Titel: | Neuerungen in der Aufbereitung. |
Autor: | J. W. |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 126 |
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Neuerungen in der Aufbereitung.
(Schluss des Berichtes S. 97 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neuerungen in der Aufbereitung.
An dieser Stelle ist auch die neue Drehsetzmaschine der Gebrüder Bontmy in Paris zu nennen, die gleichfalls einen continuirlichen
Betrieb ermöglicht. Dieselbe besteht in der Hauptsache, wie Fig. 16 zeigt, aus einem aus zwei Kegelstumpfen A und B und dem mit diesen verbundenen
cylindrischen Rohr C zusammengesetzten Gefäss, welches
unten durch ein massives Stück H und oben durch Arme
auf der senkrechten Welle D befestigt ist und mittels
derselben und des Vorgeleges X in Drehung versetzt
werden kann. Das Ganze ist in geeigneter Weise in einem Behälter I, der beim Betriebe mit Wasser gefüllt erhalten wird,
angeordnet. Dicht über der Grundfläche des oberen Kegelstumpfes A sind zahlreiche Oeffnungen F vorgesehen, die je nach der Art des zu behandelnden Materials in ihrer
Grösse verschieden sind; im oberen Theil von A ist noch
eine Oeffnung G angebracht. Im Innern des
Rotationsgefässes führt ein Rohr I1, welches nach oben in den Einfülltrichter I2 endigt, bis fast zum
Boden. In dem Behälter I ist in der Höhe der
Grundflächen der Kegelstumpfe A und B der Kegelstumpf K
befestigt, während auf gleicher Höhe mit der Oeffnung G
der Hahn L sich befindet.
Textabbildung Bd. 291, S. 126Fig. 16.Drehsetzmaschine von Bontmy. Die zu separirenden Materialien werden in zerkleinertem Zustande durch den Trichter
I2 aufgegeben und
sinken in dem Rohre I1
auf den Boden H nieder. Von hier werden sie durch die
Centrifugalkraft nach den Oeffnungen F geschleudert,
und es erfolgt beim Austritt durch dieselben eine Trennung des Gutes nach seinem
specifischen Gewichte: Die schwereren Stoffe fallen in den Rumpf M und gelangen von dort durch das Rohr M1 in den Behälter N, von wo dieselben mittels eines Becherwerkes P fortgeschafft werden, die leichteren Stoffe (Gangart)
steigen hingegen, von dem beständig bei M1 durch einen Hahn zuströmendem frischen Wasser
gehoben, zwischen den beiden Kegelstumpfen A und K auf und fliessen zugleich mit dem abfliessenden
Wasser durch das Rohr L ab. Enthalten sie noch
werthvolle Bestandtheile, so werden sie nochmals in den Apparat mit aufgegeben. (D.
R. P. Kl. 1 Nr. 68270 vom 3. Juli 1892.)
Textabbildung Bd. 291, S. 127Fig. 17.Krug's Herd. Auf dem Gebiete der Herdarbeit erstrecken
sich die Neuerungen in der Hauptsache auf die Verbesserung der sogen. Leerherde und
insonderheit der Gruppe derjenigen Herde, die mit endloser Plane arbeiten.
Von W. Krug in Altenberg bei Littfeld (Westfalen) ist
eine Vorrichtung angegeben, welche dazu dient, die endlose Plane bei Planstossherden
in eine vollkommen wagerechte Lage zu bringen und mit möglichst wenig Reibung
darüber hinweggleiten zu lassen. Diese Vorrichtung, welche in Fig. 17 im Längenschnitt dargestellt ist, besteht aus
einer Anzahl festliegender Streifen g aus Zinkblech
oder anderem passenden Material, welche dicht unter dem oberen Theil der endlosen
Plane A in der Längsrichtung derselben angeordnet sind
und der auf denselben entlang gleitenden Plane als Unterstützung dienen. Diese
Streifen g werden von mehreren an dem Rahmen a angebrachten Querhölzern e getragen und sind mit ihren nach unten umgebogenen Enden an den beiden
äusseren Querhölzern befestigt. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 65096 vom 12. Januar 1892.)
