Titel: | Neuerungen an Flüssigkeits-Zerstäuberdüsen. |
Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 178 |
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Neuerungen an
Flüssigkeits-Zerstäuberdüsen.
Mit Abbildungen.
Neuerungen an Flüssigkeits-Zerstäuberdüsen.
Der Ausbildung der als Streudüsen, Zerstäuberbrausen, Sprühapparate,
Zerstäubungsmundstücke u.s.w. bekannten Einrichtungen, um
einen Flüssigkeitsstrom fein zu zertheilen oder zu
zerstäuben, und insbesondere feinen Wasserdunst
oder Nebel zu erzeugen, ist in neuerer Zeit eine grosse Aufmerksamkeit
geschenkt worden. Es ist dies wohl auf die grosse Vielseitigkeit der Anwendung
dieser Wasserzerstäubungsdüsen zurückzuführen, wodurch der Bedarf an solchen ein
grosser ist und das Bedürfniss nach möglichster Vervollkommnung derselben geweckt
wird. Von den verschiedenen Verwendungsarten der Flüssigkeitszerstäuberdüsen seien
hier angeführt die Benutzung in Apparaten:
zur Befeuchtung der Luft in
Spinnereien und Webereien, bei Centralheizungsanlagen u.s.w. (1892 286 * 179, 1891 279 *
225);
zum Anfeuchten von Papier und Geweben
(1884 252 * 404);
zum Reinigen der Luft durch Zerstäubung von
desinficirenden Flüssigkeiten (1890 278 * 363)
und durch das Niederschlagen des Staubes durch zerstäubtes Wasser in trockenen
Bergwerken, Sägewerken, Mühlen u.s.w.;
zur Kühlung der Luft in Spinnereien,
Webereien, Chokolade- und Cichorienfabriken;
zur Kühlung des Condensationswassers
zu dessen Wiederbenutzung (1893 287 * 253); zum Auftragen von Farbe auf Papier und Gewebe (1890 275 * 218 * 354);
zur Lüftung und zum Absaugen von Staub;
zur Vertheilung von Oel beim Einölen
der Wolle für die Verspinnung;
zur Beschaffung feuchter Luft und zum
Besprengen des Keimgutes für Mälzereien;
zur Vertheilung von
Desinfectionsmitteln (Besprengen der zu desinficirenden Gegenstände);
zur Absorption von Gasen bei
chemischen Verfahren, z.B. Niederschlagen der schwefeligen Säure aus Gasen durch
zerstäubte Kalkmilch, Niederschlagen der aus Calciniröfen entströmenden Gase;
zum Kühlen der Gase, wie z.B. bei
Hochöfen;
ferner als Mundstücke für Spritzen und
Springbrunnen, zum Decken des Zuckers in Centrifugen und verschiedenes
Anderes mehr.Auf diese
Vielseitigkeit in der Anwendung der Zerstäuberdüsen ist es wohl
zurückzuführen, dass sich die deutschen Reichspatente auf solche in ganz
verschiedenen Patentklassen finden, nämlich in den Klassen 27, 30, 59, 85
u.a.
Die Zerstäubung eines Flüssigkeitsstrahles kann nun in Strahlmundstücken oder Düsen
auf verschiedene Weise erzielt werden, und sind die hierzu benutzten Mittel
folgende:
1) dem Wasserstrahl wird eine Dreh- oder Wirbelbewegung
ertheilt, so dass derselbe beim Austritt aus der Düsenmündung durch die
Wirkung der Centrifugalkraft in kleine Theile zerrissen wird (sogen. Centrifugalstreudüsen);
2) zwei oder mehrere Wasserstrahlen treffen gegen
einander, so dass durch den Anprall der Strahlen an einander dieselben
zertheilt werden (Doppelstrahldüsen);
3) der Wasserstrahl trifft gegen feste Flächen, so dass
derselbe durch den harten Anprall zerstiebt, wobei eine besondere Gestaltung der
Anprallfläche die feine Zerstäubung unterstützen kann (Prallstreudüsen);
4) die Zerstäubung des Wasserstrahles wird durch einen in denselben gerichteten Pressluftstrahl bewirkt (Druckluftstreudüsen).
Mit Unterscheidung in diese vier Gruppen sollen nun die in neuerer Zeit bekannt
gewordenen Constructionen von Zerstäubungsdüsen für Flüssigkeiten besprochen werden.
