Titel: | Elektromagnetische Aufbereitung und Anreicherung magnetischer Eisenerze in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. |
Autor: | Leo. |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 113 |
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Elektromagnetische Aufbereitung und Anreicherung
magnetischer Eisenerze in den Vereinigten Staaten Nordamerikas.
(Schluss des Berichtes S. 67 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Elektromagnetische Aufbereitung und Anreicherung magnetischer
Eisenerze.
Auf der Tillygrube, N. Y., benutzt man Conkling-Separatoren, eine der ältesten Typen, mit Erfolg. Mr. Conkling hat kürzlich eine Aufbereitungsanstalt bei
Chateaugay, N. Y., fertiggestellt, welche mit 16 seiner Separatoren ausgerüstet ist
und Hunderttausende von Tonnen von Zwischenproducten aufbereiten soll, welche seit
vielen Jahren beim Betriebe einer Nassaufbereitungsanstalt sich angesammelt haben.
Diese Zwischenproducte enthalten etwa 16 Proc. Eisen und haben eine Korngrösse von 4
mm; seine Aufgabe erscheint also leicht und verspricht gute ökonomische
Resultate.
Der Conkling-Separator besteht aus einem schrägen endlosen Kautschukriemen, etwa 700
mm breit, welcher über zwei Scheiben läuft und unter dessen oberem Theile
Elektromagnete mit alternirender Polarität angeordnet sind. Das rohe Erz wird am
unteren Ende der Riemen Vorrichtung aufgegeben und gleichmässig ausgebreitet; die
magnetischen Körner führt der Riemen mit nach oben, die unmagnetischen dagegen
spült ein Wasserstrom in entgegengesetzter Richtung fort. Die Anziehungskraft der
Magnete ist stark genug, das Fortspülen der magnetischen Körner zu verhindern;
dieselben folgen mit zum oberen Ende des Riemenlaufes und werden da abgeliefert.
Diese ganze Separirungsvorrichtung ist höchst einfach und leicht zu betreiben, sie
kann aber doch kaum mit Vortheil da in Anwendung gebracht werden, wo haltige mit
unhaltigen Erzkörnern in grösserer Menge gemengt sind und das Haufwerk sozusagen nur
halbmagnetisch ist.
Der Separator Buchanan's fand zuerst Anwendung zur
Aufbereitung magnetischen Sandes, der in grossen Massen am Strande des
Long-Islandsundes, an der Küste Süd-Californiens und längs dem St. Lawrence-Flusse
an seinem unteren Laufe u.s.w. vorkommt. Der gleiche Apparat ist später mit mehr
oder weniger Erfolg zur Separirung von Erzen bei Port Henry, N. Y., und bei Port
Oram, N. J., in Benutzung gekommen.
Er besteht aus zwei Gusseisencylindern von etwa 400 mm Durchmesser und ebenso grosser
Länge, deren Zapfen in Lagern ruhen, die zugleich Elektromagnete sind; somit sind
die Cylinder Pole dieser Elektromagnete.
Das rohe Erz fällt in dünnem, breitem Strom zwischen die Walzen, welche gegen 60
minutliche Umdrehungen in 50 mm Entfernung von einander machen. Die magnetischen
Körner werden von den Walzen angezogen; die unmagnetischen setzen ihren Fall unter
Beeinflussung durch ihr Gewicht allein weiter fort. Da der Drehlauf die Walzen von
einander entfernt, so verschwächt sich die magnetische Kraft in ihnen immer mehr,
und sobald die Umdrehung etwa 180° erreicht, wird das Erz durch die Centrifugalkraft
abgeworfen und fällt in zu seiner Aufnahme angeordnete Behälter.
Bei Port Oram sind zwei solcher Separatoren aufgestellt, einer über dem anderen. Sie
theilen die Mängel des Conkling'schen.
Mr. Edison's Separatoren
arbeiten bei Ogden, N. Y., vom technischen Standpunkte aus beurtheilt, vortrefflich.
Die armen Erze, durch Brecher und Walzwerke bis auf etwa 1,5 mm Korngrösse
herabgebracht, fallen in dünnem, breitem Strom vor einen sehr kräftigen
Elektromagneten, der aus schwerer ⌶-förmigen
Gusseisenstange gefertigt und mit starkem, isolirtem Kupferdraht umwunden ist.
