Titel: | Neuerungen auf dem Gebiete des Bauwesens. |
Fundstelle: | Band 298, Jahrgang 1895, S. 273 |
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Neuerungen auf dem Gebiete des
Bauwesens.
(Schluss des Berichtes S. 235 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neuerungen auf dem Gebiete des Bauwesens.
b) Sicherung gegen Feuerschäden bei Decken und Böden. In
Bezug auf die feuerfeste Gestaltung der Decken und Böden zeigt sich zur Zeit eine
grosse Mannigfaltigkeit, ein Beweis dafür, dass eine befriedigende, anerkannte
Lösung dieses Problems bisher noch nicht gefunden worden ist. In der That sind
sowohl die zu lösenden Aufgaben ebenso verschieden, wie das bisher zur Verwendung
gekommene Material und die zu Grunde gelegte Trageconstruction. Wir werden in
Nachstehendem nur eine beschränkte Auswahl aus den vielen verschiedenen Vorschlägen
zur Lösung dieser Aufgaben treffen können.
In den Fällen, wo eine beträchtliche Tragfähigkeit gefordert wird, wird man wohl
stets das Eisen als tragende Construction voraussetzen müssen. Es gelten alsdann die
schon bei den Säulen im Allgemeinen erörterten Grundsätze, jedoch wird man hier in
weit ausgedehnterem Maasse Walzeisen oder Walzstahl verwenden, da das Gusseisen
wegen seiner geringeren Elasticität (insbesondere bei den geringeren
Materialstärken) wenig zuverlässig erscheint.
Textabbildung Bd. 298, S. 273
Schneider'sches Gewölbe.
Ueber das Schneider'sche Gewölbe schreibt C. Bertele in der Deutschen
Bauzeitung vom 2. September 1891: Unter „Schneider'schem Gewölbe“
versteht man ein auf eisernen Trägern ruhendes, sehr flaches Gewölbe (Fig. 38 bis 40) aus mit Nuth und
Feder versehenen Falzziegeln. Das Gewölbe wird in hydraulischem Kalkmörtel
hergestellt und mit Weisskalkmörtel geradlinig verputzt. Die Form der Ziegel und der
Verband im Gewölbe kann aus den beistehenden Skizzen entnommen werden.
Die schmalen Gurtziegel aa wechseln ab mit den flachen
Ziegeln bb. Das Eigengewicht der Decke beträgt auf 1 qm
250 k; mithin ergibt sich eine Ersparniss an Eisenstärke gegenüber einer gewölbten
Decke aus gewöhnlichen Mauerziegeln. Die Pfeilhöhe des Falzziegelgewölbes bei 1,25 m
Spannweite beträgt 20 mm; die Unteransicht desselben kann somit in gewöhnlichem
Weisskalkmörtel ausgeglichen werden. Die Constructionsstärke der Decke erfordert nur
30 cm gegenüber 45 cm bei gewöhnlichen, geradlinig verputzten Gewölben.
Der Erfinder fordert für die Herstellung des Gewölbes ausschliesslich Eisenträger und
Rüstung in Wien selbst einen Preis von 3 fl. auf 1 qm. Die betreffenden Falzziegel
auf weitere Strecken zu verfahren, würde wohl nicht lohnen. Ueberall, wo ein
Ziegelofen besteht, dürfte es am zweckmässigsten sein, die Falzziegel am Orte formen
zu lassen, weil dies mit keinen besonderen Schwierigkeiten verbunden ist. Wegen
Bezugs der Formen müsste man sich allerdings mit dem Patentinhaber, Stadtbaumeister
Eduard Schneider in Wien (Fünfhaus, Glückgasse 5)
ins Einvernehmen setzen. Das Wiener Stadtbauamt hat in einem dreistöckigen Wiener
Wohnhause, woselbst diese Decken zur Anwendung gekommen sind, eine Probebelastung
mit 400 k auf 1 qm vorgenommen und es hat hierüber der Wiener Magistratsdirector
bescheinigt: „dass sich die Gewölbeschlüsse der einzelnen Felder ganz
gleichmässig mit den Traversen gesenkt haben, daher eine Deformation des
Gewölbes nicht eingetreten ist und auch weder in dem Fugenverbande eine
Lockerung noch an den Gewölbeziegeln Sprünge bemerkt worden sind.“
Textabbildung Bd. 298, S. 273
Fig. 41.Deckenconstruction nach Weyhe.
Bemerkenswerth erscheint auch die Deckenconstruction nach W.
