Titel: | Klemmgesperre von Vorreiter und Dr. Müllendorff in Berlin. |
Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 17 |
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Klemmgesperre von Vorreiter und Dr. Müllendorff
in Berlin.
Mit Abbildungen.
Klemmgesperre von Vorreiter und Müllendorff.
Die Genannten haben ein D. R. P. Nr. 81671 vom 18. November 1894 auf eine in nur
einer Richtung wirkende Klemmkuppelung erhalten, welche wegen ihrer Einfachheit da
zu empfehlen sein wird, wo man sich jetzt mit einem Zahngesperre behilft. Die auf
die Welle W (Fig. 1 und 2) zu übertragende Kraft
greift an dem Zapfen Z des Kuppelstückes K an, welches mit einer rechtsseitig oval erweiterten
Bohrung B lose um Welle W
drehbar ist und sich excentrisch einstellt, wenn die eingeleitete Kraft es im Sinne
der Pfeilrichtung zu drehen sucht. Alsdann klemmt sich aber der Rand des
Kuppelstückes an dem der Scheibe S, welche fest mit der
Welle W verbunden ist, so dass sie die Bewegung des
Kuppelstückes auf letztere überträgt. An einer Drehung der Welle aber nimmt das
Kuppelstück nicht theil, und ebenso wenig findet eine Kraftübertragung auf die Welle
dann statt, wenn die Antriebskraft der Pfeilrichtung entgegen wirkt.
Textabbildung Bd. 297, S. 17
Klemmgesperre.
Weil die Bewegung unabhängig von irgend einer Zahntheilung erfolgt, so gestattet die
Kuppelung die Uebertragung jedes beliebigen Hubes. Dieselbe dürfte daher für
Bogenlampenregulirwerke sowie für Zählapparate irgend welcher Art gute Dienste
leisten. Auch wäre sie im Wettbewerb mit dem Zahngesperre da zu empfehlen, wo der
Versuch einer Rückwärtsdrehung nachtheilig auf den Bewegungsmechanismus wirkt. Die
Verwendbarkeit als Sicherheitskurbel wird der Kuppelung voraussichtlich ein weiteres
Anwendungsgebiet erschliessen. Als besonderer Vorzug sei auch der geräuschlose Gang
der Kuppelung hervorgehoben.
In der Maisitzung des Vereins deutscher Maschineningenieure wurde ein Modell der
Kuppelung vorgeführt, welches genau functionirte und erkennen liess, dass schon eine
geringe Erweiterung des Loches B zur Erzielung der
beschriebenen Wirkung ausreicht. Je geringer diese Erweiterung, um so kleiner ist
auch der todte Gang bei Drehung in der Pfeilrichtung, d.h. der Weg, den das
Kuppelstück K in der Pfeilrichtung zurücklegt, ohne die
Scheibe mitzunehmen.