Titel: | Neue Sägemaschinen. |
Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 6 |
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Neue Sägemaschinen.
Patentklasse 38. Mit Abbildungen.
Neue Sägemaschinen.
Eine Umwälzung, welche schon seit langen Jahren geplant und vorbereitet, aber bislang
nicht geglückt war, scheint nun thatsächlich sich zu verwirklichen. Es ist dies die
Anwendung der Bandsägemaschine zum Blockschneiden bezieh. der Ersatz des
Sägegatters, dieser bisher als unübertrefflich und unersetzlich gehaltenen
Holzbearbeitungsmaschine; durch die Blockbandsäge. War die Bandsäge zum
Blockschneiden bisher immer nur versuchsweise angewendet worden, ohne viel Anklang
zu finden, so haben doch die Weltausstellung in Chicago und mehrere Neuanlagen
von Sägemühlen in den Vereinigten Staaten und in Kanada bewiesen, dass die
Fabrikanten jetzt ernstlich daran gehen, die Bandsäge als Blocksäge auszubilden.
Im Allgemeinen muss beim Zertheilen von Blöcken in Bretter die Arbeit der Bandsäge in
Vergleich mit der des Gatters gestellt werden. Vom Gatter erwartet man in erster
Linie eine genaue und sparsame Arbeit. Ist in letzterer Beziehung die Bandsäge ohne
weiteres wenigstens als dem Gatter ebenbürtig zu bezeichnen, da beiden Maschinen
gleich starke bezieh. gleich dünne Sägeblätter gegeben werden können, so muss doch
bezüglich der Genauigkeit anerkannt werden, dass die Gattersäge noch nicht ersetzbar
scheint bezieh. noch nicht ersetzt ist. Handelt es sich um genaue Schnitte, so wird
die Bandsäge versagen, weil ihr Blatt nicht so straff angespannt werden kann, wie
das Blatt des Gatters, so dass ein Schwanken des Blattes und ein mehr oder weniger
bemerkbares Verlaufen nicht zu vermeiden ist.
Betrachtet man dagegen die Schnelligkeit der Arbeit, so wird die Bandsäge bei weitem
der Gattersäge sich überlegen zeigen. Es zeigt dies deutlich die Beobachtung, welche
H. Fischer an einer Blockbandsäge der Stearns Manufacturing Co. in Erie, Pa., machte (Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1894 * S.
209). Fischer stellte fest, dass diese Blockbandsäge an
einem Block von etwa 60 cm Dicke und 5 m Länge in 45 Secunden (!) fünf volle
Schnitte ausführte, während welcher Zeit der Block noch um einen rechten Winkel
gewendet wurde (!).
Solcher ungeheuren Leistungsfähigkeit gegenüber müssen natürlich die Gatter die Segel
streichen, selbst wenn man annimmt, dass die genannte Leistung nur mit den
ausserordentlich gewandten Arbeitern der ausführenden Firma möglich ist. Jene Zahlen
entsprechen einer stündlichen Schnittlänge von 2000 m, während ein vorzügliches
Bundgatter mit 15 Sägeblättern stündlich höchstens 250 m Schnittlänge in gleich
dickem Holze liefert.
Unter diesen Umständen geht man wohl nicht fehl, wenn man den Blockbandsägen auch für
unsere Verhältnisse eine erheblichere Bedeutung beizumessen beginnt.
Die Blockbandsägen, wie sie nicht nur in Amerika, sondern auch bei uns jetzt gebaut
werden, sind durchweg mit sehr grossen Rollen ausgestattet. So messen die Rollen von
Stearns 2,5 m bei 2,4 mm Sägeblattstärke. Der
Halbmesser der Rollen ist also ungefähr auf das 500fache der Sägeblattdicke
angenommen.
Die untere, auf der angetriebenen Welle sitzende Rolle ist aus Gusseisen gefertigt,
die obere dagegen aus Schmiedeeisen; letztere ist mit schräg stehenden dünnen Armen
nach Art der Fahrräder ausgerüstet, um recht leicht zu sein. Die hierorts noch oft
angewendete weiche Unterlage auf den Scheiben ist in Amerika verlassen; man lässt
die Bänder unmittelbar auf der eisernen Rolle laufen, auf deren Umfang dann
gewöhnlich ein Schaber angreift, um die Sägespäne abzustreifen.
Die Schnittgeschwindigkeit ist bei Stearns auf rund 43 m
in der Secunde festgesetzt, eine Leistung, welche die bei uns üblichen Ziffern
erheblich übersteigt.
In den waldreichen Bezirken Nordamerikas ist nach wie vor die bei uns meist nur zum
Querschneiden und Abschwarten zu findende Kreissäge als Blockkreissäge sehr beliebt.
Die amerikanischen Holzbearbeitungsmaschinenfabriken suchen in dieser Maschine sich
gegenseitig durch auffallend grosse Kreissägeblätter zu überbieten. So fand Fischer in Chicago Kreissägeblätter von 3,3 m
Durchmesser, eine Blattgrösse, die vernünftiger Weise wohl selbst drüben als
übertrieben bezeichnet werden wird und wohl nur als ein Schaustück anzusehen ist.
Interessant ist, dass amerikanische Blockkreissägen mit einer Führung ausgerüstet
sind, welche jedoch erst dann wirksam wird, wenn das Sägeblatt durch irgend einen
Umstand verzogen, also aus seiner Ebene gebracht wird.
Textabbildung Bd. 296, S. 6
Amerikanischer Blockwagen.
Textabbildung Bd. 296, S. 6
Fig. 3.Atkin's Patentdocke.
