Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge. |
Fundstelle: | Band 289, Jahrgang 1893, S. 176 |
Download: | XML |
Neue Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeuge.
(Patentklasse 38.) Mit Abbildungen.
Ueber Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge.
Sägemaschinen.
Gattersägen. Eine Abänderung des früher hier
beschriebenen (1892 218 * 202) Horizontal-Vollgatters von
W. Besser in Rauscha, O.-L. (* Zusatz D. R. P. Nr.
64284 vom 31. December 1891), bezweckt die Verlegung der zur Führung für die
einzelnen Sägeschnitte vorgesehenen Scheiben von den Achsen der Vorschub walzen auf
besondere Walzen vor den Vorschubwalzen.
Eine weitere Abänderung haben die Blockzuführungswalzen erlitten. Sie sind cannellirt
und auf den Mantelflächen mit messerartigen Vorsprüngen versehen, welche durch in
die Walzenkörper eingeschraubte Bolzen mit geschärften Köpfen gebildet werden.
Letztere fassen bei der Walzendrehung etwas in den Block ein, schieben ihn mit
Sicherheit vorwärts und sichern besonders die Blocklage, wenn der Block nahezu durch
das Gatter durchgegangen ist und das Blockende nicht mehr von dem Zuführungswagen
getragen wird.
Zum leichten Verstellen der Sägen im Gatter dient die Vorrichtung von O. Leinbrock in Gottleuba, Sachsen (* D. R. P. Nr.
63445 vom 23. Januar 1892).
Bei den gebräuchlichen Sägegattern ist es nothwendig, die Stämme nach bestimmtem
Durchmesser auf dem Holzplatze auszusuchen, da eine Veränderung der Sägenstellung
für eine wechselnde Hölzerstärke mehr Zeitaufwand verursacht, als das Aussuchen und
Heranschaffen passender Stämme. Es ergibt sich aber eine wesentlich vereinfachte
Arbeit, wenn man im Stande ist, die Sägen im gespannten Zustande ohne weiteres so zu
verstellen, wie die Hölzer vorkommen und gebraucht werden. Diesen Zweck erreicht die
vorliegende Erfindung dadurch, dass sie die Sägenhalter auf dem Gatterrahmen
verschiebbar anordnet, und zwar unter Lagerung auf Walzenketten, welche ein
Verschieben auch im stark angespannten Zustande gestatten.
Textabbildung Bd. 289, S. 176Leinbrock's Verstellen der Säge. Wie in Fig. 1
und 2 dargestellt; sind
die aus einem Stück gegossenen, doppelt U-förmigen
Sägenhalter a lose auf die Schienen b der Gatterrahmen c
aufgesetzt, und um ihre Mittelstücke d ist eine Kette
gelegt, welche aus Walzen besteht, die durch lose um ihre Zapfen bewegliche Glieder
verbunden sind. Je zwei der Halter tragen in angegossenen Gewindelagern e eine rechts- und linksgängige Spindel f, welche durch Winkelrädergetriebe gedreht werden
können, wodurch sich die Sägenhalter von oder zu einander auf dem Gatterrahmen
verschieben.
Die Einspannvorrichtung von F. W. Schramm Söhne in
Bromberg (* D. R. P. Nr. 60796 vom 12. Mai 1891) bezweckt die Ermöglichung des
Schneidens sehr dünner Bretter und eine leichte Auswechselung schadhafter
Blätter.
Die Blätter erhalten an den Enden einen Schlitz von passender Breite, in welchen die
Haken der Schenkel einer mittels Keiles und Gegenkeiles anzuziehenden Einspannkluppe
eintreten, so dass die Breitenabmessung der Einspannvorrichtung eine sehr geringe
ist. Durch Einstecken eines Schlüssels zwischen die Kluppenschenkel und Drehen
desselben kann man die Verbindung der Säge leicht lösen, sie herausbringen und durch
eine andere ersetzen.
Die früher (1892 281 * 204) hier beschriebene Einrichtung
zum Einspannen beliebig vieler Sägeblätter im Horizontalgatter von H. Knappe in Schweidnitz ist nunmehr durch * Zusatz D.
R. P. Nr. 63398 vom 11. August 1891 dahin abgeändert, dass der Mittelangel Führungen
gegeben sind, in welchen die mit Einlegehaken versehenen Seitenangeln senkrecht und
wagerecht verschiebbar sind.
Bei der in Fig. 3 und
4 dargestellten
Sägeangel von C. Fiebrand in Bromberg (* D. R. P. Nr. 62405 vom 30.
