Titel: | Neuerungen in der Aufbereitung. |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 97 |
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Neuerungen in der Aufbereitung.
Mit Abbildungen.
Neuerungen in der Aufbereitung.
Um Kies von erdigen Bestandtheilen, feinem und gröberem Sand zu trennen, bedient sich
Nathan Jewett in Chicago mehrerer dachförmig
gestalteter Siebe, auf welche das Rohmaterial, reichlich mit Wasser vermengt,
geführt wird. Die Maschenweite der schrägen Siebe ist so gewählt, dass nur die
erdigen Bestandtheile, sowie sämmtlicher Sand hindurchfallen, während der Kies zu
beiden Seiten des Siebes her abrollt und in geeigneten Behältern aufgefangen wird.
Hierbei kann die Sortirung noch weiter geführt und grober Sand, feiner Sand und
erdige Bestandtheile je für sich gewonnen werden. In Fig.
1 ist der Jewett'sche Apparat abgebildet. Er
besteht im Wesentlichen aus mehreren geneigten, über einander angeordneten Rinnen
A, A1, A2, A3, welche in einander
einmünden und an ihrem Kopfende je ein dachförmiges festes Sieb B, B1, B2 haben. An der
Ausflussmündung einer jeden Rinne ist eine beschwerte Klappe a gelenkig aufgehängt, welche den Zweck hat, die Masse gleichmässig über
das Sieb zu vertheilen.
Textabbildung Bd. 291, S. 97Fig. 1.Jewett's Sieb. Das kieshaltige Material wird continuirlich in dem Troge C aufgegeben, während gleichzeitig durch das Rohr D Wasser zufliessen gelassen wird, welches das Siebgut
durch die Rinne A mit sich fortreisst und auf das
oberste grobmaschige Sieb B stürzt. Hierbei wird
sämmtlicher Kies abgeschieden; derselbe rollt in Folge seiner Schwere und der
Schräge des Siebes an diesem herab und wird vollkommen sandfrei in geeigneten
Behältern aufgefangen. Sand und erdige Bestandtheile fallen mitsammt dem Wasser
durch die Maschen des Siebes B und werden durch die
Rinne A1 auf das zweite
Sieb B1 geführt. Die
Maschenweite dieses Siebes ist derart gewählt, dass der gröbere Sand zurückgehalten
wird und für sich gesammelt werden kann, während der Rest der Bestandtheile von dem
Wasser durch die Rinne A2 auf das dritte Sieb B2 geführt wird. Hier wird auch der feinere Sand
zurückgehalten und gesammelt, während die erdigen Bestandtheile durch das Wasser
abgeführt werden.
Während der vorstehend beschriebene Apparat nicht nur eine Trennung in Kies und Sand
zulässt, sondern sogar ermöglicht, mehrere Sorten Sand zu gewinnen, kann mit der Kieswäsche von Otto Umlauf
in Halle a. d. S. nur sandfreier Kies gewonnen werden. Immerhin bietet der
Apparat aber manches Originelle, welches ein Eingehen auf denselben
rechtfertigt (Fig. 2 auf umstehender Seite). Der
unreine Kies wird mittels Kippwagen K in einen
Sturzrumpf a ausgeleert und fällt aus diesem
fortgesetzt auf ein schräg angeordnetes Sieb S.
Dasselbe besteht aus der eigentlichen Siebfläche s,
welche aus durchlochtem Blech hergestellt ist. An dem oberen Ende des Siebes fest
damit verbunden befindet sich ein Wasserkasten w,
dessen dem Siebe zugekehrte Seitenwand durchlöchert ist, so dass das aus demselben
strömende Wasser über das Sieb fliesst und von demselben durch die Löcher desselben
wieder abläuft.
An beiden Langseiten des Siebes sind rohrartige Wasserkästen w1 angeordnet, welche mit dem oberen
Wasserkasten in Verbindung stehen und von diesem Wasser zugeführt erhalten. Die nach
der Siebseite zu liegenden Seitenwände sind durchlöchert, und zwar in der Weise,
dass die tiefer gelegenen Theile derselben weniger Löcher erhalten als die oberen.
Der unreine Kies wird also nicht allein aus dem oberen Wasserkasten w von Wasserstrahlen getroffen, sondern auch von den
seitlichen Wasserkästen w1. Er wird dadurch von den anhaftenden Sandtheilen vollkommen gereinigt
und zu gleicher Zeit durch das Wasser über die schiefe Fläche des Siebes nach unten
gespült, von wo aus derselbe in darunter stehende Kippwagen oder andere
Transportmittel gelangt.
Unter dem ganzen durchlöcherten Theil des Siebes befindet sich eine Sammelmulde m, welche das mit den abgespülten Sandtheilen
vermischte Wasser aufnimmt. Die Mulde endigt unten in einen Rohransatz n, von wo das Waschwasser in die Rinne b gelangt. Mittels dieser wird das mit Sand gemischte
Wasser dahin geleitet, wo man den Sand ablagern will. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 69371 vom
1. November 1892.)
Während bei den bisher beschriebenen Kieswäschen ein sparsamer Wasserverbrauch, wie
er z.B. in wasserarmen Gegenden eine gewichtige Bedingung sein würde, nicht in der
Absicht der Erfinder gelegen hat, scheint es Carl Friedrich
Bauer in Zwickau i. S. bei der Construction der neuen Waschmaschine für
Sand und Kies in erster Linie auf einen möglichst geringen Wasserverbrauch
angekommen zu sein. Ausserdem zeichnet sich auch die Bauer'sche Kieswäsche durch eine äusserst gedrungene Bauart gegenüber den
früher besprochenen Kies waschen vortheilhaft aus.
