Titel: | Ueber Fortschritte auf dem Gebiete der Gerberei. |
Autor: | Johannes Pässler |
Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 67 |
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Ueber Fortschritte auf dem Gebiete der
Gerberei.
Von Dr. Johannes
Pässler in Freiberg i. S.
(Fortsetzung des Berichtes S. 40 d.
Bd.)
Ueber Fortschritte auf dem Gebiete der Gerberei.
C. Die Weiche und das Wässern.
Während früher unter den Gerbern allgemein die falsche Ansicht verbreitet war, dass
das Weichwasser um so besser sei, je älter und je mehr es mit Fäulnisstoffen
angefüllt wäre, hat jetzt grösstentheils dieser irrigen Meinung die richtige Platz
gemacht, dass beim Weichen stets für frisches Wasser und für möglichst oftmalige
Entfernung der leicht in Zersetzung übergehenden Producte Sorge zu tragen ist. In
manchen Betrieben ist man schon zu der richtigen Erkenntniss gelangt, dass in der
Weiche durch Zusatz von geringen Mengen antiseptischer Mittel jeder Fäulniss
energisch vorgebeugt werden soll.
D. Schwitze.
Ursprünglich wurden diejenigen Häute, die zu schwerem Sohlleder verarbeitet werden
sollen, durch die kalte Schwitze (sogen. Selbstschwitze) zur Enthaarung (zum Peelen)
vorbereitet. Da nach dieser Methode die Haare nur nach längerer Zeit und dann noch
schwer gingen, so änderte man das Schwitzverfahren mehrfach ab und führte die
trockene Schwitze, die Kaltwasserschwitze und die Dampfschwitze ein, von welchen
sich namentlich die beiden letzteren in der Praxis recht gut bewährt haben; bei der
Dampfschwitze ist jedoch sorgfältig darauf zu achten, dass die Haut selbst nicht zu
stark angegriffen wird.
E. Aescher.
(Enthaarung mit Kalk u.s.w.)
Früher geschah die Vorbereitung zur Enthaarung ausser in der Schwitze für die meisten
Lederarten im Kalkäscher, welcher aus einer Kalkmilch besteht, und der zur
Erreichung stärkerer Effecte zuweilen durch Zusatz von Soda oder Potasche
bezieh. Holzasche verschärft wurde. Um die Wirkung des Aeschers noch zu
beschleunigen, hat man im Laufe der Zeit zum Theil mit Erfolg versucht, demselben
andere Substanzen zuzusetzen, unter welchen vor allen Dingen Schwefelalkalien
(Schwefelnatrium) und solche Producte, die Schwefelalkalien enthalten, ferner
Schwefelarsenverbindungen gehören. Diese Verbindungen werden entweder direct dem
Aescher zugesetzt oder mit einem dicken Kalkbrei verrührt, welches Gemisch (die
sogen. „Schwöde“) auf die Fleisch- oder Haarseite der Häute aufgetragen wird.
Der Zusatz von Schwefelarsen in den Aescher hat sich namentlich bei stark
aufgetrockneten Häuten, welche schwer erweichen wollen, wie bei den Kipsen, bewährt.
Die Wirkung des Schwefelarsens hat SadlonDer Gerber, 1891
S. 284. ausführlich besprochen. Die Enthaarung unter Anwendung
von Schwefelnatrium befördert den Process ausserordentlich, so dass man derartig
behandelte Häute schon nach 12 bis 24 Stunden haaren kann; derselbe muss aber mit
grosser Vorsicht ausgeführt werden, damit die Häute nicht Schaden erleiden. Der Gas-
oder GrünkalkD. p. J. 1839 72
455., welcher wegen seiner enthaarenden Eigenschaften früher
vielfach als Enthaarungsmittel verwendet wurde, ist jetzt aus der Gerberei fast
vollständig verschwunden, weil derselbe in Folge Aenderung des Reinigungsverfahrens
in den Gasfabriken kaum noch zu haben ist.
F. Beize.
Die Beize, welche aus den geäscherten Häuten hauptsächlichst den Kalk entfernen soll,
hat sich weniger durchgreifender Neuerungen zu erfreuen, trotzdem gerade auf diesem
Gebiete viele Vorschläge, z.B. ein Ersatz der unsauberen Kotbäder, gemacht worden
sind. Viele der neueren Verfahren bewährten sich entweder nicht, oder hatten andere
Nachtheile. So wollte TurnbullD. p. J. 1845 97 60. 1846 99
240. den Kalk aus den Häuten durch Maceration mit schwachen
Zuckerlösungen entfernen, welche Methode wegen ihrer Kostspieligkeit aber nie in die
Praxis übergegangen ist. Bauer und GyikettaD. R. P.
