Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge. |
Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 34 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeuge.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes Bd.
289 S. 201.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge.
Hobelmaschinen.
Abricht- und Dicktenhobelmaschine von Gebr. Kraemer in
Siegburg (* D. R. P. Nr. 59593 vom 25. Mai 1890).
Die Maschine besitzt eine Messerscheibe a (Fig. 1), deren Hobelmesser stellbar sind. Die
rechtwinkeligen Anschläge kk sitzen auf dem Tische b, dessen Stütze in einem passenden Untergestell oder
Tisch befestigt und senkrecht verstellbar ist. Die Rollen g tragenden Bügel lassen sich in Führungen g2 verschieben und werden durch die Federn
immer nach vorn gedrückt; das Verschieben derselben kann durch die mit Flügelmutter
versehene Schraube h geregelt werden. Die mit Rolle
versehene federnde Druckvorrichtung i dient zum
Niederhalten des Arbeitsstückes. An jeder Seite von b
befindet sich ein mit Schlitz m2 versehener Winkel m,
zwischen welchen der Anschlag e befestigt ist und mit
den Winkeln m verstellt und durch die Schrauben m2, welche
durch die Schlitze m1
hindurchgreifen, in passender Stellung festgehalten werden kann.
Textabbildung Bd. 290, S. 34Fig. 1.Hobelmaschine von Gebr. Kraemer. Soll mit dem Apparate ein Holzstück abgerichtet werden, so werden die
beiden Rollen gg durch die Flügelmutter so weit
zurückgezogen, dass dieselben mit dem Anschlage kk
gleichstehen. Das Arbeitsstück wird dann mit der Hand an der rotirenden
Messerscheibe vorbeigeführt und abgerichtet.
Soll dagegen der Apparat zum Dicktenhobeln benutzt werden, so wird der
verstellbare Anschlag e aufgelegt und mit den Winkeln m
auf die verlangte Entfernung von der Messerscheibe eingestellt. Hierauf löst man die
Flügelmutter der Schraube h; in Folge dessen werden die
Rollen gg durch die Feder vor den Anschlag kk gedrückt, so dass diese Rollen den ungleichen
Stärken des Arbeitsstückes folgen und nachgeben können.
Fig. 2 erläutert einen Druckapparat der Liegnitzer Eisengiesserei und Maschinenfabrik von Teichert
und Gubisch in Liegnitz (* D. R. P. Nr. 64294 vom 19. Februar 1892),
welcher das Werkstück über den Messern der Abrichthobelmaschine halten soll.
Auf der seitlichen Führungsschiene a der
Maschinentischplatte ist ein Lager b geschraubt, durch
dessen senkrechten Längsschlitz der Hals eines Bolzens c in verschiedenen Höhen zur Tischplatte mittels Verschraubung
feststellbar gesteckt ist. Auf dem Bolzen sitzt drehbar ein doppelarmiger, mit
verstellbarem Laufgewicht versehener Gewichtshebel dd1, an dessen einen Arm der mit einer
Druckplatte e versehene Arm e1 angehängt ist. Dieser Arm ist noch mit
dem einen Ende einer Hebelstange f gelenkig verbunden,
deren anderes Ende an einen auf dem Bolzen befestigten und zur Tischplatte senkrecht
stehenden Arm g angehängt ist. Die Glieder e1d1g und f bilden somit ein
Gelenkviereck mnop, in dessen vier Gelenken die Glieder
sich zu einander bewegen lassen, wobei die Gelenkpunkte op unverrückt bleiben, während die Gelenke mn
ihre Lage verändern.
Textabbildung Bd. 290, S. 35Fig. 2.Druckapparat der Liegnitzer Maschinenfabrik. Durch den Gewichtshebel dd1 wird die Druckplatte auf das über die Messerwelle
h fortgeschobene Holz i niedergedrückt. Es wird der Bolzen c
derartig eingestellt, dass die Längsachse des Druckplattenarmes e1, welche sich bei
Verschiebung des Gelenkviereckes stets parallel zum Arm g, also senkrecht einstellt, über der Mitte der Messerwelle liegt, damit
der Druck oberhalb der Messerwelle und symmetrisch zu dieser erfolgt.