Weyhe in Bremen (D. R. P. Nr. 73938 vom 18. August 1893). Es empfiehlt sich
nach Walther Lange in Bremen (Deutsche Bauzeitung) durch leichte und billige Herstellung und durch
grosse, durch Belastungsversuche erprobte Festigkeit. Die Herstellung dieser Decke
geschieht unter Zuhilfenahme von 1 cm dicken Spannbügeln aus Schmiedeeisen, welche
im Abstande bis zu 50 cm senkrecht zu den Trägern aus Eisen oder Holz aufgestellt
werden. Die Enden dieser Spannbügel sind so umgebogen, wie dies bei a und b (Fig. 41) veranschaulicht ist. a zeigt die Befestigung der Spannbügel an Holzbalken; die Befestigung
geschieht hier mittels Eintreiben entsprechend ausgebildeter Krampen. Bei Trägern
aus Eisen ruht der Spannbügel (b) einfach auf. Nachdem
die Spannbügel aufgestellt sind, wird mittels Draht ein gewöhnliches Drahtgewebe an
denselben aufgehängt und – eine Schutzdecke ist fertig. Diese Schutzdecke lässt sich
also schnell und billig herstellen. Sie lässt sich ferner auf einfache Weise bei der
weiteren Fortführung des Baues mit Gypsmörtel umgiessen. Zu diesem Zweck stellt man
mittels einer mit Linoleum bedeckten Holzplatte eine Schalung her, die etwa 1 cm
absteht von der Unterfläche des aufgehängten Drahtgewebes. Dann giesst man
Gypsmörtel über dieses Gewebe, wodurch das Eisen umhüllt wird. Die Stärke des Gusses
beträgt etwa 2,5 cm. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit der oberen Decke werden die
Spannbügel mit Mörtel umgössen (c). Referent hat eine
so hergestellte Decke sofort nach der Fertigstellung, also nach 10 Minuten, durch
zwei schwere Männer belasten lassen; das Ganze widerstand sehr gut. Um die
eigentlich tragende und belastete Decke auszuführen, wurde Doppelrohrgewebe als
Schalung über die hergestellten Rippen gelegt und das Ganze bis zur Oberkante Träger
ausgegossen mit einem Mörtel, aus etwa 50 Proc. Gyps und 50 Proc. gewaschener
Kohlenschlacke und Zusatz von Rohrhülsen bestehend.
Die Probedecke hatte bei einer Spannweite von 100 cm im Scheitel eine Stärke von 5 cm
und am Träger eine solche von 9 cm. Sie wurde 4 Tage nach Fertigstellung durch
Ziegelsteine belastet, und zwar zunächst bei gleichmässiger Vertheilung auf 1,24 qm
durch rund 1600 k, ohne die geringste Durchbiegung zu zeigen. Nachdem diese
Belastung einige Zeit gelegen hatte, liess Referent die Ziegelsteine auf einen
symmetrisch zum Scheitel vertheilten, 50 cm breiten Streifen aufschichten. Der
Belastungsversuch wurde unterbrochen, weil das Belastungsmaterial zu demselben
fehlte. Ein zweiter Belastungsversuch erstreckte sich über 10 Tage hinaus. Hierbei
liess sich eine Tragfähigkeit von 5000 k für 1 qm feststellen, ohne dass eine
Zerstörung eintrat.
Demnach wäre die Construction wegen ihrer einfachen Herstellungsweise, wegen ihrer
Billigkeit und wegen ihrer hohen Tragfähigkeit empfehlenswerth.
Textabbildung Bd. 298, S. 274
Drahtgeflecht für Balken und Träger von Vollmann.
Verzinktes Drahtgeflecht für Balken- und Deckenträgereinbindungen verwendet –
ebenfalls nach der Deutschen Bauzeitung – W. Vollmann
in Gevelsberg (D. R. P. Nr. 36883). Die massiven Eisenträgerdecken haben bekanntlich
bei ihren Vorzügen den Nachtheil, dass der unter den T-Eisen angebrachte Putz sehr bald nach Fertigstellung Risse zeigt und
abbröckelt. Diese Uebelstände werden beseitigt durch die Einbindung mit verzinktem
Drahtgeflecht, wie Fig.