Zunächst werden für alle vier Gruppen die verschiedenen Einrichtungen zur
Hervorbringung der angegebenen Wirkung betrachtet und soll darauf erst auf die für
einzelne Düsengattungen angegebenen besonderen Einrichtungen, wie die der
Reinhaltung, eingegangen werden.
Centrifugalzerstäuberdüsen.
Textabbildung Bd. 297, S. 178
Fig. 1.Körting'sche Streudüse.
Der Grundgedanke von Düsen dieser Construction findet sich in der bekannten Körting'schen StreudüseVgl. 1892 287 * 252. D. R. P. Nr. 26783 Kl. 59,
ertheilt an Ernst Körting in Hannover.Das betreffende Patent ist auf einen
Düsenapparat zum Mischen von Wasser mit Gasen oder Dämpfen ertheilt, wobei
zur Vertheilung des Wassers in dessen Eintrittsdüse ein schraubenförmig
gewundenes Blech eingesetzt ist. Die damit erzielte centrifugale Wirkung auf
den Flüseigkeitsstrom ist z.B. mit demselben Mittel in den bekannten
Dampfwasserabscheidern mit Spirale von A. C.
Funcke in Hagen i. W. benutzt. Vgl. auch D. R. P. Nr. 75203 Kl. 24
betreffend die Einführung von Erdöl in Feuerungen. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, legt sich in ein kegelförmiges
Mundstück M ein Stift S
mit vorstehendem Gewinde, durch welches für den Durchgang des zugeleiteten
Presswassers ein schraubenförmiger Kanal geschaffen wird. Der Wasserstrahl nimmt
dadurch im Mundstück eine Wirbelbewegung an und durch diese zerreisst
in Folge der Centrifugalkraft der Wasserstrahl beim Austritt aus dem Mundstücke
und bildet dort einen Wasserstaubkegel.
Diese Wirkung lässt sich nun auch durch eine in das Mundstück eingesetzte Scheibe mit
schrägen Löchern für den Durchlass des Wasserstrahles erreichen. So benutzt
Ingenieur F. Ernst in Turin in seinen auch
verschiedentlich in Deutschland eingeführten Luftbefeuchtungsapparaten die in Fig. 2 dargestellte Düse mit der in das Mundstück M eingeschraubten Scheibe S, die zwei schräg gebohrte Löcher besitzt, welche die Wirbelung des
Wasserstrahles hervorbringen. Der Wasserdruck muss aber dazu ein grösserer (4 at)
sein.
Textabbildung Bd. 297, S. 179
Fig. 2.Luftbefeuchtungsapparat von Ernst.
Auch der an F. Hochmuth in Dresden geschützte Zerstäuber
(Gebrauchsmuster Nr. 24140 Kl. 30) hat im Mundstück eine Fig. 2. mit schräg gebohrten Löchern versehene Scheibe.
Die von Schaffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg zur
Ausführung gebrachte Zerstäuberdüse (Gebrauchsmuster Nr. 22277 ertheilt an M. Kitzel in Pensberg) besitzt nach Fig. 3 im Mundstücke M
einen nur durch den Druck des Wassers (wie bei Körting)
gehaltenen Cylinder S, an dessen Umfange der zur
Hervorbringung der Wirbelung nöthige schraubenförmige Wasserdurchgangskanal
vorgesehen ist.
Textabbildung Bd. 297, S. 179
Fig. 3.Schäffer u. Budenberg's Zerstäuberdüse.
Die Wirbelung des Wasserstrahles wird bei dem Zerstäuber von Dreyer, Rosenkranz und Droop in Hannover (D. R. P. Nr. 45748 Kl. 85) durch
wagerechte, zum Strahl tangential gerichtete Durchgangskanäle erzeugt. Nach Fig. 4 setzt sich das
kegelförmige Mundstück M nach unten cylindrisch fort
und sind in dem cylindrischen Theile schräge Wandlöcher vorgesehen (vgl. Fig. 5), durch welche die
Flüssigkeit, von der das Mundstück umgebenden Kapsel H
gezwungen, eintreten muss. In dem Mundstück steckt ein Kegel K und die Flüssigkeit nimmt um denselben eine kreisende Bewegung nach der
Austrittsöffnung zu an. Der Kegel K ist im Mundstück
verstellbar, um die Stärke des austretenden Staubkegels regeln zu können.Vgl. auch die gleiche Einrichtung des
Zerstäubers D. R. P. Nr. 12504 Kl. 30 von G.