Wenn der Bolzen c des Druckapparates für eine bestimmte
Holzstärke einmal festgestellt ist, so können kleine Unterschiede in der Holzstärke
ganz unbeachtet gelassen werden. Es rückt nämlich bei einer kleinen Verschiebung der
Gelenkpunkte n und m in
der Höhenrichtung die Längsachse des Armes e1 nur ganz unwesentlich seitwärts. Aus Fig. 2 ersieht man, wie gering bei einer
verhältnissmässig grossen senkrechten Verschiebung der Punkte m und n nach m1 und n1 hin die
Seitwärtsabweichung der Achse ist.
Die umlaufenden Schneidwerkzeuge haben das Bestreben, das Holz entgegen seiner
Vorwärtsschiebung zurückzuwerfen. Um dies zu verhüten, ist in einem Ausschnitt der
Druckplatte eine Klinke k gelagert, welche so gestellt
ist, dass ihre vordere Schneidkante in das Holz eindringt, wenn dieses zum
Zurückbewegen veranlasst wird, und deshalb ein Zurückschieben des Holzes
verhindert.
Der Gewichtshebel dd1
kann auf dem Bolzen c axial verschoben werden und wird
in jeder Lage gegen Verschiebung durch Stellringe festgehalten. Hierdurch ist man im
Stande, bei breiteren Hölzern die Druckplatte immer über diejenige Stelle des Holzes
zu bringen, welche bearbeitet werden soll. Die Messerwelle der Maschine ist dazu mit
axial verlaufenden Schlitzen versehen, um die in diesen befestigten Messer zur
Querrichtung der Maschine richtig einstellen zu können. Bei der Verschiebung wird
natürlich auch der mit dem einen Stellring aus einem Stück bestehende Arm g entsprechend mitbewegt. Bei besonders breiten Hölzern
kann man den Druck der Platte e dadurch besser auf die
Holzfläche zur Vertheilung bringen, dass man eine dem Holze gleich breite
Eisenplatte unter die Druckplatte legt.
Damit die Druckplatte im Leerzustande der Maschine nicht bis auf die Schneidwerkzeuge
hinabfällt, sitzt an dem Hebel dd1 eine kleine Warze r,
welche beim Senken des Hebels gegen den festen Arm g
anstösst und die Druckplatte etwas von den Schneidwerkzeugen ab in Schwebe hält.
Eine Schutzvorrichtung für Abrichthobelmaschinen von L.
Flöther in Crossen a. d. O. (* D. R. P. Nr. 63772 vom 2. Februar 1892) ist
in Fig. 3 abgebildet.
Die Schutzvorrichtung besteht aus dem Bügel C, den
verstellbaren Rollen D, dem eigentlichen Schutzdeckel
E mit dem doppelt gebogenen Winkeleisen F.
Textabbildung Bd. 290, S. 35Fig. 3.Schutzvorrichtung von Flöther. Der Bügel C ist an der Tischplatte durch
Stehbolzen C1 befestigt
und auf dieser selbst beweglich.
Die Rollen D sind auf der einen Schmalseite der
Tischplatte mittels Führungsstangen an dem Bügel C auf-
und abwärts und durch Flügelschrauben in der erforderlichen Höhe feststellbar, und
an den Enden des Bügels C ist der Deckel E so angebracht, dass er den Schlitz zwischen den
Tischplatten und somit auch die Messer überdeckt. Die Drehachsen C1 des Bügels C sind um so viel aus der Mitte verlegt, dass der
Bügeltheil mit dem Deckel schwerer ist als der Bügeltheil mit den Rollen D und hierdurch sich der Deckel von selbst auf die
Tischplatte über die Messer legt.
