Titel: | F. Cseh's Blitzableiter für Telegraphenapparate. |
Fundstelle: | Band 289, Jahrgang 1893, S. 16 |
Download: | XML |
F. Cseh's Blitzableiter für
Telegraphenapparate.
Mit Abbildung.
Cseh's Blitzableiter.
Der für Ferdinand Cseh in Ziehy-Falva unterm 10. Mai
1892 in Oesterreich-Ungarn patentirte Blitzableiter für Telegraphenapparate besteht
aus zwei Theilen: einem Schutzapparate für die in das Gebäude führenden
Leitungsdrähte und einem Schutzapparate für die Telegraphenapparate selbst.
Textabbildung Bd. 289, S. 16Cseh's Blitzableiter für Telegraphenapparate. Der erstere ist in der beigegebenen Abbildung in der Draufsicht
dargestellt. Er enthält einen flachen Metallcylinder a,
dessen Ableitungsdraht c mit der Erde in Verbindung
steht. Der Cylinder a wird durch die ebenso hohen,
isolirten Ringstücke b und b1 umgeben, deren innere Fläche ebenso,
wie die äussere Fläche des Cylinders a mit Riffeln d versehen ist. Die Ringstücke b, b1, welche durch die mit Isolatoren
umgebenen Schrauben e an dem Cylinder a befestigt sind, werden derart in die Leitung
eingeschaltet, dass der Strom aus der äusseren Leitung durch den Draht f in das Stück b eintritt,
und von hier durch den Draht g zu den
Telegraphenapparaten gelangt, von denen derselbe durch den Draht g1 in den Ring b1 und von hier durch
den Draht f1 in die
weitergehende äussere Leitung strömt. Die durch die starken Telegraphendrähte f, f1 etwa
hereindringende atmosphärische Elektricität, die vielleicht in den
Einleitungsdrähten g, g1 Schaden anrichten könnte, springt bei den Riffeln d auf den Cylinder a über,
von wo dieselbe in die Erde abgeleitet wird.
Dieser Blitzableiter für die Einführungsleitungen unterscheidet sich nach der
Abbildung von dem Stangenblitzableiter von Wehr (vgl.
1891 282 12) und dem älteren Tischblitzableiter von Lemasson (vgl. 1891 282 131
Anmerkung 4) nur dadurch, dass sowohl der Kern a, als
die Hülse b, b1
Längsriffeln (und nicht jener, oder diese auf der Fläche ringsum laufende Riffeln)
besitzen, und dass die Hülse in zwei Theile b und b1 zerlegt ist, welche
dieselbe Rolle
spielen, wie die beiden Platten der sonst üblichen Plattenblitzableiter.
Ein solcher Plattenblitzableiter, bei welchem aber ebenfalls die Riffeln der
Erdplatte und der beiden darüber liegenden Platten, soweit dies aus der Abbildung zu
ersehen ist, sich nicht kreuzen, sondern parallel laufen, soll ferner zwischen g und g1 in der gewöhnlichen Weise noch eingeschaltet
werden, um ein Eindringen der in den Einführungsdrähten g und g1 etwa
dennoch verbliebenen schwächeren Elektricität in die Telegraphenapparate zu
verhindern. Dieser Blitzableiter unterscheidet sich von den gewöhnlichen nur
dadurch, dass die Drähte nach den Apparaten nicht von den beiden Platten selbst
ausgehen, sondern von zwei auf Führungen laufenden Schlitten, welche beim
Telegraphiren an die Platten angeschoben werden. Durch einen eingesteckten Stöpsel
lassen sich die beiden Schlitten leitend verbinden und so die Apparate kurz
schliessen. Während eines Gewitters werden die Schlitten zurückgezogen, wodurch die
Telegraphenapparate vollkommen ausgeschaltet werden und die Leitung unterbrochen
ist.
Wenn man den Telegraphenapparat ohne Unterbrechung der äusseren Leitung ausschalten
will, so verbindet man nach Zurückziehen der Schlitten die beiden Platten durch
einen in den Ausschnitt derselben gesteckten Metallstöpsel, wodurch die äussere
Leitung geschlossen wird. Endlich lässt sich jede der beiden Platten durch einen
eingesteckten Stöpsel mit der unter ihnen liegenden Erdplatte leitend verbinden und
so die eine oder die andere äussere Leitung mit der Erde in Verbindung bringen.