Titel: | Praktischer Universal-Spannkopf. |
Autor: | G. Witt |
Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 78 |
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Praktischer Universal-Spannkopf.
Mit Abbildungen.
Praktischer Universal-Spannkopf.
Erfahrungsmässig nimmt das Ausrichten der abzudrehenden oder nur auszubohrenden
Werkstücke auf den Planscheiben der Drehbänke verhältnissmässig viel Zeit in
Anspruch. In Nachstehendem ist nun ein Universal-Spannkopf beschrieben, der einmal
als centrisch spannender zu benutzen ist, dann aber auch leicht in einen solchen zu
verwandeln ist, dessen drei Kloben unabhängig von einander zu bewegen sind.
Textabbildung Bd. 292, S. 78Universal-Spannkopf. Der Spannkopf hat drei Kloben K, welche durch
je eine Spindel S bethätigt werden. Der Kopf kann nun
einmal als centrisch spannender benutzt werden, indem die drei Spindeln durch den
Zahnkranz Z verbunden sind. Es kann aber auch jeder
Kloben für sich allein bewegt werden, unabhängig von den zwei anderen. Von der
hinteren Seite aus ist nämlich in den Spannkopf ein Gewindering R eingeschraubt, der sich auf den Zahnkranz Z legt und diesen in Eingriff mit den konischen
Getrieben der Spindeln S bringt. Wird der Gewindering
R um so viel zurückgeschraubt, als wie die Zahnhöhe
des Zahnkranzes Z beträgt, so kommen die Zähne der
konischen Getriebe ausser Eingriff und jede Spindel ist nun unabhängig von den zwei anderen drehbar.
Soll der Spannkopf wieder als centrisch spannender benutzt werden, so werden die
drei Kloben centrisch eingestellt und nun der Gewindering R wieder tiefer hineingeschraubt, so dass der Zahnkranz Z wieder in Eingriff kommt. Damit der Zahnkranz Z einestheils nicht zu fest auf die konischen Getriebe
der Spindeln S drückt, anderentheils aber auch kein
Ueberspringen der Zähne stattfindet, so ist im Gewindering R eine kleine Nuthe eingefeilt, in die eine kleine Feder F einschnappt. Die Nuthe im Gewindering wird nun an der
Stelle eingefeilt, dass, wenn beim Einschrauben des Gewinderinges die Feder
einschnappt, der Zahnkranz seine richtige Lage in Bezug auf die konischen Getriebe
der Spindeln hat. Damit der Gewindering R bequem zu
drehen ist, ist in denselben ein kleiner Knopf P
eingeschraubt. Um das Einlegen der drei Spindeln zu ermöglichen, ist der vordere
Theil des Kopfes von einem Ring E eingeschlossen, der
bis zum Mittel der Spindeln geht. Für die konischen Getriebe der Spindeln sind dann
Höhlungen in den Ring E und auch in den eigentlichen
Körper G des Spannkopfes eingefräst. Die Kloben K tragen an ihrem inneren Stutzen, der das
Muttergewinde der Spindel enthält, je zwei Haken, welche zur Führung dienen. Auch
sind die Kloben, der besseren Führung wegen, in die Vorderseite des Spannkopfes um
etwa 0,5 mm eingelassen.
Die Befestigung des Spannkopfes auf der Drehbankspindel geschieht mittels drei
Schrauben, welche in einen kleinen Kopf O eingeschraubt
sind; dieser ist auf der Drehbankspindel aufgeschraubt.
G. Witt.