Bezüglich der Ausführung der Blockwagen fand Fischer in
Chicago mehrere Anordnungen, welche auch für unsere Zwecke von bedeutungsvollem
Interesse sind (Zeitschrift des Vereins deutscher
Ingenieure, 1894 * S. 211).
Fig. 1 zeigt einen Rahmen
a aus Holz oder Eisen, der auf Rollen läuft, aus
Querstücken b und aus Böcken oder Docken c zusammengesetzt ist, welche auf diesen Querstücken
verschiebbar sind und Vorrichtungen zum Festhalten des Blockes d enthalten.
Nur die Enterprise Mfg. Co., Columbiana, O., weicht mit
einer ihrer Kreisblocksägen von dieser allgemeinen Anordnung ab, indem sie jedes
Querstück b mit Zubehör auf einen kurzen, mit vier
Rollen versehenen Rahmen setzt. Diese kurzen Wagen werden durch einen langen Balken
mit einander verbunden, der mit der Zahnstange zur Bewegung des Blockes versehen
ist.
Bedeutende Verschiedenheiten finden sich bei den Vorrichtungen zum Festhalten des
Blockes und zum Vorschieben der Böcke oder Docken c
(Fig. 1) nach
Rückkehr des Wagens.
Da die Säge immer nach unten arbeitet, so kann sich der Block auf die Querstücke b stützen, bis er etwa zur Hälfte zerlegt ist. Die
hierin liegende Beschränkung ist meistens unwichtig, weil man in der Regel zunächst
eine Seite des Blockes durch Abschneiden einiger Bretter auf grössere Breite ebnet
und dann diese Ebene auf die Querstücke legt. Wie Fig. 2 erkennen lässt,
wird hierdurch die Stützung des Blockes auch dann noch genügend sicher, wenn er ohne
Umspannung bis auf einen kleinen Rest aufgearbeitet werden sollte. Manche
Fabrikanten verwenden zum Festhalten Haken e (Fig. 1), welche um Bolzen
der Böcke c drehbar sind, oder Klemmknechte ef (Fig. 2), bei welchen der
die eingreifende Spitze tragende Arm doppelt ist, um sich den jeweiligen
Verhältnissen besser anschmiegen zu können.
Atkins' Patentdocke (Fig.
3) hält den Block d ebenfalls nur durch
Stützung auf das Querstück b, Anlehnung gegen den
Winkel c und durch einen von oben eingreifenden Haken
i, welcher übrigens bei den meisten vorkommenden
Docken zu finden ist. Er ist glatt und wird dann meistens durch eine seitlich
liegende Druckschraube festgehalten, oder oben mit einer Verzahnung versehen, die in
eine über ihm liegende greift, sobald man den Haken niederdrückt.
Zu Fig. 3 ist noch zu erwähnen, dass die Hülse h, in welcher der Haken i
steckt, an dem unten und oben in rechteckigen Löchern geführten Flacheisen f mittels derselben Druckschraube befestigt wird, die
den Haken i in h festhält.
Am oberen Ende von f ragt seitlich ein Stift hervor,
welcher in die schraubenförmige Nuth des Körpers g
greift, so dass durch Drehen des letzteren das Flacheisen f nach unten geschoben und die Spitze des Hakens i in den Block d getrieben wird. Die Schiene
e, welche das Gestell dieser Vorrichtung bildet,
ist an den Winkel c geschraubt.
Textabbildung Bd. 296, S. 6
Fig. 4.Atkin's Docke.
Textabbildung Bd. 296, S. 6
Fig. 5.Docke der De Loach Mill Mfg. Co.
Bei mehreren Docken findet sich ausser dem von oben angreifenden Haken auch ein von
unten in den Block eindringender. Beide Haken gehören derselben Klemmvorrichtung an
und können mit dieser sich an den Winkeln senkrecht verschieben. So ist es z.B. bei
der durch Fig. 4 dargestellten Atkins'schen Docke. Der obere Haken sitzt in der vorhin
beschriebenen Weise an der Schiene f, der untere an der
Schiene f1; zwischen
den oberen Enden dieser beiden Schienen liegt die mit Hebel versehene Scheibe g, welche zwei spiralförmige Schlitze enthält und auf
Stifte einwirkt, welche an f und f1 sitzen. Durch Hin
abdrücken des Hebels werden die Haken i und i1 einander genähert,
durch Heben von dem Block zurückgezogen.
Verwandt hiermit ist die durch Fig. 5 dargestellte
Docke, welche bei einer von der De Loach Mill Mfg. Co.
in Atalanta, Ga., ausgestellten Blockkreissäge angewandt ist, übrigens auch bei
anderen Ausstellern vorkommt. An dem Winkel c ist eine
Zahnstange e verschiebbar angebracht, welche unten
einen Haken trägt. Der obere Haken ist mit seiner Hülse f an der Zahnstange e verschiebbar und festklemmbar, und zwar
durch Bethätigung des Handhebels g.
Fig. 6 zeigt die Hülse
f im Schnitt; man sieht daraus, dass der Hebel g mit einem Zahn versehen ist, der in eine Lücke der
Zahnstange e greift und zum kräftigen Anziehen der
beiden Haken dient. Hebt man den Handhebel g, so kommt
dieser Zahn ausser Eingriff, so dass die Hülse f
beliebig auf und ab geschoben werden kann.
Textabbildung Bd. 296, S. 7
Docke der De Loach Mill Mfg. Co.
Die beschriebenen Docken bedingen im Allgemeinen, dass der Block hart an die
senkrechte Seite der Winkel gelegt wird. Es kann jedoch zuweilen zweckmässig sein,
den Block von dem einen oder anderen Winkel abgerückt zu halten. Zu dem Ende legt
De Loach nach Fig. 7 an die eine Seite
des Winkels eine Art Parallellineal.
