Titel: | Neuerungen in der Gasindustrie. |
Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 236 |
Download: | XML |
Neuerungen in der Gasindustrie.
Neuerungen in der Gasindustrie.
Mittheilungen über den Bau von Kohlenschuppen und die
Ventilation gelagerter Kohlen von E. Kunath.
Gerade die Gaskohle ist am wenigsten geeignet, langes Lagern im Freien zu ertragen,
da sie ihrer Weichheit wegen leicht zerfällt und mit dieser Verwitterung ein Verlust
an Kohlenstoffen, also an Qualität, verbunden ist, welcher abhängt von der Kohle
selbst, der Dauer des Lagerns und der Art der Lagerung. Letzteres ist der wichtigste
Factor und zugleich der einzige, auf welchen man Einfluss üben kann. Die Lagerung im
Freien bildet eine Ausnahme; ausser dem Verlust durch Witterungseinflüsse tritt eine
Aufnahme von Feuchtigkeit ein, so dass die nöthige Unterfeuerung der Oefen hierdurch
wächst. Die Lagerung im Freien ist thunlichst zu vermeiden; ist dies nicht möglich,
so sorgt man für trockene Unterlage, gutes Steinflaster oder besser Betonabdeckung.
In die Kohlen baut man Ventilationsschlote von den Maassen 30 auf 30 cm, je einen
inmitten von 36 qm, mit Ueberdachung zum Schutz gegen Regen; dieselben sollen die
Entfernung von Feuchtigkeit bewirken. Durch eingehängte Thermometer kann man
ermitteln, ob Temperatursteigerungen im Inneren der Lager eintreten. Tritt die
Gefahr einer Entzündung ein, so ist zuerst die Erhitzungsstelle frei zu legen und dieselbe
mit dünnem Lehmbrei zu löschen. Starker Wassergebrauch ist bis zum Nothfall
aufzusparen. Es kommt darauf an, durch Ausbreiten die erhitzten Kohlen zu löschen
und erst im Fall wirklichen Brandes durch Wasser zu löschen.
Bei Lagerung von Kohlen unter Dach kann die Erwärmung mit ziemlicher Sicherheit
vermieden werden, wenn die Bodensohle wasserdicht, sowie die Ventilation eingebaut
ist. Feuchte Feinkohle darf nicht eingelegt werden, sondern muss thunlichst auf dem
Lager ausgebreitet werden. So kann die Kohle über 6 m hoch geschichtet aufbewahrt
werden. Kohlenlager im Freien müssen auch seitlich mit festen Wandungen begrenzt
sein, um den Luftzutritt möglichst zu verhindern. Die Stellung der Seitenwände passt
man vortheilhaft dem Böschungswinkel an, unter welchem sich der natürliche Haufen
bildet. Für die Ventilation sind kurze Kanäle aus Ziegeln mit offenen Seitenfugen
und Holzschlote einzubauen. Bei etwa 6 m Höhe können so auf 1 qm Nutzfläche etwa 100
Centner Kohle auf Lager genommen werden. Die Erfahrungen an einem wie angegeben
gebauten Kohlenlager mit 180000 Centner Kohlen haben die Voraussetzungen voll
bestätigt. (Vortrag, gehalten auf der Versammlung des Baltischen Vereins von Gas-
und Wasserfachmännern zu Graudenz 1891; Journal für
Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S. 114.)
Ueber Zerstörung von Gasröhren.
Rudolph berichtet über zerstörte Gasröhren, welche sich
mit dem Messer schneiden liessen. Die Zerstörung zeigt sich von kleinen Vertiefungen
bis zum vollständigen Durchdringen und zeigt sich an Bohren, welche in feuchter Erde
liegen. Auf der Schnittfläche zeigte sich deutlich, dass die Zerstörung von aussen
nach innen fortgeschritten war.