Um ein Stück Holz auf der Maschine zu bearbeiten, legt man dasselbe zunächst,
je nach seiner Stärke, auf eine der Rollen D, drückt
diese so weit nieder, bis das Holz die Tischplatte A
berührt. Hierdurch wird der Deckel E gehoben und Platz
zum Vorschieben für das Holz über die Messer geschaffen. Hat das Holz in seiner
ganzen Länge die Messer der Maschine passirt, so fällt der Deckel E von selbst auf die Tischplatte zurück.
Die Anordnung zweier Rollen D hat im Besonderen für eine
Hobelmaschine folgenden Zweck: Um vierkantiges Holz von bestimmter Höhe und Breite
zu hobeln, wird die eine Rolle so eingestellt, dass sie, durch das Holz
niedergedrückt, den Schutzdeckel E um die Holzhöhe
hebt, und die andere Rolle ragt so viel über die Tischplatte vor, dass ihre Senkung
ein Anheben des Deckels um die Holzbreite bewirkt. Man kann alsdann eine ganze
Anzahl gleich starker Hölzer hobeln, ohne eine Verstellung der Rollen D vornehmen zu brauchen.
Textabbildung Bd. 290, S. 36Fig. 4.Schutzvorrichtung von Maske und John. Eine ebenfalls für Abrichthobelmaschinen bestimmte Schutzvorrichtung von
C. Maske und W. F.
John in Striesen bei Dresden (* D. R. P. Nr. 61338 vom 31. Juli 1891) zeigt
Fig. 4.
Ueber die ganze Breite des Messerkopfes z der Maschine
erstrecken sich die Stäbe aa, auf welche die Klappen
bb mit angebogenen Oesen aufgereiht sind, und zwar
unabhängig von einander und um aa frei drehbar. Die
Stäbe aa sind ihrerseits drehbar gelagert in den
Traversen cc, welche durch Stangen zu einem festen
Rahmen verbunden sind.
Zum Anheben der Klappen bb behufs Zuführung eines
Werkstückes dient die folgende Einrichtung: Auf aa
sitzen fest kurze Hebel ee, welche durch Stangen unter
sich verbunden sind. Werden die Stäbe aa in der
Pfeilrichtung gedreht, so legen sich die Stangen unter die Klappen bb, um sie gemeinschaftlich anzuheben. Die Drehung der
Stäbe aa erfolgt durch die auf ihnen festsitzenden
Hebel gh, von denen g bei
seiner Bewegung h mitnimmt, indem letzterer mit einem
Stift in einen Schlitz in g eingreift. Eine auf den
einen Stab wirkende Feder bringt die Stäbe aa in ihre
Ruhelage zurück. Die Bethätigung des Hebels g kann
hierbei mit der Hand erfolgen oder es kann mit g durch
ein Zugorgan k ein Tritt l
verbunden sein, der durch den Fuss des Arbeiters niedergedrückt werden kann.
Nachdem man durch Niederdrücken des Hebels g die Klappen
bb gemeinschaftlich angehoben hat, führt man das
Werkstück x dem Messerkopfe z zu und gibt darauf g frei. Nun senken sich
diejenigen Klappen welche sich innerhalb der Breite des Werkstückes x befinden, auf dasselbe, die übrigen Klappen auf den
Arbeitstisch y nieder und versperren den Zugang zum
Messerkopf. In Folge der freien Beweglichkeit der einzelnen Klappen passen diese
sich ebenso dem Werkstücke an, wenn dessen Oberseite gewölbt oder sonst
unregelmässig gestaltet ist.
Mit der Abrichtmaschine sollen auch Bretter hochkantig bestossen werden, indem solche
an der Führung w entlang über den Messerkopf
hinweggeführt werden. Damit nun das Brett zwischen Schutzvorrichtung und Leitschiene
w hindurchgeführt werde, die Schutzvorrichtung
hierbei aber in Thätigkeit bleiben kann, ist das Klappensystem seitlich
verschiebbar. Zu diesem Zwecke gleiten die Verbindungsstangen der Traversen cc in Bohrungen des Lagerarmes m.