Müller in Hamburg, sowie Gebrauchsmuster Nr. 29331 von L. v. Gillet in Wien. Die lebhaft
kreisende Bewegung des Wasserstrahles gestattet ein Arbeiten der Zerstäuberdüse auch
bei einem geringeren Wasserdruck.
Textabbildung Bd. 297, S. 179
Zerstäuber von Dreyer, Rosenkranz u. Droop.
Durch die centrifugale Zerstäubung entsteht am Mundstücke beim Austritt des Strahles
kein voller Wasserstaubkegel, sondern nur ein allerdings durch die Form des
Mundstückes spitzer oder stumpfer hohler Staubkegel. Um nun bei der Düse der letzt
genannten Construction einen vollen Staubkegel zu
erzeugen, erhalt nach Angaben der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Actiengesellschaft in Berlin (D. R. P. Nr. 71453 Kl. 85),
wie aus Fig. 6 hervorgeht, das unten geschlossene
Mundstück M ausser den tangentialen Oeffnungen zum
Hervorbringen der Wirbelung noch eine in der Mittelachse liegende kegelförmige
Oeffnung K.
Es ist vorher schon angedeutet worden, dass die Form des Mundstückes von Einfluss auf
die Gestalt des erzeugten Wasserstaubkegels ist. Auf diese Eigenthümlichkeit der
Centrifugalstreudüsen sei hier noch besonders hingewiesen und dazu noch bemerkt,
dass die Mundstückform auch den Grad der Feinheit der erzielten Zerstäubung
mitbestimmt. Ist das Mundstück stumpf kegelförmig oder hohl und weit glockenförmig,
so wird der austretende Wasserstaubkegel auch stumpf werden und die Zerstäubung wird
durch die grössere Tangentialbewegung im Wasserstrahl vollkommener (feiner) werden,
als bei einem spitz kegelförmigen Mundstück mit längerem Austrittsloch, das einen
spitzen Staubkegel ergibt. Der letztere wird aber eine grössere Bewegung in der
Achsenrichtung des Mundstückes haben und sich daher mehr dort eignen, wo mit dem
austretenden Strahl zugleich eine Fortbewegung, ein Fortreissen der umgebenden Luft
zu erzielen gesucht wird, wie bei Lüftungsapparaten. Man kann deshalb zwischen Centrifugalstreudüsen für Zerstäubungszwecke (mit
stumpfem Staubkegel), welche im Allgemeinen einen grösseren Wasserdruck bedürfen,
und solchen für Lüftungszwecke (mit spitzem Staubkegel)
mit geringerem Wasserdruck unterscheiden.
Textabbildung Bd. 297, S. 179
Fig. 6.Staubkegel der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Actiengesellschaft.
Bezüglich der Leistungsfähigkeit ist zu bemerken, dass z.B. eine Körting'sche Zerstäubungsdüse (mit stumpfem Staubkegel)
mit 3 mm weiter Mündung bei 6 at Wasserdruck 450 1, eine gleich grosse Lüftungsdüse
(mit spitzem Staubkegel) bei 3 at Wasserdruck dagegen 600 l Wasser stündlich
zerstäubt.
Eine gleich grosse Düse von Dreyer, Rosenkranz und Droop
zerstäubt bei 1 at 360, bei 3,5 at Wasserdruck 540 l stündlich. Dabei kann ein
Durchmesser bis zu 5 m benetzt werden und der austretende Strahl springt dabei im
Bogen bis zu 3 m Höhe.
Düsen mit zwei und mehreren zusammenprallenden
Strahlen.
Dieses Princip findet sich zuerst benutzt in dem Strahlmundstücke von H. Gumtow in Berlin (D. R. P. Nr. 27758 Kl. 85; vgl.
1884 255 * 365). Am Ende eines Rohres ist eine Scheibe
angesetzt, welche zwei schräg gegen einander gerichtete Düsen besitzt. Die
austretenden feinen Wasserstrahlen treffen sich in einem Punkte über den Düsen und
durch den gegenseitigen Anprall zerstäuben die Strahlen.
Textabbildung Bd. 297, S. 179
Fig. 7.Zerstäuber von Gumtow.
Eine etwas abweichende Ausführungsform dieser mehrfachen Düse findet sich bei den
Zerstäubern in den älteren Luftanfeuchteapparaten von Gumtow und v. Gillet in Wien (vgl. Oesterreichs Wollen- und Leinenindustrie, 1889 * S.
780). Wie aus Fig. 7 hervorgeht, ist in der
Mundstückglocke M ein besonderer Kopf k eingeschraubt. Dieser hat drei schräg zu einander
stehende, in einem Kegel liegende kleine Löcher, so dass sich die austretenden
Strahlen in der Kegelspitze treffen j und dadurch fein zerstäuben.
