Titel: | Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten. |
Fundstelle: | Band 293, Jahrgang 1894, S. 180 |
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Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und
Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten.
Mit Abbildungen.
Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung
künstlicher Steinblöcke bei Hafenbauten.
Künstliche Steinblöcke aus Cementbruchsteinen im Gewichte bis zu 125 t müssen am
Herstellungsort verladen, nach dem Ort ihrer Bestimmung befördert, und dort zu einer
Grund- oder Dammauer verlegt werden.
Je nach den obwaltenden örtlichen Verhältnissen wird die Verlegung der Steinblöcke
von der Seeseite oder vom Landufer aus erfolgen, und während die Beförderung zum
Einschiffungsplatz oder zum eigentlichen Verlegekrahn in beiden Fällen die gleiche
ist, wird die Verlegungsart mittels seitlichem Abwurf vom Wagen aus eine geeignete
Bauart desselben voraussetzen.
Da nun die künstlich gegossenen Steinblöcke am Herstellungsplatz in einer
geradlinigen Feldereintheilung angeordnet sind, in deren parallelen Gassen Geleise
für die Laufkrahne liegen, diese aber auf eine Schiebebühne auflaufen, so sind diese
letzteren naturgemäss als Träger für die eigentlichen Steinwagen ausgebildet, durch
welche die Weiterbeförderung der Steinblöcke erfolgt.
Hiernach können diese Hilfsmaschinen gegliedert werden in Lauf- oder Steinhebekrahne,
Schiebebühnen, Steintransportwagen, Verlade- und Verlegekrahne, Steinschüttwagen und
Steinversenkprahme. Obwohl die Verlegkrahne auch fahrbar sind, so ist es ihrer
bedeutenden Grösse wegen doch vortheilhafter, dieselben zum Heranholen der
Steinblöcke nicht zu benutzen und die Steinblöcke an dieselben anzufahren.
Laufkrahn und Schiebebühne für die Hafenbauten in
Réunion.
Diese von der Compagnie de Fives-Lilles gebauten
Maschinen haben nach Revue générale de Mécanique
appliquée 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 11 die aus Fig. 1 bis 3 ersichtlichen
Einrichtungen.
Steinblöcke A von 2,5 zu 5,0 m Grundriss und 3,7 m Höhe,
46 cbm Inhalt und 125 t Gewicht werden mittels des Laufkrahns B gehoben und in der Hochstellung erhalten durch zwei
Wasserdruckpressen P, deren Kolben 400 mm Durchmesser,
bezieh. 1130 qc wirksame Querschnittsfläche 160 mm Hub besitzen, und die einem
Presswasser von annähernd 55 k/qc Spannung unterliegen, welches von einem
Druckübersetzer geliefert wird, der beim Niederlassen des Steinblockes dadurch
gespeist wird, dass durch Ueberleitung des Presswassers aus dem grossen Hebecylinder
nach dem Druckübersetzcylinder die mechanische Arbeit des niedergehenden Blockes
nutzbar gemacht und ein entsprechendes Gegengewicht gehoben wird, welches in seiner
Hochstellung den Kraftspeicher verstellt.
Das Krahngerüst hat bei 4,7 m Trägerweite eine Höhe von 6 m, ruht auf acht Rädern von
1 m Durchmesser, 4,7 m Spurweite und hat ein Gewicht von 39,7 t. Die 28,5 t schwere
Schiebebühne D hat 3,32 m Radstand, läuft auf vier Schienen von 1,5 m
Spurweite und trägt in 2,250 m Höhe die Geleisstücke für den Laufkrahn B, sowie tiefer liegend und parallel hierzu die Geleise
für die Steinwagen E. An diese Schiebebühne ist ein
Motorwagen C gekuppelt, welcher einen Dampfkessel von
15,7 qm Heizfläche, eine Zwillingsdampfmaschine von 170 mm Cylinderdurchmesser,
bezieh. 210 qc wirksamer Kolbenfläche, 250 mm Kolbenhub hat und die mit 150
minutlichen Umdrehungen arbeitet. Sie bethätigt eine Kapständer winde, mit der
sowohl die Schiebebühne, als auch der Laufkrahn herangeholt werden.
Textabbildung Bd. 293, S. 181
Laufkrahn und Schiebebühne.