Senke in Braunschweig beobachtete Aehnliches in Colberg;
als Ursache wurde die Einwirkung von Soole aus einem verlassenen Soolbrunnen
angenommen, welche das Erdreich durchfeuchtete. Der Hauptbestandtheil der Soole war
Kochsalz.
Windeck in Köln berichtet über einen Fall in
Saarbrücken, wo im Kohlenrevier etwa 1500 in Rohr ausgeschaltet werden mussten. Der
Lehmboden sah aus wie von Ratten zerfressen, als Ursache wurde Auslaugewasser der
darüber lagernden Schlackenhalden ermittelt.
Kunath in Danzig zeigt zerfressene Rohrstücke aus
Torfboden, an welchen jedenfalls Säuren das Eisen gelöst und den Graphit
zurückgelassen hatten. Aus dem Vorkommen blauer Substanzen, jedenfalls
Vivianit, im Erdreich wurde auf Phosphorsäure als angreifende Substanz geschlossen.
(Besprechung im Baltischen Verein von Gas- und Wasserfachmännern; Journal für Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S. 116.)
Selbstentzündung der Inkrustation eines schmiedeeisernen
Rohres von Kunath.
In der Gasanstalt Danzig wurde das Umgangsrohr um einen Beale'schen Exhaustor herausgenommen; dasselbe zeigte sich innerlich von
einer dicken Schicht Schwefeleisen mit Spuren von Theer und Naphthalin durchsetzt,
die beim Auskratzen sich sofort erhitzte und mit heller Flamme brannte. Die
Oxydation war so heftig, dass selbst die kleinsten Partikelchen sich lebhaft bis zur
Entzündung erhitzten. Die Kruste war vollständig trocken, und ist diesem Umstand
wohl die heftige Oxydation zuzuschreiben. Wäre die Masse theerig und feucht gewesen,
so würde wohl die Erwärmung nicht eingetreten sein. (Besprechung im Baltischen
Verein von Gas- und Wasserfachmännern; Journal für
Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S. 116.)
Zur Werthbestimmung der Kohle von H.
Bunte.
Verfasser veröffentlichte früher Versuche über die Verbrennungswärme der
SteinkohlenVgl. Journal für Gasbeleuchtung, 1891 Bd. 34 S. 21.
D. p. J. 1891 280 63., durch welche die Brauchbarkeit der Dulong'schen Formel bestätigt wurde, entgegen den
Ansichten von F. Fischer und Scheurer-Kestner. Letzterer hat seitdem angegeben, dass seine früheren
calorimetrischen Bestimmungen zu hoch seien und dass es ihm erst jetzt nach
Unterweisung durch Berthelot gelungen sei, die
Verbrennungswärme der Steinkohle in dessen Bombe richtig zu bestimmen. Er gibt nur
von einer Kohle die Elementarzusammensetzung an, von der Ronchamp-Kohle; die
Rechnung nach Dulong's Formel ergibt für 1 k 8647 Cal.,
der Versuch 8620 Cal., Abweichung 27 Cal. = 0,3 Proc. Die Richtigkeit der Formel
wird durch Veröffentlichungen von P. MahlesGenie civil, 1892 23. Jan. S. 192.
vollauf bestätigt; die Untersuchungen über die Verbrennungswärme der Kohle sind
ebenfalls auf der Berthelot'schen Bombe angestellt. Die
Ergebnisse in Bezug auf Steinkohlen sind in folgender Tabelle angegeben, welcher
Verfasser noch die nach Dulong berechnete
Verbrennungswärme und die Abweichung gegen die gemessene zugefügt hat. (Journal für Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S. 149.)
