Titel: | Die Feinmessung im Maschinenwesen und ihre Hilfsmittel. |
Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 57 |
Download: | XML |
Die Feinmessung im Maschinenwesen und ihre
Hilfsmittel.
(Fortsetzung des Berichtes S. 34 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Die Feinmessung im Maschinenwesen und ihre Hilfsmittel.
Schublehren.
Diese im Maschinenbau unentbehrlich gewordenen Messwerkzeuge bestehen in der
einfachsten Form aus einem Maasstab a (Fig. 59) mit festem
Schenkel b, zu dem sich ein Schieber c parallel einstellen lässt. Bedingung der Genauigkeit
ist Winkelrichtigkeit der Schenkel zum Maasstab bezieh. Parallelität der Schenkel,
was durch eine sichere Lage des Schieberschenkels erhalten wird.
Textabbildung Bd. 292, S. 57Schublehren. Bei der einfachen Schublehre von E. G. Smith
in Columbia, Pa. (Fig.
59), wird nach American Machinist, 1893 Bd.
16 Nr. 12 * S. 3, die Ablesung durch einen Ausschnitt d
erleichtert.
Sautter und Messner in Aschaffenburg verfertigen
Schublehren (Fig. 60)
mit Mikrometerschrauben und Nonius zum Ablesen bis 1/50 mm. Der feste Schenkel und der
Maasstab bilden ein Stück, während die Schnäbel auf 5 mm zum Lochmessen abgesetzt
sind.
Bei Hommel's Doppelschenkelschublehre (Fig. 61) stimmen die
Schenkelflächen a zum Dickenmessen, mit den äusseren
Schenkelflächen b zum Lochmessen genau überein, so dass
aus einem Lehrring das Cylindermaass und umgekehrt abgenommen werden kann. Nonius
und Mikrometerschraube vervollständigen dieses Messwerkzeug. H. Hommel in Mainz hat darauf einen Musterschutz erhalten.
Die Brown und Sharp Mfg. Co. in Providence, R. I., haben oben am
beweglichen Schieberkopf a (Fig. 62) ein
Mikrometermaass angebracht, den Schieber a aber durch
eine Mikrometerschraube c zur Einstellung an die
Haupttheilstriche gebracht, wobei ein einfacher Strich im Fensterausschnitt bei d zur Einstellung dient. Da ein Nonius nicht vorgesehen
ist, so werden zur Haupteinstellung Lehrbolzen oder Grundmaasse erforderlich
sein.
Textabbildung Bd. 292, S. 58
Schublehren.
Wegen der Haupteinstellung des Schiebers ist im American Machinist, 1890 Bd. 13 Nr. 42 * S. 1, ein sehr
beachtenswerter Vorschlag in der Richtung gemacht worden, dass der Schieber B (Fig. 64 bis 66) sich an feste
Einschnitte des Maasstabes A legt. Dies wird mittels
einer Schraube C erreicht, die sich in einer Büchse D einschraubt, die durch Schrauben E eine axiale Verlegung und Feststellung im
Schieberkörper B erhalten kann. Dadurch wird eine
Regelung der Schraubenstellung C ermöglicht. Eine
zweite Regelung der Abstände wird dadurch besorgt, dass die etwas federnden
Fühlflächen H der Einschnitte vermöge Kegelschrauben
I oder K geregelt
werden können. Um nun den Schieber B von einem
Einschnitt zum anderen verlegen zu können, besitzt die Kopfscheibe der Schraube C einen rechtwinkeligen Einschnitt F (Fig. 65), der, in die
Richtung des Stabes A gebracht, das Verschieben
gestattet, während eine bestimmte Marke an dieser Scheibe die genaue
Schieberstellung bezeichnet.
Textabbildung Bd. 292, S. 58Schublehren. Die in Fig.
67 gezeigte combinirte Schub- und Schraubenlehre von Sautter und Messner in Aschaffenburg entspricht
denselben Zwecken als Dickenmesser, dieselbe kann ausserdem noch als Lochtaster
benutzt werden (vgl. D. p. J. 1893 289 * 49).
Darling, Brown und Sharp in Providence, R. I., haben bei
ihrer Schublehre (Fig.
68 und 69) zum Tiefenmessen Nonius und
Mikrometerschraube angewendet.