Juli 1891) ist die untere Platte a in dem oberen Theile
der Sägeangel so befestigt, dass die Platte a in
demselben beweglich ist. Die Platte a ist in der Mitte
geschlitzt, wodurch die beiden Schenkel b und c gebildet werden, welche nach entgegengesetzter
Richtung so weit durchgekröpft sind, dass zwischen ihnen ein Raum von der Stärke der
Säge l entsteht. An den unteren Theilen der Schenkel
b und c sind die Haken
dd entgegengesetzt zu einander eingenietet, um die
mit entsprechenden Löchern versehene Säge l daran
aufzuhängen, was dadurch geschieht, dass man die Säge l
in der punktirten Lage Fig.
3a zwischen die Schenkel b und c hineinschiebt und durch Drehung in den Haken dd aufhängt.
Textabbildung Bd. 289, S. 177Fiebrand's Sägeangel. Bei einer Abänderung dieser Angel ist die Platte a nicht getheilt und an dem unteren Theil derselben zwei Haken auf einer Seite der Platte a
eingenietet, welche eine einseitige Aufhängung der Säge l gestatten.
Blockhebe- und Umlegevorrichtung für Sägewerke von G. H.
Chamberlain in Milwaukee, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 60971 vom 17. März
1891).
Bei Sägewerken für Schnellbetrieb sind zum Umlegen der zu schneidenden Blöcke
Vorrichtungen im Gebrauch, die im Wesentlichen darin bestehen, dass von einer
grösseren Anzahl auf eine Führung gebrachter Blöcke je einer nach dem anderen
vorgelassen, gehoben und nach Bedarf umgelegt wird. Die den Gegenstand der Erfindung
bildende Vorrichtung ermöglicht dies Herabheben der Blöcke von den Führungen, das
Vorstossen auf den Blockwagen und, nachdem die eine Seite des Blockes geschnitten,
das Umlegen desselben für den folgenden Schnitt unter Anwendung von über die
Führungen zeitweise vortretenden Anschlägen, welche den zu verlegenden Block von den
übrigen Blöcken zurückhalten, und einer durch Maschinenkraft zubewegenden Achse mit
Armen, Stössern und Haken, mittels welcher der zum Schnitt zu führende Block mit
Leichtigkeit gehoben und nach Vollendung eines Schnittes umgelegt (um seine Achse
gedreht) werden kann. Wegen der Einzelheiten verweisen wir auf die ausführliche
Patentschrift, die noch eine zweite, auf gleichen Grundsätzen beruhende
Ausführungsform behandelt.
Bandsägen. Eine Bandsäge der Marinette Iran Works Company in Marinette, Nordamerika, ist in Industries, 1892 * S. 492, behandelt. Dieselbe ist zum
Schneiden sehr grosser Blöcke, bis zu 1990 mm Durchmesser, bestimmt und hat deshalb
ungewöhnlich grosse Abmessungen erhalten. Der Scheibendurchmesser beträgt 2438 mm,
die Länge des Sägeblattes beläuft sich auf 15 m.
Zwecks Anspannung des Sägeblattes ist die obere Sägerolle von Gabeln gestützt, welche
in Schneiden gelagert sind und unter Gewichtsbelastung stehen.
Zum Schneiden von Stämmen in Bretter dient auch die wagerecht verstellbare
Doppelbandsäge von R. Muggli
in Romanshorn, Schweiz (* D. R. P. Nr. 65820 vom 7. Februar 1892).
Der Block wird gleichzeitig von beiden Flanken durch Bandsägen bearbeitet, wobei auf
jeder Flanke Bretter, Bohlen oder Dielen von beliebiger Stärke vom Stamm abgesägt
werden können. Dies wird dadurch erreicht, dass jede der Bandsägen für sich
wagerecht auf Schlitten mittels Spindel verstellbar ist; der Stamm wird seitlich
nicht verschoben und Vorschub und Festhaltung desselben werden durch die bekannte
Walzenzufuhr so lange bewerkstelligt, bis auf beiden Stammflanken eine Schwarte
abgeschnitten ist. Hernach kann bei jeder die bei den senkrechten Einzelbandsägen
bekannte Vorschubvorrichtung mittels eines geriffelten Verticalwalzenpaares
verwendet werden, indem durch den Schwartenabschnitt eine ebene Fläche für das
Anlegen der Verticalwalzen geschaffen ist.
