Titel: | Kettenbäummaschine. |
Autor: | Gl. |
Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 81 |
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Kettenbäummaschine.
Mit Abbildungen.
Kettenbäummaschine.
Die in beistehenden Abbildungen wiedergegebene Kettenbäummaschine rührt von der Firma
G.
Draper and Sons in Hopdale (Mass.,
Nordamerika) her und zeichnet sich von den bereits bekannten
ähnlichen Einrichtungen durch eine Anzahl Neuerungen vortheilhaft aus.
Textabbildung Bd. 287, S. 81Fig. 1.Kettenbäummaschine. Zunächst ist bei derselben darauf Bedacht genommen, dass das Aufwickeln
des Fadens auf den Baum stets mit möglichst gleichmässiger Spannung erfolgt, also
Fadenbrüche möglichst vermieden werden. Die Maschine ist zu diesem Zweck mit einem
Doppelkegelscheibengetriebe ausgerüstet, dessen besondere Durchbildung ermöglicht,
die Maschine stets mit einer der jeweiligen Fadenspannung entsprechenden
Geschwindigkeit laufen zu lassen. Diese Geschwindigkeit wird eine grössere sein,
sobald neue Garnspulen, von denen die Kettenfäden ablaufen, aufgesteckt sind, und in
dem Maasse abnehmen, wie der Durchmesser der genannten Spulen abnimmt; denn im
ersteren Falle wird die Kraft, welche der ablaufende Faden ausüben muss, um die
vollen Spulen zu drehen, trotz des höheren Gewichtes derselben eine geringere sein
als bei weniger gefüllten Spulen, weil bei gefüllten Spulen der für Drehung
maassgebende Hebelarm gross ist, bei leeren Spulen nur klein.
Textabbildung Bd. 287, S. 81
Kettenbäummaschine.
Hervorgebracht wird die abnehmende Geschwindigkeit der
Maschine durch Verschiebung des Riemens auf dem Doppelkegelscheibengetriebe, und
diese wieder wird hergeleitet von der der Abnahme der Spulendurchmesser
entsprechenden Zunahme des Kettenbaumes.
Die zweite wesentliche Neuerung an der Kettenbäummaschine bildet die besondere
Lagerung des Kettenbaumes, welche ein ausserordentlich leichtes Auswechseln
desselben nach der Füllung ermöglicht. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen, in
welcher Weise sich der Vorgang abspielt. Der Baum E ist
mit seinen beiden Zapfen in Armen D gelagert, welche
drehbar an Hebeln O sitzen, die wiederum mit einer quer
durch die Maschine etwas oberhalb des Kettenbaumes gelagerten Welle verbunden sind.
Auf dem einen Ende dieser Welle sitzt ferner ein Schneckenrad C, welches von der Kurbel A aus mittels des Rädergetriebes B in
Umdrehung versetzt werden kann. Erfolgt dies in der einen Richtung, so wird die
Welle mit den Hebeln O so gedreht, dass der von den
Armen D gehaltene Baum auf der ihn unterstützenden
Walze F nach oben gleitet, erfolgt dies in der anderen
Richtung, so sinken die Arme D mit dem Baum. Das
erstere (Fig. 2) wird
stattfinden müssen, sobald ein neuer Baum eingelegt ist, das zweite, sobald der
angefüllte Kettenbaum ausgewechselt werden soll (Fig. 3); beides ist mit
geringer Kraftanstrengung möglich.
Textabbildung Bd. 287, S. 81Kettenbäummaschine. Die Fig. 4 und
5 veranschaulichen
die selbsthätige Ausrückvorrichtung für die Maschine bei Fadenbruch. Für jeden
Kettenfaden ist ein Fadenwächter vorgesehen, der die Gestalt eines zweiarmigen
Hebels hat, dessen eines Ende auf dem Faden ruht, dessen anderes Ende bei Fadenbruch
in den Bereich einer durch Excenter A hin und her
bewegten Ausrückschiene B gelangt und so die Ausrückung
veranlasst.
Gl.