Bedeutsame Verbesserungen weist der neue continuirlich wirkende Planstossherd
von Bilharz auf. Bei den gewöhnlichen Stossherden muss
der Betrieb, behufs Abstechung derselben, in gewissen, immer wiederkehrenden
Zeitabschnitten unterbrochen werden. Ausserdem führen dieselben noch andere
Uebelstände mit sich, die in dem leichten Abfallen der gereinigten Plane von der
Tafel, in dem umständlichen und schwierigen Umwechseln der Plane und in dem leichten
Anhaften der letzteren an der Unterlagstafel bestehen, und die einen immerhin
bedeutenden Kraftverlust bei der Bewegung in sich schliessen. Diese Uebelstände sind
bei dem neuen Planstossherde von Bilharz durch neue und
eigenartige Einrichtungen an der Plane und dem Herdrahmen vermieden.
Textabbildung Bd. 291, S. 127Planstossherd von Bilharz. Der eiserne Herdrahmen n (Fig. 18 bis 21), welcher die
Herdtafel p und die Walzen e
e1 und q . .
trägt, ist mittels der Stangen y und der drehbaren
Hebel i an den Ständern T
aufgehängt. Den Ausschub erhält der Herd durch die dreihübige Daumenwelle w, die Zugstange l und die
Schwinge h, während die mit dem Rahmen n verbundene Feder f den
Herd nach jedem Ausschub gegen den Prellklotz k
zurückzieht. Die Bewegung der Plane a erfolgt ruckweise
in der Richtung der Pfeile und wird durch das auf der Walze e sitzende Sperrad r und die Sperrklinke o bewirkt, indem die letztere das Sperrad bei jedem
Aushube nach rechts festhält, wodurch die Plane ruckweise bewegt wird. Um die die
Plane a bewegenden Walzen e und e1 beim
Umwechseln der ersteren leicht und bequem aus dem Herdrahmen n herausnehmen zu können, sind die Wellen der Walzen in offenen Lagern
gelagert. Das Gewicht der Walzen und der auf diesen ruhenden Plane verhindert ein
Herausspringen der Walzen e e1 aus den offenen Lagern, während man beim Umwechseln der Plane a nur die Walzen hochzuheben braucht, um diese Arbeit
rasch und leicht ausführen zu können.
Das Herabgleiten der geneigten Plane von den Walzen e
und e1 wird dadurch
vermieden, dass die Plane a an der einen oder an beiden
Längskanten mit Klötzchen m und u besetzt ist, welche sich in den Einschnitt b der Walze e und den Einschnitt z der Tragwalzen g
einlegen.
Wichtiger als die soeben geschilderten Einrichtungen ist die Bettung der Plane a auf einer Wasserschicht, wodurch bei der Bewegung jedwedes
Anhaften der Plane auf der Tafel p des Gestellrahmens
vermieden wird. Die Anordnung einer Tafel unterhalb der Plane ist nicht zu
vermeiden, da die Plane eine gleichförmige Neigung haben muss, wenn der Betrieb in
der dem Stossherde eigenen und die Wirksamkeit desselben bedingenden Art vor sich
gehen soll. Da die auf die Plane a durch die Stelltafel
s geleitete Pochtrübe auch die Unterlagstafel der
Plane selbstredend nässt, so haftet letztere an ersterer fest an. Um nun diesen,
auch die Haltbarkeit der Plane nachtheilig beeinflussenden Uebelstand zu beseitigen,
ist an der oberen Seite der Tafel p eine Längsrinne R eingelassen, welcher von unten durch die Oeffnungen
L klares Wasser zufliesst. Von der Rinne R laufen eine Anzahl sich kreuzender Querrinnen d aus; in diese fliesst das in die Längsrinne R einströmende klare Wasser, vertheilt sich in einer
ganz gleichmässigen Schicht auf der Tafel p und fliesst
an der unteren Seite der Tafel ab. Mithin befindet sich zwischen der Tafel p und der Plane a eine
dünne Wasserschicht, auf welcher die Plane ohne Reibung zu gleiten vermag. Abgesehen
hiervon ist aber auch die Abnutzung der Plane auf ihrer Unterseite auf ein Minimum
beschränkt.