Laufkrahn für Steinblöcke für die Hafenbauten in
Boulogne-sur-Mer.
Dieser Steinkrahn ist mit Handbetrieb ausgeführt worden, und befindet sich nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 10 seit mehr als
zehn Jahren in Betrieb. Das Krahngerüst ruht auf sechs Rädern von je 3 m Spurweite
und 2 m Radstand, ist mit Triebwerken zum Heben 35 t schwerer Steinblöcke
eingerichtet und für Blöcke von 4 m Länge, 2 m Breite und 1,75 m Höhe bemessen.
Im Abstande von 2700 m sind zwei selbständige Endrahmen und ein Mittelrahmen durch
Wagenträger zu einem Gerüste von 2,5 m lichter Höhe über Schienen Oberkante
verbunden.
Die an den Wagenhebeln hängenden Tragketten, welche in eingegossenen Rinnen des
Steinkörpers versenkt liegen, können auch bei voller Auflage des Blockes
durchgezogen werden, und während die Wagehebel mittels loser Rollen durch die
Kettennusswelle gehoben werden, ist diese mittels übersetzendem Rädertriebwerke und
eines zwischengeschalteten Schneckentriebwerkes durch Handkurbeln von Arbeitern
bethätigt, die auf den Seitenbrücken ihren Standplatz finden.
Zum Fahren des Steinkrahns werden Pferde angespannt.
Steinblockwagen.
Bei den Hafenbauten von Boulogne-sur-Mer sind dreiachsige Stein wagen in Gebrauch,
welche für 35 t Tragkraft und 1 m Spurweite gebaut sind, drei Achsen von 120 mm
Stärke und Stahlräder von 650 mm Durchmesser besitzen, von denen die Mittelachse
beweglich ist, um scharfe Geleiscurven zu überwinden. Während der Fahrt wird
der Steinblock in 1350 mm Höhe über Schienkante von dem hölzernen Wagenrahmen
getragen, an der Abladestelle jedoch wird ein um starke Gelenkbolzen schwingender,
aus zwei Paar ⌶-Trägern gebildeter Rahmen in Schräglage gebracht.
Auf diesen Trägern sind zwischen Winkeleisen Schlittenmulden festgemacht, in welchen
eingeseifte Schlittenhölzer gleiten, auf denen der Steinblock ruht. Wird nun mittels
Bockwinden dieser Rahmen nach der Seeseite zu geneigt, so tritt bei einer Neigung
von 8 bis 10 zu 100 ein Abgleiten des Steinblockes ein. Zur Verhinderung des
Umkippens wird das Wagengestell etwas nach der Landseite geneigt und der Rahmen
durch Böckchen abgesteift.
Von der Compagnie de Fives-Lille sind für die
Hafenbauten in Reunion die in Fig. 4 und 5
nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 15 abgebildeten Wagen
zum Transport 125 t schwerer Steinblöcke von der Schiebebühne C (Fig. 1 bis 3) nach dem Abwurfplatz
gebaut worden.
Der aus kastenförmigen Blechträgern gebildete Wagenrahmen von 5500 zu 2546 mm Länge
und Breite wird von zwölf Achsen und Rädern von 500 mm Durchmesser getragen.l
Auf vier einseitig abgewölbten Querträgern a ruht der
Steinblock, welcher durch vier Kolben b in der
Wagenrechten abgestützt wird.
Wenn nun die unter diesen Kolben befindliche Sandfüllung abgelassen wird, so wird
damit eine seitliche Neigung des Steinblockes eingeleitet, welcher ein Abgleiten
desselben nachfolgt. Während dieses Vorganges muss die mittlere Schlittenbremse
angezogen bleiben.
F. Weidknecht's Dampfprahm zum Versenken der
Steinblöcke.
