Titel: | Blitzableiter für Telephonleitungen. |
Autor: | H. Engelmann |
Fundstelle: | Band 294, Jahrgang 1894, S. 236 |
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Blitzableiter für Telephonleitungen.Elektr. Zeitschr., 1894, H.
Engelmann.
Mit Abbildungen.
Blitzableiter für Telephonleitungen.
Bei dem in Fig. 1 und
2 dargestellten
Blitzableiter für Telephonleitungen ist auf dem Grundbrett G die ┴-förmige Messingplatte E mittels der
Schrauben b befestigt. Die Platte E dient als Erdschiene und ist in ihrer Längsrichtung
mit scharf geschnittenen Reifelungen r versehen, die an
dem Mittelstück n der Schiene E senkrechtverlaufen. Der Erdschiene gegenüber sind in entsprechender Entfernung von der
Schiene auf den Leisten l, welche auf dem Grundbrett
G ruhen, mittels der Schrauben s winkelförmige Messingstücke m aufgeschraubt, an welche je eine Leitung geführt und durch die
Klemmschraube k festgelegt ist. Die Klemmschrauben k1 dienen zur
Befestigung der Weiterführung der Leitungen. Die Messingwinkel m sind in ihrer Längsrichtung ebenfalls mit scharf
geschnittenen Reifelungen r1 versehen. Es kreuzen sich somit die Reifelungen der Messingwinkel mit
denen der Erdschiene.
Textabbildung Bd. 294, S. 237Blitzableiter für Telephonleitungen. Die obere Seite der Winkel m ist mit einer
Schlittenführung versehen, in welche die Messingstücke m1 eingeschoben werden können. Dieselben
tragen an der dem Mittelstück n der Erdschiene
gegenüberliegenden Seite eine Schneide, so dass die Messingstücke m1 als
Schneidenblitzableiter wirken. Die Messingstücke m1 werden durch die Presschrauben p in ihrer Lage festgeklemmt, nachdem die Schneide der
Messingstücke auf die entsprechende Entfernung von dem Mittelstück n der Erdschiene eingestellt ist. Die Messingstücke m1 können somit
ausgewechselt und die Schneiden nachgeschliffen werden.
Die Schraube i dient zum Anlegen der Erdleitung an die
Erdschiene. Zum Befestigen des Blitzableiters mittels Holzschrauben sind die
Schraubenlöcher d vorgesehen. An den Enden des
Grundbrettes G sind zwei Leisten L angebracht, um die Zuführungsdrähte unter dem
Grundbrett des Blitzableiters hindurchführen zu können.
Bei der in Fig. 3
dargestellten Construction ist der Blitzableiter mit einer Vorrichtung versehen,
welche es gestattet, bei eintretendem Gewitter sämmtliche zu einem oder zu mehreren
Blitzableitern gehörigen Leitungen gleichzeitig durch Umstellen einer Kurbel an Erde
zu legen.
Das Grundbrett G ist in der Mitte unter der Erdschiene
E in der Längsrichtung durchbohrt. Die Bohrung B greift noch theilweise in die Erdschiene. In dieser
Bohrung ist die Schiene e von elliptischem Querschnitt
eingelassen, welche in dem Achslager h drehbar
beweglich ist und mittels der Kurbel K gedreht werden
kann. Durch die an dem Achslager h befestigte Feder f, welche an dem einen Ende frei aufliegt, kann
die Kurbel K und hierdurch die Schiene e in zwei Stellungen festgehalten werden, indem die mit
einer prismatisch zugespitzten Nase versehene Feder f
in einen der beiden Einschnitte der Kurbel K
eingreift.
Das Achslager h ist durch die Schraube t mit der Erdleitung verbunden. An die Schraube i ist die Erdleitung für die Erdschiene E gelegt. In jeden Messingwinkel m ist an dem Ende, welches dem Mittelstück n der Erdschiene gegenüber steht, eine Blattfeder c eingelassen. Diese Federn gehen durch Bohrungen o der Erdplatte in die Bohrung B, wo sie in der Ruhelage die Schiene e nicht
berühren. Wird dagegen die Kurbel K um 90° gedreht, so
legen sich sämmtliche Federn c des Blitzableiters gegen
die Schiene e und verbinden hierdurch die an die
Winkelstücke m gelegten Leitungen mit Erde.
Die Schienen e bezieh. Kurbeln von mehreren
Blitzableitern können in geeigneter Weise mit einander verbunden werden, so dass
durch Umstellung der Kurbel K eine grosse Anzahl der zu
einer Vermittelungsanstalt gehörenden Leitungen bei eintretendem Gewitter an Erde
gelegt werden können. Bei Wiederaufnahme des Betriebes wird die Kurbel K in die Ruhelage zurückgestellt, wodurch die Leitungen
wieder normal geschaltet werden.