Textabbildung Bd. 291, S. 128Fig. 22.Corning's Stossherd. Nach einer Mittheilung von W. Schulz in der
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1892
S. 14, sind bereits in der Aufbereitung der Grube „Himmelfahrt“ mit dem neuen
Bilharz'schen Planstossherd Versuche angestellt
worden. Die Plane, welche aus Gummi oder auch aus Linoleum besteht, bewegt sich mit
7 cm Geschwindigkeit in der Secunde; der Ausschub beträgt 1,5 cm und die Anzahl der
Ausschübe in der Minute 150. Ein Herd verarbeitet in der Minute 0,8 k trocken
gewogene Mehle, in 10 Stunden rund 0,5 t; dabei ist es von keinem Einfluss auf die
Leistung; ob die Mehle rösch oder zähe sind. Zum Läutern und Abspülen sind 33,75 l,
für das Wasserbett 6,72 l, zusammen mithin 40,47 l klares Wasser in der Minute
erforderlich.
Frederick Gleason Corning in New York hat das Bilharz'sche Wasserbett
noch verbessert. Von dem Gedanken ausgehend, dass eine Wasserschicht, die lediglich
durch ihre eigene Schwere und die leichte Neigung des Herdrahmens erzeugt wird, nur
sehr schwer mit genügender Gleichmässigkeit unter allen Theilen der verschieden
belasteten Plane zu erhalten ist, führt Corning die die
Plane tragende Wasserschicht unter Druck unter die Plane, und zwar, was von
Wichtigkeit ist, direct unter alle Theile derselben. Hierbei sind Vorkehrungen
getroffen, um den Druck und die Menge der tragenden Wasserschicht nach Maassgabe der
Vertheilung des Materials auf der Plane derart zu ändern, dass die Oberfläche
derselben stets eben bleibt.
In Fig. 22 ist das von Corning erfundene Wasserbett an einem endlosen Planstossherd ersichtlich.
A ist das feste Gestell des Herdes, B die endlose Plane und C
die Walzen an den Enden des Rahmens, welche die Plane B
tragen. D ist der Vertheilungskasten, welcher
einen allseitig geschlossenen Kasten darstellt, dessen obere Seite aus einem
perforirten Bleche besteht. Dieser Behälter erhält durch das Rohr E Wasser unter Druck zugeführt, in Folge dessen
dasselbe in Strahlen durch die Löcher des perforirten Bleches austritt und auf das
dicht darüber befindliche endlose Band wirkt. Da sich auf demselben während des
Setzprocesses die Metall führenden Partikel verschiedener Schwere und die Berge in
verschiedenen Zonen absetzen, wodurch die einzelnen Theile des endlosen Bandes eine
verschiedene Belastung erhalten, so kann bei der vorbesprochenen Einrichtung des
Wasserbettes von einer vollkommen ebenen Herdfläche keine Rede sein; vielmehr werden
diejenigen Theile des Bandes, welche eine schwerere Belastung tragen, eine leichte
Einsenkung erfahren, wodurch immerhin im normalen Gang des Setzprocesses Störungen
eintreten können. Um nun doch bei verschiedener Belastung des Bandes eine ebene
Fläche zu behalten, wird der Vertheilungskasten D durch
an geeigneten Stellen angebrachte Querwände in mehrere selbständige Abtheilungen
getheilt, deren jede ein besonderes, mit Hahn oder Ventil versehenes Zuleitungsrohr
erhält, so dass durch eine Regelung des Wasserdruckes in den verschiedenen
Abtheilungen sehr leicht bewirkt werden kann, dass jeder Theil der Herdfläche auf
seiner Unterseite eine seiner Belastung entsprechende Menge Wasser zugeführt erhält.
(D. R. P. Kl. 1 Nr. 69641 vom 6. Juli 1892.)
Textabbildung Bd. 291, S. 128Fig. 23.Jones' Planherd.Textabbildung Bd. 291, S. 128Fig. 24.Jones' Sortirvorrichtung. Während gewöhnlich bei den Planherden Planen von glatter Oberfläche
benutzt werden, verwendet Edward Jones in London bei
seiner Vorrichtung zum Sortiren von Erzen ein mit Vertiefungen versehenes endloses
Transportband, welches in geeigneter Weise unter der Erzzuführung vorbeigeführt und
dabei gleichzeitig von einem Wasserstrom in zur Bewegung desselben entgegengesetzter
Richtung bespült wird. Hierdurch wird eine Trennung des Setzgutes in schwerere und
leichtere Partikel bewirkt; während letztere durch das Wasser mit fortgerissen
werden, setzen sich erstere in den vorerwähnten Vertiefungen des Transportbandes an,
aus denen sie in einfacher Weise gesammelt werden.
