Titel: | Neuerungen in der Tiefbohrtechnik. |
Autor: | E. Gad |
Fundstelle: | Band 293, Jahrgang 1894, S. 100 |
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Neuerungen in der Tiefbohrtechnik.
Von E. Gad.
Mit Abbildungen.
Neuerungen in der Tiefbohrtechnik.
Die elektrische Tiefbohreinrichtung von Fulton Gardner
(D. p. J. 1892 283 175
und 1893 287 201) hat wiederum wesentliche Verbesserungen
erfahren (Amerikanisches Patent Nr. 494779 vom 4. April 1893). Es ist zunächst dem
hervorgetretenen Uebelstände abgeholfen, dass die der Bohrkrone durch die
elektrische Motorwelle ertheilte Drehgeschwindigkeit eine zu grosse war. Durch
Einfügung eines allerdings recht complicirten Radgetriebes ist nunmehr die Zahl der
Umdrehungen der Bohrkrone auf den zehnten Theil derjenigen der Motorwelle ermässigt.
Andere Verhältnisse lassen sich durch Aenderungen im Getriebe leicht erreichen.
Ferner ist die Leitung insofern vereinfacht, als nur ein voller Leitungsdraht von
der Dynamo nach dem Motor im Bohrloch durchführt, während die Rückleitung bis zu
Tage mit auf das eiserne Rohrgestänge übertragen ist. Schliesslich befindet sich die
Spülpumpe im Bohrapparat, die früher seitwärts vom Motor angebracht war, jetzt unter diesem und
ist durch einen Filter ergänzt, der das trübe Spülwasser klärt.
Eine besondere neue Erfindung von Fulton Gardner ist
sein elektrischer Wärmekörper zum Ergiebigmachen von Oelbrunnen (Fig. 1) (Amerikanisches Patent Nr. 495936 vom 18.
April 1893). Man kannte bisher von Mitteln, um im Versiegen begriffene Oelbrunnen
neu zu beleben: das Nachbohren, das Torpediren, das Erwärmen
und das Ausbürsten. Das Nachbohren ist sehr umständlich, wenn der Brunnen bereits im Pumpbetrieb
ist. Das Torpediren, das zuerst von Oberst Roberts 1865 mit Erfolg zur Eröffnung der unergiebigen
Bohrung Ladies' well bei Titusville in Pennsylvanien
angewendet und dann von anderen dort sowie in Galizien oft mit wechselndem Erfolge
wiederholt ist, wirkt vielfach zu heftig und nutzt erfahrungsmässig mehr bei Gas-Brunnen als bei Oel-Brunnen. Die beiden anderen Mittel hat Olaf
Terp (D. p. J. 1889 273 249) angegeben, und von diesen hat das Ausbürsten schwerlich Erfolg, während das Erwärmen und Schmelzen der die Oelkanäle auf
der Brunnensohle verklebenden Paraffinmassen durch zugeführte heisse Dämpfe den Nachtheil hat, dass diese auf dem
weiten Wege bis vor Ort zu sehr abkühlen. Nach einer Idee, die übrigens Olaf Terp auch schon früher geäussert hat, hat nun Fulton Gardner seinen elektrischen Wärmekörper
construirt.
Textabbildung Bd. 293, S. 101Fig. 1.Wärmekörper von Gardner. Derselbe a (Fig.
1) wird zwischen den Brunnenanker b und das
Pumpenrohr c derart eingefügt, dass die Kanalverbindung
bis zur Brunnensohle dadurch nicht gestört wird. Eine Dynamomaschine findet über
Tage an einem beliebigen Orte Aufstellung. Der Zuleitungsdraht e führt isolirt durch das Bohrloch nach dem Wärmekörper
a, der mit einer nicht leitenden Masse, z.B. Kohle
g, gefüllt ist. Die Rückleitung findet zum Theil
durch die eiserne Brunnenverrohrung; zum Theil durch den Rückleitungsdraht e statt. Eine einzelne Dynamo kann eine grosse Anzahl
Wärmekörper in weit von einander entfernten Oelbrunnen in Function bringen.
Für ein anderes, einfach mechanisches Mittel, die Ergiebigkeit von Erdbohrungen nach
Flüssigkeiten jeder Art, wie heisses und kaltes Wasser, Mineralwasser, Oele,
Salzsoole u.s.w. zu erhöhen, hat Gottlieb Hess in Wien
ein österreichisch-ungarisches Privilegium vom 30. Juni 1893 erhalten. Hess geht von der Erwägung aus, dass die Ergiebigkeit
jedes Bohrloches an Flüssigkeit von dem Ueberdruck abhängig ist, mit welchem die
Flüssigkeit aus der Mündung des Bohrloches ausläuft. Ist derselbe gleich. Null, so
fliesst nichts aus. In diesem Falle gelangt das Bohrloch zum Laufen, wenn an einer
unter der Mündung des Bohrloches befindlichen Stelle durch ein in das Bohrloch
gehängtes engeres Rohr Luft fortdauernd eingepresst wird, indem die Luftblasen die
Flüssigkeitssäule an vielen Stellen unterbrechen und ihren Gesammtdruck vermindern,
wodurch an Ueberdruck gewonnen wird. Aber auch bei Bohrlöchern, die in Folge des
geringeren Ueberdruckes der Flüssigkeit am Auslauf weniger ergiebig sind, wird die
Ergiebigkeit durch fortgesetztes Einblasen von Luft vermehrt. Je tiefer sich die
Einführungsstelle der Luft unterhalb der Bohrlochsmündung befindet, desto
grösser wird der erreichte Ueberdruck, also auch die Steigerung der
Ergiebigkeit.