Dieser Magnet misst etwa 2200 × 400 × 225 mm. Das Erzpulver tritt so in das
magnetische Feld ein, dass die magnetischen Körner aus ihrer Bahn abgelenkt werden,
ohne doch mit dem Magnet selbst in Berührung zu kommen, während die unmagnetischen
unter der Einwirkung ihres Schwergewichtes verbleiben. Unter dem Magnet ist eine
Scheidewand aufgestellt, die haltiges und unhaltiges Korn aus einander hält und nach
verschiedenen Behältern zwingt. Mit dieser einfachen Vorrichtung soll man ein auf 50
bis 54 Proc. Fe angereichertes Product gewinnen, während in den Abfällen nur noch 1
bis 1,5 Proc. verloren werden. Die so angereicherten Producte (heads und middlings)
im Gemenge werden nunmehr auf 0,45 mm Korngrösse weiter zerkleinert und aufs Neue
mit einem Separator (Fig. 7), nach anderem Princip
construirt, behandelt. Ein endloser, 2200 mm breiter Riemen läuft über zwei
senkrecht über einander disponirte Scheiben an in langer Zickzacklinie vertheilten
Elektromagneten mit alternirender Polarität vorbei; längs der einen Kante des Riemens ist eine
Reihe von Metallbechern in passenden Zwischenräumen von einander festgenietet. Erz
und separirtes Product werden auf Tragriemen zum Separator und von da weiter
geführt.
Textabbildung Bd. 291, S. 114Fig. 7.Edison's Separator. Wird das rohe Erz auf den Riemen ausgeleert, so werden die magnetischen
Körner sofort durch den Riemen hindurch von dem nächstliegenden Magnet angezogen;
bewegt sich alsdann der Riemen weiter aufwärts, so nähert sich das häufchenweis
festhängende Erz dem nächsten Magnet entgegengesetzter Polarität, der nun die
Erzkörner zwingt, sich auf dem Riemen umzuwerfen. Befindet sich z.B. ein Häufchen
Erzkörner mitten über einem Nordpolmagnet, so werden die Südpole der Körner
angezogen und gleichzeitig ihre Nordpole abgestossen; sie weichen vom Magnet soweit
als möglich ab und entfernen sich selbst von einander. Hierdurch entsteht die
charakteristische Büschelform. Die angezogenen Körner gleiten nicht am Riemen herab,
wenn derselbe sich aufwärts bewegt, und gelangen in Folge dessen schnell unter den
Einfluss des naheliegenden Südpolmagneten. Die bis dahin abgestossenen Nordpole der
Erzkörner werden von diesem angezogen und die Körner legen sich auf den Riemen
nieder. Bald tritt beim Weiterlaufen des Riemens eine Wiederholung von Abstossung
und Anziehung der Körnerpole ein; die dabei hervorgebrachte tanzende Bewegung
scheidet die tauben Körner nahezu vollständig aus und bringt dieselben zum Abfallen.
Die haltigen Körner fallen nach Ueberführung über den letzten Magnetpol in die
festgenieteten Metallbecher, aus denen sie auf einem Tragriemen entleert werden,
welcher sie direct auf die Eisenbahnwagen überführt.
Bei Ogden hat Mr. Edison 24 solcher secundären
Separatoren Seite an Seite aufgestellt, die das Endproduct in bemerkenswerther
Reinheit liefern; dasselbe enthält oft mehr als 70 Proc. Fe und es werden weniger
als 2 Proc. Fe in den Abfällen verloren.
Der Edison-Separator liefert in Folge der weit getriebenen Zerkleinerung kein
Zwischenproduct; er gewährt in mehreren Beziehungen somit gute Resultate, aber nicht
ohne erhöhte Kosten. Der bei seinem Betriebe entwickelte Staub ist eine arge
Belästigung und schädigt die Gesundheit der Arbeiter. Eine Anlage nach Edison's System erfordert grossen Raum und ist so
theuer, dass nur bedeutende Gruben sich dazu entschliessen können.
Einen Wenström'schen Separator, Erzscheider genannt, stellen Fig. 8 und 9 dar; derselbe wird auch
bei schwedischen Gruben benutzt. Seine solide Construction eignet ihn sehr zur
Erzscheidung, er ist aber ebenso wohl auch verwendbar zum Ausziehen von magnetischen
Mineralen und Eisen aus Sand, Schlacken und Erde.