Die in den Fig. 3 bis 6 veranschaulichte
Kieswäsche besteht im Wesentlichen aus einem Wasserkasten a und zwei Trommeln b und c, von denen die kleinere in der grösseren angeordnet
ist; beide sitzen auf einer gemeinschaftlichen Achse d
und sind an dieser so über dem Wasserkasten a gelagert,
dass beide Trommeln zum Theil in das Wasser eintauchen. Die Ummantelung der Trommeln
ist siebartig durchlocht. In die innere kleinere Trommel c, die eine gröbere Durchlochung als die äussere Trommel b besitzt, mündet der Einwurftrichter e, welcher so angebracht ist, dass die Trommel an der
Rotation nicht gehindert wird.
Textabbildung Bd. 291, S. 98
Fig. 2.Kieswäsche von Umlauf.
Textabbildung Bd. 291, S. 98
Fig. 3.Kieswäsche von Bauer.
Im Innern der Trommel c ist ein
Schneckengang f angeordnet, dessen Anfang um ein
bestimmtes Stück von der äusseren Wand der Trommel absteht, so dass hier unter der
Mündung des Einwurftrichters ein von der Schnecke freier Raum gebildet wird, in
welchen das in den Trichter e aufgegebene Rohmaterial
einfällt. An der gegenüberliegenden Seitenwand der Trommel endigt die Schnecke
hinter der Oeffnung eines in diese eingesetzten, schräg nach der Mitte der Kopfwand
der äusseren Trommel hin laufenden Ausfallrohres g,
welches mit seiner Mündung über den Rand des Kastens a hinausragt. Das in die innere Trommel einfallende Geröll wird bei der
Rotation derselben durch die Schnecke f von der rechten
Seite nach der linken geleitet werden, aber nur derjenige Theil des Gerölls wird
links anlangen, welcher bei der Fortwälzung nicht durch die Löcher der Ummantelung
in die äussere Trommel b gefallen ist. An das Ende der
Schnecke und von hier in das Rohr g gelangen daher nur
Steine und andere Stücke von grösserem Umfang, die dann bei jeder Umdrehung, wenn
das Rohr g die entsprechende Lage einnimmt, aus diesem
in die Steinrinne w fallen und so aus der weiteren
Behandlung ausgeschieden werden.
Textabbildung Bd. 291, S. 98Fig. 4.Kieswäsche von Bauer.Textabbildung Bd. 291, S. 98Kieswäsche von Bauer. Das aus der inneren Trommel in die äussere gefallene Material besteht
theils aus Kies, theils aus Sand und theils aus erdigen, lehmigen Massen, welch
letztere in dem Wasser von den beiden erstgenannten Bestandtheilen abgewaschen
werden und einen mehr oder weniger feinen Schlamm bilden. In der Trommel b erfolgt nun die Trennung des Sandes und Kieses, also
derjenigen Materialien, um deren Gewinnung es sich lediglich handelt. Demzufolge ist
die Durchlochung der äusseren Trommel so gewählt, dass der Sand die Löcher derselben
passiren kann, während der Kies zurückgehalten wird und sich bei der Drehung der
Trommel auf der Innenfläche derselben fortwälzen muss. Hierbei wird er bei jeder
Umdrehung an einer schrägen Leiste h aufgehalten,
welche derart am Trommelmantel angebracht ist, dass durch ihre Schräge der Kies
allmählich nach dem linken Ende der Trommel fortbewegt wird und schliesslich in den
an der linken Seitenwand angebrachten Trichter i
gelangt. Derselbe wird während der Drehung der Trommel durch die Klappe k dadurch geschlossen gehalten, dass diese an einem
Reifen l vorbeischleift, welcher dieselbe stets zuhält
und nur an einer Stelle ein kurzes Oeffnen der Klappe gestattet. Der Reifen l besitzt zu diesem Zwecke eine Ausbauchung l1; gelangt nun die
Klappe k an diese Stelle, so schlägt sie durch ein
Gegengewicht k1 nach
auswärts (punktirte Stellung der Klappe) und lässt den im Trichter befindlichen Kies
ausfallen. Bei der weiteren Bewegung der Trommel stösst die Klappe, aus der Ausbauchung des Reifens
tretend, wieder an diesen und wird nun während der ganzen Umdrehung geschlossen
gehalten. Der aus dem Trichter i kommende Kies fällt
auf eine Kippe m, welche, um m1 drehbar, mit ihrem hinteren schwereren
Ende nach dem Wasserkasten a hin schräg abfällt, so
dass das von dem Trichter i mitgenommene und mit dem
Kies in die Kippe entleerte Wasser auf dem schrägen Boden derselben in den
Wasserkasten zurückläuft; zu diesem Zwecke ist die Rückwand der Kippe fein
durchlocht. Um nun den auf die Kippe ausgeschütteten Kies aus dieser auszuwerfen,
ist an der Seitenwand der Trommel b ein Stift o angebracht, welcher so weit vorsteht, dass er unter
das hintere Ende der Kippe fassen und diese so weit hochheben kann, dass eine
Entleerung des nunmehr vollständig gereinigten Kieses in ein unter die Kippe
gestelltes Transportmittel stattfindet.