Um die Vorrichtung bei der Bearbeitung von Werkstücken wesentlich verschiedener
Stärken gleich gut benutzen zu können, ist auch eine Höhenverstellung derselben
vorgesehen. Zu diesem Behufe ist der die Vorrichtung tragende Lagerarm m mit einem Gleitstück p
verbunden, das in der Gradführung q in senkrechter
Linie verschoben und durch Schraube in passender Höhe festgestellt werden kann.
Textabbildung Bd. 290, S. 36Fig. 5.Vorschub Vorrichtung von Maier-Loewi. Die in Fig. 5 dargestellte
Vorschubvorrichtung von Gebrüder Maier-Loewi in
Regensburg (* D. R. P. Nr. 66645 vom 6. November 1891) hat den Zweck, das zu
bearbeitende Holzstück dem Messer der Maschine in einer die genaue Abrichtung
sichernden Lage selbsthätig zuzuführen und auf diese Weise die gefährliche und eine
mehr oder minder grosse Geschicklichkeit des Arbeiters erfordernde Zuführung von
Hand zu ersetzen.
Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus den durch hindurchgesteckte Bolzen
beweglich mit einander verbundenen Angriffsbacken A B,
welche in einander parallelen endlosen Reihen um die Räder CD einer- und C1D1
andererseits gelegt sind und durch die angetriebenen Räder CC1, welche sich in entgegengesetzter
Richtung zu einander drehen, so bewegt werden, dass sie das von einem hier nicht
gezeichneten Anlegetisch aus zwischen die einander zugekehrten äusseren Seiten der
parallelen Reihen von Angriffsbacken geschobene Holzstück mittels der an den
einzelnen Angriffsbacken vorgesehenen Spitzen erfassen und dem in die Bewegungsbahn
der Vorschubvorrichtung hineinragenden Messer F der
Hobelmaschine zuführen. Damit der Vorschub genau in der für die Abrichtung
geeigneten Lage erfolgt, sind die Angriffsbacken hinsichtlich ihrer Bewegungsebene
zwischen Führungsschienen EE1 zwangsläufig bewegt, welch letztere entweder eine genaue geradlinige oder auch eine
innerhalb gewisser Grenzen bogenförmige Führung bilden können.
Indem die das Arbeitsstück an zwei Seiten erfassenden Angriffsbacken dasselbe genau
in der durch die zwangsläufige Führung bedingten Ebene auf das Messer zu
voranbewegen, werden sie durch Federn GG1, an denen sich die Angriffsbacken vorbeibewegen,
oder durch andere gleichwerthige Mittel von aussen gegen das zwischen ihnen
gehaltene Arbeitsstück angedrückt, so dass sie sich auch gegen unregelmässig
gestaltete Flächen desselben anlegen und diese fest erfassen.
Statt die einzelnen Angriffsbacken selbst in der beschriebenen Weise mit einander
beweglich zu verbinden, kann man dieselben auch an endlosen laufenden Bändern oder
Seilen neben einander befestigen und über Räder oder Rollen führen.
Der Antrieb der Räder CC1 kann durch Schnecken oder Schneckenräder von einer gemeinschaftlichen
Welle der Maschine aus erfolgen. Die einzelnen Räderpaare CD und C1D1 mit ihren
Angriffsbacken sind in Rahmen gelagert, welche je nach der Breite des
einzubringenden Arbeitsstückes durch Zahnstangen und Zahnräder o. dgl. auf einander
zu oder von einander weg verschoben werden können.
Die beschriebene Vorrichtung kann sowohl für den Vorschub in wagerechter, als auch in
beliebig geneigter oder senkrechter Richtung eingerichtet sein. Ferner kann statt
zweier oder mehrerer Reihen von Angriffsbacken auch nur eine Reihe derselben
vorhanden sein, während die andere Seite des Arbeitsstückes gegen eine beliebige
Führungsfläche anliegt.
Rundschälmaschine von C. L. P. Fleck Söhne in Berlin (*
D. R. P. Nr. 66266 vom 17. December 1890).
Die üblichen Constructionen von Rundschälmaschinen zeigen eine drehende Bewegung des
Blockes um seine Achse und eine geradlinig fortschreitende Bewegung des Messers
rechtwinkelig zur Blockachse.
