Titel: | Elektrisch stellbare Weiche. |
Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 67 |
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Elektrisch stellbare Weiche.
Mit Abbildung.
Elektrisch stellbare Weiche.
Eine unmittelbar elektrisch stellbare Weiche, ähnlich wie die von Siemens und
Halske in Wien (vgl. 285 * 298), ist von der französischen Nordbahn auf der Pariser
Weltausstellung 1889 vorgeführt gewesen. Nach A. Stévart (Revue universelle des mines, de la métallurgie, des travaux publics
etc., 1891 Bd. 16 S. 82) hat dieselbe im
Wesentlichen nachstehende Anordnung: Zwischen zwei Querschwellern des Weichenrostes
befindet sich in einer entsprechenden Einbettung unter einem Schutzkasten der
Elektromotor M (Fig. 1),
eine Secundärmaschine, welche die Aufgabe hat, die Weichenlage zu wechseln, d.h. die
durch eine Verbindungsstange V gekuppelten
Weichenzungen A und A1 entweder nach rechts zu schieben und A1 an S1 festzulegen oder sie
links zu schieben, so dass A an die Stockschiene S anschliesst, wie die Zeichnung es darstellt.
Textabbildung Bd. 287, S. 67
Elektrisch stellbare Weiche.
Zu diesem Zwecke sind auf den beiden Enden der Motorachse xx1 die Stahlcylinder
B und B1 angebracht, in deren jeden eine schraubenförmige
Nuth eingeschnitten ist, in welche ein nach abwärts vorspringender, nasenförmiger
Theil der oberhalb des betreffenden Cylinders befindlichen Weichenzunge AA1 eingreift. Sobald
der Elektromotor von einem genügend kräftigen Strom beeinflusst wird, dreht er sich
der Stromrichtung angemessen entweder nach vorwärts oder nach rückwärts und auf
diese Weise erfolgt die Umstellung der Weiche, denn die in B und B1
eingeschnittenen Schraubengänge sind ganz gleich und genau parallel zu einander
angeordnet, weshalb sie die beiden Weichenzungen A und A1
stets gleichzeitig und im
gleichen Sinne bei der Vorwärtsdrehung von xx1 von links nach rechts, bei der
Rückwärtsdrehung von rechts nach links verschieben. Der ganze Weg der Weichenzunge
beträgt 112 mm und sind hierzu zwei Umdrehungen der Motorachse mit einem
Zeitaufwande von ½ Secunde erforderlich. Zum Betriebe des Elektromotors war ein
Strom von 25 Ampère und 60 Volt verwendet.