Nach jedem Schnitt soll der Block um die Dicke des nunmehr abzuschneidenden
Holzstückes genau und rasch vorgeschoben werden.
E. Kirchner und Co. legen zu dem Zweck in jedes
Querstück des Wagens eine Schraube, deren Mutter an der betreffenden Docke sitzt,
und drehen sämmtliche Schrauben gemeinschaftlich und gleichmässig durch
Kegelräderpaare und eine in der Längsrichtung des Wagens liegende Welle, oder durch
eine endlose Kette, welche auf an den Schrauben befestigten Kettenrädern liegt.
Textabbildung Bd. 296, S. 7
Fig. 8.Wagen von Kirchner und Co.
Fig. 8 stellt das eine Ende des Kirchner'schen Wagens im Querschnitt dar. a bezeichnet ein Querstück zur Aufnahme der Docke A; es ist mit einem fast gleichen Querstück, welches
das andere Ende des Wagens bildet, durch die Flachschiene b, das Winkeleisen c und das ∪-Eisen d
fest verbunden. So ist ein fester Rahmen gebildet, der mit den in den
Querstücken a angebrachten Rollen auf den Schienen f hin und her gefahren werden kann. Ist dieser Wagen
zur Aufnahme langer Blöcke bestimmt, so befindet sich zwischen den beiden genannten
Endquerstücken noch ein drittes, nach Umständen sind sogar noch zwei Querstücke
zwischen die Endquerstücke gelegt. Diese Zwischenquerstücke sind mit den
Längsstücken b, c und d
nicht fest verbunden, können vielmehr nach Bedarf ihren Ort wechseln.
Auf jedem Querstück befindet sich eine Docke A, gegen
welche für gewöhnlich der Block B gelehnt wird. An der
Docke ist das aus ∪-Eisen gebildete Gestänge gh, und
zwar senkrecht verschiebbar, angebracht. Der obere Theil dieses Gestänges steckt zu
diesem Zweck in einem Loch des oberen umgebogenen Endes der Docke, der untere Theil
h wird an einer am Fuss der Docke sitzenden Platte
geführt, welche mit einer Nuth ⊤-förmigen Querschnittes
versehen ist. In diese Nuth greift eine entsprechend gestaltete Hervorragung des
Gestängetheils h. g und h
sind ferner mittels eines langen Zapfens rechteckigen Querschnittes mit einander
verbunden, welcher mit h vernietet und in zwei an g befestigten Führungen (vgl. Fig. 8) geführt ist. An h sowohl als auch an
g greift je eine Stange (die in Fig. 8 nur durch punktirte Linien angegeben sind) und
verbindet sie mit dem Hebel k. Dieser ist um einen an
der Docke befestigten Bolzen drehbar; er ist mit einer Sperrklinke versehen, welche
sich gegen Zähne eines Bügels X zu legen und dadurch
den Hebel k am Emporschwingen zu hindern vermag. An dem
Gestänge gh sind Stücke y
verschiebbar, in denen die Haken i lose stecken.
Belastete Hebel, welche in y gelagert sind, besitzen
Daumen, mit denen sie gegen die Haken i drücken und
dadurch diese mit dem Gestänge fest verbinden. Vor dem Auflegen des Blockes B bringt man den Hebel k
in seine höchste Lage, so dass der Gestängetheil g so
viel als möglich nach oben, der Theil h ebenso nach
unten geschoben ist. Nachdem dann der Block aufgelegt ist, schiebt man die Haken i – unter Lüftung der Hebel – gegen den Block, und
drückt sodann den Hebel k nieder, so dass die Spitzen
der Haken entsprechend in das Holz eindringen und den Block festhalten. Die
Schrauben, welche zum Vorrücken der Docken dienen, sind hier mit l bezeichnet. An jeder Schraube sitzt ein Kegelrad p, in welches ein an der Welle w sitzendes greift. Diese Welle wird durch das Kegelrad o bewegt, in welches zwei mit den Sperrädern m verbundene Kegelräder o1 greifen. Die Sperräder sind
entgegengesetzt verzahnt, so dass bei der Bewegung des Handhebels n das eine oder andere Sperrad in der ihm gebührenden
Richtung, die Welle w aber immer in derselben Richtung
gedreht wird. Man befestigt nun an den Bügeln s, zwischen denen der Sperrklinkenhebel n schwingt, Anschlagstücke, welche seinen Ausschlag
begrenzen, und zwar so, dass jede Hebelschwingung die Docken um ein bestimmtes Maass
vorrückt.
Sollen die Docken zurückgezogen werden, so hebt man die Klinken der Sperräder m aus und dreht an dem Speichenrad. Dieses sitzt auf
einer Welle, welche im Block D gelagert ist und unten durch das
Kegelräderpaar qr diejenige Welle treibt, auf welcher
eines der beiden Sperräder m festsitzt.
Für diese Thätigkeit, wie für das Vorrücken der Docken ist dem Arbeiter ein Standort
auf dem Wagen angewiesen. Das Winkeleisen c ist nämlich
um etwa 1,45 m von der Mitte des Querstückes a nach
links verlängert und gleichzeitig ist an dem seitlichen, zur Aufnahme der Sperräder
m dienenden Ausbau des Querstückes ein zweites
Winkeleisen befestigt, welches mit jenem zusammen den Bretterfussboden t trägt.
Die Zuschiebungsbewegung des Wagens wird durch die unter das ∪-Eisen d geschraubte Zahnstange e
und das Zahnrad v hervorgebracht.