Statt Nonius und Mikrometerschraube hat M. Salenger in
Berlin nach dem D. R. P. Nr. 63052 vom 20. November 1891 eine Zeigerscheibe
angebracht, welche auf dem Zifferblatt die Unterabtheilungen anzeigt. Behufs
selbsthätiger Verhütung des todten Ganges sind die Zapfenlager des Zeigerwerkes mit
Federn f verbunden.
Textabbildung Bd. 292, S. 58
Schublehren.
Textabbildung Bd. 292, S. 58
Fig. 69.Schublehren.
Feste Lehren, Lehrringe, Lehrbolzen, Tastlehren.
In Bezug auf Genauigkeit sind die gehärteten Lehrringe und Lehrbolzen aus Gusstahl
die empfehlenswerthesten. Weniger genau, doch im Betrieb handlich und bequem sind
die Tastlehren, sogen. Klinken aus Gusstahl, am wenigsten sind gusseiserne Lehrringe
und Lehrbolzen der unvermeidlichen Abnutzung wegen anzurathen.
Textabbildung Bd. 292, S. 58Reinecker's Lehre. Nach Erfahrungen von J. E. Reinecker in
Chemnitz-Gablenz haben gehärtete Endmaasse, ohne der geringsten Abnutzung
unterworfen zu sein, stetig an Länge verloren. Die Ursache dieser Erscheinung war in
der durch das Härten hervorgerufenen Molekularspannung ermittelt worden, welche noch
nach Jahren stark genug war, im Ausgleichungsbestreben diese Veränderungen
hervorzurufen.Vgl.
Preisliste von J. E. Reinecker, * S.
99. Mit den Verfeinerungen der Messmaschine mussten nothwendiger Weise die
Verbesserungen der Schleifmaschinen Schritt halten, deren Fehler sich mit
Naturnothwendigkeit auf die abzuschleifenden Lehrbolzen übertragen mussten. Es
bedarf daher kaum eines Hinweises, dass Lehren nicht nach dem Preise, sondern nur
nach der Sorgfalt und Zuverlässigkeit der Ausführung beurtheilt werden sollen. In
Fig. 70 ist ein
Lehrbolzen a mit seinem Lehrring b von der einfachsten Form dargestellt.
Textabbildung Bd. 292, S. 59
Verschiedene Tastlehren.
In Fig.
71 ist die Durchführung einer Controle zur Ansicht gebracht, mittels
welcher zwei Lehrbolzen (d + c) = e das Maass des Lehrringes e ergeben müssen. Gewöhnlich wird ein Genauigkeitsgrad
innerhalb 1/500 mm
gewährleistet. Das Preisverhältniss von Gusstahl-Lehrbolzen zu -Lehrringen schwankt
z.B. bei J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz bei
Durchmessern von 25 bis 100 mm zwischen (1 : 1,34) bis (1 : 1,16). Es kosten:
Durchmesser
Gusstahl-Lehrbolzen
Lehrringe
25 mm
11 M.
14,75 M.
50 mm
21 M.
26 M.
100 mm
46 M.
54 M.
Um das Gewicht der Lehrbolzen abzumindern, wird der Bolzenkörper (Fig. 72) nicht nur
ausgespart, sondern ausserdem noch aus einem specifisch leichten Metall, z.B. aus
irgend einer Aluminiumlegirung, hergestellt, während der Mantelkörper des
Lehrbolzens und die Futterbüchsen des Ringes aus Gusstahlrohr gefertigt, gehärtet
und geschliffen sind. Die weichen Hauptkörper werden in die Gusstahlrohre eingezogen
bezieh. umgepresst.
Textabbildung Bd. 292, S. 59Fig. 80.Wyke's Lehre. Auf diese Normalkaliber haben H. Hommel in
Mainz bezieh. Scholl und Kali in Oberhausen
Musterschutz erhalten. Die Preise stellen sich für Bolzen und Ring bei
Durchmesser
25
50
100
mm
Normalkaliber Aluminium mit Gusstahlrohr
22
41
90
M.
Aus Gusstahl massiv
20
37
81,6
M.
Aus Gusseisen
6,5
11
22
M.