Nr. 579. schlagen das Borol, welches durch Zusammenschmelzen von
Borsäure und Natriumbisulfat erhalten wird, als Entkalkungsmittel vor. Es ist jedoch
nicht anzunehmen, dass diese Substanz kalklösend wirkt, worauf auch Eitner hinweist. Möglicher Weise könnte das Borol,
dessen fäulnisswidrige Eigenschaften von den Autoren hervorgehoben werden, eine
dankbarere Rolle als mildes Antisepticum in der Gerberei spielen. Eine grössere
Beachtung verdient entschieden die Kresotinsäure, welche von HauffJ. Hauff, Anleitung zum Entkalken aller Arten von
Häuten und Fellen mittels Kresotinsäure. Stuttgart 1889, Carl
Liebich. sowohl zum Entkalken als auch zum Schwellen empfohlen
wird. Die Hauptvortheile der Kresotinsäure liegen darin, dass dieselbe in Folge
ihrer Schwerlöslichkeit nie in schädlichem Uebermaasse angewandt werden kann, und
dass ihre Wiedergewinnung stets möglich ist. Grundlegende Studien über die Wirkung
der Beize liegen bis jetzt nicht vor.
G. Lederbildung und Gerbeverfahren.
a) Lohgerberei.
Ueber die Vorgänge bei der Lederbildung sind die Ansichten der Theoretiker und
Praktiker noch sehr getheilt; namentlich stehen sich, wie auch schon
erwähnt, die Knapp'sche und die Muntz'sche Theorie über die Lederbildung sehr
schroff gegenüber. Während Knapp sagt, dass Leder
aus mehr oder weniger isolirten Fasern der Bindegewebssubstanz besteht, die
durch Zwischenlagerung der heterogensten Substanzen (pflanzliche Gerbstoffe,
Fette, Salze u. dgl.) verhindert werden, beim Trocknen zusammenzukleben, stellt
Muntz dasselbe als eine chemische Verbindung
hin. Alle neueren Untersuchungen auf diesem Gebiete sprechen für die Richtigkeit
der Knapp'schen Ansicht, welche auch in einer
Arbeit v. Schroeder's und des Berichterstatters „Ueber die Gerbstoffabsorption der
Haut“D. p. J. 1892 284 256 und 288. vertreten wird. Die
Untersuchungsresultate dieser Autoren sprechen dafür, dass man es bei der
Aufnahme des Gerbstoffes, speciell des pflanzlichen Gerbstoffes, mit
physikalischen Processen zu thun hat. Es ergab sich bei diesen Untersuchungen
ferner, dass die Menge des Gerbstoffes, die auf der Haut in Folge von
Flächenanziehung niedergeschlagen wird, wechselnd und von der Concentration der
Gerbstofflösung abhängig ist; die Menge Gerbstoff, welche Haut aufzunehmen
vermag, ist begrenzt und beträgt etwa 100 Proc. der trockenen Haut. Diese
Maximalmenge kann nur in die Haut gebracht werden, wenn man bei der Gerbung
zunächst mit schwächeren Lösungen beginnt und diese erst mit vorschreitender
Gerbung allmählich verstärkt. Diese eben referirte Arbeit wird von KnappD. p. J. 1892 286 93. angegriffen, was zu einer Polemik über
diesen Gegenstand führt.D. p. J. 1893 287 43, 238, 239. 288
143.
Die Frage der Hautzersetzung beim Gerbeprocess in der Lohgerberei ist schon von
Muntz ventilirt und dahin beantwortet worden,
dass dieselben ziemlich bedeutend seien, v.
Schroeder und der BerichterstatterD. p. J. 1893 289 137, 210 und 229. wiederholten
diese Versuche, verwendeten aber im Gegensatz zu Muntz, welcher nur kleine Hautstückchen gerbte und deswegen zu
unzuverlässigen Ergebnissen gelangen musste, ganze Blössen. Diese Autoren
stellten drei Gerbeversuche an, und zwar mit einer geschwitzten Rindsblösse
(Sohlleder), mit einer Rossblösse und mit drei Kalbsblössen, und als Resultat
derselben ergab sich, dass beim eigentlichen Gerbeprocess, in den Farben,
Versenken und Gruben bei regelmässigem Gange der Gerbung grössere Verluste durch
Zersetzung von Hautsubstanz nicht stattfinden. Die Möglichkeit geringer
Zersetzungen lässt sich auf keinen Fall bestreiten; die Untersuchungen sprechen
sogar dafür, dass solche geringe Hautzersetzungen beim eigentlichen Gerbeprocess
regelmässig vor sich gehen, und dass diese Zersetzungen in der Sohlledergerberei
etwas grösser sind als in der Oberledergerberei; diese grösseren Verluste in der
Sohlledergerberei erklären die Verfasser damit, dass durch die wesentlich
langsamere Angerbung der Sohlleder in den Schwellfarben und durch die längere
Dauer des ganzen Gerbeprocesses leichter Hautzersetzungen eintreten können.