Fig. 23 veranschaulicht einen Schnitt des neuen
Transportbandes, auf einer Führungsrolle aufliegend. Das Band besteht nach Angabe
des Erfinders aus einem glatten Bande a aus Kautschuk,
Gummistoff oder einem anderen biegsamen Material und einem durchbrochenen oder mit
Vertiefungen oder Maschen c versehenen Bande b; beide Bänder sind auf einander befestigt, so dass
man nunmehr ein Band mit auf seiner Arbeitsfläche befindlichen Vertiefungen c erhält. Das untere Band a ist etwas breiter als das obere durchbrochene gewählt, so dass die
überstehenden Seiten des ersteren beim Auflegen auf die Führungsrollen sich an die
Innenseite des Rollenflansches e anlegen und eine Rinne
bilden.
Die Einrichtung der Sortirvorrichtung, an welcher das vorbeschriebene Band zur
Anwendung kommt, erhellt aus Fig. 24. Dasselbe wird
von den in einem Rahmen f angeordneten Rollen g g1
g2 getragen, wobei die
erforderliche Spannung durch die Rolle h erzeugt wird.
Das zu trennende Material wird durch die Beschickungsvorrichtung i auf das Transportband aufgegeben, desgleichen das
Läuterwasser am oberen (linken) Ende zugeführt. Die Neigung des Rahmens f und damit auch die des Transportbandes kann mit Hilfe
der Stellvorrichtung k k geregelt werden.
Die Bewegung des Bandes erfolgt in der Richtung des Pfeiles. Durch das zuströmende
Wasser werden die leichteren Bestandtheile der auf das Band gelangenden Erzmasse
nach dem tieferen (rechten) Ende desselben fortgespült und gelangen in den
Gangartsammler l. Die schwereren Antheile hingegen
setzen sich in den Vertiefungen des Bandes ab, bewegen sich mit dem Bande weiter und
fallen in den Erzsammler j. Etwa in denselben hängen
bleibende Theilchen werden bei dem Durchgänge des Transportbandes durch das in dem
Erzsammler befindliche Wasser herausgewaschen. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 65135 vom 30.
März 1892.)
Demnächst sei auf den neuen Etagenplanstossherd von Wilhelm
Krug in Altenberg bei Littfeld (Westfalen) aufmerksam gemacht; derselbe
besteht (Fig. 25, 26) aus einer Anzahl in
einem Gestell treppenartig über einander gelagerter Stossherde, die mit einander
verbunden sind und seitwärts eine gemeinsame Stossbewegung erhalten. Fig. 25 veranschaulicht
den neuen Etagenplanstossherd. Im vorliegenden Falle besteht er aus drei neben und
über einander liegenden, in einem gemeinsamen Gestell gelagerten Herdflächen A1
A2
A3, die aus über Rollen
B und B1 geführten endlosen Bändern gebildet werden. Ihre
Bewegung in Richtung der Pfeile erhalten die Herdflächen von einer Hauptwelle aus
mittels der Riemenscheiben C und C1. Die Rollen lagern
auf rechteckigen Rahmen D, welche an Traversen a mittels Gehänge frei aufgehängt und leicht beweglich
sind. Der oberste Herd A1 erhält von der Welle e aus mittels der an
derselben vorgesehenen Daumenscheibe b, des Hebels a und des mit Spiralfeder ausgerüsteten Bolzens d von der Längsseite aus eine Stossbewegung, welche auf
die darunter liegenden Herdflächen A2 und A3 durch die an dem Rahmen D befestigten Stangen f f, sowie den wiederum
mit Federn ausgerüsteten Bolzen d1 und d2 übertragen wird. Diese Stossbewegung wird durch
die federnden Bolzen gewissermaassen von einer Herdfläche auf die nächstfolgende
verlangsamt, dagegen der Rückprall eines jeden Herdes verstärkt. Da ausserdem
sämmtliche Bolzen d mit Schraubenmuttern versehen sind,
so kann der durch Hebel a übermittelte Stoss nach
Belieben verstellt werden. Desgleichen kann, da an sämmtlichen Gehängen der
Herdflächen sich Schraubenmuttern n n vorfinden, die
seitliche Neigung eines jeden einzelnen Herdes beliebig und sehr genau eingestellt
werden. Ferner ist an einer Seite einer jeden Herdfläche eine doppelreihige
Stelltafel M angebracht, welche das für jeden Herd
bestimmte und zu sondernde Material gleichmässig demselben zuführt. Desgleichen ist
über einer jeden Herdfläche ein einseitig perforirtes Rohr Q
B befestigt, welches mit einer Wasserleitung oder einem Wasserbehälter in
Verbindung steht und das für den Setzprocess nöthige Wasser der Herdfläche
zuführt.
