Titel: | Apparat zum Vorschub des Werkstückes an automatischen Drehbänken. |
Autor: | W. |
Fundstelle: | Band 293, Jahrgang 1894, S. 206 |
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Apparat zum Vorschub des Werkstückes an
automatischen Drehbänken.
Mit Abbildungen.
Apparat zum Vorschub des Werkstückes an automatischen
Drehbänken.
In Nachstehendem sei ein Apparat beschrieben, der selbsthätig und sehr präcise das
Werkstück (runde oder prismatische Eisen- oder Messingstäbe) nach erfolgtem Abstich
eines fertigen Theiles wieder um eine bestimmte Länge in die Maschine hinein
schiebt. Die Spindel S der Maschine
(Schraubenschneidmaschine o. dgl.) ist, wie bei allen derartigen Werkzeugmaschinen,
durchbohrt und ist so lang, dass sie aus dem hinteren Spindelkastenlager noch um so
viel frei hervor steht, als zur bequemen Aufnahme des Vorschubapparates nöthig ist.
Das Vorschieben des Werkstückes wird nun bewirkt durch Drehung der zwei Walzen W. Die Walzen bestehen aus Gummi und sind auf die
Schneckenrad wellen w befestigt in der Art, dass sie
zwischen Bund und Mutter fest geklemmt werden. Die Schneckenradwellen sind in zwei
schmiedeeiserne Backen B gelagert, welche wiederum mit
je zwei Schrauben an den aus Gusseisen bestehenden Hauptkörper V des Vorschubapparates befestigt werden. Die
Schneckenradwellen erhalten ihre Drehung von den zwei Schneckenspindeln s, welche an dem einen Ende eine kleine Schnecke s1 und am anderen Ende
ein kleines Zahnrad Z tragen. Die beiden
Schneckenspindeln sind direct in den, wie schon oben erwähnt, aus Gusseisen
bestehenden Körper V des Vorschubapparates gelagert. In
die beiden kleineren Zahnräder Z greift ein grösseres
Z2, welches an
einem Ring R mittels zwei Schrauben befestigt ist.
Dieser Ring R dreht sich lose auf der Maschinenspindel
S und wird an einem Stellring St gehalten. Der gusseiserne Körper V ist fest auf der Maschinenspindel aufgefedert.
Textabbildung Bd. 293, S. 207Apparat zum Vorschub des Werkstückes. Der Vorgang während eines Vorschubes ist nun folgender: Während die
Maschine arbeitet, also die Spindel S sich dreht, wird
durch einen geeigneten Mechanismus das aus Holz oder Gummi bestehende Bremsstück H gegen die Umfangsfläche des Ringes R gedrückt. In Folge dessen wird dieser zum Stehen
gebracht und die Räder Z drehen sich. Diese setzen nun
mittels Schnecke und Schneckenrad die Welle w und mit
diesen die Walzen W in Drehung. Da die Gummiwalzen W aber das Werkstück A
zwischen sich geklemmt haben, so schieben sie dasselbe fort und in die Maschine
hinein. Ist das Werkstück um eine bestimmte Länge vorgeschoben, so fällt das
Bremsstück R wieder ab und der Ring R dreht sich nun mit der Maschinenspindel herum;
hiedurch wird der Mechanismus im Vorschubapparat wieder in Ruhe versetzt.
Je nach der Drehrichtung der Maschinenspindel S erhalten
die Schnecken auf den Schneckenspindeln s rechtes oder
linkes Gewinde. Der Apparat wird am Ende von einer Platte P abgeschlossen.
W.