Der stillstehende Elektromagnet A, mit den Zapfen B in den Hülsen C der
Hängelager D verlagert, ist ein excentrischer Cylinder
mit schiffartigen Flanschen, zwischen denen der Leitungsdraht F so aufgewunden ist, dass ein durch denselben
geleiteter elektrischer Strom an den Aussenkanten der Flanschen die Pole N S bildet. Der elektrische Strom wird mittels
isolirter Drähte von einer Dynamomaschine durch die Zapfen B in den Apparat übergeführt.
Um den Elektromagnet A herum rotirt um den Zapfen B eine Trommel G, geführt
durch die Nabe H und die Böden I. Diese Trommel ist aus einer Menge paralleler Stangen K aus weichem Eisen mit Zwischenlagen von Holz L zusammengesetzt und wird durch die Metallringe M zusammengehalten.
Textabbildung Bd. 291, S. 114Wenström's Separator. Das zu separirende Erz fällt bei O auf die
Trommel und folgt ihrer Drehung, wobei die nichtmagnetischen Theile bei P abfallen, während die haltigen an der Trommel
festhaften, bis die Eisenstangen K jenseits der
Scheidewand Q ihren Magnetismus verlieren. Letzteres
erfolgt daraus, dass die Eisenstangen auf der inneren Seite gegen die Magnetpole N S hin mit Nasen versehen sind, die möglichst nahe innerhalb der Trommel an dem
Punkte vorbeistreichen, wo ihre Magnetisirung beabsichtigt wird, sich dagegen von
der Trommel entfernen, wo der Magnetismus der Eisenstangen erlöschen soll. Jede
Stange hat eine solche Nase nur gegen den gleichgearteten Pol, so dass jede zweite
Stangennase immer gegen den Nord- bezieh. den Südpol steht. Hierdurch werden die
Pole thatsächlich auf die Aussenseite der Trommel, und zwar auf den Theil derselben
übergesetzt, welchen das Erz einnehmen soll. Ausserdem sind sie so angeordnet, dass
mit ihnen jedes Erzpartikelchen in Contact kommen muss und dass grössere Erzkörner
zwei Stangen treffen können und in Folge dessen von zwei einander entgegengesetzten
Polen gefasst und möglichst fest auf der Aussenfläche der Trommel festgehalten
werden.
Ein von Ball-Norton construirter Separator hat zwei
rotirende Trommeln, meist von 600 mm Durchmesser und Länge, hinter einander
angeordnet in einem Kasten. Innerhalb jeder rotirenden Trommel ist eine gewisse
Anzahl fester Elektromagnete von alternirender Polarität an einer festen Welle
eingehängt, die an gemeinsamen Sectoren befestigt sind und sich längs der ganzen
Länge der Trommel hinziehen. Diese Sectoren decken ungefähr ⅓ des Trommelumfanges.
Unter den
Trommeln sind Leitschienen angebracht, auf welchen das Erz eingebracht wird. Der
Boden des Kastens ist in drei trichterförmige Abtheilungen – für Schliech,
Zwischenproduct und Abfall – getheilt. Zur Beseitigung des Erzstaubes dient ein
durch einen Exhaustor hervorgebrachter starker Luftstrom, welcher dem Erze
entgegengeführt wird.
Das rohe Erz wird am oberen Ende der ersten Leitschiene aufgegeben. Die
nichtmagnetischen Theile desselben fallen am unteren Ende derselben ab, die
magnetischen werden nach der Aussenseite der Trommel angezogen, solange sie sich im
Bereiche des magnetischen Feldes befinden, und dann durch die Centrifugalkraft nach
der anderen Trommel geworfen, von der das Zwischenproduct sofort in Folge ihrer
schnelleren Rotation bezieh. des schwächeren Magnetismus abfällt, während der
Schliech mit der Trommel weiter geht und endlich in die dafür bestimmte Abtheilung
geworfen wird.
Das Zwischenproduct wird noch weiter zerkleinert und wiederholt zur ersten Trommel
zurückgeführt u.s.w., bis seine völlige Auftheilung in genügend angereichertes Erz
und Abfall bewerkstelligt ist.
Der Ball-Norton'sche Separator ist sehr wirkungsvoll bei
durchaus trockenen Erzen; feuchte Erze liefern bei seiner Benutzung dagegen viel
schlechtere Resultate.
Auf der Bensongrube, N. Y., und anderen ist dieser Separator in Gebrauch; die erstere
hält ihrer fünf im Betriebe, welche innerhalb 24 Stunden 312 t angereicherte Erze
liefern.