Von allen Zweigen der Gerberei hat entschieden die Lohgerberei die grössten und
mannigfachsten Wandlungen im Laufe des gegenwärtigen Jahrhunderts erfahren. Zu
diesen vielseitigen Aenderungen im alten Verfahren, mit welchem bei richtiger
Handhabung unbestritten vorzügliche Qualitäten hergestellt werden, führte immer das
Bestreben, den Gerbeprocess, welcher früher nicht nur Monate, sondern Jahre lang
währte, möglichst abzukürzen. Dieses Bestreben ist in der Neuzeit in das Extrem
übergeschlagen und man spricht jetzt nicht nur von Schnell- und
Rapidgerbeverfahren, sondern sogar von Momentgerbeverfahren, nach welchen man
die schwersten Leder in wenigen Tagen oder gar in einigen Stunden gar machen
will.
Es ist entschieden anzuerkennen, dass man den übermässig langen Gerbeprocess, wie
man ihn früher durchführte, abkürzen will, aber man muss dabei stets im Auge
behalten, dass man mit der Abkürzung der Gerbedauer nicht die Qualität des
Leders verschlechtern darf. Es ist möglich, bei richtiger Beobachtung und
Anwendung der Principien der Lohgerberei die Gerbedauer gegenüber dem
ursprünglichen Verfahren wesentlich herabzusetzen, ohne dass die Qualität eine
merkliche Einbusse erleidet. Werden diese letzten beiden Bedingungen erfüllt, so
ist dies erst als ein Fortschritt zu betrachten; während die Rapidgerbung bei
gleichzeitiger Erzeugung schlechter Waare als ein Missgriff und als eine
Verschwendung der kostbaren Rohmaterialien zu bezeichnen ist.
Bevor wir an eine Aufzählung der wichtigsten bis jetzt vorgeschlagenen Methoden
gehen, wollen wir erst die Mängel, der alten Methode beleuchten, durch deren
Beseitigung nicht nur die Gerbedauer verkürzt, sondern zugleich dieselbe
Qualität erzeugt und vor allem auch an Gerbmaterial gespart werden soll. Der
Hauptgrundsatz der Lohgerberei ist immer der, dass die Häute nach genügender
Vorbereitung zunächst in schwache Gerbebrühen und in demselben Maasse als die
Gerbung vorschreitet in stärkere Brühen gelangen sollen. Gegen diese Grundregel
wird vor allem bei dem alten Verfahren verstossen, bei welchem man die Leder mit
Brühen gleicher Concentration zu lange stehen lässt, z.B. im Satz, in welchem
die Leder zuweilen 6, 8 Monate und noch länger stehen; der kaltlösliche
Gerbstoff ist vom Leder aufgebraucht und das Leder steht ohne jeden wesentlichen
Nutzen so lange im Satz. Ferner ist meistens der Uebergang von den Farben zum
Satz zu unvermittelt; es lässt sich hier durch Einreihung eines Versenkes viel
erreichen, welches gewissermaassen ein Mittelding zwischen Farbe und Satz (mehr
Lohe als die Farbe und weniger Lohe als der Satz auf ein gleiches Quantum Brühe)
ist. Ausserdem sollen die Sätze nicht mit Wasser oder schwacher Sauerbrühe
abgetränkt werden, sondern mit gerbstoffhaltigen Brühen, die durch rationelle
Extraction von Satzlohen, frischen Lohen oder durch Auflösen von käuflichen
Gerbstoffextracten erhalten werden. Will man in der Herabsetzung der Gerbedauer
noch weiter gehen und die allmähliche stetige Steigerung des Gerbstoffgehaltes
in den Brühen noch besser durchführen, so muss man das Versetzen ganz in Wegfall
bringen und das Leder lediglich in Farben oder in Farben und Versenken
ausgerben. Es ist dies ein Verfahren, welches sich jedoch nicht zur Herstellung
guter Qualitäten Sohlleders, sondern mehr für schwächere, weniger starre
Lederarten eignet. Das ursprüngliche Verfahren, nur in Brühen zu gerben, also
die sogen. „Brühengerbung“, rührt von SéguinAnnales de Chimie, Bd. 20 S. 15 bis
77. her, welcher dasselbe zuerst am Ende des vorigen Jahrhunderts
vorschlug; man hat es später, in neuester Zeit besonders in England und
Amerika, wesentlich umgeändert und verbessert.