Textabbildung Bd. 290, S. 37Fig. 6.Rundschälmaschine von Fleck. Die Construction wird vortheilhafter, wenn man dem Blocke beide
Bewegungen ertheilt. Fasst man die fortschreitende Bewegung als Drehung auf, so
gelangt man zu Formen, welche sich mit gleichem Vortheil für die Bewegung des
Messers wie für die Bewegung des Blockes anwenden lassen. Selbstverständlich wird in
diesem Falle bei Wahl der Länge des Drehungsarmes zu berücksichtigen sein, dass die
Aenderung des Schnittwinkels sich innerhalb zulässiger Grenzen hält. Bei der in Fig. 6 dargestellten Maschine dreht der zu schälende
Block C um seine eigene Achse und schwingt gleichzeitig
um die Achse F; das Messer u dagegen steht fest oder schwingt parallel der Blockachse. Der
Blockträger besteht aus den beiden Armen DD, welche mit
der unten am Gestell gelagerten Welle F verbunden sind
und den Block C mittels durch Schrauben einstellbaren
Spindeln aufnehmen. Die Drehung des Blockes um seine Achse wird durch die
Antriebswelle O mittels der Zahnräder und der
Kettenräder bewirkt. Die Drehung des Blockes um die Achse F erfolgt durch die Schrauben l unter
Vermittelung der Schienen n, welche in Zapfen
einerseits an den Armen DD und andererseits an Muttern
auf den Schrauben l hängen. Zum Zweck der Bewegung sind
die Schrauben l mit der Antriebswelle O durch Kettengetriebe, die Wechselräderpaare v1v2 und w1w2, Kegelräder und
Schneckengetriebe verbunden; der Rücklauf wird durch den Riementrieb gg bewirkt.
Textabbildung Bd. 290, S. 37Fig. 7.Spiralnuthenfräse von Pemberton. Für den Fall, dass es wünschenswerth erscheint, dem Messer eine
alternirende Bewegung parallel der Blockachse zu ertheilen, ist in Verbindung mit
der Antriebswelle O ein Schneckengetriebe s angeordnet, durch welches ein Excenter oder eine
Kurbel am Messerträger bewegt wird.
Nimmt man die Drehungsarme DD unendlich lang an, so wird
sich die Blockachse nicht mehr in einer Cylinderfläche, sondern in einer Ebene
bewegen.
Fräsmaschinen.
Maschine zum Fräsen von Spiralnuthen in runde Stangen
von A. C. Pemberton in London (* D. R. P. Nr. 65038 vom
24. Januar 1892), Fig. 7.
In den Lagerböcken B1B2 dreht sich eine
hohle Spindel M, deren Höhlung den mit Spiralnuthen zu
versehenden Rundstab J durchtreten lässt. Dieser
Rundstab J erhält durch die Rollen R, welche ihn unter der Wirkung der Feder O zangenartig festhalten, gleichzeitig eine drehende
und fortschreitende Bewegung, so dass die kreisenden, aber unverrückbar gelagerten
Fräser C spiralförmige Nuthen einarbeiten. Um zu
erreichen, dass die Rollen R gleichzeitig um die Achse
des Stabes J und um ihre eigene Achse kreisen, ist
folgende Einrichtung getroffen.
Die Spindel M wird durch den Riemen Z, die Scheibe P, die
Schnecke DS und das Schneckenrad D in Drehung versetzt und trägt in einem Ansätze H eine Welle T, auf deren
eines Ende ein Zahntrieb T1 gekeilt ist. Dieser Zahntrieb T1 wälzt sich auf den feststehenden inneren Zahnkranz
I ab, so dass also die Welle T und mit ihr die auf ihrem anderen Ende sitzende
Schnecke S in Umdrehung versetzt wird. Diese Schnecke
S greift in zwei Schneckenräder W ein, von denen aus die Bewegung durch die
Wechselräder auf die Rollen R übertragen wird, so dass
sich diese also um ihre eigene Achse drehen, und zwar in der Richtung, dass der Stab
J in das die Fräser C
enthaltende Gestell A hineingeschoben wird.