Textabbildung Bd. 293, S. 181Steintransportwagen. Zur gleichzeitigen seeseitigen Verschiffung der Steinblöcke und zur
Versenkung derselben am Bestimmungsort ist für die Hafenbauten in Vera-Cruz von F. Weidknecht ein eiserner Prahm von 22,5 m Länge und
6,5 m Breite gebaut worden. Er besitzt 8790 mm vom Bug entfernt einen rechteckigen
Versenkschacht von 4,2 zu 2,2 m lichter Weite, einen Dampfkessel von 40 qm
Heizfläche und 10 at Spannung, und drei liegende Zwillingsdampfmaschinen. Von zwei
derselben werden drei Triebschrauben bethätigt, deren vordere Steuerbordschraube zum
Wenden des Prahms bezieh. zum Manöveriren mit demselben vorgesehen ist. Die beiden
Steuerbordschrauben sind an der Maschine durch Ausrückkuppelungen angeschlossen,
während die dritte Maschine ausschliesslich zum Betrieb der Backbordschraube dient.
Mit beiden Schrauben ist eine Fahrgeschwindigkeit von 8 bis 10 km in der Stunde
erreichbar.
Die Zwillingsmaschine bethätigt ein doppeltes Schneckentriebwerk von 32 Zähnen und
800 mm Schneckenraddurchmesser, an deren parallelen Wellen je zwei Kettennüsse
angefrässt sind, über welche die Tragketten des Steinblockes laufen. Zudem sind
diesen Kettennüssen Führungsscheiben mit Bremsklinken auf parallelen Wellen sitzend
vorgelegt. Durch
gleichzeitiges Nachlassen der Tragketten findet ein stetiges Versenken der Blöcke
statt. Nach erfolgter Auflage werden die Ketten
ausgelöst, wozu das in Fig.
6 und 7
gezeichnete Schloss vorgesehen ist. Das untere Tragkettenende ist in dem Hebelhaken
b eingehängt, welcher im Gehänge ea eingelenkt ist, und der durch den Schliesshaken c in der Schlusslage erhalten wird. Wenn nun vermöge
der Zugkette d dieser Schliesshaken ausgeklinkt wird,
so dreht sich der Hebelhaken, wobei die Tragkette b
sich auslöst.
Textabbildung Bd. 293, S. 182
Kette und Schloss.
H. Wake's Riesenkrahn für Sunderland's Hafenbauten.
Dieser rollende Schwingkrahn, welcher seit 1886 beim Bau des Leuchtthurmdammes im
Hafen von Sunderland, England, im Betrieb ist, dient zum Verlegen von 45 t schweren
Steinblöcken, hat ohne Ballast ein Eigengewicht von 273 t und besteht nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 24 aus einem hölzernen
Fahrgestell mit Spurzapfen und Rollenkreisbahn für die Unterstützung des Auslegers,
gebaut von der Wear Commision, ferner aus dem von der
North Eeastern Marine Engineering Company in
Sunderland gebauten 43 m langen Ausleger und der aus Dampfpumpwerken und
hydraulischen Schwing-, Verleg- und Hebewerken, die von John
Abbot und Co. in Gateshead-on-Tyne geliefert worden sind.
Das aus Tannenstämmen von 457 mm Geviertmaass gebaute Fahrgerüst hat 16,47 m untere
Länge, der aus acht Stämmen zusammengesetzte obere, vordere Stirnbalken 12,27 m,
während der aus sechs Stämmen zusammengefügte hintere Querbalken 10,37 m Länge
besitzt. Sämmtliche Längs- und Querträger sind mit den Säulen und Streben durch
starke Bolzen, Eisenbänder und Eckversteifungen zu einem starren Rahmengestell
verbunden, welches von vierzehn Rädern getragen wird, und während am vorderen
Querbalken eine Bogenschiene von 12,2 m mittlerer Halbmesser für die Stützrollen des
Ausladers angeordnet ist, trägt der hintere Querbalken das Spurpfannenlager
desselben.
Der Auslader selbst besteht aus einem 43,17 m langen Längsträger, einem mittleren
Querträger mit Unterbau für 21 stählerne Stützrollen und einem kastenförmigen
Strebepfeiler von 8,845 m Höhe, von dem aus die Zugbänder ausgehen, während die
seitlichen Windstreben an dem Querträger angeschlossen sind. Der Längsträger besteht
aus zwei Fachwerksträgern von 990 mm Mittelabstand, 610 mm freiem Zwischenraum
zwischen den Gurtkanten, 915 mm Gurthöhe und 381 mm Gurtbreite. Die Enden der Träger
sind mit Vollblechstegen versehen und der Mitteltheil zwischen Querträger und
Spurzapfen entsprechend verstärkt und zur Aufnahme der Wasserdruckrollenzüge
geeignet gemacht.
