteten Backen h besteht.
Textabbildung Bd. 287, S. 65Fig. 21.Rahmenspannvorrichtung von Brookfield und Whitehead. Nachdem man die Mutter genügend nach aussen gedreht hat, legt man die auf
Gehrung zusammengestossenen Rahmentheile an einander und dreht die Schrauben d so lange, bis sich die Klauen f an den Ecken befinden; dadurch, dass sich die Klauen drehen können,
legen sich die Backen h stets an die Aussenkante der
Rahmentheile an und schieben dieselben gegen einander. Hierbei bleiben die Ecken des
Rahmens vollkommen frei, so dass Nägel oder Schrauben eingezogen werden können.
Textabbildung Bd. 287, S. 65Rahmenspannvorrichtung von Löbbe. Bei der in Fig.
22 und 23
dargestellten Vorrichtung von A. Löbbe in Krefeld (*D.
R. P. Nr. 61792 vom 15. Februar 1891) sind in dem röhrenförmigen Gestelle A zwei Spindeln D
gelagert, von denen die eine mit Rechtsgewinde, die andere mit Linksgewinde versehen
ist. Auf die gegen einander gerichteten Enden dieser Spindeln sind Kegelräder d1 gekeilt, welche mit
dem Kegelrade d in Verbindung stehen, welches das
Handrad a trägt. Die Muttern dieser Spindeln D befinden sich an den Platten B, welche in dem Schlitze des Gestelles A
gerade geführt werden. Jede Platte B hat eine Anzahl
Löcher, von denen man zwei auswählt, um mit ihnen die Gelenke b zu verbinden, welche an die Stühle E angeschlossen sind. Einen Theil der Stühle E bilden deren runde Platten C, welche mit gebogenen Schlitzen versehen sind. In diesen stecken die
Stifte der Backen c, welche man so einstellt, dass sie
sich an die Aussenkante der zusammenzuspannenden Rahmentheile anlegen. Hat man diese
Backen c festgeschraubt und an die Rahmentheile
angelegt, so werden letztere, sobald man das Handrad a
dreht, gleichmässig gegen die Mitte zu an einander gedrückt werden, wobei zwischen
den Backen c jeder Platte C ein genügender Zwischenraum bleibt, um in die Gehrungsfugen die Keile
einzusetzen.
Mit der Platte C ist ein Rohr g verbunden, in welchem sich eine Spindel g1 dreht, welche durch das Handrad f bewegt wird. Die Mutter dieser Spindel wird von der
gerade geführten Backe h gebildet, welche sich gegen
den Kopf des Keiles setzt und diesen in seine Nuth hineinpresst. Da sich an jeder
der vier Ecken ein Stuhl E mit der geschilderten
Einrichtung befindet, so kann man nach dem Zusammenspannen des Rahmens alle vier
Theile gleichzeitig hineintreiben.
Durchlochte Raspel von P.
Holke in Bautzen (*D. R. P. Nr. 54536 vom 7. Mai 1890).
Bisher werden Raspeln dadurch hergestellt, dass mittels Meissels viele einzeln
stehende Eindrücke auf Stahlplatten eingehauen werden, so dass neben jedem dieser
Eindrücke ein scharfer Grat entsteht. Diese Raspeln haben den Nachtheil, dass die
beim Raspeln entstehenden Späne auf dem zu raspelnden Gegenstande, sei es Holz oder
Metall, liegen bleiben und während der Arbeit die bearbeitete Fläche verunreinigen
oder sehr häufig durch Blasebalg, Abkehren u.s.w. entfernt werden müssen.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Uebelstand. Das Neuartige derselben
besteht darin, dass die Stahlplatte nicht durch Hauen mit scharfen Graten versehen,
sondern durchlocht wird, und dass die Grate entweder beim Durchlochen in schräger
Richtung entstehen oder durch Stanzen und Aufreiben der geraden Durchlochung.
Textabbildung Bd. 287, S. 65Fig. 24.Holke's Raspel. Wie aus der Zeichnung Fig. 24 ersichtlich
wird, ist die Stahlplatte a in irgend einer geeigneten
Weise derart schräg durchlocht, dass hierbei an der Unterseite der Platte a, an Stelle der schrägen Durchlochung auf deren
Oberseite, bei b ein scharfer Grat entsteht, während an
der Oberseite die Platte a kaum nennenswerth
aufgetrieben ist. Die Grate b bilden scharfe Schneiden,
und deren Vorstehen, sowie die schräge Steigung der Durchlochung greifen einestheils
das zu bearbeitende Stück mit grosser Leichtigkeit an und ermöglichen anderentheils
in Verbindung mit den Löchern d, dass die entstehenden
Späne auf die Oberseite der Platte a treten, von wo sie
durch eine einfache Handbewegung beseitigt werden können.