Textabbildung Bd. 289, S. 177Fig. 5.Muggli's Doppelbandsäge. Das Bandsägegestell A (Fig. 5) ist mit den Bandsägescheiben a1 und a2 Antrieb- und
Leerscheiben r und der Vorschubanordnung D wagerecht gleitbar auf dem Schlitten B gelagert und wird mittels deren Spindel s1 eingestellt. Der
Schlitten B ist einerseits in einem besonderen Ständer,
andererseits am Gatterrahmen C befestigt. Der Antrieb
der Antriebscheibe r erfolgt durch die Triebscheibe f, die in einem Pendelgestell F gelagert und von der Hauptantriebscheibe R
in Bewegung gesetzt wird.
Solange die Schwarten des Stammes nicht abgeschnitten sind, erfolgt der Vorschub des
letzteren durch die Walzen c1, die durch konisch regulirbare Räderpaare in Bewegung gesetzt
werden.
Sind die Schwarten abgeschnitten, so kann entweder der Walzenvorschub weiter
verwendet, oder es kann die auf jedem Bandsägegestell sitzende Vorschubvorrichtung
D benutzt werden. Diese ist mit dem Rahmen A und an demselben ebenfalls wagerecht mittels der
Spindel s1 und
Handrädchen z verstellbar angeordnet. Der Vorschub
geschieht hier mittels geriffelter, senkrecht stehender Walzen d1. Die Regulirung des
Vorschubes erfolgt mittels Stufen Scheiben. Die Antriebstufenscheibe sitzt auf
gleicher Achse mit der Antriebscheibe der Säge.
Um beim Blockrücklauf das Blatt der Bandsäge aus der Schnittebene herauszudrängen,
bringen Böttcher und
Gessner in Altona (* D. R. P. Nr. 63193 vom 29.
November 1891) die in Fig. 6 dargestellte Vorrichtung
an.
Die Blattführungen B und B1 ober- und unterhalb des zu schneidenden
Stammes H werden in wagerechten Führungen durch die
Böcke K und K1 getragen, welche ihrerseits wieder an einer
senkrechten Prismaführung P des Ständers A befestigt sind.
Während des Schnittes werden die Blattführungen B und
B1 durch die auf
einer Welle sitzenden Hubscheiben E und E1, welche die Federn
F und F1 zusammendrücken, nach vorn gehalten, so dass das
Blatt wie an jeder anderen Bandsäge läuft. Durch Umsteuerung eines Hebels für den
Rücklauf des Wagens W wird gleichzeitig durch
Uebertragung einer Zugstange auch die Zahnstange Z
bewegt. Durch diese wird nun das Segment M sammt der
Welle mit den Hubscheiben E und E1 gedreht, so dass die Federn F und F1 die Blattführungen B
und B1 mit dem
geführten Sägeblatts nach hinten ziehen und das Holz H
frei am Sägeblatt vorbeigehen kann. Das Umsteuern des Wagens W für die Schnittrichtung bewegt dann die Zahnstange Z entgegengesetzt, und die Blattführungen B und B1 kommen wieder in ihre frühere Lage zurück.
Textabbildung Bd. 289, S. 178Fig. 6.Böttcher's Blockrücklauf. Die beiden Lagen des Blattes während des Vor- und Rückschubes des Blockes
sind in der Fig. 6 gestrichelt und in vollen Linien
angegeben.
Um mit der durch Patent Nr. 38037 geschützten, in D. p.
J. 1887 265 * 49 beschriebenen Bandsäge auch
Bohr-, Fräs-, Nuth-, Spund-, Kreissägearbeiten u. dgl. ausführen zu können, bringt
W. P. Krämer in Siegburg (* Zusatz D. R. P. Nr.
66861) auf dem Tische der Bandsäge einen Hebelapparat an, dessen Messerwelle von der
Mittelspindel des Bandsägeapparates betrieben wird. Für den Hobelapparat, dessen
Welle die verschiedensten Werkzeuge tragen kann, ist ein der Höhe nach stellbarer
Tisch vorgesehen.
Um Holzkämme mit der Bandsäge genau schneiden zu können, bringt L. Hoch in Rosenheim die ihm durch * D. R. P. Nr. 60830
vom 28. Juli 1891 geschützte Vorrichtung in Vorschlag.
Kreissägen. Die Kreissäge von J.
H. Matthews in South Read, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 66602 vom 8. Juli
1892), soll zum Bretterschneiden im Walde Verwendung finden.
