Titel: | Jod-Trockenzelle für Versuchszwecke. |
Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 40 |
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Jod-Trockenzelle für Versuchszwecke.
Mit Abbildung.
Jod-Trockenzelle für Versuchszwecke.
In einem am 28. December 1892 und 24. Januar 1893 in der elektrischen Abtheilung des
Franklin Institute in Philadelphia gehaltenen
Vortrage hat E. F. Northrup nach dem Journal des
Institutes, 1893 Bd. 135 * S. 318, u.a. eine Trockenzelle für Versuchszwecke
besprochen, welche nach den Ergebnissen mehrmonatlicher Versuche in dem Laboratorium
von Queen und Co. in Philadelphia hergestellt worden
ist. In der beigegebenen Abbildung ist A eine
Kohlenelektrode, in und unter welcher, bis herauf zur oberen Fläche des niedrigeren
Theiles der Kohlenelektrode, ein Entpolarisirer G
angebracht ist; B ist die Zinkelektrode. Die Paste C ist aus AlCl3 + ZnO +
MnO2 + H2O
hergestellt. Der feine Platindraht D ist in die
Kohlenelektrode eingeschmolzen. Ueber dem zähen Verschlusse E folgt noch der Gypsverschluss F. Die Zelle
ist nur 50 mm lang und hat 12 mm Durchmesser. Besteht der Entpolarisirer aus
Schwefeljodid (J2 S2), so ist die elektromotorische Kraft 1,35 Volt, bei HgO + J dagegen 1,65
Volt, geht aber bald auf im Mittel 1,4 Volt herab. Beim Ansetzen der Zelle ist der
Widerstand 25 bis 30 Ohm, nachdem sie in Gebrauch genommen, fällt er um einige Ohm.
Diese Jodzellen nehmen bei gleicher elektromotorischer Kraft nur etwa ⅕ von dem für
eine Silberchloridzelle erforderlichen Raume ein. Der niedrige innere Widerstand
dieser Zellen rührt vorwiegend von der eigenthümlichen Form her, welche die
Kohlenelektrode besitzt.
Textabbildung Bd. 290, S. 40Jod-Trockenzelle. Während der Thätigkeit der Zelle wird ein klein wenig Zinkjodid gebildet,
welches das Jod des Entpolarisirers schwach löslich macht. Die hübsch poröse
Kohle wirkt wie ein Docht und saugt diesen löslichen Theil auf, wodurch die
Elektrode völlig entpolarisirt an ihren ausgesetzten Enden erhalten wird. Mit dem
gepulverten Entpolarisirer ist ein wenig der in der Zelle benutzten Paste vermengt
und so die ganze Masse gut leitend gemacht. Auch das macht den inneren Widerstand
klein. 3 Gew.-Th. Jod kommen auf 1 Th. Schwefel und das Jod ist in einem so gut wie
ganz freien Zustande im Gebrauch, da es nur leicht vom Schwefel gehalten wird. Die
Zellen sind sehr dauerhaft.