Der aus der äusseren Trommel b durch die Durchlochungen
derselben ausgefallene, ebenfalls gewaschene Sand sammelt sich auf einem
concentrisch zur Trommel im Wasserkasten a angeordneten
Boden p und wird von diesem bei jeder Umdrehung durch
einen auf dem Umfange der Trommel befestigten Mitnehmer q einer Transportschnecke r zugeschoben,
welche, von der Trommelachse d in Umdrehung versetzt,
den Sand an die aus dem Wasserkasten a ragende Mündung
des Schneckenrohres befördert und hier auswirft.
Die von den aus der Maschine beförderten Materialien abgewaschenen erdigen und
lehmigen Bestandtheile verbleiben im Wasser aufgerührt und gelangen durch die
Bewegung desselben über die Transportschnecke r hinweg
in den Raum unter dem Boden p. Hier ist die Bewegung
des Wassers so gering, dass sich die aufgerührten Theilchen auf dem Boden t als Schlamm absetzen können. Der Boden t ist so schräg angelegt, dass der sich absetzende
Schlamm stetig nach dem tiefsten Punkte desselben sinkt und von hier durch die
Transportschnecke t1
continuirlich nach aussen geschafft wird. Diese Einrichtung zur Entfernung des
Schlammes ist jedoch nur dann erforderlich, wenn zum Betriebe der Maschine nur eine
geringe Wassermenge zur Verfügung steht; ist dagegen so viel Wasser vorhanden, dass
man dieses beständig in die Maschine einlaufen lassen kann, so wird der Schlamm
ziemlich vollständig von dem bei t2 aus der Maschine ablaufenden Waschwasser mit
fortgeführt.
Das Wasser wird in getheilten Rohren zugeführt, und zwar derart, dass es aus dem
einen Rohr unmittelbar auf die Kippe m fliesst und hier
eine nochmalige Abspülung des auf derselben liegenden Kieses bewirkt, während das
zweite Wasserrohr das Wasser in die Mündung der Sandtransportschnecke r einlaufen lässt, so dass auch der Sand eine
nachträgliche Spülung erfährt. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 68671 vom 18. August 1892.)
Eine sehr einfache, von U. Bosshard in Zürich stammende
Vorrichtung zum Waschen von Kies mag nicht unerwähnt bleiben (Fig. 7 und 8). Dieselbe
besteht aus einem muldenförmigen Behälter a, in dessen
Innern sich abwechselnd von der einen und der anderen Muldenseite ablaufende, nach
unten in ihrer Höhe abnehmende Rippen d befinden,
welche durch die zickzackförmige Anordnung zu einander gewissermaassen einen bald
schmäler, bald breiter werdenden Leitkanal bilden. Die Rippen sind mit feinen
Durchlochungen versehen. Die Mulde ruht mit ihrer halbrunden Unterseite auf
zwei Bahnen c auf, von denen die rechte etwas tiefer
gelegen ist als die linke.
Textabbildung Bd. 291, S. 99Fig. 7.Bosshard's Kieswäsche. Beim Gebrauche wird die Mulde in eine wiegende oder schaukelnde Bewegung
versetzt, und gleichzeitig an der rechten Seite bei f
das zu waschende Material, an der linken Seite bei e
das Wasser eingeleitet. Durch das Hin- und Hergehen der Mulde wird nun das Material
in den zwischen je zwei Rippen vorhandenen Winkel zusammengedrängt und dabei von der
einen höherstehenden Rippe über die andere niedrig auslaufende in den zwischen der
letzteren und der nächstfolgenden Rippe befindlichen Raum gestürzt und hierbei von
dem in entgegengesetzter Richtung strömenden Wasser ausgewaschen, bis es
schliesslich, am linken Ende der Mulde angelangt, aus dieser herausfällt, während
das Waschwasser an der rechten Seite mit den Verunreinigungen beladen abfliesst. Zur
Verdeutlichung des Gesagten ist in der Zeichnung der Weg des zu waschenden Materials
durch gerade Pfeile, der des Wassers durch gebogene Pfeile angedeutet. (D. R. P. Kl.
1 Nr. 69770 vom 6. December 1892.)
Von der Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk bei Köln
stammt ein ebenso einfacher als zweckentsprechender Apparat, um eine weitgehende
Entwässerung der durch ein Becherwerk aus dem Sumpf geförderten Feinkohle zu
bewirken. Hierbei hat sich als ein schwer empfundener Uebelstand der Umstand
herausgestellt, dass an der Oberfläche des Becherinhaltes sich eine fast
undurchlässige Schlammschicht bildet, welche das Ablaufen des darüber stehenden
Wassers sehr hindert und daher Ursache ist, dass die Kohlen zu nass bleiben. Durch
Hinzufügung von trockener Staubkohle ist diesem Uebel in etwas abzuhelfen, aber zu
Ungunsten des Aschengehaltes der Kokskohle, und dieses Aushilfsmittel ist also im
Grunde genommen gleichbedeutend mit einer Qualitätsverschlechterung. Wirklichen
Nutzen kann daher im vorliegenden Falle nur eine bessere Entwässerung der Kohle
bringen.
Textabbildung Bd. 291, S. 99Fig. 8.Bosshard's Kieswäsche. Das von der Maschinenbauanstalt Humboldt
vorgeschlagene Entwässerungsverfahren besteht darin, die Feinkohle in den Bechern
während des Hochgehens derselben durch ein vom Becherwerk selbst bethätigtes
Werkzeug aufzuwühlen und aufzulockern, so dass das obenstehende Wasser durch die
aufgelockerte Kohle sickern und durch die durchlochten Becherwandungen abfliessen
kann. Die Einrichtung dieser Vorrichtung ist aus Fig.