Die amerikanischen Aussteller versehen die Docken oder Bocke meistens mit nach unten
gerichteten Zahnstangen, in welche auf gemeinsamer Welle sitzende Zahnräder greifen,
wodurch ebenfalls beim Drehen der Welle gemeinsames und gleiches Verschieben der
Docken erzielt wird. Soll die Entfernung der Docken von einander veränderlich sein,
so sitzt nur eines der Räder fest auf der Welle, während das andere oder die übrigen
(sofern mehr als zwei Docken nöthig sind) mit angegossenen, hohlen Zapfen je in dem
betreffenden Querstück gelagert sind. Die Welle ist in ihren Bohrungen verschiebbar
und genuthet, um die Räder in der Drehrichtung mitzunehmen.
Textabbildung Bd. 296, S. 8
Fig. 9.Farquhar Co.'s Wagen.
Zum Drehen der gemeinsamen Welle wird von den letztgenannten Ausstellern ein
Mechanismus verwendet, dessen Wesen unter Bezug auf Fig.
9 erläutert werde, welche eine Ausführung von der A. B. Farquhar Co., Lim., York, Pa., darstellt.
A bezeichnet einen Theil des Wagens, w die an ihm gelagerte Welle. In das auf dieser Welle
laufende Sperrad e greifen neun Klinken d, deren Länge so bemessen ist, dass zwei auf einander
folgende um ein Neuntel der Zahntheilung von einander verschieden sind. Demgemäss
wird der Ausschlag des Hebels sehr genau auf das Sperrad übertragen, ohne dass
letzteres zu kleine Zahntheilung erhält. Klinken g
hindern eigenmächtigen Rücklauf des Sperrades e. Der um
die Welle w bezieh. die Nabe von e
schwingende Handhebel, welcher die Klinken d
trägt, stösst in seinen Endlagen gegen einstellbare Anschläge h, so dass jede Hebelschwingung das Sperrad e um einen bestimmten Bogen dreht und jede Docke sich
der Säge um das durch Einstellen der Anschläge h
festgesetzte Maass nähert. Es genügt also, wenn Bretter gleicher Dicke geschnitten
werden sollen, das einmalige Spiel des Handhebels zur genauen Verrückung des
Blockes.
Um dieses Maass überwachen zu können, ist an den meisten Docken ein Maasstab
angebracht, wie dies in Fig. 5 S. 6 angenommen ist.
Um dieses Maass bequem beobachten zu können, findet man auch eine mit dem Sperrad
verbundene Scheibe, deren Rand eingetheilt ist, im Gebrauch; die Theilung fällt
hierbei viel grösser aus als an der Docke.
Der Handhebel f (Fig. 9)
ist ausser mit den Klinken d noch mit einer
hakenförmigen Klinke c versehen, welche zum raschen
Zurückziehen der Docken dient. Eine Stange b hängt an
einer im oberen Ende des Handhebels f gelagerten
kleinen Kurbel, welche mittels der Stange a gedreht
werden kann und dann die Stange b hebt oder senkt.
Bewegt man Stange b nach unten, so senkt sich auch die
bisher durch einen Stift der Stange b hoch gehaltene
Klinke c; gleichzeitig werden aber durch andere Stifte
der Stange b die Klinken d
und unter Vermittelung des Hebels i die Klinke g ausgehoben, so dass der Rückwärtsdrehung des
Sperrades e nebst Welle w
nichts im Wege steht. Die Klinke c greift nun in eine
Kette, die auf dem Bügel k ruht, durch einige Rollen
gelenkt wird und ein mit dem Sperrad gekuppeltes Kettenrad bethätigt.
Diese Rückbewegung wird somit ungleich rascher stattfinden können, als die
Vorwärtsbewegung. Besonders ist zu beachten, dass der Arbeiter beide Bewegungen
ausführen kann, ohne seine Stellung zu wechseln. Denn durch Drehung der mit
Handgriff versehenen Stange a wird die eine oder die
andere Bewegungsrichtung bestimmt, durch Ziehen an der Stange aber die Kraftwirkung
hervorgebracht, während durch Schieben an der Stange a
nur die Rückbewegung des Hebels f herbeizuführen
ist.
Betrachten wir nunmehr die wesentlichsten patentirten Erfindungen auf dem Gebiete der
Sägen und Sägemaschinen.
Sägen.
Ein Sägedoppelblatt mit ungeschränkten Zähnen ist F. R.
Blei in Stangengrün bei Bogenfeld im Voigtlande unter Nr. 68684 vom 20.
November 1892 patentirt.
Während das Schränken und Stauchen bei einer im Gebrauch befindlichen Säge öfter
erneuert werden muss, ist eine ähnliche Zurichtungsarbeit bei einer Säge mit nach
dem Rücken verjüngtem Blatt nicht nöthig. Das Blatt kann daher einen höheren
Härtegrad erhalten als die Blätter der wiederholt zu schränkenden oder zu
stauchenden Sägen, was seine Gebrauchsfähigkeit und Benutzungsdauer erhöht. Diesem
Vortheil steht aber der Nachtheil gegenüber, dass das Blatt wegen seiner Verjüngung
eine grössere Dicke als sonst an der Zahnkante erhalten muss, um stabil genug zu
sein, und dass daher bei den grösseren Holzsägen die Zähne eine solche Dicke
erhalten, dass der Zahneinschnitt zu breit ausfällt und das Sägen übermässige Kraft
erfordert.
Die nachstehend beschriebene Anordnung enthält den genannten Vortheil,
vermeidet dagegen den erwähnten Nachtheil.
Textabbildung Bd. 296, S. 9
Fig. 10.Doppelsägeblatt.
Es werden zwei Sägeblätter a und a1 (Fig.