Textabbildung Bd. 287, S. 236
Chemische Zusammensetzung;
Verbrennungswärme zu CO2 und flüssiges Wasser; Bezeichnung und Herkunft der
Kohle; 100 Th. Rohkohle enthalten; 100 Th. Steinkohle enthalten; Gefunden für
Reinkohle; Berechnet für Reinkohle; Abweichung in Procenten des berechneten
Werthes; Kohlenstoff; Wasserstoff; Sauerstoff; Stickstoff; Feuchtigkeit; Asche;
Flammkohle von St. Marie (Blanzy); Gaskohle von Commentry; Lens; Fettkohle von
Treuil (St. Etienne); Halbfette Kohle von St. Marc. (Anzin); Anthracitische
Kohle von Kebao (Tongking); Pennsylvanischer Anthracit; Koks aus amerikanischem
Erdöl
Ueber die Bestimmung des Cyans in Reinigungsmassen und
Leuchtgas von H. Drehschmidt.
Die bisher üblichen Methoden zur Bestimmung des Ferrocyans in ausgebrauchten
Gasreinigungsmassen sind von R. GarchJournal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd. 32 S.
966., von Moldenhauer und
LeyboldD. p. J. 1889 273
565. Journal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd. 32 S.
155. und von KnublauchD. p. J. 1889 273
563. Journal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd. 32 S.
451. angegeben; letztere ist die bisher am meisten angewandte.
Knublauch hält dieselbe für die einzig brauchbare,
weil zuweilen in den Massen sogen. intermediäre Producte, FexCyy, vorkommen
sollen, welche bei der Zersetzung durch Alkali nicht allein Ferrocyankalium, sondern
auch intermediäre Zersetzungsproducte geben sollen. Man nimmt aber allgemein an,
dass alle Ferrocyanverbindungen mit Kali normales Ferrocyankalium ergeben;
Eisenoxydul und auch Oxyd sind ja in genügendem Maasse vorhanden und ein etwa
überschüssig gelöstes Quantum davon scheidet sich bald wieder aus. Jedenfalls ist
der gesammte Cyangehalt der Masse für den Fabrikanten als Ferrocyankalium gewinnbar,
und es erscheint daher wichtig, diesen zu bestimmen.
Verfasser hat früherPost, Chem.-techn. Analyse, 2. Aufl. Bd. 1 S.
166. hierzu die Rose-Finkener'sche
Methode vorgeschlagen, nach welcher die Masse mit Quecksilberoxyd gekocht und so das
Cyan in Quecksilbercyanid übergeführt wird. Die erhaltene Lösung wird mit
Zinksulfatlösung und Ammoniak im Ueberschuss versetzt und hierauf mit
Schwefelwasserstoffwasser, bis ein weisser Niederschlag von Zinksulfid entsteht. Nun
ist alles Quecksilber abgeschieden und es kann im Filtrat Cyan mit
Silbernitratlösung gewichts- oder maassanalytisch bestimmt werden. Moldenhauer und Leybold, sowie Knublauch erhoben hiergegen den Vorwurf, dass mit dem Cyan Rhodan bestimmt
werde, so dass die Cyanbestimmungen zu hoch ausfallen.
Verfasser hat nun seine Methode vollständig umgeändert, und die Untersuchung von Gasreinigungsmasse geschieht nun wie
folgt: 10 g Masse werden im ½ l-Kolben mit etwa 150 cc Wasser, 1 g Ammoniumsulfat
versetzt und dazu 15 g Quecksilberoxyd gegeben. Das Ganze wird zum Sieden erhitzt
und ungefähr ¼ Stunde darin erhalten. Nach dem Erkalten fügt man unter Umschütteln ½
bis 1 cc einer gesättigten Lösung von salpetersaurem Quecksilberoxydul hinzu und so
viel Ammoniak, bis keine Fällung mehr erfolgt, füllt bis zur Marke auf und gibt noch
8 cc Wasser zu, entsprechend dem Volumen der festen Substanzen. Man schüttelt gut um
und filtrirt durch ein trockenes Filter. Von dem Filtrat bringt man 200 cc,
entsprechend 4 g Substanz, in einen 400 cc-Kolben, setzt wenigstens 6 cc
Ammoniakflüssigkeit von 0,91 spec. Gew. und 7 g Zinkstaub hinzu, schüttelt mehrere
Male um, gibt noch 2 cc einer Kalilauge von 30 Proc. hinzu, füllt bis 401 cc auf und
filtrirt nach dem Durchschütteln durch ein trockenes Faltenfilter. Man wendet am
besten ein doppeltes Filter an, weil die Flüssigkeit anfangs leicht mit schwacher
Trübung abläuft. Von dem Filtrat werden 100 cc, entsprechend 1 g Substanz, zu
überschüssiger 1/10-Normalsilberlösung in einen 400 cc-Kolben gegeben und mit verdünnter
Salpetersäure angesäuert. Nach dem durch Umschütteln zu befördernden Absetzen des
Niederschlags wird bis zur Marke aufgefüllt, durchgeschüttelt und durch ein
trockenes Filter filtrirt. 200 cc des Filtrats werden nach dem bekannten Volhard'schen Verfahren mit 1/20-Normalammoniumrhodanidlösung zurücktitrirt. Der Verbrauch dieser Lösung
entspricht direct dem überschüssigen Silber und ist von der angewandten Menge der
letzteren abzuziehen.