Sie besteht aus einer Kreissäge gewöhnlicher Anordnung, die auf einem Rahmen gelagert
ist, welcher auf dem Rahmen des Wagengestelles entlang zu bewegen ist. Um bei langen
Hölzern den Tisch entsprechend transportiren zu können, sind Verlängerungsstücke für
den Wagenrahmen vorgesehen. Die Ueberleitung der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des
Tisches geschieht mittels Frictionsräder von der Kreissägenwelle aus. Bemerkenswerth
ist die Art der Beförderung der Sägespäne. Diese und andere
Constructionseinzelheiten sind in der Patentschrift ausführlich dargestellt.
Bei der Kreissäge von V. Beauregard in Boston, C. S.
Gooding in Brooklyn und G. H. Bryant in Newton, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 62451 vom 27. October
1891), sind die Zähne derart geformt, dass während ihre vorderen Kanten
Schneidkanten sind, die Hinterkanten mit einem antreibenden Zahnrade in Eingriff
gesetzt werden können.
Die Vortheile dieser Einrichtung sollen darin liegen, dass die volle Kraft des
Triebrades an der wirksamen Stelle auf die Kreissäge übertragen wird, dass die
Befestigung der Säge auf ihrer Achse nicht so zuverlässig zu sein braucht, weshalb
auch weniger Sägebrüche und Spannungen vorkommen, und endlich darin, dass das zu
sägende Material näher an die Achse gerückt werden kann, als es bei Kreissägen der
Fall ist, welche durch ihre eigene Achse getrieben werden, weshalb auch Kreissägen
von bedeutend kleinerem Durchmesser verwendet werden können.
Textabbildung Bd. 289, S. 178Fig. 7.Ritter v. Ilanor's Kreissäge. Mit der Kreissäge von C. S. Ritter v. Ilanor
in Sevilla am Altersee (* D. R. P. Nr. 64453 vom 28. Februar 1892) sollen die bei
Herstellung von Hohlschindeln nothwendigen Gehrungsschnitte ohne Anwendung einer
Parallelführung auf dem Kreissägetische ermöglicht werden. Fig. 7 zeigt die getroffene Einrichtung.
An dem Sägetisch a ist mittels Scharniere der
Schneiderost c derart befestigt, dass er in Bezug auf
die Ebene der Tischplatte jede beliebige Neigung annehmen kann und in der
gewünschten Lage mittels des mit Schlitz d versehenen
Bogens e und der Flügelmutter f festgestellt wird. Der Rost e dient der
Schneidebohle A als Auflage und ist mit einer Anzahl
Nuthen g versehen, welche dem an der Bohle befestigten
Lineal h als Führung dienen.
Um eine bessere Führung zu erzielen, können mehrere Lineale angewendet werden.
Gegenüber den mit der Parallelführung auf der Tischplatte versehenen Kreissägen
besitzt diese Anordnung den Vortheil, dass der Arbeiter sämmtliche Schnitte auf der
einen Seite der Bohle ausführen kann, indem er dieselbe längs der Nuthen des Rostes
nach oben führt, bis der letzte Schnitt vollendet ist, und dann erst die Bohle
umwendet; um die Schnitte auf der anderen Seite auszuführen; bei den Sägen mit
Parallelführung auf der Tischplatte hat er hingegen nach jedem Schnitt die Bohle zu
wenden, so dass er stets einen Schindel nach dem anderen fertig machen muss.
Bei dem dargestellten Schneiderost können nur Schindeln von einer gegebenen Stärke,
welche von der Breite der Nuthen abhängt, hergestellt werden. Um Schindeln
verschiedener Stärke mit Anwendung nur eines Rostes schneiden zu können, muss
derselbe derart eingerichtet sein, dass sich die Breite der Nuthen ändern lässt.
Bei der Schutzvorrichtung von F. Bock in Esslingen (* D.
R. P. Nr. 62496 vom 3. September 1891) finden bewegliche Schutzwände Verwendung, die
theils eine einfache Kreisführung, theils unter doppelter Aufhängung eine Kreisführung und eine
zweite Führung erhalten, wobei eine selbsthätige Bedeckung und Schutz der Kreissäge
vor und nach dem Schneiden, sowie beim Schneiden entsprechend der Stärke des
zugeführten zu schneidenden Holzes herbeigeführt ist.
Der in D. p. J. 1893 286 102
beschriebene, an den Transportwalzen angebrachte Schnittspalter von A. Collstrop in Kopenhagen hat eine durch *
Zusatz-Patent Nr. 61348 vom 1. Mai 1891 geschützte Aenderung erfahren.