Die Bewegung der Rollen R um die Achse des Stabes J erfolgt dadurch, dass die Spindel M an der Scheibe F, welche
sich in dem Lager B1
dreht, zwei Ansätze L trägt, an denen, und zwar auf den
Enden der Achsen X, die die Rollen R haltenden Gabeln K
gelenkig befestigt sind, so dass also alle erwähnten Theile die Drehung der Spindel
M mitmachen. Die Fräser C sitzen auf Spindeln C1C2, welche die Antriebsriemenscheiben P tragen und sich in den Lagerböcken Q drehen. Letztere können unter Benutzung der Schlitze
SL auf der Grundplatte verstellt werden. Will man
den Neigungssinn des Gewindes ändern, so kreuzt man den Riemen Z, so dass sich also die Spindel M in entgegengesetzter Richtung dreht. Es würde nun
eine Zurückbewegung des Stabes J durch die Rollen R erfolgen, wenn nicht die nachfolgende Einrichtung
getroffen wäre:
Auf der Achse T sitzt ein Zahntrieb F, welcher in einen zweiten Zahntrieb V eingreift. Nimmt man nun den Zahntrieb T1 von der Achse T ab und setzt ihn auf die Achse V1 des Zahntriebes, wo
er ebenfalls im Eingriff mit dem Zahnkranze I bleibt,
so wird, wie leicht ersichtlich ist, in Folge Umkehrung der Drehung der Schnecke S durch die Rollen R die
Vorwärtsbewegung des Stabes I bei gekreuztem Riemen Z eintreten.
Maschine zum Fräsen von Windungen, Kannelirungen, Perlen u.s.w. von G. A. Weisz in Kesmark (* D. R. P. Nr. 64970 vom 9.
Februar 1892), Fig. 8.
Textabbildung Bd. 290, S. 38Fig. 8.Fräse von Weisz. Die Vorrichtung besteht aus einem langen und schmalen, mit Durchbrechungen
A versehenen Bett B,
zwischen dessen schwalbenschwanzförmigen Führungsleisten C der lange Schlitten D verschiebbar
angeordnet ist. An den beiden Enden dieses Schlittens sitzen, wie bei einer
Drehbank, die Einspannköpfe. Der linksseitige Einspannkopf lässt sich mit den
Befestigungsschrauben E auf dem Schlitten D versetzen, welches sich nach der Länge des
einzuspannenden Arbeitsstückes richtet; die Einspannspindel F desselben ist mit dem Handrade G
verstellbar. Der rechtsseitige Einspannkopf ist mit dem Schlitten D fest verbunden; seine Einspannspindel H bringt das Arbeitsstück im Bedarfsfalle in drehende
Bewegung, wenn man den Schlitten D verschiebt. Die
Verschiebung des Schlittens D erfolgt durch die
Schraube K, welche in den am Bette B befestigten Lagern J
sich dreht und durch die am Schlitten D befestigte
Mutter L geht. Die Schraube K wird mittels der Kurbel M und der
Kegelräder N gedreht; dadurch wird der Schlitten D verschoben und auch die Einspannspindel H des rechtsseitigen Einspannkopfes in Drehung
versetzt, welches zur Herstellung von schraubenförmig verlaufenden Kehlungen oder
Windungen am Arbeitsstück nothwendig ist.
Die Einstellspindel H kann eine Rechts- oder
Linksdrehung erhalten, welches dadurch erreicht wird, dass in das auf der Spindel
H sitzende Kegelrad Q
entweder das auf der Achse V sitzende rechte Kegelrad
R oder das auf der anderen Seite der Achse V sitzende linke Kegelrad S eingreift; die beiden Kegelräder R und S sind durch eine Nabe mit einander verbunden, die mit
Feder und Nuth auf der Achse V läuft, auf deren
äusserem Ende das Stirnrad O sitzt, das in die seitlich
am Bett B angebrachte Zahnstange P eingreift. Letztere ist mit Schlitzen und Schrauben
am Bett höher oder niedriger stellbar, um kleinere oder grössere Stirnräder O auf die Achse V stecken
und andere Drehgeschwindigkeiten für das Arbeitsstück erhalten zu können. Die
verbundenen Kegelräder R und S werden durch den federnden Handhebel W hin
und her geschoben, und können beide ausser Eingriff mit dem Kegelrade Q gebracht werden, welches bei der Herstellung von
Längskannelirungen oder von Rosetten, Perlen u.s.w. erforderlich ist.