Textabbildung Bd. 291, S. 129Etagenplanstossherd von Krug. Die Arbeitsweise dieses Herdes – etwa für Bleierze – ist folgende:
Die in dem Spitzkasten L befindliche Trübe wird durch
ein Rohr und die Stelltafel M dem obersten Herde A1 gleichmässig stark
zugeführt. Hierbei fliesst sie in Richtung des Pfeiles auf dem leicht geneigten
Herde langsam ab und erfährt durch die dem Herde in kurzen Intervallen ertheilten
Stösse zugleich eine Trennung, wobei die leichteren Massen, als Blende und taubes
Gestein, stärker abgestossen werden, während die schwereren Bestandtheile, wie
Bleischlich, sich an der oberen Herdfläche absetzen. Die über dem Herde liegende
Brause R Q braust mit ihrem schwächer wirkenden Theil
Q die etwa haften gebliebenen leichteren Massen ab,
während der stärker wirkende Theil B der Brause die
schwereren Massen, wie Bleischlich u.s.w., vollständig vom Herd in das seitwärts
gelegene und in mehrere Abtheilungen getheilte Gerinne S abbraust.
Hierbei werden auf der Herdfläche A1 drei verschiedene Producte gewonnen, und zwar
gibt:
1) der Theil des Herdes, welcher von dem Theil R der
Brause bestrichen wird, fertiges, d.h. reines Material (Bleischlich), welches in den
Theil s des Gerinnes S
abgespült wird, von wo man es durch ein Rohr p in das
Unterfass P leitet;
Textabbildung Bd. 291, S. 130Rundherd der Maschinenbauanstalt Humboldt. 2) der mittlere Theil des Herdes, welcher von dem Theil Q der Brause bestrichen wird, gibt ein sogen.
Zwischenproduct (Blei und Blende) in den Theil s1 des Gerinnes S, von
wo es durch eine Oeffnung in den Sammelbehälter K
fliesst und von da durch das Rohr p1 der Stelltafel M1 des Herdes A2 zugeführt wird;
3) der Theil des Herdes, welcher die leichtesten Massen (taubes Gestein vermengt mit
etwas Blende und leichtem Bleierz) der Abtheilung s2 des Gerinnes S
zuführt, gibt diese Massen durch das Rohr p2 an den Sammelbehälter K1 ab, von wo dieselben durch das Rohr p3 der Stelltafel M2 des Herdes A3 übergeben
werden.
Diese Einrichtung des Herdes ermöglicht eine starke Aufgabe der Erzschlämme auf die
oberste Herdfläche A1,
weil die hier von dem starken Strom der Schlämme etwa mitgerissenen Erz- oder
Blendetheilchen bei der directen Weiteraufgabe auf die Herdfläche A2 bezieh. A3 doch wiedergewonnen
werden.
Das auf der zweiten Herdfläche A2 verarbeitete Zwischenproduct des Herdes A1 ergibt Bleischlich
und Blende. Ersterer wird durch das Rohr p4 dem Unterfass zugeleitet, letztere durch das Rohr
p5 einem zweiten
Unterfass Z. Die übrige Masse, aus taubem Gestein und
Blende bestehend, fliesst in den Sammelbehälter K1 und wird auf A3 fertig verarbeitet.