10) so hergerichtet, dass aus der Verzahnung jeden Blattes die Hälfte der
Zähne, ein um den anderen Zahn, ausgelassen worden ist, und zwar fehlen die Zähne
des einen Blattes an denjenigen Stellen, wo das andere Zähne hat. Diese Blätter
werden so mit einander, etwa durch Schweissen, fest vereinigt, dass ein Doppelblatt
entsteht, bei welchem die sämmtlichen Zähne beider Blätter eine regelmässige
Verzahnung bilden, indem die Zähne des einen Blattes seitlich zu den grossen
Zahnlücken des anderen und umgekehrt stehen (Fig.
10). Die beiden Blätter können verhältnissmässig dünn sein und müssen sich
nach dem Rücken zu etwas verjüngen. Ihre Zähne stehen abwechselnd rechts- und
linksseitig, und jeder Zahn hat eine solche Dicke, dass nur die gebräuchliche Kraft
zum Sägen nöthig ist. Schränken oder Stauchen ist unnöthig geworden, die Säge kann
also stark gehärtet sein.
Das Sägeblatt von G. Székely in Lutilla,
Ungarn (* D. R. P. Nr. 71753 vom 26. April
1893), Fig. 11.
Textabbildung Bd. 296, S. 9
Fig. 11.Sägeblatt von Székely.
Das Sägeblatt a besitzt am Rücken, also gegenüber den
Schneidezähnen b, Hobelzähne c, deren Zweck ist, die rauhe Schnittfläche sowohl beim Hin- als wie auch
beim Hergang glatt zu hobeln. Diese Hobelzähne c sind
viel grösser als die Schneidezähne a, haben Trapezform
und sind cylindrisch gekrümmt, wie aus dem Querschnitt zu sehen, und zwar jeder
zweite nach der einen Seite und die übrigen nach der anderen Seite. Die nach
gleicher Seite gekrümmten Zähne sind gleich geschliffen, und zwar an beiden schrägen
Seiten, damit sie nach beiden Bewegungsrichtungen hin hobeln. Natürlich sind auch
die Hobelzähne c geschränkt, es ist aber deren
Schränkung s etwas grösser als die Schränkung s1 der Schneidezähne
b. Die Schneiden d
aller Zähne c sind nach der Seite hin geschliffen, nach
welcher sie gekrümmt sind, und hobeln natürlich mit der höchsten bezieh. äussersten
Stelle der Krümmung. Am Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn die Zähne c nur nach einer Seite hin hobelnd gemacht werden oder
irgend eine andere Gestalt erhalten.
Die von J.
St. Wallace in Belfast, England (*
D. R. P. Nr. 70724 vom 13. August 1892), patentirte
Säge betrifft eine Ausbildung der früher hier beschriebenen Säge mit Längsnuthen
(1893 289 * 181). Die Nuthen (Fig. 12) sind bis nach dem Rücken der Säge geführt und endigen hier,
so dass die Sägespäne sich nicht zwischen den Zähnen ansammeln können, sondern
unmittelbar nach dem Rücken der Säge gelangen und dort entfernt werden.
Das Sägeblatt a ist entweder an der einen oder an beiden
Seiten mit Nuthen oder Kanälen b versehen, durch welche
die Sägespäne unmittelbar nach dem Rücken der Säge gelangen. Diese Kanäle können
eine beliebige zweckentsprechende Querschnittsform haben und sich entweder in
gerader oder bogenförmiger Richtung von der Schneide cc
nach dem Rücken dd des Sägeblattes erstrecken. Ihre
Winkellage hinsichtlich der Schneide und des Sägerückens kann je nach dem
betreffenden Gebrauchszwecke in der durch die Praxis bestimmten Weise gewählt
werden.
Nach dem vorderen Theile des Sägeblattes zu werden die Kanäle b zweckmässig etwas tiefer gemacht, so dass die Zähne e scharfe Kanten fg zum
Schneiden der Seiten der Schnittfuge erhalten; nach dem Sägerücken dd zu dagegen werden die Kanäle zweckmässig ein wenig
verbreitert, um den Sägespänen den Durchgang zu erleichtern.
Zwischen den Kanälen bb befinden sich Rippen h von beliebiger Querschnittsform, die an ihrem
vorderen Theile gi gewöhnlich unterschnitten und mit
einer scharfen Kante zum Schneiden des Bodens der Schnittfuge versehen sind.
Textabbildung Bd. 296, S. 9
Fig. 12.Wallace's Säge.
Die Schneidekanten fg und gl eines jeden Zahnes e können entweder
gerade oder bogenförmig gestaltet und in beliebigem Winkel zu einander angeordnet
sein. Zweck, massig sind sie, wie gezeichnet, nach hinten zu geneigt, so dass sie
einen gezogenen Schnitt erzeugen.
Je nachdem die Kanäle sich nur an einer oder an beiden Seiten des Sägeblattes
befinden, wird dieses eine Schnittfuge mit einer glatten und einer verhältnissmässig
rauhen Seite oder eine solche mit zwei glatten Seiten schneiden. Da im ersteren
Falle die zum Schneiden des Bodens der Fuge bestimmte Kante gi gleichzeitig auch die eine Seite der Fuge zu schneiden hat, so muss sie
zu diesem Zwecke weit genug unterschnitten sein.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Zähne e der
verbesserten Säge einander parallel und in einem Winkel zur Vorderkante cc der Säge angeordnet, so dass schmale keilförmige
Vertiefungen gfg zwischen den Spitzen g der Zähne entstehen. Diese Vertiefungen ermöglichen
den Zähnen ein festes Eingreifen in das zu schneidende Material, dagegen sind sie
nicht dazu bestimmt, um die sich ansammelnden Sägespäne aufzunehmen.