In den letzten Jahrzehnten begnügte man sich aber nicht mit den bei der
Brühengerbung erhaltenen Resultaten, sondern man wollte den Gerbeprocess noch
weiter beschleunigen durch Anwendung der verschiedensten mechanischen und
chemischen Mittel, unter welchen namentlich die Bewegung und die Elektricität
eine hervorragende Rolle spielen. Was die Bewegung anbelangt, so kann bei
richtiger Anwendung derselben der Gerbeprocess wesentlich abgekürzt werden, weil
dadurch der Austausch der innerhalb und ausserhalb der Haut befindlichen Brühen
bedeutend befördert wird; es kann aber auch bei unrationeller Benutzung dieses
Hilfsmittels sehr viel Schaden angerichtet werden, wie viele Erfahrungen aus der
Praxis beweisen. Man muss sich vor allen Dingen klar werden, wo, wann und wie
Bewegung anzuwenden ist, und hierzu ist zu bemerken, dass bei allen Lederarten,
die eine gewisse Starrheit und Steifigkeit besitzen sollen, also bei allen
starken Sohlledern, Bewegung zur Beförderung des Gerbeprocesses vermieden werden
soll, während bei der Herstellung von schwächeren Ledern, namentlich bei
Oberledern, die Bewegung sehr fördernd wirkt. Die Häute sollen nicht von Anfang
an zu stark bewegt, sondern erst auf gewöhnliche Weise angegerbt und dann bei
allmählicher Brühsteigerung und entsprechender Bewegung weiter und zu Ende
gegerbt werden. Ferner soll die Bewegung derartig sein, dass die Häute nicht an
ihrer Festigkeit Einbusse erleiden; die Bewegung darf demnach keine zu
übermässige sein, sondern nur so, dass für eine stetige, vollständige
Durchmischung der Brühe gesorgt wird. Inwiefern diese Bedingungen bei den
verschiedenen Schnellgerbemethoden erfüllt werden, soll bei der weiter unten
folgenden kritischen Aufzählung dieser Methoden besprochen werden. Welche Rolle
die Elektricität bei dem Gerbeprocesse spielt, ist vorläufig noch nicht
definitiv erwiesen, wahrscheinlich ist dieselbe ohne wesentlichen Nutzen für den
Aufnahmeprocess des Gerbstoffes und stellt nur eine überflüssige Zugabe dar. Auf
welche Art und Weise der elektrische Strom in der Gerberei verwendet wird,
werden wir weiter unten bei der Besprechung der einzelnen Verfahren kennen
lernen. Zur Beschleunigung des Gerbeprocesses sind von manchen Seiten auch
Zusätze verschiedener Chemikalien empfohlen worden, deren Anwendung meist aber
mehr Schaden wie Nutzen bringt.
Wie erwähnt, wurden die ersten grösseren Versuche mit der Gerbung in Brühen von
Séguin unternommen, welcher jedoch nach seiner
Methode zunächst Producte von sehr zweifelhafter Qualität erzielte. In neuerer
Zeit ist das Verfahren der Brühengerbung wesentlich verbessert worden und
dementsprechend sind auch die dadurch hergestellten Leder besser geworden. Vor
allen Dingen ist man vielfach zu einer geeigneten Combination der Brühengerbung
mit der Grubengerbung übergegangen und hat damit die Gerbedauer wesentlich
abgekürzt. Zur Herstellung der für die Brühengerbung erforderlichen Brühen
werden entweder die käuflichen Gerbeextracte direct aufgelöst oder der Gerber
extrahirt sich die Gerbmaterialien selbst.
Zur Extraction der Gerbmaterialien sind die verschiedensten Apparate und Systeme
vorgeschlagen worden, deren vollständige Aufzählung hier zu weit führen
würde.
Theilweise ist die Extraction eine sehr unrationelle und in Folge dessen die
Ausnutzung der Gerbmaterialien eine sehr unvollständige. Die beste Extraction
wird erreicht, wenn die zerkleinerten Gerbmaterialien in einem System von
Gefässen mit Durchführung des Gegenstromprincipes unter Anwendung von Kochhitze
extrahirt werden; man erhält hierbei starke Brühen unter gleichzeitiger guter
Ausnutzung des Gerbstoffgehaltes. Derartige Extractionssysteme besitzen grosse
Aehnlichkeit mit den Diffusionsbatterien der Zuckerfabriken und liefern bei der
Wahl des richtigen Verhältnisses zwischen Gerbmaterial und Flüssigkeit gute
Resultate. Bei solchen Extractionssystemen ist es nothwendig, dass die schon
mehrmals mit Brühen behandelten Gerbmaterialien vor allen Dingen zuletzt
wiederholt mit schwachen Brühen oder Wasser zur besseren Auslaugung längere Zeit
gekocht werden, während das frische Material mit den stärkeren Brühen möglichst
bei niederer Temperatur behandelt werden soll, damit die für den Gerbeprocess
vortheilhaften, auf dem Gerbmaterial befindlichen Gährungserreger nicht durch
die Kochhitze vernichtet werden. Sehr vortheilhaft erweisen sich auch
Extractoren, in welchen man das zu extrahirende Material mit der Flüssigkeit
unter Dampfdruck von einigen Atmosphären erhitzen kann. Uebrigens werden jetzt
derartige Extractionssysteme auch zur Auslaugung von solchen Gerbmaterialien
verwendet, die aus den Farben, Versenken oder Sätzen noch mit einem nicht
unbedeutenden Gerbstoffgehalt kommen und früher meistens nicht mehr auf
Gerbstoff genutzt wurden. Leider wird bis jetzt immer noch eine viel zu grosse
Menge Gerbstoff in den gebrauchten Gerbmaterialien in denjenigen Gerbereien
weggeworfen, welche lediglich noch nach altem Verfahren arbeiten und ihre
Gerbstoffe nach dem Gebrauch gar nicht mehr oder nur kalt, und dies auf
unrationelle Weise, auslaugen. Durch allgemeine Einführung guter
Extractionsverfahren könnte noch viel Gerbstoff nutzbar gemacht werden. Man hat
auch versucht, zur Herstellung von starken Brühen bei der Extraction dem Wasser
gewisse Chemikalien zuzusetzen, welche die Gerbstoffe leichter in Lösung bringen
sollen; so schlug Mitscherlich Calciumbisulfit und
Sadlon Borax vor, welch letzterer auch bewirken
sollte, dass derartige Brühen viel rascher in die Haut eindringen als
gewöhnliche Gerbbrühen. Diese Verfahren haben jedoch keine Verbreitung in der
Praxis gefunden.