9 ersichtlich, b sind die mit gewaschener
Feinkohle und Wasser hochgehenden Becher. Ihnen gegenüber sind auf Trägern c auf einer drehbaren Achse f zwei
Armkreuze i montirt, deren Arme je paarweise durch
Querstangen l mit einander verbunden sind. Die Arme
sind nun so geformt, dass sie mit den Querstangen l bei
einer gewissen Stellung der aufsteigenden Becher in diese einschlagen, während die
Armkreuze selbst dadurch in Drehung versetzt werden. Hierdurch wird ein
schaufelartiges Eindringen der Querstangen l in den
Inhalt der Becher und ein Aufwühlen und Auflockern desselben bewirkt. Gefördert wird
dieses Eindringen der Querstangen l noch dadurch, dass
auf der Achse f eine Bremsscheibe m befestigt ist, deren Bremsband durch Gewichtshebel
belastet ist und eine zu leichte Drehung der Armkreuze i verhindert. (D. R. P. Kl. 10 Nr. 63791 vom 5. Januar 1892.)
Textabbildung Bd. 291, S. 100Fig. 9.Entwässerungsverfahren der Maschinenbauanstalt
Humboldt. Ein neuerdings von der vorgenannten Firma gebauter Kohlen- und
Erzentwässerungsapparat ist in Fig. 10 dargestellt.
Hierbei wird das Kohlen- oder Erztheilchen führende Waschwasser durch eine
festliegende Rinne A auf eine um die Achse B bewegliche Ausbreiterinne C und von hier auf die Trennungstrommel D
geführt. Die Trommel D wird von der Achse B aus durch Riemen oder Kette in der Pfeilrichtung
gedreht. Der Trommelmantel ist aus gelochtem Blech oder aus Drahtgewebe mit so
feiner Lochung bezieh. Maschen weite hergestellt, dass zwar das Wasser
hindurchfliessen kann, die Kohlen- oder Erztheilchen aber darauf liegen bleiben und
von der Trommel weiter getragen und schliesslich auf eine anstossende Abrutschfläche
D1 geworfen werden,
während das ins Innere der Trommel gelangte Wasser am Boden derselben wieder
austritt und in einer sie unterhalb trichterförmig umgebenden Rinne E abgeführt wird. Das abfliessende Wasser bewirkt
zugleich wieder ein Oeffnen der etwa verstopften Löcher oder Maschen. Der an die
Trommel sich anschliessende Boden der Rinne C ist am
Trommelumfang durch Filzlappen abgedichtet.
Um das Gefälle oder die Neigung der Ausbreitrinne C dem
specifischen Gewicht und der Korngrösse der Kohlen- und Erztheilchen gemäss
einstellen zu können, ist die Trommelachse in zwei Armen gelagert, die um die Achse
B drehbar sind. Beide, Trommel und Rinne, können
daher gehoben oder gesenkt werden, ohne die Entfernung ihrer Achsenmittel zu
verändern. Zu diesem Zwecke ist die Trommel D an einer
über einer Rolle H laufenden Kette J
aufgehängt, und ihre Belastung durch ein Gegengewicht K ausgeglichen. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 65179 vom 13. Mai 1892.)
Auf dem Gebiete des Setzprocesses bewegen sich die Versuche, Neues an Stelle des
Alten zu setzen, besonders in der Richtung, das Verwaschen unsortirter und
durchwachsener Kohlen in einem Setzkasten zu ermöglichen, sowie Mehle und Schlämme
in Bettsetzmaschinen anzureichern und zu separiren. Es sei hier auf die Versuche des
bekannten Aufbereitungsingenieurs M. Evrard
hingewiesen. Evrard, der bereits vor Jahren Versuche in
der vorgedachten Richtung angestellt hat und zu diesem Zwecke eine grosse
ringförmige Setzmaschine mit sich drehendem Siebe und einen Waschklassificator
construirte, veröffentlicht in dem Bulletin de la Société de
l'Industrie minérale, 3. Serie Bd. 3 S. 317, eine weniger complicirte und
kostspielige Vorrichtung zum Setzen unklassirter Kohle. Von der Thatsache ausgehend,
dass man früher mit dem Handsetzkasten sehr reingewaschene Kohle erzielte, hat Evrard sich bestrebt, dieselben Vorgänge, die beim
Handsetzen so günstig einwirken, in einem durch Maschinenkraft betriebenen
Setzkasten sich abspielen zu lassen. Bekanntlich setzt sich der Setzvorgang bei den
Handsetzmaschinen aus folgenden drei Einzelvorgängen zusammen: 1) dem Anmengen der
Rohkohle mit Wasser, 2) dem eigentlichen Setzen und 3) dem Entfernen der
reingewaschenen Kohle in dem Maasse, wie sie sich bildet. Diese drei Vorgänge
spielen sich nun auch in der neuen Setzmaschine ab und werden dadurch erzielt, dass
die an der einen Längsseite des Siebes aufgegebene Kohle durch einen Schieber in
kurzen Intervallen und in ganz gleichen Mengen dem Siebe zugeführt und hier sofort
durch einen hin und her gehenden rechenartigen Rahmen mit Wasser angemengt wird,
wobei die reingewaschene obere Kohlenschicht durch den Rahmen an dem anderen
Längsende des Siebes abgestrichen und entfernt wird. Diese letztere Arbeit
verrichtet der über dem Siebe hin und her schwingende Rahmen bei jedem Vorgange nach
der Austragseite hin, wobei er bis zu einer gewissen Tiefe mit seinem Rechen in die
Kohle eingreift und diese weiter schiebt, während er bei seinem Rückgange nach der
Eintragseite hin so hoch gehoben wird, dass er nicht mehr in die Kohle eintaucht.