Auf der Herdfläche A3 erzielt man noch ein geringes Quantum Bleischlich und Blende; der
grösste Theil des Setzgutes fliesst jedoch als reines taubes Gestein ab.
Der Krug'sche Etagenplanstossherd hat demnach den Vortheil, dass er in allen Theilen von
den aufgegebenen Schlämmen fertiges Material liefert; es fällt dadurch bei demselben
die zeitraubende Wiederholung der Verarbeitung von Zwischenproduct und taubem
Gestein vollständig weg. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 63480 vom 14. März 1891.)
Zu den Rundherden übergehend, sei an dieser Stelle auf
den neuen feststehenden Rundherd der Maschinenbauanstalt
Humboldt in Kalk bei Köln aufmerksam gemacht. Derselbe unterscheidet sich
vortheilhaft von anderen Rundherden durch die Anordnung einer besonderen
Aufgaberinne, welche von vornherein, noch ehe das zu behandelnde Gut in die
eigentliche Vertheilungsrinne gelangt, eine gleichmässige Vertheilung desselben in
dieser Rinne bewirkt. Ein weiterer Vortheil dürfte auch der sein, dass der Herd mit
nur ganz geringer Abänderung in einen Herd umgeändert werden kann, auf dem
gleichzeitig Gut von verschiedener Gattung, zwei oder drei Sorten, verarbeitet
werden kann. Es kann dies in manchen Fällen wünschenswerth sein und ein Herd die
Arbeit von zweien thun; hierdurch wird an Raum und Anlagekapital gespart. (Fig. 27 bis 30.)
A ist die schwach geneigte Herdfläche, auf welcher die
Arbeit vor sich geht. In ihrer Mitte steht, in einer Spurpfanne B ruhend, die senkrechte, langsam sich drehende Welle
C, die am oberen Ende in einem Halslager D am Gebälk E noch einmal
gelagert ist. An dieser Welle sind die U-Träger F befestigt, welche nach der einen Seite parallel zu
einander auslaufen und zwischen sich ein Gegengewicht G
tragen; auf der anderen Seite werden sie, einen rechten Winkel mit einander bildend,
bis zur Peripherie des Herdes geführt, wo ihre Enden durch einen eingesetzten
Verbindungsträger H verbunden sind. An diesem letzteren
sind die Vorlagetafeln I1
I2
I3 aufgehängt, die,
unter den vorspringenden Rand der Herdperipherie reichend, das gesonderte Gut in die
verschiedenen, von einander getrennten Gerinne K1
K2
K3 überführen, während
direct vom Herdrand abfallendes Gut in der Rinne K
aufgefangen wird.
In der Mitte tragen die Arme F die Aufgaberinne L, unter welcher an den Armen F die Vertheilungsrinne M aufgehängt ist. Die
Aufgaberinne besteht aus einem rechtwinkelig kreisförmigen Gefäss, in welches die
Trübe eingetragen wird, um durch die in einem Theil der Aufgaberinne am Boden
angesetzten Röhrchen N nach der Vertheilungsrinne M übergeführt zu werden. Die Vertheilungsrinne besteht
aus einem spitzwinkeligen, ringförmigen Gefäss von gleichem mittleren Durchmesser
wie die Aufgaberinne; durch Scheidewände O1
O2 O3 ist sie in drei Abtheilungen getheilt.
Die Abtheilung O1-O2 liegt
unter demjenigen Theil der Aufgaberinne L, in welchem
sich die Trüberöhrchen N befinden; in sie fliesst also
die Trübe ab. In der tiefsten Stelle dieser Abtheilung der Vertheilungsrinne
befinden sich in der Aussenwand kleine Oeffnungen, aus welchen die Trübe
gleichmässig vertheilt auf den Herd fliesst.
Die Abtheilung O3-O1 bleibt frei; die
Aufgabe- und die Vertheilungsrinne sind aber so an den Trägerarmen F angebracht, dass die Abtheilung O3-O1 zwischen dem
rechtwinkelig zu einander stehenden Theil der Arme F zu
liegen kommt.
Die Abtheilung O2-O3 ist für klares
Wasser bestimmt, das als Läuterwasser dient und ähnlich wie die Trübe durch kleine
Löcher an der tiefsten Stelle der Innenwand dieser Abtheilung auf den Herd
fliesst.