Die Neuerung besteht darin, dass die Transportwalzen nicht mehr cylindrisch, wie in
dem Hauptpatent, sondern doppelt konisch hergestellt werden, in der Weise, dass sie
zwei mit ihren Grundflächen zusammenstossende abgestumpfte Kegel bilden. Diese
Anordnung hat den Vortheil, dass man im Stande ist, auch rhombische Balken parallel
zur Seitenfläche zu zerschneiden. Dies ist namentlich beim Schneiden von viereckig
gehauenem Bauholz vortheilhaft. Da dasselbe häufig schief gehauen wird, so dass es
einen rhombischen Querschnitt hat, so würde bei cylindrischen Transportwalzen der
Schnitt der Säge senkrecht zu der Auflagefläche des Balkens erfolgen, und der Balken
in zwei ungleiche Bohlen zerschnitten werden. Werden dagegen die doppelt konischen
Transport walzen angewendet, so wird der Balken mit seinen beiden Seiten parallel
zur Säge geführt, so dass die Säge den Balken in zwei gleiche Bohlen zerschneidet.
Eine Verschneidung der Bohlen ist durch die doppelt konischen Transportwalzen
ausgeschlossen.
Textabbildung Bd. 289, S. 179Fig. 8.Hausmann's Ringsäge. Die Ringsäge von B. Hausmann in Blomberg,
Lippe (* D. R. P. Nr. 63773 vom 7. Februar 1992), besteht im Wesentlichen aus einem
aussen mit gewöhnlichen Sägezähnen versehenen Ring S,
welcher durch Rollen H die in dem Innenkreise berühren
und den Ring durch zu beiden Seiten befindliche Ränder H1 umfassen und ihn so festhalten. In der
Zeichnung (Fig. 8) sind die Ränder mit H1, die Rolle selbst
mit H bezeichnet. Die Rollen drehen sich auf oder mit
den Achsen h, welche in Gabeln der an Armen
befindlichen Querstücke G liegen. Der Ring S lasst sich über die Querstücke schieben, dann die
Rolle H in die Gabel derselben bringen und darauf die
Achse h in ihre Bohrung stecken und so nach einander
die Lagerung der Säge auf den Rollen bewirken. Die Arme bilden Theile eines
Gestelles, dessen Construction wesentlich dadurch bedingt wird, wie der Ring zur
Umdrehung gelangt. Im Allgemeinen erfolgt dies dadurch, dass derselbe oben und unten
an der Ringfläche von drehenden Frictionsscheiben, welche mit dem erforderlichen
Druck gegen ihn gepresst werden, mitgenommen wird. Diese Scheiben liegen entweder
auf beiden Seiten oder nur an einer derselben, und befindet sich dann an der anderen
Seite eine die Säge gegen die Betriebsscheibe pressende Frictionsrolle.
In der gezeichneten Einrichtung ist der einseitige Antrieb mit den Gegen rollen Q gewählt.
Im Gestell G lagert die Welle M, die durch Fest- und Losscheibe betrieben wird. Durch den auf ihrem Ende
sitzenden Konus R, der auch gezahnt sein kann, werden
mittels gezahnter oder Frictionskonusse die in den Armen gelagerten Achsen r1 und r2 und mit ihnen die
darauf befestigten Frictionsscheiben P1 und P2 gedreht.
Die Frictionsrollen Q1
und Q2 lagern mit ihren
Achsen in Büchsen, welche mit ihren runden Stangen in den Armen gehalten und durch
Schrauben mit den Querstangen verbunden werden. Durch Anziehen dieser Schrauben
drückt die Frictionsrolle sich gegen die Säge und diese gegen die
Frictionsscheibe.
Der zu sägende Block befindet sich in dem zwischen den Armen liegenden Raum, durch
den er in passender Weise geführt wird.
Die Lattenschneidemaschine von Gebrüder Masera in
Winterthur, Schweiz (* D. R. P. Nr. 67825 vom 30. August 1892), besteht aus zwei
oder mehr Bandsägeblättern, die über verschieden grosse Blattscheiben geführt werden
oder über Scheiben, die in ihrer gegenseitigen Stellung verändert werden können, und
andererseits aus mehreren auf einer Achse aufgesteckten, rechtwinkelig zu den
Bandsägen angeordneten Kreissägen, derart, dass die Bandsägen die eine Serie, z.B.
die wagerechten Parallelschnitte, und die Kreissägen die andere Serie, z.B. die
senkrechten Parallelschnitte, ausführen, alles zum Zwecke der fertigen Erzeugung der
Latten bezieh. der gleichzeitigen Bearbeitung der vier Lattenflächen.