1 cc 1/10-Normalsilberlösung
= 0,002598 g CN, Cyan;
= 0,004771 g Fe7Cy18, Berlinerblau.
Zinkstaub enthält meist Chlor, und ist hierfür eine Correctur anzubringen oder
derselbe mit Ammoniakflüssigkeit ausgewaschen anzuwenden.
Bestimmung des Cyans bezieh. Cyanwasserstoffs im
Leuchtgase.
Verfasser wendet nach dem Patente von KnublauchD. R. P. Nr.
41930 vom 18. August 1886., sowie nach dem Vorgang von GarchJournal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd. 32 S.
215. und LeyboldJournal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd 32. S.
427. Kalilauge mit Eisenoxydulhydrat an, welches sämmtliches Cyan
unter Bildung von Ferrocyan absorbirt. In zwei Absorptionscylinder bringt Verfasser
15 cc Eisensulfatlösung 1 : 10 und 15 cc Kalilauge 1 : 3, in den zweiten 5 cc
Eisensulfat, 5 cc Kalilauge und 20 cc Wasser. Der Gasdurchgang beträgt 60 bis 80 l
in der Stunde. Bei einem Versuche enthielt die erste Flasche 99,49 Proc. die zweite
0,51 Proc. des Cyans. Man verwendet 100 l Gas, mit der Experimentiruhr gemessen.
Nach dem Durchgang derselben spült man den Inhalt der Absorptionsflaschen in ¼
l-Kolben, füllt bis zur Marke auf, schüttelt gut durch und filtrirt durch ein
trockenes Faltenfilter. Von dem Filtrate pipettirt man 200 cc in einem 300 cc-Kolben
und neutralisirt die Flüssigkeit durch verdünnte Schwefelsäure, indem man ein den
vorhandenen 20\times \frac{200}{250}=16 cc Kalilauge
entsprechendes, ungefähr gleich grosses, durch einen besonderen Versuch ermitteltes
Volumen Säure zugibt. Man fügt noch 2 g Ammoniumsulfat zu, sowie 15 g
Quecksilberoxyd und einige Tropfen Ammoniak, erhitzt zum gelinden, ungefähr ¼ Stunde
dauernden Sieden. Nach dem Erkalten füllt man zu 301,3 cc auf (1,3 cc entsprechen
dem Volumen des Quecksilberoxyds) und filtrirt durch ein trockenes Filter. 250 cc
des Filtrats werden in 300 cc-Kolben pipettirt, mit 6 bis 10 cc Ammoniak von 0,91
spec. Gew. und 7 g Zinkstaub versetzt und gut durchgeschüttelt. Man gibt dann 2 cc
Kalilauge 1 : 3 zu, füllt zu 301 cc auf, schüttelt um und filtrirt durch ein
doppeltes trockenes Faltenfilter. Von dem Filtrat titrirt man 200 cc unter Zugabe
von 30 cc Jodkaliumlösung mit 1/20-Normalsilberlösung nach dem oben angegebenen
Verfahren. Sind n cc Silber verbraucht worden, so sind
in 100\ \mbox{cc}\ n\times 2,598\times \frac{9}{4}\,\mbox{g}
Cyan. Man kann auch die Volhard'sche Methode anwenden,
muss aber dann nach der Zersetzung durch Quecksilberoxyd noch die Behandlung mit
salpetersaurem Quecksilberoxydul eintreten lassen, weil die Kalilauge immer etwas
Chlor enthält.