Die auf oben beschriebene Weise erhaltenen Brühen können nicht ohne weiteres zum
Gerben verwendet werden, sondern es muss deren Stärke bezieh. ihr
Gerbstoffgehalt maassgebend für ihre Verwendung sein. Der Gerber muss bei
Anwendung der Brühengerbung ein ganz geordnetes Brühensystem einrichten und wird
sich für diesen Zweck bei der Extraction möglichst starke Brühen herzustellen
suchen, die er nach Bedarf dann beliebig verdünnen kann. Der Mangel eines
solchen geregelten Systems ist eben meist Ursache der mit der Brühengerbung
erhaltenen, oft schlechten Resultate gewesen; es ist dann gegen den erwähnten
alten Grundsatz verstossen worden, dass man mit schwachen Brühen angerben und
erst nach und nach eine allmähliche Steigerung der Brühenstärken stattfinden
lassen soll. Jedes zu schnelle Vorgehen muss unfehlbar zu schlechten Resultaten
führen. Der häufige Verstoss gegen diese Grundregeln hat die in Brühen gegerbten
Leder in einen Ruf gebracht, welcher schlechter ist, als sie es verdienen.
Durch die Anwendung der Brühengerbung, welche sich namentlich in England und
Amerika viele Anhänger verschaffte, wurde die Gerbedauer bedeutend herabgesetzt,
wenn auch zugestanden werden muss, theilweise auf
Kosten der Qualität des Leders. Das Streben nach weiterer Abkürzung der
Gerbedauer ruhte jedoch nicht und schuf immer neue Verfahren, welche sich aber
wegen ihrer Kostspieligkeit oder sonstiger Nachtheile meist in der Praxis nicht
bewährt haben, so dass dieselben wohl ausser vom Erfinder kaum von anderer Seite
praktisch ausgeübt werden. Man ging bei diesen neuen Verfahren immer von dem
Bestreben aus, die Berührung der Gerbebrühen mit dem Hautmateriale möglichst
innig zu machen und das Eindringen der Flüssigkeit in die Haut zu befördern; so
presst SpilsburyD. p. J. 1824
13 342. 1826 20 107. 1832 46 155. die
Gerbebrühen durch hydrostatischen Druck durch die zwischen Rahmen gespannten
Häute; in ähnlicher Weise drückt HannoyeD. p. J. 1843
87 157. in einer Art Real'scher Presse die Gerbebrühen durch die Häute.
FletscherD. p. J. 1824 15 310. legt die Häute in die in
einem hermetisch verschliessbaren Gefässe befindliche Brühe und treibt diese
durch comprimirte Luft oder hydrostatischen Druck in die Poren. In ähnlicher
Weise verfahren Knowlys und DuesburyD. p. J. 1827 25
245. 1828 29 273., welche über der
Brühe noch einen luftverdünnten Raum herstellen. Welchen Zweck übrigens die
Luftverdünnung haben soll, ist nicht einzusehen; dieselbe hat auch praktisch
keine Wirkung. DrakeD. p. J. 1832
45 377. 46
155. näht zwei Häute zu einem Sacke zusammen und füllt
denselben mit Gerbebrühe an, wobei die durch die Blösse filtrirende Flüssigkeit
die Haut gerbt; TurnbullD. p. J. 1845
97 60. 1846 99
240. lehnt sich an dieses Verfahren an, senkt aber die so
hergestellten Säcke noch in Sumachbrühe ein. Diese letzten beiden Verfahren
boten eigentlich nichts Neues, da im Orient die sumachgaren Ziegen- und
Schaffelle schon seit den ältesten Zeiten auf diese Weise gegerbt werden.