42 bis 45
zeigen. Man hängt vor dem Anfertigen der massiven Decke unter die Flansche des T-Eisens verzinktes Drahtgeflecht, welches zu beiden
Seiten 2 bis 3 cm überstehen muss, und klammert solches mit verzinkten Blech- oder
Zinkstreifen von etwa 3 cm Breite an die Trägerflansche an. Die Kanten des Geflechts
werden dann fest an die Flansche angeklopft. Man nehme das verzinkte Drahtgeflecht
etwa 10 cm breiter als die Trägerflansche und biege beide Seiten um diese fest
herum. Vorher wird in beiden Fällen an jeder Seite der Flansche zwischen dieser und
dem Geflechte eine dünne Latte befestigt, damit eine mindestens 1 cm dicke
Putzschicht unter die Träger kommt.
Hat man das Drahtgeflecht auf eine dieser beiden Arten an den Trägern befestigt, so
bringt man die Schalung an und stellt sodann die Zwischendecke her. Das Geflecht
wird dadurch fest in die Zwischendecke eingemauert und erhält hierdurch Festigkeit.
Um den Putz unter einem mit Drahtgeflecht eingebundenen Träger herzustellen, bewirft
man dasselbe vorher mit gutem, dünnem Kalkmörtel, dem entweder stark Gyps oder
Cement zugesetzt ist, und trägt darunter den weiteren Mörtel auf. Die Vortheile
dieses Verfahrens bestehen in der absoluten Rissicherheit und dem Ausschlüsse des
Abfallens des Verputzes, sowie einer bedeutenden Ersparniss an Arbeitslohn und
Material.
Textabbildung Bd. 298, S. 274
Fig. 46.Homan's feuersichere Decke.
Ueber Homan's feuersichere Decke (Fig. 46) theilt die Deutsche
Bauzeitung mit, dass sich dieselbe in England grosser Verbreitung erfreut;
sie wird von Homan und Rodgers in London E. C.,
Gracechurch Street 17, hergestellt. Zwischen die Eisenbalken einer solchen Decke
werden hohle Thonkörper von dreieckigem Querschnitt dicht an einander geschoben,
welche an allen Seiten schwalben-schwanzförmige Rillen besitzen, mit welchen sich
einerseits der aufzutragende Beton, andererseits der von unten angeworfene
Deckenputz auf das innigste und so verbinden, dass die ganze Decke eine feste Masse bildet. Die Verlegung des Fussbodens
auf dieser Decke erfolgt wie gewöhnlich.
Eine leichtere Deckenconstruction schlägt unter dem Namen „Beton arme“ der
französische Ingenieur Hennebique vor. In der Schweizerischen Bauzeitung schreibt A. Favre darüber: Es beruht dies System auf einer
Combination von Eisen und Beton, bietet aber dem Monier'schen gegenüber einige Vortheile.
Hennebique projectirte bei dem Entwürfe einer Villa
anfänglich sämmtliche Böden mit gewöhnlichen Betonbögen zwischen I-Trägern, verwarf aber diese Methode, als er kurz darauf
Zeuge des Brandes eines Magazins wurde, das, ganz aus Eisen und Backsteinen
construirt, zusammenstürzte, weil die eisernen Träger dem Feuer direct ausgesetzt
waren. Von der Absicht, das I-Eisen ganz in Beton einzulassen, musste er abstehen,
weil sich das Gewicht der Böden zu stark vermehrt und die Auslagen zu hoch gestellt
hätten. Um dies zu vermeiden, führte Hennebique das
Princip ein, den Beton nur auf Druck und das Eisen nur auf Zug arbeiten zu lassen,
was er durch solide Verankerung der I-Träger mit dem oberen Theil der eigentlichen
Betondecke erreichte, welcher dann kleinere Dimensionen gegeben werden konnten (Fig. 47 bis 50).
Die I-Träger wurden mit Beton umhüllt und das Ganze
erhielt dadurch eine Einheitlichkeit des Systems. Es zeigte sich allerdings gleich,
dass die I-Träger für dieses System nicht ganz
vortheilhaft sind, da sie sich wegen ihrer Profilform schlecht mit dem Cement
verbinden und dieses Profil nutzlos grosse Auslagen verursacht.
Hennebique ersetzte deshalb die I-Eisen durch Stangen aus Rundeisen, welche ausschliesslich Zugspannungen
aufzunehmen haben, während der obere Theil des Gebälkes aus Portlandcementbeton
besteht und nur auf Druck beansprucht wird. Zur Verbindung beider Balkentheile und
zur Uebertragung der Spannungen auf die Eisenstangen dient ebenfalls der Beton. Da
derselbe jedoch nicht genügen würde, um der Wirkung der scherenden Kräfte zu widerstehen, wurde
eine Reihe von gebogenen Eisen zu Hilfe genommen, welche längs des Balkens vertheilt
sind und die Zugstangen mit dem oberen gedrückten Theil desselben unzertrennlich
verbinden. Beizufügen ist noch, dass die Rundstangen und Bügel, leicht mit
Cementbrühe angestrichen, sich ausgezeichnet mit dem Beton verbinden.