Auf dem Hintertheil des Längsträgers, welcher vom Spurzapfen gemessen 8845 mm Länge
besitzt, ist ein stehender Dampfkessel für 5,8 k/qc Spannung, eine kleine Dampfwinde zum
Aufholen des Brennmaterials und zwei gekuppelte Dampfpumpen, mit deren Dampfcylinder
von 381 mm Durchmesser bezieh. 1140 qc Querschnitt und 457 mm Hub, vier
Taucherkolben von 70 mm Durchmesser bezieh. 38 qc Fläche und 381 mm Hub
bethätigt werden, mit welchem Presswasser von 72,6 k/qc Spannung ohne Vermittelung von
Accumulatoren nach dem Presscylinder der Kraftwerke geliefert wird.
Zum Lastheben werden zwei kalibrirte Ketten von 38 mm Eisenstärke angewendet, welche
behufs Spannungsausgleich über Spannrollen geführt werden, die am Trägerende
angeordnet sind.
Diese über die Führungsrollen der Laufkatze gelegten Ketten tragen eine einfache
Rollenflasche für den Lasthaken und bilden mit dem Kolbenkreuzkopf einen umgekehrten
Flaschenzug mit vierfacher Lastübersetzung.
Um nun für verschiedene Lastgrössen einen wirthschaftlichen Betrieb zu ermöglichen,
sind am Kreuzkopf des Rollenkraftwerkes drei gleich grosse Kolben von 317,5 mm
Durchmesser bezieh. 790 qc Querschnittfläche und für 4,570 m Hub in paralleler Lage
angeschlossen, die in drei selbsthätige Presswassercylinder tauchen, die auf der
Plattform des Hauptträgers liegen.
Die Kraftsteigerung wird nun dadurch herbeigeführt, dass Presswasser entweder nur in
dem mittleren Cylinder oder nur in den beiden Seitencylindern gleichzeitig
eingeleitet wird.
Zur Rücklage des Rollenkreuzkopfes dienen drei kleine Presswasserkolben von 127 mm
Durchmesser bezieh. 126 qc Querschnitt und 2285 mm Hub bei zweifacher Uebersetzung,
welche auf den Hauptcylindern rittlings liegen.
Mit dem vollen Kolbenhub von 4570 mm kann nun ein Lasthub von 4,57 . 4 : 2 = 9,14 m
bei 25,4 mm secundlicher Lastgeschwindigkeit und 50 t Bruttolast ermöglicht
werden.
Ebenso findet die Verschiebung der Laufkatze bis 18,3 m Wegstrecke durch je einen
eincylindrigen, sechsfachen Flaschenzug für jede Bewegungsrichtung statt, welche bei
317,5 mm Kolbendurchmesser bezieh. 790 qc Querschnitt 3048 mm grössten Hub erhalten
können. Jeder einzelne dieser Flaschenzüge ist an einer inneren Seitenflanke des
Hauptträgers angebracht.
Endlich wird die Schwingung des Auslegers durch zwei Flaschenzüge mit doppelter
Lastübersetzung erhalten, deren Kolben 228,6 mm Durchmesser bezieh. 410 qc
Querschnitt bei 3048 mm Hub besitzen, so dass im Mittelkreis der Schwingungsbahn von
12,2 m Halbmesser eine einseitige Schwingung von 3,048,2 = 6096 mm Bogenlänge
erreichbar wird.
Riesenkrahn für die Dammbauten im Hafen von Leixoès in
Portugal.
Von der Compagnie de Fives-Lilles ist für die
Bauunternehmung Duparchy et Bartissol im Jahre 1886 der
in Fig. 8 bis 10 nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 3 * S. 22 abgebildete
Riesendrehkrahn zum Verlegen 50 t schwerer Steinblöcke gebaut und in Betrieb gesetzt
worden.
Derselbe besteht aus einem 120 t schweren eisernen Fahrgestell, welcher auf einem
Doppelgeleis von 8 m mittlerem Abstand läuft und mittels vier Gruppen zu je acht
gusseisernen Scheibenrädern mit Stahlreifen von 850 m Durchmesser und 135 mm Breite,
sowie doppelten Federwerken getragen wird.