Die maschinellen Einrichtungen und die Apparate für diese genannten und ähnliche
Systeme sind meistens verhältnissmässig hoch im Preis oder diese Verfahren
erfordern so viel Arbeit, dass ihre praktische Verwerthbarkeit dadurch
vollständig in Frage gestellt wurde. Man suchte in Folge dessen durch Bewegung
der Brühen den Gerbeprocess zu beschleunigen. Dieses Princip wurde zuerst von
Herapath und CoxD. p. J. 1838 69
39. 1839 71 483. 72 318. angewandt, welche etwa 50 Blössen zu einem
endlosen Bande zusammenheften und dieses über Leitrollen durch die Gerbebrühen
in stetiger Bewegung führen. Nach anderen Verfahren bewegt man nicht die Häute,
sondern die Brühe, oder man bringt beide in lebhafte Bewegung; wieder andere
Systeme unterwerfen das Hautmaterial noch einer mechanischen Bearbeitung in
besonderen Walkapparaten und erhoffen dadurch eine ganz besonders günstige
Wirkung. VauquelinD. p. J. 1840
76 400. bearbeitet die Blössen
täglich in warmer Gerbebrühe in einem Kasten mit Stampfen. SquireD. p. J. 1845 98
145. bringt die Häute in eine langsam rotirende durchbrochene
Trommel, welche durch Scheidewände in vier Räume getheilt ist und nahezu zur
Hälfte in die
Gerbebrühe eintaucht. Bei den Umdrehungen werden die Blössen aus der Brühe
herausgehoben, verändern in Folge dessen immer ihre Lage und die Brühen werden
gleichmässig durchmischt. Diese Art der Bewegung ist entschieden eine der
rationellsten und geeignet, die Gerbedauer bedeutend abzukürzen. KnodererD. p. J. 1859 151 456. 1860 157
388. gerbt in einer rotirenden evacuirten Trommel. KingD. p. J. 1881 230 71., welcher ebenfalls die Häute in
Walktrommeln mit den Gerbebrühen rotiren lässt, ersetzt in den Brühen durch
besondere Schöpfvorrichtungen beständig den von der Haut aufgenommenen
Gerbstoff. CowburnD. R. P. Nr. 65945. gerbt die
Häute in Kästen, welche in der Mitte auf Achsen und seitlich auf Stützfedern
ruhen. Durch Maschinen antrieb lassen sich diese Kästen in schaukelartige
Bewegung bringen, wodurch für eine stetige Bewegung der Brühe und der Häute
gesorgt wird. ReinschD. R. P. Nr. 71014. hat sich ein
Gerbeverfahren patentiren lassen, welches er als „Rieselgerbung“
bezeichnet. Das Wesentliche dieser neuen Methode, bei der die Gerbezeit sehr
kurz sein soll, besteht darin, dass die Gerbeflüssigkeit über die Häute, welche
an einem schwach geneigten, mit Verticalrinnen versehenen Träger aufgehängt
sind, geleitet wird und in einem stetigen Strome über beide Hautflächen
herabrieselt. Dieses Verfahren ist nach den Angaben des Autors zunächst
anwendbar auf alle gebräuchlichen Gerbstofflösungen, welche durch die Einwirkung
der Luft chemisch nicht verändert werden, also für Alaun-, Eisen- und
Chromgerbung. Für Lohgerbung empfiehlt Reinsch, den Gerbeprocess in einem abgeschlossenen
Raume vorzunehmen, welcher mit einem indifferenten Gase gefüllt ist, wozu sich
Kohlensäure am besten eignen würde. Reinsch stellt
auch eine Calculation der Herstellungskosten des nach alter Methode und des nach
seinem Verfahren hergestellten Leders auf, wobei die ersteren zu hoch und die
letzteren entschieden zu niedrig angegeben sind. Für Lohgerbung würde sich das
Reinsch'sche System wegen des Arbeitens in
einer Kohlensäureatmosphäre zu hoch im Preise stellen, für Mineralgerbung,
worauf wir noch weiter unten zurückkommen werden, liegen noch zu wenig
praktische Erfahrungen vor.
Eine wesentliche Verbesserung des Squire'schen
Verfahrens bietet das Patent von Dörr und ReinhartD.
R. P. Nr. 72054.. Diese haben nach dem Principe der
Fassgerbung einen zum Gerben von Fellen bestimmten Lohgerbeapparat construirt,
in welchem bei der Rotation die Felle durch zweckmässig angebrachte Schaufeln
stetig in eine neue Lage kommen und die Brühe fortwährend durchmischt wird.