Durch diese Anordnung wird weder die bearbeitete Fläche verschmiert, noch bei der
Arbeit Zeit zum Fortschaffen der Späne verbraucht.
Werden die Grate b stumpf, so können sie durch Aufreiben
der Löcher d oder durch Schleifen mittels Steines oder
Sandsteingebläses geschärft werden.
Auf der Unterseite der Raspel können seitlich an den beiden Längsseiten Einschnitte
eingefeilt werden, um im Bedarfsfalle als Feile zu dienen.
Je nach der Tiefe des Grates b, der Grösse und Anzahl
der Löcher d und je nach dem Lochwinkel ist die Arbeitsleistung
eine verschiedene und je nach Erfordern können Raspeln in verschiedenster Anordnung
und Form aus derart bearbeiteten Stahlplatten a
hergestellt werden.
Als geschlossener Cylinder mit entsprechendem Querschnitt auf eine Welle gesteckt und
in schnelle Rotation gesetzt, kann eine solche Raspel als Fräser oder auch als Hobel
zur Bearbeitung von Flächen beliebiger Form Verwendung finden.
Fig. 25 erläutert eine Maschine zum Anschneiden der Zapfen an Radspeichen von R. Webmann in Bremen (*D. R. P. Nr. 54028 vom 6. April
1890).
Textabbildung Bd. 287, S. 66Fig. 25.Radspeichen-Anschneidmaschine von Webmann. Um den Wagenrädern grössere Widerstandsfähigkeit gegen seitliche Stösse,
wie solche beispielsweise beim Fahren gegen einen Prellstein erfolgen, zu verleihen,
werden die Speichen nicht in einer Ebene, sondern in einer Kegelfläche angeordnet.
Die Nabe wird cylindrisch abgedreht, so dass sich daraus die Notwendigkeit ergibt,
die Brust der Speichenzapfen schräg, entsprechend der geneigten Stellung der
Speiche, abzusetzen. Bei den für diesen Zweck bisher angewendeten Maschinen mussten
die Speichen mindestens von einer Seite glatt bearbeitet werden, um sie in der
Haltevorrichtung, in welcher die Vorbeiführung des Werkstückes an den Messern
erfolgt, einspannen zu können. Diese Bearbeitung ist deswegen überflüssig, weil die
Speichen nicht gerade, sondern nach flachen Curven in den Längsrichtungen, im
Querschnitt aber annähernd elliptisch hergestellt werden, so dass die vorher
bearbeitete Fläche in der fertigen Speiche nicht mehr zum Vorschein kommt.
Bei dieser Maschine wird diese Bearbeitung vermieden und das Anschneiden der Zapfen
an den nur durch Längsspalten des Holzes hergestellten rohen Speichenstücken
ermöglicht.
An der Querseite eines Schlittens A ist um ein Gelenk
drehbar eine Leiste B befestigt; an der Rückseite
derselben ist ein Bogenstück b angebracht, das mit
demjenigen a, welches sich auf den Schlitten A erhebt,
zusammen zur Einstellung der Leiste B dient. An der
Vorderseite von B ragt ein Bügel C vor zur Aufnahme des Spannhebels D mit Klinke E, durch
welche der an der pressenden Fläche gezahnte Pressklotz F gegen das einzuspannende Speichenholz S
bewegt wird. Die Länge des anzuschneidenden Zapfens wird durch den Winkel G bestimmt, welcher in einer Nuth der Leiste B schiebbar und mittels der Flügelmutter g feststellbar ist. Unterhalb des Schlittens A sind auf eine Welle H
zwei Messerköpfe M aufgeschoben, durch deren Naben eine
mit Rechts- und Linksgewinde versehene Spindel K
geführt ist. Um die Verschiebung der Messerköpfe zu verhindern, ist der in der Mitte
der Spindel K vorgesehene Kopf K in einen auf der Welle H befestigten
Stellring eingelassen. Beide Messerköpfe werden mit der Nuth ihrer Naben auf der
Feder geführt. Die Einrichtung der Messerköpfe ist aus dem Grunde in der
vorbeschriebenen Weise getroffen, um jede gewünschte Zapfendicke anschneiden zu
können. Die Einstellung der Messer erfolgt durch Drehung der Spindel K mittels eines auf das abgesetzte Vierkant
aufgesetzten Schlüssels.
Für das Einspannen der Speichenhölzer genügt ein Riss nach der Mittellinie. Das Holz
S wird dann auf den Winkel G gesetzt, die Mittellinie auf die kleinen Dorne f gelegt und durch Andrücken des Hebels D das
Holz zwischen f f und F
festgespannt; darauf schiebt man den Schlitten A von
sich, was ohne grosse Mühe geschieht, und der Zapfen ist fertig geschnitten.