Die Trübezuführung in die Aufgaberinne L geschieht aus
dem Spitzkasten P mittels der Leitung Q und kann durch einen Hahn R regulirt werden. Die Wasserzuführung in die Läuterwasserabtheilung O2-O3 der
Vertheilungsrinne erfolgt durch die Welle C selbst;
dieselbe ist zu diesem Zwecke hohl und am Kopfe mit einem Zuleitungsrohr mittels
Verschraubung und Stopfbüchse S verbunden. Durch das
Rohr U gelangt das Wasser in die Abtheilung O2-O3 der
Vertheilungsrinne und von da auf den Herd. Durch die Hohlwelle C wird auch das Wasser für das Brauserohr V zugeführt, welches mit derselben durch das Rohr W in Verbindung steht. Das Brauserohr ist in dem von
den Trägern F gebildeten Kreisviertel angeordnet und
mit weiten Zweigrohren und Streublechen versehen, so dass es gleichzeitig als
Läuter- und als Abbrauserohr dienen kann.
Nachdem das Erz genügend geläutert worden ist, wird es von der Strahlbrause V weiter aufbereitet, indem dieselbe die ganze
Herdfläche in einem geschlossenen, dünnen Flächenstrahl gleichmässig begiesst und
durch die Vorlagetafeln das Erz, nach Qualität streng geschieden, in die
betreffenden Gerinne K1
K2 . . . abführt, von
wo das Gut nach Niederschlagbehältern zur weiteren Behandlung geleitet wird, und
zwar gelangen die Abgänge von der Herdfläche direct in die Rinne K, das geringwertige Zwischenproduct auf die Tafel I3 und von dieser in
die Rinne K3, während
die Vorlagetafel I2 das
ihr zugeführte Gut in die Rinne K2 abgibt. Der Schlich endlich wird durch die
Vorlagetafel I1 in die
Rinne K1 geführt.
Wie schon oben angedeutet wurde, kann der Herd auch für die gleichzeitige
Verarbeitung von mehreren Sorten von Gut umgebaut werden. Die Gesammtanordnung und
der Betrieb sind bei dem Doppelherde genau dieselben wie beim einfachen, mit dem
einzigen Unterschiede, dass die passiv oder activ thätigen Theile doppelt oder
mehrfach angeordnet sind. So sind also zunächst die Träger F auch nach der gegenüber liegenden Seite bis zur Peripherie des Herdes
verlängert und rechtwinkelig zu einander gebogen; das Gegengewicht G fällt, da sich jetzt die Träger gegenseitig
ausbalanciren, weg. Bei der Aufgaberinne L muss die
Zweitheilung, weil zweierlei Gut aus zwei verschiedenen Spitzkästen continuirlich
zugeführt wird, durch eine Kreiswand bewirkt werden. Die Vertheilungsrinne ist
dementsprechend in sechs Abtheilungen getheilt. Desgleichen sind zwei Brauserohre
vorgesehen, so dass hinter jedem derselben der Herd rein abgebraust ist und für die
folgende Gutsorte gewissermaassen eine neue Abtheilung beginnt. (D. R. P. Kl. 1 Nr.
65086 vom 16. October 1891.)
Textabbildung Bd. 291, S. 131Arnaudin's Goldherd. Um aus goldhaltigem Schwemmland das Gold möglichst vollständig zu
gewinnen, bedient sich die Firma Jean Arnaudin et Cie.
in Bordeaux folgenden Verfahrens und Apparates (Fig. 31 und 32).
Das goldhaltige Erdreich wird zunächst mit Wasser innerhalb der Rinnen A im Verhältniss von ⅓ Erde zu ⅔ Wasser vermischt, und
zwar gleichzeitig in allen Rinnen. Darauf beginnt man in einer der Rinnen die zu
mischenden Stoffe gut umzurühren, wobei man vor allem darauf grosse Sorgfalt
verwenden muss, dass die Schütze D von Erdklumpen, die
später den Durchgang des Gemisches durch das Gitter C
verhindern würden, freigemacht wird. Sobald die Mischung in genügender Weise erfolgt
ist, öffnet man die Schütze D und lässt die Trübe unter
fortwährendem Umrühren durch das Gitter C abfliessen.