Von chemischen Agentien sind zur Beschleunigung des Gerbeprocesses eine grosse
Menge der verschiedensten Substanzen vorgeschlagen worden; zum Theil auch
solche, welche in den Concentrationen, in denen sie verwendet werden sollen,
recht nachtheilig auf die Qualität des Leders wirken können, wie z.B.
doppeltchromsaures Kali, Ammoniak, kohlensaures Ammon, Soda, Schwefelsäure
u.s.w. Diese Substanzen wirken wahrscheinlich beschleunigend auf den
Gerbeprocess, indem sie die Diffusion der Brühen innerhalb und ausserhalb der
Haut befördern; ebenso wirkt auch das Kochsalz, welches deswegen als Zusatz zu
Gerbebrühen verwendet wird, aber den Nachtheil hat, dass die Leder weich
werden. Alaun verwendet man jetzt, besonders in der Quebrachogerberei, für den
gleichen Zweck. Nach HundD. R. P. Nr. 71759. sollen die
Häute abwechselnd in eine Gerbstofflösung und in eine Chlorcalciumlösung oder
direct in eine mit Chlorcalciumlösung versetzte Gerbstofflösung kommen; dieses
Verfahren soll es auch ermöglichen, die Blössen direct in concentrirte Brühen
einhängen zu können, und die Gerbedauer soll nur den zehnten Theil der
ursprünglichen betragen. Das Chlorcalcium wirkt hierbei ebenso wie das
Chlornatrium, wird aber das Leder noch weicher und hygroskopischer machen als
dieses, weswegen in der Praxis das Hund'sche
Verfahren kaum Verbreitung finden wird.
Wie in anderen Industriezweigen, so versuchte man auch in der Gerberei die
Elektricität, welche ja auf manchen technischen Gebieten grossartige Umwälzungen
hervorgerufen hat, für irgend welche Zwecke zu verwerthen, und glaubte vor allen
Dingen durch Anwendung derselben die Gerbedauer abkürzen zu können, ohne sich
zunächst darüber klar zu sein, ob und wie überhaupt die Elektricität dabei
wirken könne. Es sind im Laufe der Jahre auch auf eine Anzahl Gerbe verfahren,
bei welchen neben Elektricität zugleich Bewegung angewandt wird, Patente
genommen worden; aber im Grossen und Ganzen sind die Hoffnungen, die man auf die
Anwendung der Elektricität gestellt hatte, nicht in Erfüllung gegangen. Die
verschiedenen elektrischen Gerbeverfahren sind wohl von einzelnen Betrieben
angenommen, meistens aber wegen der schlechten Resultate oder wegen hoher
Betriebskosten wieder fallen gelassen worden.
Der Engländer CrossEnglisches Patent Nr. 12618
(1849). war der erste, welcher im J. 1849 die Elektricität in der
Gerberei anwendete; derselbe leitete bei der gewöhnlichen Grubengerbung unter
Benutzung von Blei- und Zinkplatten als Elektroden einen elektrischen Strom
durch die Grube; in ähnlicher Weise verfahren Rebu,
sowie de Merittens, von welchen der erstere seine
Methode in England (im J. 1861) und der letztere in Russland (im J. 1874)
patentiren liess. GoulardD. R. P. Nr. 27273., welcher die
angebliche Beschleunigung des Gerbeprocesses durch den elektrischen Strom
fälschlicher Weise der Zersetzung des Wassers in seine Bestandtheile und der
Umwandelung des Stickstoffes in Ammoniak zuschrieb, liess durch den Gerbebottich
einen elektrischen Strom gehen und schaltete dabei die Pole öfters um. Bei
diesen angeführten Verfahren wurden fast nur schwache Ströme, ohne gleichzeitige
Bewegung der Flüssigkeit oder Häute, angewendet. Eine wesentliche Beschleunigung
des Gerbeprocesses hat hier wohl kaum stattgefunden, wenigstens gilt dieselbe
nicht als erwiesen; diese Verfahren sind auch nie in grösserem Maasstabe in
Betrieb gewesen.
Von den Verfahren, bei welchen neben der Elektricität zugleich auch Bewegung in
Betracht kommt, haben namentlich zwei viel Aufsehen erregt, und zwar das
Verfahren von Worms und BaléD. R. P. Nr.
45516. und das von Groth.Application of
Electricity to Tanning. By L. A.
Groth London 1893, Tokenhouse Buildings 3. D. R. P. Nr.
63305. Die Patente von PieperD. R. P. Nr.
56948. und von Nichelson und PalmerEnglisches Patent Nr. 9776 (1889). beruhen auf ähnlichen
Principien, haben sich aber keinen Eingang in die Praxis verschafft. Bei dem
Verfahren nach Worms und Balé werden grosse Walkfässer verwendet, deren Böden auf der Innen-
und Aussenseite Kupferreifen tragen, die wiederum durch Kupferbolzen mit
einander in Contact stehen. Die äusseren Reifen werden mit der
Elektricitätsquelle verbunden und die inneren bilden dann die Elektroden. Zum
Betriebe werden in das Walkfass aus Extracten hergestellte Gerbebrühen von 4 bis
5° Be. (finden Beginn also ausserordentlich stark), Terpentinöl und die Häute
eingegeben und hierauf wird während der Rotation etwa 18 Stunden lang ein Strom
von 7 bis 8 Ampère und 40 bis 50 Volt durch geleitet. Danach wird die Gerbung im
rotirenden Fasse ohne Elektricität unter Hinzugabe frischen Extractes vollendet.