Die in einer der Berliner Gasanstalten angestellten Cyanbestimmungen stimmen im
Allgemeinen mit den von LeyboldD. p. J. 1890 278181. Journal für Gasbeleuchtung, 1890 Bd. 33 S.
337. gefundenen Zahlen überein.
Verfasser fand in 100 cbm Gas Cyanwasserstoff, berechnet als Cyan:
vor
den
Condensatoren
206,1 g
– g
– g
nach
„
„
187,0 „
176,0 „
– „
„
„
Scrubbern
174,9 „
170,5 „
141,0 „
„
der
Eisenreinigung
37,4 „
– „
67,9 „
im Strassengase
18,4 „
– „
– „
Am meisten schwankt der Cyangehalt nach der Eisenreinigung, je nachdem frische oder
schon häufig gebrauchte Masse in Betrieb ist. Im ersten Falle wurden nämlich 37,4 g
und im letzten 67,9 g erhalten. (Journal für
Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S. 221.)
Nachtrag zur Bestimmung des Cyans in Reinigungsmassen von H. Drehschmidt.
Verfasser erhielt eine Probe ausgebrauchte Reinigungsmasse zur Untersuchung nach
seiner (vorher angegebenen) Methode und fand 12,02 Proc. Berlinerblau (Fe7Cy18) bei Benutzung
von Jodkalium als Indicator beim Titriren und 12,07 Proc. bei Verwendung der Volhard'schen Methode. Der Auftraggeber fand dagegen im
Mittel 9,81 Proc. also weniger 22,52 Proc.; derselbe erhob den Einwurf, dass
Verfasser alle Cyan- und Carbonylferrocyanverbindungen mitbestimme, vielleicht auch
Rhodan und Chlor.
Es konnte daher das Resultat des Verfassers vielleicht keine richtigen Zahlen
geliefert haben, weil nicht alles Cyan in Ferrocyan übergeführt wurde und also die
sogen. intermediären Producte Knublauch's in grosser
Menge vorhanden waren. Ob dies berechtigt war, liess sich nach der Bestimmung des
bei der Zersetzung der Masse in Lösung gegangenen Eisens bestimmen, worauf
bekanntlich die von Moldenhauer und LeyboldJournal für Gasbeleuchtung, 1889 Bd.
32. angegebene Methode beruht. Verfasser hatte sich vorher der
Meinung Knublauch's angeschlossen, dass durch
Vermittelung organischer Substanzen auch anderes als an Cyan gebundenes Eisen in
Lösung gehen könne, musste jedoch diesen Einwurf fallen lassen, weil das reichlich
gebildete Alkalisulfid solches Eisen fällt. Nach dieser Methode wurde die Masse
untersucht, nur mit dem Unterschiede, dass statt Erwärmung dieselbe durch
16stündiges Stehen mit Alkali zersetzt wurde, um sicher Rhodanbildung zu vermeiden.
Es fanden sich nach diesem Verfahren 11,99 Proc. Berlinerblau, also vollständig
übereinstimmend mit der Methode des Verfassers.
Carbonylferrocyanverbindungen fanden sich nur in sehr geringer Menge. Auf
Zuverlässigkeit und Richtigkeit kann nach diesen Untersuchungen die Bohlig-Knublauch'sche Methode keinen Anspruch mehr
erheben. (Journal für Gasbeleuchtung, 1892 Bd. 35 S.
552.)
(Schluss folgt.)