Textabbildung Bd. 291, S. 115Fig. 10.Hoffmann's Separator. Eine Modifikation des Ball-Norton'schen
Apparates ist dem Mr. Hoffmann patentirt und wird bei
den Crotongruben angewendet; Hoffmann's Separator (Fig. 10) besteht aus einer Ball-Norton'schen Trommel und einem endlosen, über eine Riemenscheibe
laufenden Segeltuchriemen. Zur Vorbereitung des rohen Erzes zur Separirung sind
Elektromagnete mit alternirender Polarität dicht unter der oberen wagerechten Hälfte
des Riemens angeordnet. Das der Maschine zuzuführende rohe Erz wird zuerst von
diesem Riementheile aufgenommen, der über die Magnete hinläuft. Eine tanzende
Bewegung derselben; wie beim Edison-Separator, findet hierbei statt, bei der die
nichtmagnetischen Körner abgeschieden werden und auf der Oberfläche der
Körnerschicht verbleiben, während die magnetischen gegen den Riemen angezogen
werden. Sobald die Körner die Trommel erreichen, werden die tauben leicht
abgeworfen; die haltigen gehen auf dem Riemen weiter, solange sie sich im Bereiche
des magnetischen Feldes befinden. Verlässt der Riemen die Trommel an ihrer unteren
Seite, so werden Schliech und Zwischenproduct ungleich schnell abgeworfen, wobei sie
je nach ihrem specifischen Gewichte und der verschieden grossen magnetischen
Attraction ungleich lange Bahnen beschreiben. Dass die Trennung hierbei eine
vollständige ist, darf bezweifelt werden.
Textabbildung Bd. 291, S. 115Fig. 11.Lovett-Finney's Separator. Die Weldongruben, N. J., haben Lovett-Finney-Separatoren (Fig. 11) im
Betrieb. Dieser Apparat gleicht in manchen Stücken dem weiter oben beschriebenen Wenström'schen Erzscheider, obschon er mit Hilfe von
Wasser arbeitet. Auch er hat eine rotirende Trommel, deren cylindrische
Umfassungswand aus isolirten Eisenstangen mit wechselnder Polarität besteht. Böden
und Welle der Trommel bilden den Körper eines Elektromagneten.
Der Raum zwischen den Böden ist mit isolirtem Kupferdraht gefüllt, aufgewunden in
Form eines Solenoids, so dass der eine Boden den Nordpol, der andere den Südpol des
Magneten bildet. Die Eisenstangen sind abwechselnd mit dem einen oder dem anderen
Boden verschraubt und empfangen von da die entsprechende Polarität. Damit die
Erzkörner sich von der permanent magnetischen Trommel abzutrennen vermögen, läuft
über diese und von da über eine Spannrolle und eine Riemenscheibe, deren untere
Hälfte in einem Wasserkasten untertaucht, ein endloser Segeltuchriemen.
Das rohe Erz wird von einem Wasserstrom vor einer geriffelten Speiserinne abgespült,
welche einen Theil der Unterseite der magnetischen Trommel umfasst. Die magnetischen
Körner werden von dem Segeltuchriemen weiter über die Magnete mitgenommen, während
das Wasser die mitfolgenden nichtmagnetischen daraus fortspült. Sie werden vom Riemen über die
Oberseite der Separatortrommel und von da über eine Riemenscheibe nieder in einen
Wasserkasten geführt, wo sie abgespült zu Boden fallen. Das angereicherte Erz wird
dann durch ein Becherwerk aus dem Kasten genommen.
Neuerer Construction ist der von Chase verbesserte
Lovett-Finney-Separator (Fig. 12), in Betrieb nahe
Ferrona, N. Y., auf den Arnoldgruben.