Von den neueren Patenten, betreffend Laubsägen, zeichnet sich die von A. Schönleber in Winkel (* D. R. P. Nr. 61882) durch
bemerkenswerthe kinematische Einzelheiten aus. Die Laubsäge von C. Ulbel in Rudolfsheim (* D. R. P. Nr. 59895) hat zwei
Aufhängepunkte für das Sägeblatt behufs Erzielung einer besseren Geradführung. Die
Laubsäge von M. Schönauer in Oberdarching (* D. R. P.
Nr. 67226) arbeitet mit Kurbelschleifen. Wegen der theilweise bemerkenswerthen
Einzelheiten verweisen wir auf die betreffenden Patente.
Eine Brennholzsäge von J.
Shattahon in Port Gibson (* D. R. P. Nr. 67090 vom 3. September 1892) ist
in Fig. 9 dargestellt.
Textabbildung Bd. 289, S. 179Fig. 9.Shattahon's Brennholzsäge. Um diese Säge transportabel zu machen, ist dieselbe auf einem, einem
Schiebbock ähnlichen Gestell, bestehend aus einem Rahmen oder einer Platte p, welche auf mehreren Füssen und einem Rad d ruht, untergebracht.
Das zu zerschneidende Holz, bestehend in Scheiten oder schwachen Stämmen, wird auf
einen auf der Platte p gleitenden und mittels Leisten
l geführten Schlitten c mittels eines in einer auf dem Schlitten c
befestigten Führung f mit einer Schraube r verstellbaren Bügels e
auf dem Schlitten c festgespannt. Damit sich das Holz,
wenn es sehr unregelmässig geformt ist, nicht noch trotz seines Aufspannens auf den
Schlitten c unter der Säge drehen oder bewegen kann,
sind noch auf dem Schlitten c in Abständen mehrere
Reihen Zähne oder Spitzen i vorgesehen, welche sich in die unteren
Holzscheite oder Stämme eindrücken oder einspiessen und dadurch mehr Garantie dafür
bieten, dass sich das Holz h nicht noch trotz seines
Festspannens unter Säge drehen oder bewegen kann.
Um das Zerschneiden des Holzes mechanisch verrichten zu können, ist das Sägeblatt g an dem unteren Arm a
eines an einem Bock b pendelartig aufgehängten
Doppelhebels befestigt, dessen oberer Arm a mittels
einer Verbindungsstange v mit einem Krummzapfen z, einer ebenfalls auf dem Bocke b gelagerten Welle w
verbunden ist, so dass bei Drehung der Welle w mit
einer Kurbel k das Sägeblatt g auf dem mittels des Schlittens c
entsprechend vorgeschobenen Holz hin und her gezogen wird. Da nun mit Hilfe dieser
Einrichtung allein das Zerschneiden des Holzes sehr langsam vor sich gehen würde,
indem das Eigengewicht des Sägeblattes allein darauf hinwirken müsste, ist das
Sägeblatt über seinem Drehpunkt an dem Hebel ao hinaus
verlängert und an dieser Verlängerung x eine Stange t beweglich befestigt, welche wiederum an ihrem anderen
Ende mit einem Gewichtshebel m beweglich verbunden ist,
der sich auf einem Querarm q des Hebelarmes ao stützt, so dass derselbe fortwährend bestrebt ist,
die Verlängerung x des Sägeblattes g nach oben zu ziehen und damit das Sägeblatt selbst
auf das Holz h aufzudrücken. Ferner ist an dem anderen
Ende des Sägeblattes noch ein Gewicht n angebracht,
welches einestheils ebenfalls dazu dienen soll, das Sägeblatt mit auf das Holz
aufzuhalten, und anderentheils dazu, ein Vibriren des Sägeblattes während des
Schneidens zu verhindern. Damit der Gewichtshebel m
während des Arbeitens nicht nach oben und nach der Säge zu herumschlagen kann, ist
über dem Querarme q und dem Hebel ao noch ein Schutzbügel angebracht, u bezeichnet ein Schwungrad auf der Welle w.
Eine Sägemaschine zum Baumfällen von Ransome in Chelsea ist in Engineering, 1892 * S. 496, beschrieben. Die Maschine ist in der üblichen
Weise auf einem Karren angeordnet, welcher die das Stossägeblatt bethätigende
Dampfmaschine trägt. Die Säge schneidet etwa 1 m über dem Erdboden. Das Blatt wird
etwa 2,5 m lang genommen.