Tastlehren werden in der mannigfaltigsten Form aus
Gusstahl, Stahlguss oder Gusstahlblech ausgeführt, so zeigen Fig. 73 und 74 Lehren von Brown und Sharp in Providence, R. I., ferner Fig. 75 und 76 von Reinecker in Chemnitz-Gablenz und Fig. 77
Stahlblechtastlehren von Sautter und Messner in
Aschaffenburg. Von der letztgenannten Firma ist auch die in Fig. 78 zur Ansicht
gebrachte Schraubenmutterlehre gefertigt und zwar dient a für die glatte Lochbohrung, b für die
Kopfhöhe des Schraubenbolzens, c für die Mutterhöhe und
d für den Bolzendurchmesser der Mutter. Ebenso
dient die in Fig. 79
vorgeführte Lehre für die Anfertigung der Wellenkeile bezieh. ihrer Keilnuthen. Von
zweifelhaftem Werth sind vielfache Lehren, die verschiedenen Zwecken zugleich dienen
sollen, wie dies bei Wyke's Lehre (Fig. 80) der Fall ist.
Textabbildung Bd. 292, S. 59
Radreifenlehren.
Radreifenmesswerkzeuge.
Diese Werkzeuge werden gebraucht zur Anzeige der Abnutzung von Radreifen bei Achsen,
die im Wagengestell sich befinden, und ferner zur Bestimmung der
Spurkranzentfernungen beim Abdrehen der Radreifen.
Textabbildung Bd. 292, S. 59Fig. 83.Radreifenlehre von Kirsch. Dem Organ für Fortschritte im Eisenbahnwesen,
1887 Bd. 24 * S. 103, ist eine kleine Vorrichtung entnommen (Fig. 81), welche dazu
dient, die Stärke der Radreifen, die Abnutzung des Laufringes und jene des
Spurkranzes zu messen. Dieselbe besteht aus einem schwachen Stahlblech mit
Anschlagkante, auf deren Theilung die Abnutzung abgelesen werden kann, sowie aus
zwei Fühlhebeln, die auf Gradbögen einspielen.
Die Messvorrichtung von H. Hommel in Mainz besteht aus
einem Bügel a (Fig. 82) mit
Anschlagkanten b
und c und einem Schieberstift d mit Millimetertheilung, der durch Druck auf den Spurkreis des Radreifens
niedergestellt wird.
Textabbildung Bd. 292, S. 60Fig. 84.Radreifenlehre von Sautter und Messner.Aug. Kirsch und Co., Präcisionsmesswerkzeugfabrik in
Damm-Aschaffenburg, bauen das Erb'sche
Radreifenmessinstrument (Fig. 83), welches aus einem
Bügel mit Anschlagfläche a besteht, an dem die Schneide
b1 und ein Schieber
f am Arm g sich
befindet, mittels welchem die 66 mm abständige Schneide b1 an die mittlere Lauffläche sich
anstellt, während der die Zunge b2 tragende Querschieber sich an den äusseren Absatz
des Radreifens anlegt und dadurch die Nullpunktstellung bestimmt.
Für die Zwecke des Drehers ist das Radreifenmaass (Fig.
84) von Sautter und Messner in Aschaffenburg
eingerichtet, in welchem vier unter Federwirkung stehende Maasstabschieber
vorschnellen und sowohl den Formquerschnitt des Radreifens angeben, als auch beim
Beginn der Dreharbeit zur Bestimmung der richtigen Anstellung des Schneidstahls
dienen.
Ditzel's Lehre für Eisenbahnachsen (D. R. P. Nr. 51013
vom 2. Juni 1889) dient beim Abdrehen der Radreifen auf Grundlage der Achsschenkel
und ist für Eisenbahnwerkstätten und Locomotivenbauanstalten ein wichtiges
Messwerkzeug geworden. Im Wesentlichen besteht diese Lehre aus einem Lineal a (Fig. 85 und 86) mit zwei aufrecht
stehenden Winkeln b, an deren Millimetertheilung die
Radreifenschablonen c dem Durchmesser entsprechend
eingestellt werden. An diesem Lineal a werden ferner
vermöge einer Rechts-Linksgangschraube d zwei Winkel
e gleichzeitig und gleichständig zusammengerückt
oder aus einander geschoben, welche vermöge eines Satteldaches g auf dem Achsschenkel reiten. Durch
Schlitzkopfschrauben f erfolgt die Feststellung nach
den Achsschenkelbunden.