Die Aufgabe der Kohle erfolgt während jeden Vorganges.
Textabbildung Bd. 291, S. 100Fig. 10.Entwässerungsverfahren der Maschinenbauanstalt
Humboldt. Die verschiedene Stärke des Wasserstosses, welche beim Handsetzen ein so
vorzügliches schichtenweises Lagern des Haufwerkes bewirkt, erzielt Evrard dadurch, dass er der gitterartigen Siebunterlage
verschieden grosse Durchtrittsöffnungen für das Wasser gibt, wie er auch zu diesem
Zwecke die Durchmesser der Sieböffnungen nicht durchweg gleich gross nimmt, sondern
sie nach der Austragseite kleiner werden lässt. Es lässt sich hierbei leicht
erreichen, die Geschwindigkeit des Wassers in dem Maasse, wie sie in die oberen
Schichten des Setzgutes kommt, abnehmen zu lassen. Um beim Niedergehen des Kolbens
den Wasserstoss weniger kurz und heftig zu machen, ist zwischen dem mit einer Klappe
versehenen Kolben und dem Wasser ein Luftkissen angeordnet.
Enthält die Rohkohle viel Staub nichtlettiger Natur, so verringert man den Hub des
Kolbens, um möglichst wenig Wasser durch das Sieb zu treiben und macht die
Anfangsgeschwindigkeit des Kolbens nur so gross, dass sie eben ausreicht, die
Bergeschicht zu heben.
Das Sieb hat einen Flächeninhalt von 3 qm und ist nach der langen Seite des
Setzkastens zu geneigt. Die Berge werden durch einen doppelten, einer Schütze
ähnlich wirkenden, in einem Schlitz der Seitenwand des Setzkastens angebrachten
Schieber ausgetragen und durch ein Becherwerk entfernt. Sollen mit dieser
Setzmaschine drei Sorten, nämlich reine Kohle, durchwachsene Kohle und Berge,
gewonnen werden, so theilt man den Siebrahmen durch eine Scheidewand in zwei
Abtheilungen und sorgt in der Seitenwand des Setzkastens für zwei Schieber, durch
welche die durchwachsene Kohle und die Berge ausgetragen werden. Es macht keine
Schwierigkeit, mit der Evrard'schen Setzmaschine Kohlen
zwischen 0 bis 50 mm Korngrösse zu verarbeiten. Für den Betrieb derselben benöthigt
man 2 bis 3 , die Leistung schwankt, je nach der Kohlensorte, zwischen 6 und
9 t in der Stunde.
Es sei hier noch auf eine andere neue Setzmaschine aufmerksam gemacht, die
gleichfalls den Zweck hat, durchwachsene Kohlen auch ohne vorherige Klassirung in
befriedigender Weise aufzubereiten, und zwar in der Art, dass man von diesen so viel
Sorten herstellt, als es der Unterschied im specifischen Gewicht zulässt. Diese
Setzmaschine ist von Lemière, Ingenieur auf den Gruben
von Montvicq, construirt (Comptes rendus mensuels des
Réunions de la Société de l'Industrie minérale, 1887 S. 57). Das Sieb
besitzt, parallel zur Austragseite, Schlitze, deren Weite durch ventilartig wirkende
Klappen regulirt werden kann. Durch diese hindurch fallen, mit Ausnahme der ganz
reichen Kohlen, die sich bildenden Schichten in das Unterfass, welches zur Aufnahme
der verschiedenen Sorten in verschiedene Abtheilungen getheilt ist. Aus diesen
werden die verschiedenen Sorten durchwachsener Kohle durch Becherwerke, die Berge
durch einen Schieber entfernt. Um den Setzvorgang nicht zu behindern, sind die
Scheidewände der Abtheilungen aus Drahtgaze hergestellt. Die vorerwähnten
ventilartig wirkenden Klappen auf dem Siebe sollen ähnlich wirken, wie ein
Feldspathbett, indem sie sich beim Niedergehen des Kolbens heben und die Schlitze
öffnen, beim Hochgehen des Kolbens sich wieder senken und dabei eine gewisse Menge
der sich auf dem Siebe absetzenden Berge u.s.w. durch die Schlitze in das Unterfass
fallen lassen. Nur die ganz reinen Kohlen werden, wie schon gesagt, durch das Wasser
über die Vorderwand des Setzkastens ausgetragen. Mit einer Setzmaschine dieser
Art von 1,7 × 2,3 m Siebgrösse sollen in der Stunde 15 t Rohkohle mit einer
Korngrösse von 5 bis 30 mm, 12 t Rohkohle mit einer Korngrösse von 0 bis 30 mm und 6
t Rohkohle mit 0 bis 5 mm Korngrösse aufbereitet werden können.
In neuester Zeit hat übrigens die Lemière'sche
Setzmaschine durch den Aufbereitungsingenieur Marle
wesentliche Abänderungen erfahren (a. a. O. 1889 S. 130). Es stellte sich nämlich
beim Betriebe derselben sehr bald der Uebelstand ein, dass die Siebklappen und die
die verschiedenen Abtheilungen bildenden Drahtgewebe im Unterfass sich sehr schnell
abnutzen, dass ferner die Setzmaschine wohl für gröberes Korn zufriedenstellend
arbeitet, nicht aber für feineres Korn, weil nämlich im letzteren Falle in den
beiden ersten Siebabtheilungen in Folge der Saugwirkung des Kolbens ein grosser
Theil der Feinkohle ins Unterfass geht.