Bei sehr grossem Durchmesser des Bohrloches würde die Luft rasch durch die
Flüssigkeit entweichen, ohne viele grosse Blasen zu bilden, die eben die Dichtigkeit
der Flüssigkeitssäule lockern. Alsdann ist es nothwendig, ein oder mehrere, unten
und oben offene Rohre von geringem Durchmesser in das grosse Bohrloch einzuhängen,
und in jedes dieser Rohre die Luft durch ein enges Rohr einzuführen.
Wo die Beschaffenheit der erbohrten Flüssigkeit die Verwendung von Luft verbietet,
kann ein anderes Gas, z.B. Kohlensäure, Wasserstoff, Stickstoff,
Kohlenwasserstoffgase u.s.w., unter eventueller Wiedergewinnung des Gases durch
Abscheidungsapparate beim Verlassen des Bohrlochauslaufes Anwendung finden.
Ein elektrisches Instrument zur Bestimmung von
Wasserspiegeln in Bohrlöchern u. dgl. vom Ingenieur R.
Schrader in Kastel a. Rh. hat das D. R. P. Nr. 73661 erhalten (Fig. 2).
Die Metallhülse a ist durch zwei Böden b und c aus nicht
leitendem Material in drei Abtheilungen zerlegt, in deren mittlerer sich der
Stromerreger d (etwa ein Trockenelement) befindet,
dessen einer Pol in Contact mit dem Leiter e steht, und
dessen anderer Pol leitend mit dem Läutewerk f
verbunden ist. Letzteres ist in dem oberen Theile des Metallcylinders a untergebracht und mit demselben leitend verbunden. Im
unteren Theile des Metallcylinders befindet sich die an dem Contacthebel g befestigte Schwimmkugel h. Der Contacthebel g ist in dem Gelenk i beweglich angeordnet, so dass bei Nichtbenutzung des
Apparates eine Verbindung zwischen dem Hebel und der Schwimmkugel nicht besteht.
Auch ist hier noch eine Ausrückvorrichtung angebracht, die den unbeabsichtigten
Stromschluss verhindert. Der Apparat wird mittels der Oese k am oberen Ende der Glocke l an einem
entsprechend abgelängten Messband befestigt, so dass der Punkt, in welchem der
Schwimmkörper h Contact gibt, mit dem Nullpunkt des
Messbandes zusammenfällt, und dann bis auf den Wasserspiegel niedergelassen. Sobald
der Schwimmkörper auf eine gewisse, zu bestimmende Tiefe in das Wasser eintaucht,
wird die Glocke durch den Contactschluss zum Ertönen gebracht, worauf das gesuchte
Maass am Messbande abgelesen werden kann.
Textabbildung Bd. 293, S. 101Fig. 2.Instrument zur Bestimmung des Wasserspiegels. Von der Thätigkeit des mehr erwähnten elektrischen Drehbohrmechanismus von
Siemens und Halske (D. p.
J. 1894 291 80. 290) geben Fig. 3 und 4 nach Mittheilungen von
SchedlOesterreichische Zeitschrift für Berg- und
Hüttenwesen, Wien 1894 Nr. 14 S. 155, Der
Bohrmaschinenbetrieb mit elektromotorischer Kraft am Ischler
Salzberg, von k. k. Oberbergverwalter Schedl. eine Anschauung. Nach Fertigstellung aller
geplanten Einrichtungen wird eine kleine Hochdruckturbine von 7 mit
Patentregulirung für variirenden Kraftbedarf zum Betriebe einer
Primärdynamomaschine, einer Compoundmaschine für 220 Volt und 16 Ampère so
aufgestellt
werden, dass in wasserarmer Zeit das Betriebswasser zur Wässerung weiter
benutzt werden kann. Diese Primärdynamo kann bequem durch beliebig lange Leitungen,
die sorgfältig gegen Beschädigungen und gefährliche Berührungen zu sichern sind, 5
Secundärmaschinen bezieh. ebenso viele Bohrmaschinen mit der nöthigen Kraft von 1
versehen. Eingehende Versuche, über welche Mittheilungen vorliegen, sind
zunächst mit einer von Siemens und Halske aus einer
hydraulischen für elektrischen Betrieb umgestalteten Harras-Maschine und demnächst
mit der eigenen Maschine von Siemens und Halske (Fig. 3) angestellt. Die
Leitung a führt zu dem Motorkasten b mit der Secundärmaschine. An der rückwärtigen Wand
ragen 2 Contactdrähte aus der Hülse c heraus, mit denen
das Ende der Leitung durch einen in die Hülse gesteckten Contactstöpsel hergestellt
wird. Der Motor wird indessen erst durch den Hebel d
völlig zur Bewegung eingeschaltet. Auf die nach vorn verlängerte Achse des Motors
ist ein Stirnrädchen aufgekeilt, welches in ein zweites, etwas grösseres eingreift,
dessen verlängerte Achse durch die vordere Wand des Motorkastens durchführt und dort
die Hülse e trägt. In diese wird die biegsame Welle f eingeschoben, welche die drehende Bewegung auf die
Bohrspindel g überträgt. Die Seele der biegsamen Welle
besteht aus vielen Stahldrähten, nach Art eines Stahlseiles, und befindet sich in
einem schützenden, biegsamen Stahlmantel, der aussen mit Leder überzogen ist, und
der während der Drehung seiner Seele ruhig auf dem Boden aufliegt.