Innerhalb 96 Stunden sind nach den Angaben von Augenzeugen selbst die stärksten
Rindshäute vollständig durchgegerbt. Bei dem System Groth werden feststehende Gerbegefässe verwendet, in welchen die an
drehbaren Rahmen befestigten Häute bewegt werden können. Als Elektroden sind an
gegenüberliegenden Gefässwandungen Kupferplatten angebracht. Die verwendeten
Brühen werden ziemlich schwach gehalten und nur allmählich bis auf 2,5° Bé.
verstärkt. Der elektrische Strom, dessen Stärke sich ebenso wie die Bewegung
selbst nach der Beschaffenheit der Häute richtet, wird nur zeitweise
durchgeleitet. Kalbfelle werden nach diesem System in 10 bis 14 Tagen und
schwere Häute in 4 bis 6 Wochen fertig gegerbt. Die Gerbezeit ist also hier
wesentlich länger als bei dem Verfahren von Worms
und Balé. Die nach System Groth hergestellten Leder sind nach dem Urtheile von Fachleuten von
guter Qualität; eine andere Frage, die jetzt erörtert werden soll, ist die, ob
nicht unter Weglassung der Elektricität das gleiche Resultat erzielt werden
kann.
Versuche, die Wirkung der Elektricität auf den Verlauf des Gerbeprocesses zu
erklären, sind von verschiedenen Seiten gemacht worden, so z.B. von Thompson, welcher sich dahin äussert, dass der
elektrische Strom die Poren der Haut öffnet, den Gerbstoff hineintreibe und die
active chemische Energie der Gerbstoffe erhöhe. Es sind dies aber nur leere
Redensarten, welche ohne jeden praktischen und theoretischen Werth sind.
Eingehendere Studien über die Wirkung der Elektricität betrieben Rideal und TrotterSociety of Chemical Industry, April
1891., ohne jedoch zu einem spruchreifen Resultate zu kommen.
Bei Anstellung ihrer Versuche und bei den Schlussfolgerungen aus ihren
Resultaten sind diese Forscher von falschen Voraussetzungen ausgegangen,
weswegen ihre Ergebnisse, nach welchen die Elektricität den Gerbeprocess
wesentlich abkürzen soll, gar nichts beweisen. Den besten Aufschluss darüber, ob
die Elektricität beschleunigend auf den Gerbeprocess wirkt, können nur
Gerbeversuche geben, bei welchen mit und ohne Elektricität unter sonst vollständig gleichen
Bedingungen gearbeitet wird. Derartige Versuche sind von verschiedenen Seiten
ausgeführt worden und eigentlich immer mit dem Resultat, dass die Elektricität
nahezu ohne jeden Einfluss, die Bewegung dagegen die Ursache der Beschleunigung
ist. Sadlon wies bereits 1880 in Petersburg und ein
anderer 1889 in New York nach, dass bei dem Verfahren von Worms und Balé die
Elektricität ohne Einwirkung auf die Gerbedauer und auf die Qualität des
Leders ist. Ein Gleiches hat Bögh, welcher im
Auftrage des Dänischen Gerbervereins derartige Versuche ausführte, für das Groth'sche System nachgewiesen. EitnerDer Gerber, 1888 S. 173. 1894 S. 13, 25 und
37., der bei seinen Versuchen zu demselben negativen Resultat
kam, hat sich wiederholt dahin ausgesprochen, dass bei den verschiedenen sogen.
elektrischen Gerbesystemen die Elektricität vollständig überflüssig sei und die
Abkürzung der Gerbedauer lediglich der Bewegung zugeschrieben werden müsse. Man
kann diese Urtheile vielleicht noch dahin abschwächen: Die Elektricität ist
vielleicht nicht ohne jeden Einfluss auf die Gerbedauer, derselbe ist aber
entschieden so gering, dass es sich nicht lohnt, die Elektricität in der
Gerberei einzuführen, weil man mit Bewegung viel mehr erzielen kann.
Eine Neuerung in der Verwendung der Elektricität, welche auch patentirt worden
ist, schlägt FinotD. R. P. Nr. 72053. vor.
Derselbe leitet durch das lebhaft bewegte Gerbebad bei einer Temperatur von 25
bis 30° C. ausser dem elektrischen Strom auch noch einen Kohlensäurestrom, durch
welche Combination eine schwere Ochsenhaut in etwa 250 Stunden vollständig
durchgegerbt sein soll. Versuche in grösserem Maasstabe sind mit diesem
Verfahren, welches sich ziemlich kostspielig stellen dürfte, nicht gemacht
worden.
(Schluss folgt.)