Sägeblätter. Ein Glätten des Schnittes soll die Sage von
J. Bowles in Worthington (* D. R. P. Nr. 59633 vom
31. Januar 1891) bewirken.
Zu diesem Zwecke werden die Zähne der Säge mit hobelnden Kanten ausgerüstet; letztere
stehen mehr oder weniger über einer oder beiden Seitenflächen genannter Zähne vor.
Der einzelne Zahn der Säge erhält eine sticheisenartige Spitze, die über die
Hobelkante des Zahnes übersteht und dergestalt angeordnet ist, dass sie bei Beginn
des Sägens zuerst schneidet, um das Holz abzuspanen oder abzuhobeln. Nach einer
anderen Ausführungsweise erhält der Sägezahn an der einen oder an beiden Seiten eine
hobelnde Fläche und eine innerhalb der letzteren liegende Fläche zum Verdichten und
Poliren.
In der Anordnung nach Fig.
10 und 11 ist
jeder erste, dritte u.s.w. Zahn an der einen Seite bei b in der einen Richtung abgeschrägt; diese Abschrägung erstreckt sich bis
nahezu über die gesammte Zahnlänge. Jeder zwischenliegende zweite, vierte u.s.w.
Zahn B1 ist an seiner
Kante ebenfalls, aber in entgegengesetzter Richtung zu b, abgeschrägt. Die Kanten am äussersten vorderen Theile der Zähne, welche
Kanten durch Abschrägen bei b gebildet sind, lässt man
auslaufen, so dass sie über die Seitenflächen der Zähne vorstehen und hobelnde
Kanten C bilden. Ausserdem ist ein jeder Zahn an der
der Abschrägung b entgegengesetzten Seite mit einer
zweiten Abschrägung d versehen. Diese Abschrägungen d und b laufen in der
ersichtlichen Weise zusammen und bilden eine sticheisenartige Spitze D, welche über die hobelnde Kante oder Kanten C vorsteht und bei Beginn des Sägeschnittes das Holz
abfast, wodurch das bei Benutzung einer gewöhnlichen Säge auftretende Ausreissen
oder Rippenbilden im Holze vermieden wird.
Textabbildung Bd. 289, S. 180Bowles' Säge. Die Säge eignet sich besonders zum Sägen und Hobeln von harzreichen
Hölzern, zerschneidet das Holz rein und hobelt gleichzeitig die Flächen des Holzes
an beiden Seiten des beim Zerschneiden des letzteren entstehenden Schnittes ab.
Beim Sagen von harten Hölzern und harzfreien Holzarten kommen die in Fig. 12 ersichtlichen Zähne zur Verwendung. Hier ist
jeder Sägezahn von derselben Ausführung; der Zahn erhält die stichelartige Spitze
D an dem schneidenden Theile, aber zwei hobelnde
Flächen CC, die von den gegenüberliegenden Seiten des
Zahnes nach innen zusammenlaufen. Bei Herstellung eines Zahnes mit hobelnden Flächen
an beiden Seiten wird in der Vorderkante des Zahnes ein länglicher Einschnitt e angebracht, welcher sich von der Zahnwurzel bis zur
Spitze D erstreckt.
Textabbildung Bd. 289, S. 180Fig. 12.Bowles' Säge. In diesen Einschnitt wird ein mit Fase aus-gestattetes Werkzeug eingesetzt
und das Metall wird durch Druck oder Schlag auf das Werkzeug aus einander gebogen,
um die hobelnden Flächen CC zu bilden, die mehr oder
weniger über den Seitenflächen des Zahnes vorstehen.
Bei den vorbeschriebenen Sägen werden auch Vorkehrungen zum Verdichten und Poliren,
sowie zum gleichzeitigen Hobeln der Holzflächen während des Sägens getroffen. Hier
erstreckt sich die hobelnde Fläche über die Seitenfläche des Zahnes, und die
verdichtende und polirende Fläche liegt an derselben Fläche des Zahnes, aber
innerhalb der hobelnden Fläche. Die verdichtende und polirende Fläche kann mit der
hobelnden Fläche in einer Linie oder es kann die erstere gegenüber der Senkrechten
versetzt gegen die hobelnde Fläche liegen, es muss aber immer die polirende Fläche
innerhalb der hobelnden Fläche sich befinden.