Textabbildung Bd. 293, S. 102Drehbohrer von Siemens und Halske. Die Drehung der Bohrspindel erfolgt mittels Kegelräder im Kasten h, ähnlich wie in Fig. 5
dargestellt. Der Vorschub der Spindel wird automatisch durch Differentialbewegung
zweier in einander greifender Räderpaare in Verbindung mit der der Reibungskuppelung
i und der Vorschubmutter k bewirkt, welch letztere den Schraubengang der Bohrspindel umgreift. Die
Mutter k ist zweitheilig und kann durch die Schraube
l geklemmt und gelüftet werden, um bohren oder die
Bohrspindel einführen zu können. Für die verschiedenen Gesteinshärten wählt man aus
einigen Räderpaaren empirisch die der Gesteinsart entsprechenden heraus, durch
welche Wahl zugleich der Vorschub des Bohrers m bedingt
ist. Die Umdrehungszahl der Bohrspindel beträgt etwa 200 in der Minute; der
Bohrfortschritt im Haselgebirge etwa 12 bis 15 cm in der Minute.
Um auch im anstehenden Anhydrit bohren zu können, hat man den Bohrer m durch einen eigenen Spülbohrer zu ersetzen, der aus
einem cylindrischen Stahlrohre mit kurzer, in einer Keilnuth des Bohrgestänges
sitzenden Bohrerspitze besteht, an welchem Rohr rückwärts ein wirbelnder Cylinder
zum Anschluss eines Gummischlauches befestigt ist. Mittels einer Pumpe wird durch
den Gummischlauch und den Bohrkörper Spülwasser gepresst, das aus kleinen Oeffnungen
der Bohrerspitze in sehr feinen Strahlen ausspritzt.
Als Spannsäule für den Apparat wird die Leopoldshaller Bohrsäule n benutzt. Sie ist zweisäulig und mit einer Anzahl
paarweiser Löcher o versehen, um die Maschine in
verschiedenen Höhen mittels eines Bolzens einstellen zu können. Die Befestigung im
Lager p geschieht durch die Klappe q.
Textabbildung Bd. 293, S. 102Fig. 5.Siemens und Halske's Bohrmaschine. Grosse Vortheile der Maschine sind ihr geringes Gewicht von nur 18 k, wozu
das der Bohrspindel von 8 k kommt, sowie der automatische Vorschub. Wenn bei ihrer
Leistungsfähigkeit auch die erheblichen Anlagekosten in Anrechnung zu bringen sind,
so ist doch durch die stattgehabten Versuche die Rentabilität ihrer Einführung
bereits erwiesen.
Von sehr erheblichem Nutzen hat sich Elektricität als Betriebskraft für
Gesteinsbohrmaschinen bereits bei grosser Winterkälte
erwiesen, bei welcher Zuleitungen von Dampf und Pressluft ausser Frage standen. So
ist z.B. in den Steinbrüchen auf einer öden Hochfläche bei Syrakus, New York, den
ganzen letzten Winter hindurch trotz strenger Kälte unter 10° R. mit drei
elektrischen Gesteinsbohrmaschinen weiter gebohrt worden. Der Generator entwickelte
240 bis 250 Volt und übertrug die Kraft durch Leitungen von 600 bis 1000 m Länge.
Durch einfache Umschaltung erhielten wechselnd die obere und untere Wickelung des
senkrecht wirkenden Bohrers die Elektricität. Der Bohrfortschritt betrug in
einzelnen Bohrlöchern von 1,8 bis 3 m Tiefe und 5 bis 6 cm lichter oberer Weite
durchschnittlich 15 m für 1 Tag von 10 Stunden.