Die Strahlen sind bei diesen Düsen alle gleich und wird beim Zusammentreffen
ebensowohl eine gute Zerstäubung, als auch ein lebhaftes Mitreissen und dadurch
Portbewegen der umgebenden Luft erzielt, so dass die mehrfache Düse gleich gut als
Zerstäuber-, wie als Lüftungsdüse wirkt; auch der Staubkegel ist ein vollerer.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 8.Drosophore-Luftfeuchter von Lux.
Die gleiche Wirkung mit hohlem Staubkegel wird auch
erzielt durch ein unmittelbares Zusammentreffen zweier entgegengesetzter Strahlen,
nur muss, um einen die Fortbewegung der Luft bewirkenden Staubkegel zu erhalten, der
eine, in der Bewegungsrichtung liegende, dieser beiden Strahlen stärker als der
andere sein. Es sind also zwei gegenüberstehende verschieden weite Düsen nöthig.
Eine solche Einrichtung von Johann Lux in Wien (D. R.
P. Nr. 68065 Kl. 27Vgl. auch das D. R.
P. Nr. 67130 Kl. 27 von A. Stehlik in Mödling
bei Wien.) veranschaulicht Fig. 8
in der bei den sogen. Drosophore-Luftfeuchtern
vorkommenden, von der Darstellung in den Patentschriften etwas abweichenden
Ausführung.Vgl. Nasmith, Recent Cotton Mill Construction,
Manchester 1895, S. 95. Von dem oberen einfachen Strahlmundstücke
M zweigt ein Hals H
ab, in welchem das zweite einfache, aber kleinere Strahlmundstück m steckt. Die Mündungen stehen ziemlich nahe, so dass
sofort beim Austreten ein Zusammentreffen der Strahlen und damit eine Zerstäubung
stattfindet. Der Staubkegel bildet sich dabei durch die Richtung des stärkeren
Strahles.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 9.Luftfeuchter von Oehlmann.
Eine ganz ähnliche Einrichtung rührt von E. H. C.
Oehlmann in Berlin (D. R. P. Nr. 74301 Kl. 27Dieselbe Einrichtung ist auch durch das
Gebrauchsmuster Nr. 14263 von Oehlmann
geschützt.) her. Nach Fig. 9 sind
die beiden verschieden weiten einfachen Strahlmundstücke M und m an einen gemeinschaftlichen Hals H angeschlossen und ist abweichend gegen die vorherige
Anordnung das obere grosse Mundstück M an der Mündung
kegel- oder kelchförmig ausgehöhlt. Die Mundstücke stehen so nahe, dass sich der
Treffpunkt der Strahlen in dieser kelchartigen Düsenerweiterung befindet, und gibt
somit diese eine Form für den sich bildenden hohlen Staubkegel ab.
Prallstreudüsen.
In dem D. R. P. Nr. 21958 Kl. 27 gibt Emil Oehlmann in
Berlin einen Zerstäubungsapparat für Flüssigkeiten an, wo an einem Rohrkreuze
sitzende einfache Strahlmundstücke, die mit Regulirhahn versehen sind, ihre
Wasserstrahlen gegen darüber in einiger Entfernung angebrachte gewölbte Scheiben
senden. Durch das Antreffen (Anprallen) der Strahlen werden dieselben zerstäubt.
Eine gleiche Einrichtung benutzt Emil Merz in Basel
bei seinen Luftbefeuchtungsapparaten (D. R. P. Nr. 67014 Kl. 27), nur dass, wie aus
Fig. 10 hervorgeht, eine besondere mehrfache
Strahldüse benutzt wird. In dem schwach kegelförmig ausgedrehten Mundstücke M sitzt, durch den Wasserdruck eingepresst, ein
kegelförmig angedrehter Bolzen B, der auf seiner
Kegelfläche mehrere nach oben fein auslaufende Einschnitte e erhalten hat, durch welche eine Anzahl feiner Kanäle für das austretende
Wasser gebildet werden. Die feinen Strahlen treffen gegen eine feste Scheibe S und zerstäuben dort vollends.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 10.Luftbefeuchtungsapparat von Merz.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 11.Tattersall-Anfeuchter der Blackman Ventilating Co.