Beide Flächen können in beliebiger Weise hergestellt werden. Bei einer Anordnung
liegen die Flächen einmal an der einen Seite des Zahnes, beim nächsten Zahne an der
gegenüberliegenden Seite: hierdurch liegen die Flächen an jedem ersten, dritten
u.s.w. Zahne an der einen Seite des Sägeblattes und an jedem dazwischen liegenden
Zahne an der gegenüberliegenden Seite des Sägeblattes, wodurch das Arbeitsstück
während seines Zerschneidens mittels der Säge durch die an den Sägezähnen
vorstehenden Flächen gehobelt und gleichzeitig verdichtet und polirt werden
kann.
Die Zähne der Säge von W. Junge in London (* D. R.
P. Nr. 64974 vom 13. März 1892) erhalten am Rücken entlang seitliche Nuthen und
Flanschen, damit äusserst scharfe Schneiden für die Seiten und den Grund des Kerbes,
sowie Kanäle für den Durchgang der Sägespäne in die hinter den Zähnen befindlichen
Kehlräume erhalten werden.
Textabbildung Bd. 289, S. 181Fig. 13.Junge's Säge. Die Nuthen a (Fig.
13) von passender Form erstrecken sich abwechselnd auf der rechten und
linken Seite, von der Vorderkante bc an dem Rücken bd entlang nach der Hinterkante de. Die Tiefe dieser Nuthen nimmt an der Vorderseite der Zähne zu, damit
sich äusserst scharfe Schneiden bf, welche an den
Seiten des Kerbes zu arbeiten haben, bilden lassen. Diese Schneiden bf können entweder senkrecht, vor- oder rückwärts
geneigt zur Wurzel ce der Zähne stehen; dasselbe kann
der Fall sein mit den rechtwinklig zu den Seiten der Säge stehenden Brustkanten fc. Die Nuth a, welche für
den Durchgang der erzeugten Sägespäne in den Kehlraum hinter dem Zahn bestimmt ist,
wird vorzugsweise nach hinten etwas erweitert.
Durch Bildung der Nuth an dem Zahnrücken bd entlang
entsteht ein Flansch g, der nach der Seite der Nuth hin
abgeschrägt wird und dessen Vorderkante bh in eine
scharfe Schneide ausläuft, welche auf dem Grunde des Kerbes arbeitet. Die Schneide
bh kann mit der Kante bd an dem Rücken des Zahnes einen beliebigen Winkel bilden. Vorzugsweise
werden alle Schneiden der Zähne behufs Erzielung eines gezogenen Schnittes, wie in
der Zeichnung, nach rückwärts geneigt angeordnet, hauptsächlich um seitliche
Erschütterungen zu verhindern und glatte Schneidflächen zu erzielen.
Bei dieser Säge werden die von einem Zahn erzeugten Sägespäne oder Körner nicht von
dem Kehlraum vor dem Zahn aus dem Kerb entfernt, sondern sie gelangen durch die Nuth
a, deren Erweiterung nach rückwärts den Durchgang
erleichtert, in den nachfolgenden Kehlraum, durch welchen ihre Entfernung bewirkt
wird. Da diese Säge mit einer ganz geringen Anzahl Schneidzähne arbeitet, so können
in jedem der grossen Kehlräume ein oder mehrere kürzere Zähne i zur Vertheilung und leichteren Ausbringung der
Sägespäne angebracht werden.
Die Erfindung lässt sich auf Sägen anwenden, deren Zähne mit dem Blatte aus einem
Stück hergestellt werden oder auswechselbar sind.
Durch das Auftreffen der scharfen Zahnschneiden dieser Sägen auf das zu
durchschneidende Kerbstück wird der Widerstand desselben gegen das Zerschneiden
leichter überwunden. Die Zähne besitzen eine verhältnissmässig grosse Stärke und
Stabilität und sind seitlichen Erschütterungen weniger unterworfen, als wenn sie die
Fasern des Arbeitsstückes durch eine raspelnde oder kratzende Wirkung abzureissen
hätten. Weil kein Sägemehl, sondern Sägespäne oder Körner erzeugt werden, so kann
sich die Luft in den Arbeitsräumen nicht mit Staub anfüllen. Die Zähnezahl dieser
Sägen darf sehr klein sein.
Die Säge erzielt sehr glatte, gleich gehobelte Schneidflächen und scharfe reine
Kanten, so dass wenig oder gar keine Nacharbeit erforderlich ist.
(Fortsetzung folgt.)