Betreffs anderweitiger elektrischer
Gesteinsbohrmaschinen sei zunächst noch erwähnt, dass die von Carl Hoffmann in Berlin für Siemens und Halske construirte elektrische Stoss-Bohrmaschine (D. R. P. Nr. 61039 vom 28. Februar 1891) das
amerikanische Patent Nr. 509 373 vom 18. November 1893 erhalten hat. Der Bohrmeissel
a (Fig. 5) wird mittels der
Bohrspindel b, die in den Führungen c des Schiebers d vor- und
rückwärts beweglich, aber nur in einer Richtung drehbar ist, durch die Spiralfeder
e stossweise bewegt. Die Kurbel f, die vom Motor g
betrieben wird, spannt die Feder und gibt sie frei. Den Vorschub regulirt die
Schraube h mittels der Handhabe i. Der Apparat ruht auf dem Fusse k.
In ähnlicher Weise wird der elektrische Stossbohrer von Ernest P. Warner in Chicago für die Western
Electric Co. (Amerikanisches Patent Nr. 511863 vom 2. Januar 1894)
bewegt.
Die elektrische Minirmaschine von Joseph J. Beury und John T.
Chessey in Beury, W. Va. (Amerikanisches Patent Nr. 513296 vom 23. Januar
1894), Fig. 6, charakterisirt sich dadurch, dass die
Motorwelle a nicht nur den Drehbohrer b vortreibt, sondern auch zugleich zwei Scheiben c über und unter dem Drehbohrer mit Schneiden in
entgegengesetzter Richtung dreht.
Textabbildung Bd. 293, S. 103Fig. 6.Minirmaschine von Beury und Chessey. Von Gesteinsbohrmaschinen mit anderem als elektrischem Betrieb sei
zunächst die Minirmaschine von Oscar E. Zohe in
Scranton, Pa. (Amerikanisches Patent Nr. 508 856 vom 14. November 1893), erwähnt, in
welcher der Stossbohrer mittels einer starken Springfeder, die angespannt wird, die
Stosskraft erhält.
Der Gesteinsdrehbohrer von Milan C. Bullock und Samuel W. Douglas in Chicago, Ill. (Amerikanisches
Patent Nr. 511119 vom 19. December 1893), ist für Spülung eingerichtet und nimmt in
seinem Bohrrohr ein Kernrohr für Kerngewinnung auf. Da ausserdem beide Röhren im
Sinne vom Bohrgestänge zu verlängern sind, so geht der Apparat eigentlich in ein
Tiefbohrgeräth über.
Ein Gesteinsstossbohrapparat für Pressluft- oder Dampfbetrieb von Arthur E. Buzzo und Harry H.
Thompson in Ishpeming, Mich. (Amerikanisches Patent Nr. 512154 vom 2.
Januar 1894), zeigt nur in Details Neuerungen.
Bei dem Kohlenbohrer für Handbetrieb von Martin Hardsocg
in Ottumwa, Iowa (Amerikanisches Patent Nr. 513320 vom 23. Januar 1894), Fig. 7, zeigt das Gewinde des Drehbohrers a die tiefe schraubenförmige Nuth b, durch welche der Bohrer Drehung und Vorschub
erhält.
Neuerdings sind auf dem Markt zwei patentirte Handbohrmaschinen erschienen, die unter
constantem, beliebig festzusetzendem Drucke gegen das Gestein arbeiten und dabei,
entsprechend der Härte des letzteren, einen selbsthätigen Bohrer Vorschub ohne
Kraftverlust gewährleisten sollen.
Die erste dieser Maschinen (Fig. 8), die für weichere
Gesteine, wie Thonschiefer, milde Sandsteine, Steinsalz, Gyps, Dachschiefer u.s.w.,
bestimmt ist, wiegt nur etwa 9 k, wozu noch das Gewicht des teleskopartigen
Bohrgestelles mit etwa 35 k tritt. Der Schlangenbohrer a von etwa 2 m Länge ist mittels des Schuhes b mit der runden Bohrstange c verbunden, die
vorn und hinten je ein kurzes Schraubengewinde hat. Der glatte Theil der Bohrstange
führt durch die Schraubenspindel d hindurch, die in der
Mutter e geführt wird und mit der Spiralfeder f und der Zahnkuppelung gh
gekuppelt ist. Die Mutter e sitzt lösbar, jedoch gegen
jede Drehung gesichert, auf dem glatt durchbohrten Gestellstück i, mittels dessen Zapfen k
der Apparat mit dem Bohrgestell verbunden wird. Erhält nun die Bohrstange c durch den Drehschwengel l Umdrehung, so dreht sich in Folge der Kuppelung auch die, die Maschine
vorschiebende Bohrspindel d so lange, bis der
Widerstand des Gesteins der Spannkraft der Feder f
gleichkommt. Sodann löst sich für einen Augenblick die Kuppelung, und der Bohrer
dreht sich, von der Feder gegen das Gestein gepresst, allein, bis beim Tieferwerden
des Loches die Kuppelung wieder eingreift. Die Feder f
kann nun durch die Schraube m beliebig angespannt und
so der Druck des Bohrers gegen das Gestein nach der Art desselben und der Kraft des
Arbeiters eingestellt werden.