Für bestimmte Zwecke wird ein Schränken der Sägezähne nicht nöthig sein. Das
Sägeblatt wird nach dem Rücken zu zweckmässig etwas dünner als nach vorn zu gemacht.
Wenn dasselbe aber sehr stark verjüngt zuläuft, so brauchen die seitlichen Kanäle
auch nicht bis ganz an den Sägerücken heranzutreten.
Bei hin und her bewegten Sägen, wie beispielsweise bei den verschiedensten Arten von
Handsägen, Gestellsägen u. dgl., kann man am Sägerücken eine Reihe von Vor- oder
Rücksprüngen anbringen, welche die Wirkung haben, die Sägespäne aus der Schnittfuge
zu entfernen.
Ein nach vorliegender Erfindung ausgeführtes Bandsägeblatt kann man auch in der
Form eines Ringes herstellen und durch Hartlöthen oder auf andere zweckentsprechende
Weise an einer am Umfange mit Einschweifungen versehenen Scheibe so anbringen, dass
das Sägeblatt mit der Scheibe in der gleichen Ebene liegt. Wenn die Zähne des
ringförmigen Sägeblattes abgenutzt sind, so kann man dasselbe von der Scheibe
abnehmen und durch ein neues ersetzen.
Die Zähne der beschriebenen Säge zeichnen sich durch grosse Festigkeit aus und sind
seitlichen Schwingungen nicht unterworfen. Da ferner die Sägespäne sich zwischen
Säge und Schnittfuge nicht ansammeln können, so ist die Säge in geringerem Maasse
der Abnutzung unterworfen und daher dauerhafter. Da die Kanäle b die Sägespäne fortwährend hinter dem Sägeblatte
herausgelangen lassen, so können die in der beschriebenen Weise eingerichteten Sägen
(vielleicht mit Ausnahme der in Gestalt eines Ringes mit einer Scheibe verbundenen)
mit der grössten Arbeitsgeschwindigkeit betrieben und zum Sägen der stärksten
Holzstücke verwendet werden.
Sägegatter.
Die Sägeangel von E. A. Scharwächter in
Kremenholl bei Remscheid (* D. R. P.
Nr. 69335 vom 29. Februar 1892), welche in Fig.
13 dargestellt ist, dient für senkrechte Gatter. Der Stiel ist derart
hergestellt, dass in ein über einander gebogenes Blech zwei Flacheisenstücke
geschoben sind in der Weise, dass zwischen denselben ein Keilloch für die
Befestigung der Angel in der Traverse bleibt. Das Ganze ist durch Niete verbunden.
An dem Stiel ist der Kasten mittels eines Nietes befestigt. Der Kasten besteht aus
über einander gelegten Blechen und ist an den Seiten geschlossen, wie auch das
hintere Kastengestell ein massives Ganzes ist. Es können aber auch Kasten und Stiel
in den dargestellten Formen aus Gusstahl in je einem Stück hergestellt werden, damit
sie allen Stärkeanforderungen genügen. In dem vorderen Kastenblatt ist eine Oeffnung
angebracht, durch welche der in der Zeichnung unter a
dargestellte Beschlag der Säge in den Kasten eingesteckt wird. An beiden Seiten des
oberen ⊤-förmig gehaltenen Stückes befindet sich ein Falz, der in entsprechende
Vertiefungen des Kastens eingreift. Zwischen die unteren beiden Lappen des
Beschlages wird das Sägeblatt eingeschoben und mittels vier senkrechter Niete
angenietet. Die Form dieser Construction der Angel ermöglicht ein Schneiden von
beliebig dünnen Brettern, was bei der alten Construction desselben nicht möglich
war, da das Eintreiben von auf das Sägeblatt gelegten Leisten in die Angel eine weit
grössere Dicke desselben bedingte, und in Folge dessen die einzelnen Angeln der
Gattersägen nicht so nahe an einander geschoben werden konnten, wie es die neue
Construction ermöglicht.
Textabbildung Bd. 296, S. 10
Fig. 13.Sägeangel von Scharwächter.
Bei der in Fig. 14 dargestellten Angel von E.
Garweg in Gerstau bei Remscheid (*
D. R. P. Nr. 74627 vom 19. November 1893) ist
die Einrichtung so getroffen, dass zwischen je zwei Angeln, die für sich je eine
Säge fassen, eine weitere Säge Aufnahme finden kann; dadurch wird der Abstand
zwischen den Sägen, wodurch also die Stärke der Bretter bedingt ist, möglichst
herabgesetzt.
Textabbildung Bd. 296, S. 10
Fig. 14.Angel von Garweg.
Um die Aufnahme von Sägen zwischen die Angeln zu ermöglichen, ist jede Backe b auch mit nach aussen vorspringenden Tragleisten i ausgerüstet, so dass beim Zusammenschieben zweier
Angeln für eine weitere, zwischen die Angeln einzulegende Säge eine Auflage
geschaffen ist. Die Sägen werden, wie bisher, auf den inneren Leisten l gehalten. Durch die beschriebene Anordnung kann es
nicht mehr vorkommen, dass die Angeln bezieh. die Backen derselben durch den Zug der
inneren Sägen sich aus einander biegen, da dem durch den Zug der zwischen den Angeln
liegenden Sägen entgegengewirkt wird. Bei der beschriebenen Einrichtung ist nur die
Hälfte der Angeln gegen früher nöthig, und kann man bei Benutzung einer Sorte der
Angeln zwei Stärken Bretter schneiden, wenn man die zwischen den Angeln gelagerte
Säge herausnimmt und dann die sämmtlichen Angeln wieder zusammenschiebt. Einzeln
lassen sich sonst die Sägen nicht versetzen; sind aber zwei oder drei Satz in Stärke
sortirte Angeln vorhanden, so können durch entsprechende Angel von Zusammenstellung
Bretter in den abweichendsten Stärken bis herunter zu 5 mm Dicke geschnitten werden.
