Titel: | Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und Rossmann. |
Fundstelle: | Band 288, Jahrgang 1893, S. 149 |
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Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik
vorm. Frister und Rossmann.
Mit Abbildungen.
Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
Rossmann.
Bei dieser von der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
Rossmann, Actiengesellschaft in Berlin, gebauten, ausschliesslich für die
Bearbeitung von Winkelrädern bestimmten Hobelmaschine sind nach dem D. R. P. Nr.
61782 vom 4. Juli 1891 beachtenswerte Anordnungen und Einzelheiten zu
verzeichnen.
Textabbildung Bd. 288, S. 149
Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
Rossmann.
Am Gestellkasten G (Fig. 1 bis 8) ist eine gerade
Gleitbahn für den Hobelschlitten W und an der linken
Fusseite eine Ringleiste z vorgesehen, auf welcher
einRahmen f sich stützt, der vermöge einer im
unteren Ansatz geschraubten Hebelstange x eine
schwingende Bewegung um eine lothrechte Achse ausführen kann, welche durch die
Ringleiste z und die im feststehenden Bogenarm a befindliche Gegenspitze b bestimmt ist.
In diesem Hauptrahmen f schwingt um eine wagerechte
Achse gh eine Gabeltasche l, in welcher an Seitenbahnen ein Querstück t
stellbar gleitet, welches der Träger für den Aufspannbolzen ist, auf welchem das
Werkstück K und das Theilwerk T sitzt.
Nun ist ferner am linken Zapfen der Gabeltasche l ein
langer Seitenarm i angebracht, welcher mit seiner
winkelrechten Abkröpfung bis in die mittlere Hauptebene der Maschine hineinragt.
Dieser Arm i muss daher beide Schwingungen des Rahmens
f und der Tasche l
mitmachen, die begreiflicher Weise am äusseren Ende von i am stärksten zum Ausdruck kommen. An dieser Stelle trägt nun dieser Arm
i einen zapfen artig abgedrehten Schablonenstift
m (Fig. 6), der sich gegen
die rechte oder linke Führungsschneide n stützt, je
nachdem man die entsprechende Flanke der Zahnlücke der Bearbeitung unterzieht.
Textabbildung Bd. 288, S. 149
Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
Rossmann.
Aus diesem Grunde muss nun der Hauptrahmen f durch
irgend eine Kraft beständig nach rechts oder nach links gedreht werden, um eine
stetige Berührung des Schablonenstiftes m mit der
entsprechenden Führungsschneide n sicher zu
stellen.
Diese Kraft ist durch Federwerke y1 und y2 gegeben, welche an der Hebelstange x angreifen und durch die Hochstellung der Hebel h1 und h2 gespannt und dadurch
erst wirksam werden (Fig.
3 und 4). So
ist in Fig. 3 die den
Hauptrahmen f nach links drehende Feder y2 unwirksam, weil das
am Hebel h2 angesetzte
Zugband ungespannt ist.
Von der Hauptantriebwelle s des Hobelschlittens W wird ferner eine Sehaltbewegung abgeleitet, die
vermöge eines an der rechtsseitigen, entsprechend verlängerten Taschenwand l vorgesehenen Zahnbogens r durch die Schnecke k auf die Gabeltasche
l einwirkt und dieselbe zu einer schwingenden
Schaltbewegung um die Zapfenachse g, h zwingt, welche
vor jedem neu beginnenden Schnittvorgang sich abspielt.
Textabbildung Bd. 288, S. 150
Winkelräderhobelmaschine der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
Rossmann.
Hingegen ist zu einer blossen Anstellbewegung eine mittlere Zahnstange am Querstück
t vorhanden, durch deren Bethätigung mit der
Seitenwelle t1 das
Werkstück gegen den Achsenschnittpunkt (die theoretische Kegelspitze des
Winkelrades) gestellt werden kann. Hiernach ist die Constructionsbedingung der
Maschine, im gemeinschaftlichen Schnittpunkt der drei Achsen, des Hauptrahmens f, der Gabeltasche l und
des Aufspannbolzens von K erfüllt.
Zur selbsthätigen Abstellung der Arbeitsbewegung des Hobelschlittens W ist eine Zahnkuppelung o
vorgesehen, welche durch die Wirkung einer Feder w2 aus dem Eingriff mit dem treibenden Zahnrade p gerückt wird.
Findet daher der Federhebel w mit seinem Gegenende u eine Stützung an der glatten Fläche eines
cylindrischen Bolzens v1, so wird diese Ausrückung dadurch verhindert sein (Fig. 2 und 7).
Legt sich aber die Nase u dieses Federhebels w in eine Nuthaussparung u1 dieses Bolzens v1 so findet die vorerwähnte Ausrückung
der Kuppelung op sofort statt.
Um nun diese Ausrückung auf eine genau vorbestimmte, sich stets gleichbleibende Höhe
des Schaltweges desselben Werkstückes zu verlegen, ist folgendes Stellwerk
vorgesehen. Der in einem am Gestell G befestigten
Gehäuseq geführte Hemmungsbolzen r1 trägt am Fussende
eine Zunge k1 am
Kopfende einen Anschlaghebel m1 und wird durch eine Windungsfeder b1 in die Hochstellung
zu bringen gesucht, in welcher der Hebel m1 durch die am Hobelschlitten W vorgesehene Stellschraube w1 auch getroffen wird. Diese Hochstellung
des Hemmungsbolzens wird aber durch die Zunge k1 verhindert, welche durch eine zweite Zunge s1, welche an einem um den festen Zapfen o1 schwingenden
Winkelhebel g1g2 angebracht ist,
erfasst und niedergehalten wird. Wenn nun der am Schlitzrahmen r1 des langen
Seitenhebels i stellbar befestigte Anschlagwinkel an
den Zapfen t2 des
kurzen Hebelendes g2 in
der Hochbewegung antrifft, so schwingt das lange Hebelende g1 nach auswärts, wodurch der
Hemmungsbolzen v1 unter
der Federeinwirkung nach aufwärts schnellt. Dadurch wird im Rücklauf des
Hobelschlittens W der Anschlaghebel m1 von der
Stellschraube w1
getroffen, was eine Rechtsschwingung des Hemmungsbolzens v1 um die eigene Längsachse herbeiführt.
Weil aber dadurch die Nase u des Federhebels w in eine tiefere Aussparung einfällt, wird die
Kuppelung zwischen o und p
sich sofort auslösen können. Zur weiteren Sicherung der Tieferstellung des
Hemmungsbolzens v1 sind
die Feder g3 und der
Anschlagstift g4
vorgesehen, durch welche die Ausschwingung des Hebels g1 nach links und dadurch die Zuhaltung
der Zungen k1 und s1 begrenzt wird.
Zu erwähnen ist noch, dass die Hubbewegung des Schlittens W vermöge Kurbelscheibe und Schlitzhebel hervorgebracht ist.