Textabbildung Bd. 293, S. 103Fig. 7.Kohlenbohrer von Hardsoeg. Die zweite derartige Maschine, die für härtere Gesteine, wie Gneis, feste
Kalk- und Sandsteine, allerlei Erze u.s.w., bestimmt ist, weicht im Wesentlichen nur
durch eine festere Bauart von der ersteren ab, wodurch sie das Gewicht von 15 k mit
einem Gestellgewicht von ausserdem 45 k erreicht. Im Bedarfs falle wird diese
Maschine statt durch den einfachen Drehschwengel mittels eines auf der Bohrspindel
aufgeschobenen Vorgeleges betrieben.
Textabbildung Bd. 293, S. 103Fig. 8.Handbohrmaschine für Kohle. Anbetracht der grossen Wichtigkeit, die ein festes und leichtes
Bohrgestell besitzt, hat die Bohrfirma Milan C. Bullock
in Chicago allein drei neue Constructionen angenommen. Die erste, von Samuel W. Douglas in Chicago (Amerikanisches Patent Nr.
511074 vom 13. December 1893), hat zwei feste Vorderbeine und ist nur mittels eines
Kugelgelenkes im dritten Hinterbein stellbar. Die zweite, von Abraham J. Sypher in Chicago (Amerikanisches Patent Nr.
511103 vom 19. December 1893), befestigt den Bohrapparat auf einer Platte und stellt
diese durch drei kurze durchgehende Schraubenbolzen ein. Die dritte Construction,
von Douglas und Sypher
(Amerikanisches Patent Nr. 512 016 vom 2. Januar 1894), zeigt ein sehr fsetes Lager
mit drei stellbaren Beinen.
Eine Verbesserung des Gestelles zum Gesteinsbohren von McCulloch in Wolverhampton, England (D. p. J.
1891 279 198), die auch das amerikanische Patent Nr.
513365 vom 23. Januar 1894 erhalten hat, besteht in der Anbringung von je einem
kleinen Rollrade an jedem der drei Gestellbeine, welche Räder beim Bohren
hochgestellt sind, jedoch zum Transport des Gestelles niedergerückt werden
können.
In Bezug auf Tiefbohrgeräth sind zunächst noch einzelne
Verbesserungen an der pennsylvanischen Seilbohrmaschine zu verzeichnen, die von
verschiedenen Personen herrühren. Die Nachlasschraube ist von Herbert G. Shmith in Claysville, Pa., senkrecht unter
dem Schwengelkopf mittels zweier Frictionsrollen in demselben aufgehängt
(Amerikanisches Patent Nr. 508187 vom 7. November 1893). George Palm in Butler, Pa. (Amerikanisches Patent Nr. 509394 vom 28.
November 1893), hat eine neue Brunnenliderung construirt, die sich an den Fuss der
Verrohrung anschliesst. Die neue Rutschschere von William H.
Philipps in Philadelphia, Pa. (Amerikanisches Patent Nr. 511792 vom 3.
Januar 1894), hat sehr solide Verbindungstheile. Josiah
Barrell in Allegheny, Pa. (Amerikanisches Patent Nr. 511924 vom 3. Januar
1894), fügt zur sichereren Führung der Zugstange des Bohrschwengels zwischen dem
unteren Theil der Zugstange und der Kurbel am Kurbelrade noch ein besonderes
Gelenkstück ein.
Textabbildung Bd. 293, S. 104Fig. 9.Floss von Fairchild. Um eine Brunnenbohrmaschine besonders leicht beweglich zu machen, ordnet
Arthur Cameron in Chicago für Frederik C. Austin ebendaselbst alle
Seilbohrgeräthschaften auf einem leichten Eisenwagen mit drei eisernen Fahrrädern an
(Amerikanisches Patent Nr. 512003 vom 3. Januar 1894).
Erwähnt seien noch ein neuer eiserner Röhrenhandgriff für einen Erdbohrer von Daniel W. Mecham in McAdensville, N. C. (Amerikanisches
Patent Nr. 512384 vom 9. Januar 1894), und ein Erdbohrer, zwischen dessen beiden
entgegengestellten Schaufeln eine Schlammbüchse angebracht ist, von Aloin de Witt in Elliott, Iowa (Amerikanisches Patent
Nr. 512 540 vom 9. Januar 1894).