In diesem Falle wird das Arbeitsstück mittels einer auf der Einspannspindel H sitzenden Theilscheibe P1 festgehalten, indem an dem federnden
Hebel ein Zapfen sitzt, der dann in einen der Einschnitte der Theilscheibe P1 eingreift und diese
festhält. Zur Herstellung gleichmässiger Kannelirungen u.s.w. ist die Theilscheibe
P nothwendig, welche gegen andere auswechselbar
ist.
Die auf dem Frästische angebrachte Vorrichtung dreht sich um den im Schlitze U des Tisches verstellbaren Zapfen U1, welcher in einen an
der Unterseite des Bettes B angebrachten Lagerring
eingreift.
Ein Gewicht X zieht mittels der über eine Rolle X1 laufenden Schnur die
sich um den Zapfen U1
drehende und auf Rollen laufende Vorrichtung gegen den in der Mitte des Tisches
angeordneten Fräsapparat, dessen wagerechte Fräser Y
durch einen über die Riemenscheibe Y1 laufenden, auf der Zeichnung punktirt angegebenen
Riemen angetrieben wird. Der Fräsapparat ist ein Tisch mit einer runden Grundplatte,
durch Klammern und Schrauben befestigt. Der Fräser Y
selbst ist in einem Schlitten Z gelagert, der in der Höhenrichtung
durch eine mit einer Kurbel gedrehte Schraube verstellbar ist.
Unter dem Fräser Y ist am Schlitten Z ein Führungsstift angeordnet, der längs der am
Schlitten D befestigten Schablone gleitet und dem
Fräser Y seine Arbeitsbahn vorschreibt.
Maschine zum gleichzeitigen Vielseitfräsen mehrerer Arbeitsstücke von S. N. Goldy in New York (* D. R. P. Nr. 64278 vom 29.
September 1891).
Die Erfindung betrifft eine Fräsmaschine, auf welcher mehrere Arbeitsstücke
gleichzeitig in der Weise bearbeitet werden können, dass sie einen runden oder
viereckigen Querschnitt mit convexen oder concaven Seitenflächen erhalten. Die
Arbeitsstücke sind zu je vieren in zwei drehbaren Trägern befestigt, welche sie der
hin und her schwingenden Messerwelle darbieten. Je zwei der Arbeitsstücke, welche
eine langsame umlaufende Bewegung erhalten, werden gleichzeitig bearbeitet. Je
nachdem nun die Messerwelle in ihrer Lage bleibt oder vier oder mehr Schwingungen
macht, erhalten die Arbeitsstücke einen runden oder vier- bezieh. mehrseitigen
Querschnitt. Wenn die Arbeitsstücke fertig bearbeitet sind, werden sie selbsthätig
in Stillstand gesetzt und von der Messerwelle entfernt, worauf zwei neue
Arbeitsstücke eingespannt werden. Je nach der Grösse der Schwingungen der
Messerwelle werden die Seitenflächen gerade oder erhalten eine Krümmung nach aussen
oder nach innen. Bezüglich der constructiven Einzelheiten wird auf die umfangreiche
Patentschrift verwiesen.
Mehrspindlige Maschine zum Ausfräsen, Formdrehen und Abscheren von S. Hammel in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 61018 vom
13. Juni 1891). Die Maschine ist im Wesentlichen eine mehrspindlige Drehbank, bei
welcher das Werkstück durch einen Hebel vor den einzelnen Werkzeugen so hingeführt
wird, dass nach einander das Bohren, Formdrehen und Abscheren erfolgen kann.
(Fortsetzung folgt.)