Auf vier 1400 mm hohe Kopfbalken dieses Fahrgestells ist eine volle doppelgeleisige
Kreisbahn von 9200 mm mittleren Durchmesser und 700 mm Spurweite angeordnet, die Flachschienen,
Trapezquerschnitt von 160 mm Breite und 50 mm Mittelhöhe hat.
Ausserdem ist zwischen zwei mittleren Querträgern des Fahrgestelles ein Halslager für
den Drehzapfen des Krahnauslegers eingebaut.
Dieser 68,8 m lange und im Mitteltheil 5,5 m hohe Ausleger wird von vier Gruppen zu
je vier Rädern von 8 mm Durchmesser und 180 mm Kranzbreite getragen, welche aber
wegen der erforderlichen Gewichtsausgleichung Balancieraufhängung erhalten, während
der Mittelzapfen des Auslegers dessen Lage sichert.
Textabbildung Bd. 293, S. 183Fig. 8.Belastungsvertheilung. Von der Gesammtlänge dieses Auslegers entfallen 40 m auf das an der Stirn
800 mm hohe Vordertheil und 22,75 m auf das an der Stirnwand 3,1 m hohe
Hintertheil.
Dieser Ausleger besteht aus zwei Fachwerkträgern von 2 m Mittel abstand, welche ein
30 m langes Geleise für die Laufkatze tragen.
Mit Bezug auf die Fig. 8 stellen sich die
Eigengewichte dieses Auslegers von links nach rechts gelesen und dementsprechend die
statischen Momente in Meter und Tonnen wie folgt:
Gegengewicht aus Bruchsteinen
78 t
Eigengewicht des Auslegerhintertheils
46 t
Zwei Dampfkessel
12 t
Windwerke
60 t
Eigengewicht des Auslegermittelstückes
57 t
Gewicht der Laufkatze mit Haken
10 t
Ausleger-Vordertheil (58 + 8 + 5 + 6) =
77 t
––––––––––––––
zusammen
340 t
Mit Bezug auf die vordere Kippkante A (Fig. 8) sind die statischen Momente in Tonnen und
Meter folgende:
78 . 23,5 = 1853
46 . 17,0 = 782
12 . 13,5 = 166
60 . 8,0 = 480
57 . 4,0 = 238
–––––
Statisches Moment für das Trägerhintertheil
= 3509
ferner:
10 . 4,0 = 40*
58 . 11,6 = 673
8 . 28,0 = 224
5 . 33,5 = 168
6 . 40,0 = 240
Statisches Moment für das Trägervordertheil
= 1345
–––––––
Rückwärts drehendes resul- tirendes statisches Moment für
den unbelasteten Träger
= 2164t und m
* Statisches Moment der leeren Laufkatze mit Gehänge in 4 m Abstand von A.
Der zugehörige Hebelarm ist
\rho=\frac{2164}{340}=6,36\,m
links von der Kippkante A.
Da nun der mittlere Durchmesser der Kreisauflage 8 m beträgt, so wird der
Unterstützungsdruck an der rückwärtigen Kippstelle
340\,.\,\frac{6,36}{8}=270\,t,
also 100 t mehr als bei gleichmässiger Gewichtsvertheilung
betragen.
Nach erfolgter Belastung mit (10 + 50) = 60 t und entsprechender Verlegung der
Laufkatze um 21 m, also auf dem Hebelarm 4 + 21 = 25 m wird das resultirende
statische Moment dieser Belastungsgrösse, abzüglich des früheren statischen Momentes
der leeren Laufkatze
(60 . 25 – 10 . 4) = 1460 sein.
Wird dieses rechtsdrehende statische Moment von dem linksdrehenden Moment des
Trägerhintertheiles in Abzug gebracht, so bleibt ein links- oder rückwärtsdrehendes
Moment von
2164 – 1460 = 704 übrig.
Da der Hebelarm dieses Momentes bei belasteten Trägern
\varkappa=\frac{704}{340+50}=1,8\,m
ist, so folgt ein Unterstützungsdruck auf der vorderen
Kippkante von
390\,\frac{(8-1,8)}{8}=390\,\frac{6,2}{8}=302\,t.