Das schon früher (D. p. J. 1894 291 290) erwähnte Floss von Adomiram
Fairchild in New York (Amerikanisches Patent Nr. 496729 vom 2. Mai 1893)
hat in Fig. 9 Darstellung gefunden. Der Zweck der
Erfindung ist, ein Floss derart zu construiren und im bewegten Wasser zu
befestigen, dass von demselben aus die Bohrarbeit auf dem Boden des Gewässers für
Sprengzwecke wie auf dem festen Lande gewährleistet ist. Dies wird durch den Aufbau
des Flosses in drei Etagen erreicht. Der unterste Theil a ist aus Holz wannenförmig gezimmert und wasserdicht hergestellt. Der
mittlere Theil b ist als Gittergerüst im Stande, das
Wasser durchzulassen, während der oberste Theil c
wieder mit wasserdichten Wänden versehen ist und auf seinem Verdeck die maschinellen
Einrichtungen trägt. Die Lasten d, meist vier an der
Zahl, sind so schwer von Gewicht, dass das Anziehen der Stahlseile oder Ketten e mittels der Haspeln f
nicht ein Heben derselben, sondern ein Sinken des Flosses bewirkt. Je nach dem
Wasserstande wird das Floss so eingestellt, dass der Boden des Deckes c nur leicht das Wasser berührt, dieses jedenfalls den
mittleren durchbrochenen Theil ungehindert durchfluthen kann. Gegen wagerechte
Wasserströmungen wird das Floss durch hier nicht dargestellte Anker an Ankerketten
festgelegt. Das Bohrgeräth g ist beliebig.
Textabbildung Bd. 293, S. 104Fig. 10.Senkschacht von Peck. Gleichfalls schon (D. p. J. 1894 291 290) erwähnt ist der flössbare Senkschacht von E. F. Peck in Napa, California (Amerikanisches Patent
Nr. 507926 vom 31. October 1893), Fig. 10. Derselbe
soll in Goldregionen in fliessenden oder stehenden Gewässern durch den Flossboden
hindurch bis in den goldführenden Grund versenkt werden. Nach dem Auspumpen des
Eisenschachtes holt man alsdann vom Schachtboden das auszuwaschende Material mit
Kübeln auf. Zu bemerken ist noch, dass unter Umständen solche Senkschächte nicht
senkrecht, sondern schräg eingebracht werden, in welchem Falle sie unten als Schuh
schräge Segmente angefügt erhalten.
In sehr beachtenswerther Weise hat neuerdings das Niedersenken eines Senkschachtes
mit Hilfe einer Luftschleuse stattgefunden, und zwar seitens der Kohlengewerkschaft
von Flenu bei Mons in Belgien, die zur Zeit bei Jemappes ein neues Werk mit zwei
Schächten einrichtet. Die 170 m tief lagernde Kohle ist mit festem Gestein bedeckt;
bis auf die obersten 15 m, die aus grünem Triebsand bestehen. Durch diese Schicht
wurden 10 Ringe zu 1,5 m Höhe, von denen 6 Ringe a bis
f (Fig. 11)
dargestellt sind, zwischen der Balkenführung g
eingebracht. Der Eisenschlot h, der durch den Boden i 2,25 m über der Bohrsohle geschlossen war, trug oben
die Luftschleuse k, einen Eisencylinder aus 8 mm
starkem Blech von 1,5 m Durchmesser und 1,9 m Höhe. Im oberen Theil der Luftschleuse befand sich in
einem luftdichten Kaum die Winde l, die ausserhalb von
der im Ring f angebrachten Bohrbühne m aus betrieben wurde. Der den Arbeitsraum
abschliessende Boden i, der auf der Mittelflansche von
Ring b ruhte, bestand aus einer starken Eisenplatte,
die aus 8 Segmenten mit Deckstreifen und dichtenden Gummiliderungen zusammengesetzt
war, und sowohl durch die wagerechten Streben n wie
durch 16 schräge Spannstangen o von 40 mm Stärke gegen
die Stossflanschen der Ringe c und d abgespreizt war. In dem Arbeitsraum wurden von
Arbeitern Kübel mit Sand gefüllt, der unter dem Schuh der Verrohrung ausgeschnitten
wurde. Die vollen Kübel wurden durch den Schlot h
mittels der Winde l gefördert und von der Luftschleuse
aus durch 2 Rohre p auf die Bohrbühne m entleert. Die Pressluft zur Absperrung des
Triebsandes wurde während Einbaues der ersten 6 Ringe a
bis f durch eine Klappe in der Platte i eingeführt, die bei der Arbeit offen blieb, während
beim Einbau der folgenden 4 Ringe zur Zuführung der Pressluft das Rohr q bei geschlossener Klappe benutzt wurde. Die Thür r führte in die Luftschleuse und die Klappe s von dort in den Schlot. Die Pressluft wurde durch das
Rohr t eingeführt und konnte durch den Lufthahn u ausgelassen werden. Ausserdem befand sich die
Oeffnung v unter der Klappe s im oberen Theil des Schlotes. Zum Befahren der Luftschleuse bis zum
Arbeitsraum und zurück mussten stets die betreffenden Oeffnungen geschlossen bezieh.
geöffnet werden, um den erforderlichen Luftdruck aufrecht zu erhalten.