Textabbildung Bd. 292, S. 60Ditzel's Lehre für Eisenbahnachsen. Während die vorgeführte Lehre für innenliegende Achsschenkel bestimmt ist,
wird die Lehre (Fig. 87
bis 89) bei
aussenliegenden Achsschenkeln anzuwenden sein. Bei dieser Lehre ragen die getheilten
Winkelschenkel b des Lineals a
nach abwärts. Auf diesen und zwischen den stellbaren Winkelschenkeln eg sind die Radreifenlehren c angeordnet. Die Einzelheiten dieser Schablone sind in Fig. 90 und 91 in vergrössertem
Maasstabe vorgeführt, in welchem die Schieber h und i für die Bestimmung der Radreifenabstände vom Radstern
angebracht sind. Hiernach ist diese aus Stahl gefertigte Lehre nach zwei Richtungen
winkelrecht stellbar, und findet ihre Anlage an dem der Radsternnabe naheliegenden
Schenkelborde statt, während die Lineale, welche die Radreifenschablone tragen, im
festen Parallelabstande verbleiben. Durch diese Lehre werden alle anderen
Messwerkzeuge mit Ausnahme des Tasters entbehrlich.
Textabbildung Bd. 292, S. 60Ditzel's Lehre für Eisenbahnachsen. Ueber Suchaneck's Radreifenmessvorrichtung
vgl. D. p. J. 1889 272 *
241.
Die Mikrometerschraublehren.
Diese Werkzeuge sind als Dickenmesser bis zu einer Messgrenze von 50 mm, als
Cylinderstichmaasse jedoch bis 2500 mm und als Tiefenmaasse wieder mit beschränkter
Messgrösse ausgeführt. Die Dickenmesser bestehen aus einem Bügel mit einer
festgeschraubten und einer beweglichen Fühlfläche, die mit der Mikrometerschraube in
Verbindung steht, deren Theildrehungen entweder durch die Eintheilung einer
Rohrhülse, einer Trommel oder einer Theilscheibe angezeigt werden, während die
vollen Drehungen der Steigung der Mikrometerschraube entsprechend auf der
Zeigerleiter an der Bügelhülse abgelesen werden können. Unterabtheilungen der
Trommeldrehung werden in neuerer Zeit durch einen Nonius angezeigt, und während man
die allzufeinen Theilungen zu vermeiden sucht und auch der Mikrometerschraube eine
gröbere Steigung gibt, strebt man nicht nur eine grössere Dauer, sondern auch eine
leichtere Ablesung bei demselben Theilungsgrad an. Auch den Hauptfeind dieser
Messvorrichtungen, den todten Gang der Messchraube, sucht man mit allen Hilfsmitteln
zu beseitigen.
Textabbildung Bd. 292, S. 60Mikrometerschraublehren. Eine praktische billige Tastlehre für stehendes, vom Lehrbolzen
abgenommenes Maass ist in Fig. 92 nach American Machinist, 1893 Bd. 16
Nr. 14 * S. 3, dargestellt, welches von der Cleveland Twist
Drill Co. in Vorschlag gebracht wird. Im Bügel a wird die Schraube b eingezogen und durch Gegenmutter c oder durch eine Klemmschraube gesichert.
Bei der Schraublehre (Fig. 93 und 94) ist die Messchraube
c in den Knopf d
gelöthet, während die Hülse e mit der Trommeltheilung
über den Bügelansatz a mit der Zeigerleiter gleitet.
Indem nun im langen Bügelansatz ein Muttergewinde für die Messchraube vorgesehen
ist, wird im kurzen Bügelschenkel die Gegenschraube b
festgesetzt. Genau axiale Lage dieser beiden Schrauben, Proportionalität der
Messchraube, sowie genügende Festigkeit des Bügels sind Hauptbedingungen für die
Genauigkeit. Bei 1 mm Steigung der Messchraube sind Ablesungen bis 1/100 mm
gewöhnlich zu finden.
Textabbildung Bd. 292, S. 61Fig. 97.Mikrometerschraublehren. In Fig. 95
und 96 sind kräftige
Messlehren von Sautter und Messner mit freiliegender
Messchraube vorgeführt.