Der sogen. Tattersall-Anfeuchter, welcher von der Blackman Ventilating Company in Manchester zur
Ausführung gebracht wird, besitzt die in Fig. 11
gezeichnete Düsenanordnung. Der nach unten aus dem einfachen Mundstücke M austretende Strahl trifft gegen die hohle
verstellbare Platte S, wird aber schon nahe dem
Mundstücke durch eine wagerechte Kegelspitze s
zertheilt und so die vollkommene Zerstäubung unterstützt.
Diese Düse, wie die vorher beschriebenen Pralldüsen, bewirken nur hauptsächlich eine
Zerstäubung und sind daher weniger als Lüftungsdüsen zu gebrauchen. Merz hat deshalb bei seinen neuesten Apparaten die
Prallscheibe weggelassen und dafür einen die Fortbewegung der Luft durch
vollkommenen Staubkegel besser erzielenden Prallkegel benutzt.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 12.Vortex-Luftanfeuchter von Dowson.
Bei den sogen. Vortex-Luftanfeuchtern von Dowson, Taylor und
Co. in ManchesterVgl. Textile Manufacturer, 1894 * S. 85.
wird die in Fig. 12 dargestellte Düse benutzt. Der
aus dem einfachen Mundstücke M austretende Wasserstrahl
trifft gegen das Ende eines der Mündung genau gegenüber und ganz nahe gestellten
Stiftes s und wird damit ein hohler Staubkegel
gebildet, der sich auch zur Fortbewegung der Luft eignet.
Aehnlich ist auch die Einrichtung der Düse zur Fortbewegung der Luft bei den sogen.
Aërophor-Anfeuchtern.
Textabbildung Bd. 297, S. 180
Fig. 13.Zerstäuberdüse von Mestern.
Bei den bisher betrachteten Pralldüsen, und auch den anderen Düsen, geben die Düsen
einen vollen Wasserstrahl ab, der zerstäubt wird. Bei Pralldüsen wird aber auch ein
Bohr- oder hohler
Strahl angewendet, wie dies die in Fig. 13
abgebildete Zerstäuberdüse von E. Mestern in Berlin (D.
R. P. Nr. 16614 Kl. 85) zeigt.
In die Oeffnung des Mundstückes passt für den Durchlass eines feinen Rohrstrahles der
Kegel K, auf dessen Achse, durch die Mutter m gehalten, ein zweiter, entgegengesetzt gerichteter Kegel k steckt. Dieser Kegel ist schräg zu seiner Achse
geriffelt, so dass sich der Rohrstrahl durch Antreffen an die geriffelte Kegelfläche
fein zertheilt und so zerstäubt wird. Bei lose drehbarem Kegel nimmt derselbe durch
den Anprall des Wasserstrahles eine Drehung an und es wird dann gewissermaassen noch
eine centrifugale Zerstäubung erzielt.
Die Düse gibt einen hohlen Staubkegel, welcher gleichzeitig zur Anfeuchtung und
Luftbewegung dient.
Textabbildung Bd. 297, S. 181
Fig. 14.Zerstäuber von Bourdil.
Aehnlich ist der Zerstäuber von F. Bourdil in Paris (D.
R. P. Nr. 41549 Kl. 85). Auf das Rohr R (Fig. 14), das an seinem Ende Löcher zum seitlichen
Austritt des zugeführten Wassers besitzt, ist ein Gummischlauchstück S aufgezogen, welches einen Ringkanal für die Bildung
eines Rohrstrahles herstellt. Dieser Strahl trifft auf den geriffelten kegelförmigen
Theil des Rohrschlusstückes k und wird der Strahl
dadurch zertheilt und zerstäubt.
Auch bei der von A. Stoltenberg
Fig. 14. in Mannheim angegebenen Einrichtung
(Gebrauchsmuster Nr. 15453 Kl. 27) werden die aus Brausen austretenden
Wasserstrahlen durch Anprallen gegen Oberflächen zerstäubt.
Ein Zerstäuben durch Anprallen der Flüssigkeitsstrahlen an feste, fein geriffelte
Flächen findet auch bei den Aërophor-Befeuchtern von
Treutler und Schwarz in Berlin und von A. Stehlik in Wien (D. R. P. Nr. 58902 Kl. 27) statt.
Es finden dabei aber sogen. Radialbrausen Verwendung, so dass die wagerecht
sternförmig aus der Düse tretenden Strahlen gegen feste Ringflächen treffen. Die
Einrichtungen sind natürlich nur zur Befeuchtung der mittels anderer Düsen durch den
Ring getriebenen Luft benutzt.
(Schluss folgt.)