Textabbildung Bd. 293, S. 105Fig. 11.Senkschacht von Flenu. Bei der grossen Reibung der Ringsäule an den Wänden musste ein Gewicht von
über 210 t durch Einfüllen von Wasser und Aufpacken von Eisenstücken angebracht
werden, in Folge dessen das Senken glatt von statten ging. Nach Beendigung dieses
Senkverfahrens wurde der eine Schacht nach dem System Kind-Chaudron noch auf 140 m Tiefe gebracht.
Eine andere sehr interessante Durchsinkung von wasserführenden Schichten ist
neuerdings in Schweden durch Taucher ausgeführt. Im Steinkohlengebiet der Provinz
Schonen, wo sonst die Schachtarbeit leicht ist, war man bei Bjuf dennoch beim
Schachtbau auf sehr erhebliche Schwierigkeiten in Folge von Auftreten von
Schwimmsand gestossen. Vorausgegangene Versuchsbohrungen hatten keine ungewöhnlichen
Verhältnisse ergeben, so dass man am 16. April 1890 mit dem Schachtabteufen in
gewöhnlicher Weise begonnen hatte. Man gelangte aber bis zum 14. October, der nicht
zu bewältigenden Wasserzuflüsse wegen, die sich bis zu 1 cbm in der Minute
steigerten, nur bis auf etwa 20 m Tiefe. Nunmehr wurde durch Versuchsbohrungen
festgestellt, dass noch fernere 14 m mächtige Schwimmsandschichten bis zu festeren
Sandsteinlagen und die beiden gesuchten Kohlenflötze unter letzteren auf Teufen von
44 und 50 m lagerten.
Textabbildung Bd. 293, S. 105Fig. 12.Senkschacht von Bjuf. Wenn man auch mit Bestimmtheit darauf rechnen konnte, bei etwaiger Annahme
der Poetsch'schen Gefriermethode zum Ziele zu kommen,
so schrak man doch vor den grossen, auf 146698 M. veranschlagten Kosten zurück und
wollte es erst anders versuchen. Obgleich der Gedanke, Taucher zu Abteufungsarbeiten
in wassergefüllten Schächten zu verwenden, an und für sich nicht fern liegt, so ist
er früher nie in so umfassender Weise wie hier in Ausführung gekommen. Im Ganzen
setzt eine Wassersäule von etwa 25 m Höhe durch ihren grossen Druck der
Taucherarbeit ein Ziel, so dass es sich zumeist um gelegentliche Reparaturen von
Schachtwandungen in geringer Wassertiefe handelt, wie z.B. bei den 1893 287 205 erwähnten Arbeiten im Senkschacht II von
West-ende, und bei Tequix-quiac in Mexico, ferner bei anderen Schächten im
Bergrevier Aachen, in den Galmeigruben bei Scharley in Oberschlesien 1875, im
Kohlenfeld der Bouches du Rhone 1880, schliesslich in dem Victoria-Tiefbohrschachte
bei Brüx in Oesterreich 1881. Hier bei Bjuf begann man die Herstellung des in Fig. 12 abgebildeten Senkschachtes am 23. September
1891 mittels Taucherarbeit in einer Schachttiefe von 19,84 m unter Tage und in einer
Wassertiefe von 4,95 m; am 5. November 1892 war bei 35,515 m Tiefe unter Tage und in
einer Wassertiefe von 18,625 m die Arbeit durch Anschluss des Schachtfusses an das
feste Sandsteingebirge beendigt. Es hatte sich zumeist darum gehandelt, durch
Wegräumen von Steinblöcken mittels kleiner Bohrungen, Dynamitsprengungen und
Förderungen den Weg für den Senkmauerschuh frei zu machen. Die Kosten der Taucher
arbeiten stellten sich nur auf 57131 M., nicht voll 39 Proc. der von Poetsch für das Gefrierverfahren veranschlagten
Summe.
Sehr interessante Daten über zahlreiche in Pennsylvanien in den letzten Jahren
ausgeführte artesische Brunnenbohrungen liegen nach einem von Prof. Carter am 21. März 1893 zu Philadelphia gehaltenen
Vortrage vor. Die Formationen daselbst sind sehr wasserreich und geben hartes Wasser
für Trink- und Hausgebrauch, wenn sie aus Kalk und Magnesia haltigem Gestein, sowie
weiches, mehr für technische Zwecke geeignetes Wasser, wenn sie aus Kiesel,
Aluminium, Eisen, Potasche oder Soda haltigen Schichten entspringen. Mitunter
verlieren die Brunnen ihre übermässige Härte von selbst – wie z.B. der Brunnen von
Lansdale –, wenn sie fleissig im Gebrauch sind, so dass das Wasser nicht lange mit
dem betreffenden Gestein in Berührung bleibt. Dass auch flache Brunnen schon sehr
ergiebig sein können, beweist z.B. der 10 m tiefe und 15 cm weite Brunnen auf dem
Washington Square in Philadelphia, der ohne Nachlass stündlich 6000 l Wasser
liefert.