Bei der von Marle verbesserten Setzmaschine ist die
Siebfläche durch drei Drahtgewebe von 20 mm Maschenweite, die rechtwinkelig zu der
Richtung des Weges stehen, welchen das Setzgut auf dem Siebe zurücklegt, in drei
Abtheilungen getheilt. Die erste, dem Kolben und der Eintragseite zunächst liegende
Abtheilung hat ein Sieb mit 1 mm grossen Durchlochungen, die beiden anderen Siebe
mit quadratischen Durchlochungen von 10 mm Seitenlänge. In der mittelsten Abtheilung
liegt überdies auf dem Siebe ein 5 cm hohes Bett von kubischen Sandsteinstücken,
darüber ein 10 cm hohes Bett von Ziegelbrocken. Das specifische Gewicht des
Sandsteines beträgt 2,44, das der Ziegelbrocken 2,12. Feldspath vom specifischen
Gewicht 2,52 hat sich als Bettmasse nicht bewährt. Die dritte Abtheilung ist nach
der Austragseite hin durch zwei kammartig gezahnte über einander liegende Schieber
begrenzt, deren Lücken 20 mm breit sind. Diese Lücken lassen sich ganz oder
theilweise schliessen.
Beim Betriebe findet in der ersten Siebabtheilung von 1 mm Loch weite eine vorläufige
Sonderung nach der Gleichfälligkeit und dem specifischen Gewichte statt. Die Berge
gehen aufs Sieb, die feinsten von ihnen fallen durch ins Unterfass, welcher Vorgang
noch dadurch befördert wird, dass die Saugwirkung des Kolbens regulirt werden kann.
In der mittleren Abtheilung gehen die gröberen Berge durch das Bett und Sieb und in
der dritten Abtheilung fällt die specifisch schwerste Sorte der durchwachsenen Kohle
durch Bett und Sieb, während die leichter durchwachsene Kohle in zwei über einander
liegenden Schichten, von denen die obere die reinere ist, durch die Lücken der
beiden vorerwähnten Schieber fällt, die reinste Kohle aber über die Vorderwand durch
den Wasserstoss ausgetragen wird. Jede der Kohlensorten fällt einem Becherwerk zu;
die Berge werden durch eine im Boden des Unterfasses angebrachte Klappe
entfernt.
Seitdem man die Form des Siebes bei Setzmaschinen aus der quadratischen mehr und mehr
in ein längliches Viereck umgewandelt hat, hat man dem langen Kolben zwei
Kolbenstangen und zwei Excenter gegeben, weil die Festigkeit und Energie des Stosses
bei Anwendung von nur einer Kolbenstange und einem Excenter noch sehr zu wünschen
übrig liess. Wenn nun auch die Setzarbeit mit zwei Kolbenstangen am Kolben schon
viel bessere Resultate lieferte, so war es doch schwierig, beide Excenter so zu
richten, dass sie genau denselben Hub machten, und es fand deshalb immer noch ein
geringes Schwanken des Kolbens statt.
Dieser Fehler ist an der Kolbenbewegungsvorrichtung von M.
Neuerburg in Köln dadurch beseitigt (Fig.
11), dass die beiden Excenter a und a1 auf der Welle A in einer durchgehenden Nuth festgekeilt sind.
Ausserdem aber bestehen beide Excenter aus einem einzigen röhrenförmigen Stück B, so dass hierdurch ein ungleiches Einstellen der
beiden Excenter so gut wie ausgeschlossen ist.
Textabbildung Bd. 291, S. 102Fig. 11.Neuerburg's Setzmaschine. Gegen Schwankungen ist der Kolben K dadurch
geschützt, dass die beiden Kolbenstangen d und d1 durch eine
Kreuzstrebe C (in der Zeichnung aus einer gelochten
Blechplatte bestehend) verbunden sind, so dass sie ganz gleichmässig steif und
stetig arbeiten müssen. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 61596 vom 11. Juli 1891.)
Bei der neuen Centralaufbereitungswerkstätte der Grube „Himmelfahrt“ bei
Freiberg ist von dem Oberbergrath Bilharz ein neues
Stauchsieb, und zwar als Stromsetzmaschinenelement in Anwendung gebracht worden. Das
einzelne Element (Fig.
12 und 13)
besteht aus einem langgestreckten, in seinem oberen Theil kastenförmigen, im unteren
Theil zu einer den Abfluss bildenden Spitze pyramidenförmig zulaufenden Behälter F, der verstellbar an den senkrechten, mit Schlitzen
versehenen Schienen G befestigt ist. In dem mit Wasser
gefüllten Behälter F ruht das mit einem Graupenbelag
versehene und an der Excenterstange g verstellbar
aufgehängte Stauchsieb J, dem die Setztrübe durch eine
Rinne zugeführt wird. Die Siebfläche ist trapezförmig gestaltet und gegen den
Setzkasten durch einen Lederstulp abgedichtet; die Trübe fliesst von der breiten
Seite her über das Bett. Die Verengung des Horizontalquerschnittes des Siebes ist
deshalb gewählt worden, um einen schnelleren Abfluss des Aermeren im Setzgute zu
erzielen, da erfahrungsgemäss das Haltige bereits zum grössten Theile schon im
ersten Drittel der Länge des Siebes durch das Bett geht. In dem unteren Theil des
Behälters F wird durch ein (in der Zeichnung nicht
vorhandenes) Rohr reines Wasser in einer solchen Menge einströmen gelassen, dass das
theils nach oben durch das Graupenbett, theils nach unten durch die Austragöffnung
verloren gehende Wasser ersetzt wird.