Sobald eine der Rinnen A bis auf den vierten Theil
entleert ist, schlägt man das Gitter C nieder und
breitet den übrig gebliebenen Inhalt der Rinne über dem Gitter aus. Hierbei entfernt
man die Erdklumpen und anderen Körper, welche das Gitter nicht passiren können,
zieht sie auf den Boden A1 und von hier über das Filtertuch X, von wo
sie auf den Boden B1
fallen.
Die Trübe, welche durch das Gitter C gegangen ist, fällt
auf das Filtertuch F und gelangt von hier in Folge der
Neigung von F auf das Sieb E, von wo die liegen bleibenden Klumpen auf den Boden B1 gezogen werden. Die
Mischung, welche durch das Sieb E geht, fällt auf das
geneigte Sieb B und gelangt von hier in den Kanal P. Dieser Kanal ist gleichfalls stark geneigt, damit
sich die Trübe von selbst auf den Sieben E1 ausbreiten kann. Die auf diesen Sieben liegen
bleibenden Klumpen werden abgezogen und zugleich mit den auf den Boden B1 gefallenen einer
Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt, hier genügend zerkleinert und dann nochmals dem
Betriebe übergeben.
Die Siebe E und E1 sind von besonderer Construction, und zwar haben
die ersteren eine Länge von 3,50 m bei 0,66 m Breite, die letzteren eine Länge von 6
m bei 2 m Breite. Die Maschen weite der ersteren beträgt 2 mm, die der letzteren 1
mm. Zur Reinigung der einzelnen Siebe, sowie zur Bewirkung eines leichteren
Abflusses der Klumpen dienen mechanisch bewegte Bürsten.
Die durch die Siebe E1
gehende Trübe fliesst auf dem geneigten Siebboden N
einem Rührwerk G zu, wo dieselbe durch auf einer
rotirenden Welle U befindliche Schläger R in fortwährender Bewegung erhalten wird, damit die
Erdtheile innig mit dem Wasser gemischt bleiben. Das Rührwerk fasst ungefähr 1800 l,
eine Menge, die für einen constanten Zufluss zum zweiten Theil des
Goldwaschapparates genügt, selbst wenn der obere Zulauf der Trübe nicht beständig
erfolgt.
Aus dem Rührwerke G wird die Trübe durch den Kanal T, der durch eine Schütze S geschlossen gehalten werden kann, dem zweiten Haupttheile der
Goldwäsche, dem Amalgamationsapparate zugeführt. Dieser besteht aus einer Anzahl
kleiner Tröge J, die terrassenartig über einander
angeordnet sind. Sämmtliche Tröge, deren Zahl nach Bedarf vermehrt oder verringert
werden kann, sind zum Theil mit Quecksilber gefüllt und werden durch eine bis in das
Quecksilber reichende senkrechte Zwischenwand Y in zwei
Abtheilungen getheilt. Die in die linke Abtheilung fallende Trübe ist somit
gezwungen, unter dieser Zwischenwand durchzufliessen, um in die zweite Abtheilung
des Troges zu gelangen. Hierdurch wird eine sehr innige Berührung desselben mit dem
Quecksilber erzielt. Vermehrt wird diese noch dadurch, dass in jedem Troge Rührer
L angeordnet sind, welche an wagerechten, über den
Trögen liegenden Stangen K befestigt sind, die in
geeigneter Weise durch einen Motor in eine pendelnde Bewegung versetzt werden.
Einen weiteren Vortheil gewähren diese Rührer noch dadurch, dass sie ein Absetzen
der Trübe in den Trögen verhindern. Von Zeit zu Zeit lässt man überdies noch einen
Klarwasserstrom durch die Tröge J fliessen, der etwaige
grössere Trübetheilchen mit sich fort spült. Sobald das Quecksilber genügend Gold
aufgenommen hat, wird es aus den einzelnen Trögen abgelassen und in bekannter Weise
von dem Golde getrennt, während zugleich frisches Quecksilber in die Tröge
eingefüllt wird. (D. R. P. Kl. 1 Nr. 68273 vom 13. August 1892.)
J. W.