Textabbildung Bd. 292, S. 61Mikrometerschraublehren. Das Gewinde der Messchraube zu verdecken und dieselbe vor Beschädigungen
zu schützen, wird von der Standard Tool Co. der Kopf
wie in Fig. 97 ausgeführt. Die Messchraube a ist in einem glatten Zapfen abgesetzt, welcher sich
in einer Spaltbüchse b führt, die durch eine
Klemmschraube c festgezogen werden kann. Der Kopf der
Messchraube ist geschlitzt und darin eine Kegelkopfschraube d eingesetzt, welche eine Reibungskuppelung mit der Hülse e bildet. Je nach der Reibungsstärke wird dadurch eine
Sicherheit gegen das Verbiegen des Bügels gegeben.
Brown und Sharp Co. bringen an ihren kleineren
Messlehren (Fig. 98)
eine Noniustheilung an, deren Striche parallel zur Cylinderachse längsseits liegen,
wie in Fig. 99
dargestellt ist.
Einfacher stellt sich die Ablesung der 1/100-mm bei H. Hommel's
Schraublehre, welche in der äusseren Form jener in Fig. 98 ähnlich ist.
Während jedoch die Messchrauben der meisten amerikanischen Messlehren ½ mm Steigung
und 50 Trommeltheilung haben, besitzt die Hommel'sche
Schraublehre auch 50 Trommeltheilung, aber 1 mm Steigung. Trotzdem können durch
einen einfachen Noniusstrich c (Fig. 100 und 101) die 1/100-mm bequem
abgelesen werden. Der zum Nullstrich a parallele
Noniusstrich c steht um fünf Einheiten vor Null (Fig. 100). Wird daher
die Trommel mit der Theilung b (50) vorgedreht (Fig. 101), so dass der Noniusstrich c mit
dem Trommeltheilstrich 6 übereinstimmt, so steht die
Trommel auf (6 – 5) = 1 Trommeleinheit, also auf 1/100 mm.
Textabbildung Bd. 292, S. 61Fig. 102.Mikrometerschraublehren. Eine zu einer Messmaschine erweiterte Mikrometerschraublehre ist in Fig. 102
gezeichnet, mit welcher bei Angaben von 1/100-mm-Stärken bis 150 mm gemessen werden.
Diese rührt von Sautter und Messner her, besitzt einen
Schieber b mit Nonius, der im Bügel a geführt ist, und hat einen Kopf mit
Mikrometerschraube c, Zeigertrommel d und Zeigerleiter e. Weil
die Wärme der Hand ganz bestimmt Aenderungen der Bügelweite verursacht, so würden
passende Holzgestelle (Fig.
103) für diese Schraubenlehren zu empfehlen sein. Für schwache Dicken wird
an die Mikrometerschraube a unmittelbar eine
Zeigerscheibe b (Fig. 104 und 105) angesetzt, welche
an einer Zeigerleiter c spielt.
Textabbildung Bd. 292, S. 61Mikrometerschraublehren.Sautter und Messner befestigen die Theilscheiben b (Fig. 106) am Bügel a und verkuppeln die Messchraube c mit der Griffhülse d mit
Zeiger e mittels einer Gummi- oder Lederscheibe f, so dass dieselbe bei stärkerem Widerstände um den
cylindrischen und glatten Schraubenkopf gleitet. Diese Gefühlschraube ist an allen
Schraublehren (Fig. 95
und 96) dieser Firma
vorgesehen.
Textabbildung Bd. 292, S. 61Mikrometerschraublehren.Riehle-Sloan in Philadelphia haben nach Industries, 1892 Bd. 1 * S. 505, eine Schraublehre
(Fig. 107 und 108) zum Messen der
Kesselwandstärken erfunden, die ein nur kleines Prüf loch voraussetzt, durch welches
der Finger a durchgeführt wird. Dieser Finger ist frei
drehbar in der Büchse b; seine Tief läge wird durch
eine Stellschraube geregelt, während am Arm d dieser
Büchse die Schraublehre e angebracht ist. Wird der
Finger durch das Prüfloch geschoben und die Schraublehre bis zum Anschlag (Fig. 108) herumgedreht,
die Messchraube bis zur Berührung vorgeschraubt, so steht die Messchraube e dem Finger a gegenüber
und bestimmt das Dickenmaass.
(Schluss folgt.)