Bei der Benutzung des Apparates werden so viele dieser Elemente mit einander
verbunden, als es die Beschaffenheit der Setztrübe erfordert. Das Element, in
welches dieselbe zuerst eintritt, wird an dem Gestelle G in die höchste Lage gebracht und unter der Abflussrinne p des Behälters F ein
zweites Element gestellt, in welches die von den gröbsten Bestandtheilen bereits
befreite Setztrübe fliesst; aus diesem wird sie in ein drittes, viertes, fünftes
u.s.w. Element geleitet, bis alle gewinnbaren Bestandtheile aus der Trübe entfernt
sind. Hierbei empfiehlt es sich, die zu den Excenterstangen der Stauchsiebe einer
Setzcolonne gehörenden Excenter auf einer gemeinsamen Antrieb welle zu vereinigen,
wodurch sich der Betrieb sehr vereinfacht. Die einzelnen Stauchsiebe sind mit
verschieden feinen Graupenbetten belegt, so dass die in den einzelnen Elementen
ausgeschiedenen, in den Kästen F befindlichen und von
hier durch Rohre b in untergestellte Sammelgefässe
abgeleiteten Bestandtheile der Setztrübe ihrem specifischen Gewichte nach streng
geschieden sind. So wird beispielsweise in der vorgenannten Aufbereitung in fünf
hinter einander geschalteten Stromsetzmaschinenelementen mit je 0,242 qm
Siebfläche
im ersten: Bleiglanz mit 60 bis 70 Proc. Blei nebst Arsenblei als
Zwischengut,
im zweiten: reicher Arsenkies mit 35 Proc. Arsen, im dritten: armer
Arsenkies mit 20 bis 25 Proc. Arsen,
im vierten: Schwefelkies,
im fünften: Blende als Zwischengut und reine Berge gewonnen.
Textabbildung Bd. 291, S. 102Bilharz' Stauchsieb. Man kann mit dem Bilharz'schen Element nicht
allein Scheidungen der in der Setztrübe enthaltenen Körper ihrem specifischen
Gewichte nach in beliebiger Anzahl vornehmen, sondern auch den Apparat der Natur
einer jeden Setztrübe genau anpassen, da es hierzu nur des Einschaltens neuer
bezieh. des Fortnehmens alter Elemente aus der Reihe bedarf. Ein weiterer, für die
Praxis sehr wesentlicher Vortheil dieses neuen Stromsetzmaschinenelementes besteht
noch darin, dass es leicht in einzelne Theile zerlegt, schnell zusammengestellt und
der Gang auch während des Betriebes bequem geregelt werden kann. (D. R. P. Kl. 1 Nr.
70223 vom 7. April 1889.)
Zu den Stromsetzapparaten übergehend, sei auf den neuen Stromapparat von H. Lezius in Breslau aufmerksam gemacht. Derselbe
besteht aus einem Paar communicirender Röhren, deren einer aufsteigende Schenkel dem
darin von unten
aufsteigenden Wasser in verschiedenen Höhenlagen einen theilweisen Abfluss
gestattet. Hierdurch wird erreicht, dass die Wassergeschwindigkeit in diesem
Schenkel eine nach oben hin stufenweis abnehmende ist und an dem oberen offenen Ende
desselben eingeschüttete gekörnte Materialien eine durch ihr specifisches Gewicht
bestimmte Stufe des Wasserstromes nicht mehr durchfallen können, sondern von dem
Wasser mit fortgerissen und durch die seitlichen Oeffnungen des Rohrschenkels
entfernt werden, während schwerere Körper bis zur nächsten Stufe weiter sinken und
hier erst vom Wasser mit fortgeführt werden.
Textabbildung Bd. 291, S. 103Fig. 14.Stromsetzapparat von Lezius. In Fig. 14 bedeutet a ein Wasserreservoir, aus dem das Wasser durch das Rohr b abfliesst und in dem anderen Schenkel wieder
hochsteigt; zwischen beiden Rohren ist ein Absperr- und Regulirventil c eingeschaltet. Das zweite Rohr ist aus mehreren
Stücken d1
d2
d3
d4 zusammengesetzt,
zwischen welchen sich die ringförmigen Abflüsse e1
e2
e3 befinden. Diese
Ausflusschlitze sind derartig construirt, dass sie beliebig weiter oder enger
gestellt werden können. Man erreicht dies dadurch, dass man den inneren Kern der
unteren Hälfte des Ausflusstückes aus einer oben genau gedrehten, von unten
eingeschraubten Metallhülse bildet, welche durch eine oder mehrere Führungen, die
sie im darunter befindlichen Rohre d1 bezieh. d2 oder d3 erhält, am Drehen verhindert wird. Dreht man nun
den ganzen Ausfluss auf dem Rohre, auf welchem derselbe frei mit aufgeschliffener
Fläche aufliegt, so schraubt man dadurch die Metallhülse höher oder tiefer und
verengt oder erweitert dadurch den Ausflusschlitz. Auf dem obersten Rohre d4 befindet sich ein
freier Ueberfall und ein Trichter f.