Diese Verbindungsorgane oder Bügel werden gewöhnlich aus Flacheisen construirt,
können aber auch andere Profile und verschiedene Formen haben (Fig. 48). Ihre
hauptsächliche Aufgabe ist es, die auf sie wirkenden Zugspannungen in den oberen
Theil des Balkens zu übertragen, wo sie sich dann als Druckspannungen in der
Betonmasse vertheilen.
Auf diese Weise construirt der Erfinder einen homogenen Balken (Fig. 47 bis 50), welcher aus
verschiedenen, unzertrennbar mit einander verbundenen Elementen zusammengesetzt ist,
und welcher den auf ihn wirkenden Spannungen sehr gut widersteht. Die unterhalb
liegenden Zugstangen und die Betonmasse werden berechnet, um dem Biegungsmoment
entgegenzutreten, während die Bügel der Wirkung der scherenden Kräfte widerstehen
sollen.
Der Balken Hennebique kann verschieden construirt
werden:
1) Als Hauptbalken mit mehreren Zugstangen für Lasten von 5000 bis 10000 k auf das
laufende Meter;
2) als secundärer Balken oder Querträger (Fig. 49 und 50) mit zwei bis drei
Zugstangen für Lasten von 2000 bis 5000 k auf das laufende Meter, und
3) als Cementbetonplatten (Fig. 49 und 50), welche, in Verbindung mit den Balken stehend, den eigentlichen Boden
bilden (wie Bohlenbelag und Zorèsbelag bei Holz- und Eisenconstructionen), und
welche auf relativ grossen Spannweiten Lasten von 200 bis 3000 k/qm tragen
können.
Textabbildung Bd. 298, S. 275
Beton armé von Hennebique.
Einen Beweis für die Feuersicherheit des Systems Hennebique lieferten die Proben, welche die belgische Regierung im
Zeughause von Malines anordnete. Ein Balken wurde in belastetem Zustande erhitzt, er
senkte sich regelmässig, ohne dass man den Zeitpunkt bestimmen konnte, in welchem
die Ausdehnung des Eisens die des Cementes übertraf. Trotz hoher Hitze ging die
gemessene Biegung nicht unter 4 cm. Der Balken wurde entlastet und noch rothglühend
mit kaltem Wasser bespritzt. Man bemerkte nur an der Oberfläche des Balkens kleine
Abblätterungen, der innere Theil blieb unversehrt. Bei einer wiederholten Belastung
zeigte der Balken nicht die geringste Abschwächung.
Die Schnelligkeit und Einfachheit der Ausführung werden dadurch bedingt, dass
die verwendeten Stoffe leicht zu erhalten und zu handhaben sind.
Die Unterhaltungskosten fallen weg, weil das im Beton eingeschlossene Eisen dem
Einflüsse äusserer Zerstörung nicht ausgesetzt ist, und die Haltbarkeit ist ausser
Zweifel, indem der Portlandcementbeton nicht angegriffen wird.
Neben diesen Vortheilen ist die Ersparniss gegenüber gewöhnlichen
Eisenbalkenconstructionen eine nicht geringe, und dieselbe wächst mit den
Spannweiten.
Die Vorzüge des „Béton armé“
Hennebique sind dargethan durch die vielen in den
letzten Jahren in Belgien, Frankreich und der Westschweiz ausgeführten grossen
Constructionen, welche sich besonders für Waarenmagazine, Mühlen und Fabriken aller
Art eignen und ausgezeichnet haben.
Dem Vertreter für die Schweiz, S. de Mollins in
Lausanne, ist es in kurzer Zeit gelungen, das System in grossem Maasstabe in der
Westschweiz einzuführen. Er hat es bereits für Brückenbelege benützt. So wurde bei
der Pont de l'Ile in Genf, welche einem sehr starken Verkehr zu genügen hat, die
alte, schon an manchen Orten eingesenkte Fahrbahn aus Eisenplatten mit Betondecke
durch Platten nach dem System Hennebique ersetzt. Es
haben sich dieselben bis jetzt bewährt und zeigen auch nicht die geringste Spur von
Schwächung. Auf der Jura-Simplon-Bahn wurde eine interessante Belastungsprobe mit
einer Cementdeckplatte nach dem System Hennebique
vorgenommen. Dieselbe überspannt einen Bahndurchlass von 2 m Oeffnung und hat eine
Dicke von 25 cm. Sie wurde mit einer 65 t schweren Locomotive mit
Treibradachsengewicht von 15 t belastet, und zwar im Ruhezustand und bei einer
Geschwindigkeit von 30 km. Bei diesen Proben zeigte sich eine Einbiegung von nur
0,15 mm und keine Seitenschwingungen. Nach Entfernung der Last wurde keine
Einbiegung mehr constatirt.