Während also beim unbelasteten Krahnträger die hintere Kippstelle 100 t Uebergewicht
aufzunehmen hatte, wird bei belastetem Träger die vordere Kippkante A mit 107 t Uebergewicht über die gleichförmige
Lastvertheilung belastet sein, so dass bei annähernd gleicher Stabilitätsbedingung
die Grösse des Gegengewichtes mit 78 t als richtig gewählt anzusehen ist.
Für den Krahnbetrieb dienen zwei Dampfkessel von je 26 qm Heizfläche und 6 at
Spannung, von denen für gewöhnlichen Betrieb einer schon zureicht. Zum Anholen der
Steinwagen ist am linken Wagenträger eine Kapständerwinde mit selbständigem
Dampfbetrieb vorhanden, während der Fahrbetrieb des ganzen Krahns, der Drehbetrieb
des Auslegers, die Verlegung der Laufkatze, sowie endlich der Senk- und Hebetrieb
nur mit einer am Windwerk (Fig. 9 und 10) vorhandenen Zwillingsmaschine von 280 mm Cylinderdurchmesser, bezieh.
615 qc Kolbenfläche und 500 mm Kolbenhub erfolgt, welche mit 50 minutlichen
Umdrehungen arbeitet, die aber bei Leergangbetrieb ohne weiteres auf 80 gesteigert
werden können.
An der Kurbelwelle a der Dampfmaschine sind die
Kegelradwendetriebwerke b und c, sowie zwei Stirnradpaare und zwar d mit
der Uebersetzung (1 : 1) und das Stirnradpaar e mit der
Uebersetzung (2,4 : 1) vorhanden. Durch diese Stirnräder wird mittels der
Zwischenkuppelung f die zweite parallele Welle g mit zwei Geschwindigkeiten bethätigt oder bei
fortlaufender Welle a der Stillstand derselben
herbeigeführt. Auf dieser Welle g ist nun das Kegelrad
Wendetriebwerk h für den Schneckenradbetrieb ik, mit welcher durch die Kettentrommel l die Last gehoben oder gesenkt wird, während das
zweite Wendetriebwerk m zum Betrieb der Längs welle n dient, von welcher eine Querwelle mit Kettenrädern
abzweigt, mit welchen die Bewegung der Laufkatze besorgt wird.
Vom mittleren Winkelrad des Wendetriebwerkes b zweigt
eine stehende Welle nach abwärts ab, die ein in den feststehenden Zahnkranz des
Fahrgestelles eingreifendes Getriebe trägt, mit welchem eine Drehung des
Krahnträgers im vollen Kreise zu ermöglichen ist. Dagegen zweigt vom Mittelrad des
Wendetriebwerkes eine Winkelwelle in der Weise ab, dass dieselbe, durch den
mittleren Zapfen des Krahngerüstes geführt, in ihren weiteren symmetrischen
Abzweigungen mittels Gliederketten die inneren Räder des Fahrgerüstes treibt,
wodurch der Transport des ganzen Krahns durchgeführt wird.
Textabbildung Bd. 293, S. 184Hebekrahn der Comp. de Fives-Lille. Für die langsame Gangart stellen sich die Geschwindigkeiten dieser
Bewegungen wie folgt:
Last heben
8,3
mm/sec.
Laufkatze bewegen
150
„
Krahn schwingen
100
„
Krahngestell fahren
100
„
Hiernach kann bequem die Zeitdauer zum Heben (0,2 m) des Steinbockes, Fortschaffen
(21 m) desselben, Lastsenken (8 m Tiefe in schneller Gangart), Heben des Lasthakens
bei gleichzeitigem Zurückführen der Laufkatze (21 m) berechnet werden wie folgt:
200 : 83 =
24
Secunden
21000 : 150 =
140
„
8000 : 20 =
400
„
21000 : 150 =
140
„
–––––––––––––
704
Secunden
oder annähernd 11,7 Zeitminuten, so dass, die Zwischenpausen
eingerechnet, für einen Arbeitsvorgang also zum Versenken eines 50 t-Steinblockes
eine Viertelstunde Zeit gerechnet werden kann.
Eisenbahnwagen mit Bruchsteinen und Schotterladung werden bis auf 40 m Ausladung,
also mit 36 m Laufkatzen. Verschiebung, vorgestellt und mittels Oeffnen der
Klappenböden entleert.