Die Gesammthöhe des Apparates, die Anzahl und Länge der Rohrstutzen d1
d2 . . ., sowie die
Weite der ringförmigen Schlitze in den Ausflüssen e1 . . . sind abhängig
von der Art des zu scheidenden Materials, der Anzahl der Sorten, in welche es
geschieden werden soll, sowie von der Korngrösse und dem specifischen Gewichte jeder
Sorte.
Um es einerseits einzelnen leichteren Körpern zu erschweren, in eine tiefere als für
dieselben bestimmte Stufe mitgerissen zu werden, andererseits schwereren Körpern das
Passiren der oberen Stufen zu erleichtern und die Gefahr zu vermindern, von der
seitlichen Strömung in einen nicht für sie bestimmten Ausfluss getrieben zu werden,
wird der obere Theil jedes Ausflusstückes im Durchmesser etwas konisch
zusammengezogen und nach unten hin etwas vor die freie Ausflussöffnung vorgezogen.
Zur Vermeidung schädlicher Adhäsion der Körper unter einander oder an die
Rohrwandungen befindet sich in dem aufsteigenden Rohre eine durchgehende Welle g, die kleine seitliche Rühr arme hat; sie wird beim
Betriebe mit massiger Geschwindigkeit – etwa 40- bis 60 mal in der Minute –
gedreht.
Die Aufgabe des zu scheidenden Gutes geschieht durch die Schüttelrinne h, wobei dasselbe zweckmässig vorher mit Wasser
angerührt wird. Unter jedem Ausflusse steht ein besonderer Sammelbehälter, in
welchem sich die durch das Wasser mit fortgerissenen Bestandtheile des Setzgutes
absetzen und von Zeit zu Zeit entfernt werden, während das überschüssige Wasser in
geeigneter Weise abgeleitet wird. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 65116 vom 30. Januar
1892.)
Textabbildung Bd. 291, S. 103Fig. 15.Stromsetzmaschine von Lockhardt. Während die vorbeschriebene Stromsetzmaschine eine Trennung des Setzgutes
in beliebig viele Klassen gestattete, ist bei der neuen Stromsetzmaschine von William Stronach Lockhardt in London nur eine solche in
zwei Klassen möglich. Der in Fig. 15 abgebildete
Apparat soll vorzugsweise zur Separation von Edelsteinen von den sie begleitenden
leichten Gangarten dienen. Voraussetzung ist natürlich auch hier, dass das zu
behandelnde Gemenge zuvor auf geringe Korngrösse zerkleinert wird. Der Apparat
besteht aus einem Gehäuse A, an welches ein mit einem
Hahn a1 versehener
seitlicher Rohrstutzen a angegossen ist, welcher sich
im Innern des Apparates in einen erweiterten, senkrecht nach oben geführten Hals a2 fortsetzt. Der obere
Rand desselben ist abgerundet und wird durch eine Glocke so bedeckt, dass zwischen
ihr und dem Hals eine ringförmige Austrittsöffnung verbleibt, die in einen
aufsteigenden Ringkanal b1 übergeht. Die Glocke setzt sich nach oben in ein cylindrisches Stück
fort, welches mit der gleichfalls cylindrischen Wandung des Apparates einen Kanal b bildet, der den vorgenannten Kanal b1 fortsetzt.
Durch die Decke des Apparates führt das senkrechte Füllrohr d, welches in einen zur Aufnahme des zerkleinerten Gemenges bestimmten
Fülltrichter c ausläuft. In die konisch erweiterte
Austrittsöffnung des Rohres d tritt die entsprechend
gestaltete Spitze des Cylinders i ein, so dass zwischen
beiden eine ringförmige Oeffnung d1 entsteht, welche in den Kanal b ausmündet. An das obere Ende des letzteren schliessen
sich unter Vermittelung einer Haube g Ablaufröhren an,
welche mit Hähnen g1
und an ihren Enden mit Schlauchspitzen g2 versehen sind.
Unterhalb des Rohres a geht der Apparat in einen
Behälter e über, der unten durch ein Ventil h geschlossen werden kann.
Die Wirkungsweise der Lockhardt'schen Stromsetzmaschine
ist folgende: Der durch das Rohr a eintretende
Wasserstrom wird durch die Glocke ausgebreitet und steigt, nachdem er den unteren
Theil des Gehäuses gefüllt hat, in gleichmässiger, langsamer Strömung in dem
Ringkanale b1
b aufwärts. Gleichzeitig wird in dem Trichter c das zu behandelnde Gut, zweckmässig vorher schon mit
Wasser angerührt, aufgegeben; dasselbe sinkt in dem Rohre d abwärts und tritt bei d1 in den von unten aufsteigenden Wasserstrom ein.
Während die specifisch leichteren Theile (die Gangart) des Gemenges durch den
Wasserstrom mit fortgerissen werden und ihren Weg durch g1 und g2 nehmen, sinken die schwereren Edelsteintheile in
dem Kanäle b b1
allmählich tiefer und gelangen schliesslich in den Sammelbehälter e, aus welchem sie zeitweise durch Oeffnen einer
Bodenklappe (in der Figur nicht angedeutet) abgezogen werden. Um aber während dieser
Operation die eigentliche Setzarbeit nicht unterbrechen zu müssen, ist das Ventil
h vorgesehen, welches während des Entleerens des
Edelsteinschlammes geschlossen, d.h. in die punktirte Lage vorgeschoben wird.
(Schluss folgt.)