Im Allgemeinen bohren sich alle Gesteinsarten in Pennsylvanien leicht. Nur Quarz von
der Härte 7 greift den Stahlmeissel von gleicher Härte so an, dass ein sehr häufiges
Schärfen nöthig wird. Sonst pflegt die Gebirgsbeschaffenheit bei den Contracten mit
den Bohrunternehmern keine Rolle zu spielen. Meist werden die Verträge derart
abgeschlossen, dass für den abzubohrenden Fuss ein bestimmter Preis in Dollars
ausgemacht wird, der nur nach Fertigstellung des ergiebigen und brauchbaren
Wasserbrunnens zur Auszahlung kommt. Es stellt sich etwa die Bohrarbeit auf die
ersten 60 m Bohrtiefe auf 30 M. für 1 m, für weitere Tiefen bis 150 m auf 45 M. und
für grössere Tiefen auf 50 M. Nicht zu tiefe Brunnen sind wohl mit voller Verrohrung
und Ausrüstung mit 60 M. für das laufende Meter erhältlich. Mitunter findet eine
sorgfältige Verrohrung in doppelten Touren mit Cementfüllung zwischen den beiden
Rohrzügen statt.
Mustergültig sind die von O. Smreker in Mannheim
ausgeführten Wasserwerke zur Versorgung von Städten. Es liegen über drei derselben,
und zwar von Mannheim, Belgrad und Laibach, Beschreibungen in Sonderabdrücken aus
verschiedenen Zeitschriften vor.O. Smreker, Das Wasserwerk der Stadt Mannheim,
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Bd. 35 S. 599; Das Wasserwerk der Stadt Belgrad, dieselbe
Zeitschrift Bd. 37 S. 577; Das Wasserwerk der Stadt
Laibach, Zeitschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und
Architektenvereins, 1893 Nr. 3.
In allen Fällen handelte es sich zunächst um Erbohrung eines genügenden
Grundwasserstromes, der mit dem meist verdorbenen Fluss- und Tageswasser in
keinerlei Verbindung stand und ergiebig genug war, um mindestens 100 l Wasser
täglich für den Kopf der Bevölkerung zu liefern.
Ein solcher wurde bei allen drei Städten in der massigen Tiefe von etwa 10 m
angetroffen, und zwar bei Mannheim 7 km, bei Belgrad 10 km, bei Laibach 5 km von dem
Hochreservoir entfernt. Bemerkenswerth ist, dass sich bei Belgrad die Wasserquelle
gerade unter dem Sumpfe Makisch an der Save befindet.
Das Wasser wird aus mehreren etwa 100 m von einander entfernten Brunnen, die theils
Schachtbrunnen, jedoch meistens Bohrbrunnen sind, in einem Sammelbrunnen vereinigt.
Mannheim besitzt 7 Mauerbrunnen (Fig. 13) von 3 m Weite
und 13 nur 80 cm weite Rohrbrunnen (Fig. 14), Belgrad 5,
Laibach 4 Rohrbrunnen von 80 cm lichter Weite. Sämmtliche Brunnen erhalten auf dem
Boden den Filterkorb System Smreker (D. R. P. Nr.
33824), Fig. 15.
Derselbe besteht aus dem äusseren Schutzkorb a und dem
inneren eigentlichen Filterkorb b. Der cylindrische
Schutzkorb ist unten und oben vollwandig, im mittleren Theil dagegen derart
durchbrochen, dass der Eintritt grösserer Geschiebestücke ausgeschlossen ist. Der
Filterkorb hat einen vollen Boden und ist in seiner durchlochten Seitenwandung mit
einem kupfernen Tressengewebe überzogen, so dass kein Sand eintreten kann. Die
Röhren c, die durch den Boden des Filterkorbes reichen,
dienen dazu, das etwa im vollen unteren Theil des Schutzkorbes a abgelagerte Material aufzupumpen.
Textabbildung Bd. 293, S. 106Mannheimer Brunnen. Die Zuleitung des Wassers von der Pumpstation nach dem Hochreservoir
erfolgt in Röhren, deren Durchmesser nach der Smreker'schen Gleichung so bestimmt wird, dass die Summe der Anlage- und
kapitalisirten Betriebskosten ein Minimum beträgt. In Mannheim, in dessen nächster
Nähe keine natürliche Höhe vorhanden ist, befindet sich das Hochreservoir in einem
erbauten Wasserthurm, zu dem es von der Pumpstation aus etwa 52 m aufgepumpt werden
muss. Die manometrischen Förderhöhen für das Wasser von den Pumpstationen von
Belgrad und Laibach zu deren auf Anhöhen gelegenen Hochreservoirs betragen etwa 100
m bezieh. 78 m. Die Gesammtkosten der Wasserwerke, einschliesslich der Zuleitung zu
den Wohnräumen, haben sich in Mannheim auf 2⅓, in Belgrad auf 2 und in Laibach auf 1
Million Mark belaufen. In Mannheim soll das Wasser dem Wasserwerk bereits knapp
werden.