Textabbildung Bd. 291, S. 116Fig. 12.Chase's Separator. Er besitzt in hohem Grade die Vorzüge der besten älteren Separatoren und
verbindet damit äusserste Einfachheit und grosse Billigkeit. Er besteht aus einem
Wasserkasten; in welchem drei walzenförmige Elektromagnete A, B und C rotiren; dieselben haben 10 cm
oder weniger Durchmesser und gewöhnlich 90 cm Länge. Sie bestehen aus einem Cylinder
aus weichem Eisen, in welchem der ganzen Länge nach zwei Vertiefungen von etwa 1
Quadratzoll Querschnitt nach einer Schraubenlinie ausgeschnitten sind; die
Vertiefungen enthalten Windungen aus Kupferdraht oder Kupferband, durch welche der
elektrische Strom geleitet wird, und zwar in den beiden Gängen in entgegengesetzter
Richtung. Es entstehen hierdurch zwei nach einer Schraubenlinie fortlaufende,
einander entgegengesetzte Pole. Ueber die Magnete ist eine Schutzkappe von Messing
disponirt. Zwischen A und B ist eine Reihe (15) abwechselnd positiver und negativer Pole wagerecht
angeordnet. Um A und B,
sowie über eine Treib- und eine Spannrolle läuft ein 950 mm breiter Segeltuchriemen;
über die magnetische Walze C und eine andere Treibrolle
läuft ein zweiter endloser Segeltuchriemen, welcher den Schliech fortführt, nachdem
derselbe von C aufgenommen wurde vom eigentlichen
Separatorriemen. Das Erz wird in breitem, gleichmässigem Strom auf den ersten
Segeltuchriemen aufgegeben, der gegen A in einer Tiefe
von 5 cm unter der Wasserfläche in dem Wasserkasten hinläuft.
Wenn die Erzkörner auf den Riemen niederkommen, ordnen sie sich unter Einwirkung der
aufwärts gerichteten Magnetpole so, dass die magnetischen unter ihnen direct auf dem
Riemen zu liegen kommen. Auf dem Wege über die Walze A
werden letztere fest gegen diese angezogen, die taube Gangart aber wird
abgespült.
Tritt alsdann der Riemen unter die Magnete, so kollern die Erzkörner von Pol zu Pol,
wie bei den Apparaten von Edison und Ball-Norton, und es trennt sich hiervon schon bei den
ersten fünf oder sechs Wendungen das gesammte Zwischenproduct von den rein haltigen
Körnern. Letztere werden darauf gründlich gewaschen und endlich dem anderen Riemen
zugeführt, welcher den Schliech vom Separator aufzunehmen hat; Zwischenproduct
und Abfälle gehen wie beim Lovett-Finney-Separator mittels Becherwerk weiter.
Das Zwischenproduct wird nochmals zerkleinert und geht zum Separator zurück, wo es
nochmals in gleicher Weise bebandelt wird, bis es in völlig fertiges Reicherz und
Abfall aus einander getheilt ist.
Es werden mit dieser Separatormodification prächtige Resultate erzielt, die ihr bei
ihrer einfachen und starken Construction und ihren geringen Betriebskosten eine
ausgedehnte Verbreitung in Aussicht stellen lassen. Die Segeltuchriemen allein
unterliegen dem Verschleiss bei ihr und müssen erneuert werden, immerhin ist auch
dies erst nach Monaten nöthig dank der schützenden Wirkung des Wassers.
Die Leistungsfähigkeit eines magnetischen Separators lässt sich nicht unmittelbar aus
dem Eisengehalte der Abfälle beurtheilen, denn dieser wird bedingt durch den Gehalt
an nichtmagnetischen eisenhaltigen Theilen des Erzes. Der Verlust in Form von
magnetischem Oxyd in den Abfällen wird selten mehr als 3 bis 4 Proc. Fe
betragen.
Der Eisengehalt gut aufbereiteter Erze wechselt von 64 bis 71 Proc. Wie weit die
Anreicherung mit Vortheil zu treiben ist, ist eine rein ökonomische Frage, und es
muss für den einzelnen Fall festgestellt werden, ob ein Paar Procente Fe mehr die
erhöhten Selbstkosten einer weiter getriebenen Zerkleinerung, die dazu erforderlich
ist, bezahlen. Hämatit ist in der Regel schwach magnetisch, und bei Separirung von
Erzen, welche Magnetit und Hämatit zusammen enthalten, geht derselbe meist in das,
weil nichtmagnetisch, abgeschiedene Material und in die Zwischenproducte über. Durch
Röstung wird auch Hämatit magnetisch, bis jetzt hat man aber noch nicht in grösserem
Umfange dazu gegriffen. Die grossen Röstkosten sind gewöhnlich zu schwer belastend,
als dass der heutige geringe Preis der Eisenerze sie anzulegen erlaubte.
Die Kosten der Separirung allein der Erze betragen auf die Tonne ausgeschlagen
allgemein sicher nicht mehr als 5 Cts. und übersteigen wahrscheinlich niemals 10
Cts.
Dr. Leo.