Der Kopf des Angelschaftes kann, weil der Abstand von Angel zu Angel grösser ist als
bisher, im Keilloch bedeutend stärker ausgeführt werden, so dass beim Aufkeilen ein
Auseinandertreiben des Kopfes nicht so leicht vorkommen kann.
Textabbildung Bd. 296, S. 10
Fig. 15.Sägeangel von Fleck Söhne.
Bei der in Fig. 15 dargestellten Sägeangel von C. L. P.
Fleck Söhne in Berlin (* D. R. P. Nr. 78035 vom 4. Februar
1894) ist eine Gelenkverbindung benutzt.
An dem Angelstiel A ist die halbgerollte Kappe K angenietet, welche an dem geschlossenen Ende mit
einer beliebigen Anzahl von Einschnitten (Schlitzen) versehen ist. In diese Einschnitte
greifen die Oesen oo1o2o3 u.s.w. ein, welche
an der am Sägeblatt S angenieteten, ähnlich gerollten
Kappe K1 durch die
ebenfalls beliebige Anzahl von Einschnitten, welche gleich weit von einander
entfernt sind, gebildet werden. Die durch Zusammenstecken der geschlitzten Angel-
und Sägenkappe hergestellte Oeffnung wird zur Verbindung von Kappe und Säge durch
einen Steckbolzen B beliebiger Form geschlossen.
Ein eigenartiger Vorschlag zur Ausübung des Doppelhubes von Gattern geht von F. Murr und W. Didam in
München aus (* D. R. P. Nr. 70539 vom 13. December 1892).
Textabbildung Bd. 296, S. 11
Fig. 16.Vieth's Horizontalgatter.
Die Sägeblätter gewöhnlicher Art werden abwechselnd, das eine mit den Zähnen nach der
einen, das nächste mit den Zähnen nach entgegengesetzter Richtung und so fort, in
einen einfachen Rahmen oder in einen Doppelrahmen in derselben Weise eingespannt
behufs Schnittkraftvertheilung auf den Doppelhub.
Es seien z.B. 20 Blätter in erwähnter Weise, also 10 Blätter mit den Zähnen nach
entgegengesetzter Richtung abwechselnd eingespannt, so wird dadurch die gesammte
Schnittkraft auf den Doppelhub vertheilt.
Um die Arbeitsweise eines einzelnen der eingespannten Sägeblätter zu
veranschaulichen, denke man sich ein gewöhnliches Vollgatter mit beständiger
Schaltung. Die Zähne sind in einer gegen die Schnittrichtung geneigten Linie
angeordnet, in Folge dessen beim schneidenden Hergang des Blattes der Stamm einen zu
seiner Längsachse entsprechend geneigten Schnitt erhält. Bei dem nun folgenden nicht
schneidenden Rückgange des Blattes weicht dasselbe in der Schnittfuge der
vorerwähnten Neigung entsprechend zurück, wodurch erreicht wird, dass ein
beständiges Vorschieben des Stammes zulässig ist, und wie das auch bei den
gewöhnlichen Gattern mit beständiger Schaltung stattfindet, d.h. das Blatt
schneidet, beginnend mit seinem letzten bis zum ersten Zahn, in der Schnittfuge bis
zu Ende des Hubes.
Durch die Erfindung von R. P. Vieth in Dahme in der
Mark (* D. R. P. Nr. 70711 vom 3. März
1893) soll der leere Rücklauf des Blockes
bei Horizontalgattern vermieden werden. Fig. 16 zeigt
die vorgeschlagene Anordnung.
Die im Gatterrahmen A drehbar gelagerte
Einspannvorrichtung B für die Säge C trägt auf ihren als Achse a ausgebildeten Enden Zahnräder b, welche mit
solchen c
in Eingriff stehen, die auf der Welle d gelagert
sind. Die am Gatterrahmen A auf dessen Stirnseite
befestigte Zunge e dient mit ihrem vorderen, als Zahn
f ausgebildeten Theil zur Festlegung der Zahnräder
bc und kann mittels des Knopfes oder Handgriffes
g in oder ausser Eingriff mit dem Zahnrad c gebracht werden.
Ist der Vorlauf des Blockwagens beendet, so hat man, um auch den Rücklauf nutzbar zu
machen, nur nöthig, den Zahn f ausser Eingriff mit dem
Zahnrad c zu bringen und dieses mit Hilfe einer
Handkurbel um 180° vor- oder rückwärts zu drehen, je nachdem die Verzahnungen der
Säge gegen die vordere oder hintere Stirnseite des Blockes eingestellt werden
sollen.
Nach stattgehabtem Wenden des Sägeblattes C bringt man
den Zahn f der Zunge e
wieder in Eingriff mit dem Zahnrad c, so dass nunmehr
das Sägeblatt in der beabsichtigten Lage erhalten bleibt.
Das Wenden des Sägeblattes kann mittels verschiedenartiger Einrichtungen indirect
oder direct ermöglicht werden. So könnte z.B. auch die Säge C unter Anordnung von Klauenkuppelungen direct gewendet und wieder
festgelegt werden, jedoch würde in diesem Falle eine Bethätigung der Säge
gleichzeitig von beiden Befestigungsangeln aus stattfinden müssen, während die zur
Vorlage gebrachte Einrichtung ein gleichmässiges Wenden der Säge von einer Stelle
aus ermöglicht.
Nach der Erfindung von H. Steiner in Königshütte,
O.-Schl. (* D. R. P. Nr. 77291 vom 7. November
1893), wird ein zu durchsägender Baumstamm auf vier Wagen, die durch eine
endlose Kette angetrieben werden, durch das Gatter hindurchgeführt, und zwar
dergestalt, dass der Stamm stets auf zweien derselben ruht.
Textabbildung Bd. 296, S. 11
Fig. 17.Steiner's Sägegatter.
Das Gatter ist als Horizontal- und Verticalgatter in demselben Rahmen vereinigt
gedacht. Der Antrieb kann beliebig durch Zahnräder, Kurbeln, Riemenscheiben u.s.w.
erfolgen. Von der Maschine aus wird nur eine Scheibe durch Ketten oder
Riemenscheiben angetrieben und von dieser wird durch Kegelräder u.s.w. die Bewegung
des oder der Gatter und auch des Vorschubs für den Baumstamm derart abgeleitet, dass
der Stamm stets nur beim Schnitt der Sägen vorgeschoben wird.
Der Vorschub des Baumstammes geschieht nun folgendermaassen:
Der Stamm wird zuerst in die Wagen I und II (Fig. 17) derart
eingespannt, dass Wagen I an dem einen äussersten Ende
anfasst und Wagen II um so viel von dem anderen Ende
entfernt den Stamm packt, dass das überstehende Ende, wenn Wagen II dicht vor dem Gatterrahmen A angekommen ist, weit genug durch das Gatter hindurchreicht, um unter Freilassung des
Wagens II den Wagen IV
eingespannt werden zu können. Ist dann der Stamm so weit vorgerückt, dass Wagen I am Wagen II angekommen
ist, so wird er aus I aus- und in III eingespannt, worauf er bis zum Ende durchgesägt
werden kann.
Textabbildung Bd. 296, S. 12
Rzepka's Gatter.
Es ist demnach vortheilhaft, die Innenwagen II und III und auch den Gatterraum A möglichst eng zu bauen, damit das freie Ende des Stammes, das durch das
Gatter hindurch vom Wagen II bis zum Wagen IV reichen muss, möglichst kurz werden kann. Zu diesem
Zweck können die Innenwagen II und III statt, wie gezeichnet, vierräderig auch zweiräderig
gebaut werden.
Der Vorschub der Wagen erfolgt durch eine Kette K ohne
Ende, mit welcher die Wagen leicht lösbar gekuppelt werden können. Die Bewegung der
Kette geschieht unter Vermittelung von Zahnrädern und eines Schaltwerkes von
derselben Scheibe aus, welche das oder die Gatter antreibt, derart, dass der Stamm
nur beim Sägen vorrückt; während beim Leergang der Sägen die Kette mit den Wagen
stillsteht.
Bei der Bedienung der Sägegatter kommt es häufig vor, dass der Arbeiter es versäumt,
die Druckwalzen zeitig zu entlasten, so dass in Folge dessen das zu Ende gesägte
Stück Holz durch diese Druckwalze von der Vorschubwalze heruntergedrückt und zu
rasch auf die Gattersägen gepresst wird. In diesem Falle wird das Holz von den
weiter arbeitenden Sägen mit in die Höhe genommen, wodurch grosse Beschädigungen an
den Gattertheilen vorkommen und Verletzungen der Arbeiter entstehen können. Durch
die selbsthätige Ausrückvorrichtung von P. Rzepka in
Neuberun, Ober-Schl. (* D. R. P. Nr. 77295), welche an jedem Gatter mit einfachem
oder doppeltem Vorschub angebracht werden kann, wird dieser Uebelstand
vermieden.
Die Achsen der Druckwalzen q (Fig. 18 und 19) sind in Zahnstangen
rr gelagert, welche am Gattergestell in Führungen
r8 verschiebbar
sind. In jede Zahnstange greift ein Zahnrad r1 einer Welle r2 ein, die an einem Ende ein Sperrad r3 trägt. In dieses Rad
fasst ein Sperrhaken r6, der in einem lose auf der Welle r2 sitzenden gabelartigen Hebel r4 mittels Bolzen r7 gelagert ist. An dem
freien Ende des Hebels r4 hängt ein Gewicht r5, welches mittels der oben beschriebenen Theile die
Walze q auf den Baumstamm niederdrückt. Der Sperrhaken
v6 ist mit
Handgriff versehen, um die Sperrvorrichtung mit der Hand ausschalten zu können.
An der Welle der einen Druckwalze sind zwei Laschen q1 angebracht. In dem vorderen Ende dieser Laschen
ist eine Welle q2
gelagert, welche eine auf dem Baumstamm ruhende Walze q3 trägt.
Sobald das Holzstück zu Ende gesägt bezieh. unter den Druckwalzen hindurchgegangen
ist, senkt sich die Walze q3 und die Welle q2 drückt den Kniehebel s, der an ihrem
vorstehenden Ende drehbar angebracht ist, herunter. Dadurch wird der in der Führung
s1 liegende Arm des
Hebels s gehoben, so dass derselbe aus der Führung s1 herausgeht, wobei
die Schleife s2
heruntergestreift wird, welche mittels Schnur s3 mit dem Gewichtshebel s4 verbunden ist, der am oberen Theil des
Gatters drehbar gelagert ist. Von dem Gewichtshebel s4 führen Schnüre s5 zu den die Vorschubwalzen i1i2i3 bethätigenden
Klötzen hh1. Somit
werden die Klötze nach Abgleiten der Walze q3 vom Block angehoben, so dass sie in der Nuth des
Rades g nicht mehr klemmen können. Auf diese Weise wird
das Vorschieben des Holzes selbsthätig verhindert, ehe es sich von der unteren Walze
senkt.
(Schluss folgt.)