Weitere Experimente mit Balken Hennebique in der Form
von Belastungs- und Bruchproben bei einer sechsfachen Belastung der zulässigen
wurden mit gleichem Erfolg in Gegenwart von Prof. Ritter, Ingenieur Elskes u.a. vorgenommen.
Eigenthümlich ist die Thatsache, dass nach dem Bruche und bei der jedenfalls starken
Erstreckung der Eisenstangen, welche nicht brachen und einfach an den Enden im
Betonbalken selbst verankert sind, die beiden Balkenstücke links und rechts vom
Bruch vollständig rissfrei blieben.
Das Waarenhaus von der Cie. Lausanne-Ouchy in Lausanne
wird unter Aufsicht des Ingenieurs de Mollins errichtet
und ist, mit Ausnahme der Aussenmauern, ganz nach dem System Hennebique construirt; es enthält also weder Holzgebälk noch Holzböden und
ist vollkommen feuersicher. Es besteht der Hauptsache nach aus grossen Kellern und
Sälen in sechs Stockwerken von zusammen etwa 25 m Höhe, welche von Betonsäulen und
-balken getragen sind. Einzelne Säulen werden Lasten von 150 t zu tragen haben,
während die Platten oder Böden von mehr als 2 m Spannweite von Tragbalken zu
Tragbalken und nur 10 cm Dicke für Lasten von 2000 k/qm berechnet und garantirt sind. Auf
einer der Plattformen werden sogar belastete Eisenbahnwagen ein- und ausgeführt.
Es seien hier noch die Belastungsversuche erwähnt, die der Regierungsbaumeister Stapf in Berlin mit Kleine'schen Decken mit Bandeiseneinlagen angestellt hat:
Eine am 1. Mai fertig gestellte, auf 1,25 m frei tragende Deckenplatte von 1,50
m Spannweite, die in der Stärke von 12 cm aus porigen Lochsteinen mit 1/35 mm Bandeisen
ausgeführt und mit einem 2 cm starken Cementestrich auf einer 2 cm starken Schicht
von magerem Unterbeton überdeckt war, wurde am 7. Juni zunächst mit 10000 k
belastet. Die Durchbiegung in der Mitte betrug nur 1 mm; an der weiss gestrichenen
Unterseite der Decke zeigten sich keine Risse. Eine Wurfprobe, die demnächst mit
einem Stein von 33 k Gewicht aus der Höhe von 4,45 m auf die von der Last frei
gebliebenen Theile der Decke ausgeführt wurde, ergab nach dem ersten Wurfe einige
Risse an der Unterseite der Decke; beim zweiten Wurfe wurde der Cementbelag
zerstört, beim vierten splitterten einige Cementtheilchen ab und beim fünften zeigte
sich eine Erweiterung der zuerst entstandenen Risse, ohne dass indessen die Decke
durchgeschlagen wurde.
Eine zweite Probe am 20. Juni betraf eine am 28. Mai fertig gestellte, auf 3,14 m
frei tragende Platte, die 12 cm stark aus hochkantigen Ziegeln in Cementmörtel 1 : 3
und mit 1,25/50 mm starken, 4 m langen Bandeisen ausgeführt war. Eine Belastung der
Decke mit 4000 k ergab eine Durchbiegung von 19 mm, die nach Entfernung der Last auf
6 mm zurückging, nach Wiederaufbringung derselben aber auf 24 mm stieg. Bei einer
Vermehrung der Last bis auf 4600 k entstanden an der Unterseite der Decke, die auf
die 60 mm tiefer angebrachten Kreuzhölzer sich auflegte, Risse; es zeigte sich
jedoch nach Beseitigung der last, dass die Decke noch immer tragfähig war. Beim
Abbruche derselben wurden die Bandeisen unverletzt gefunden und jeder Stein musste
einzeln herausgeschlagen werden.
Die Versuche zeigten die grosse Widerstandsfähigkeit dieser Construction, die sich
ebenso durch ihre Feuersicherheit auszeichnet.
Im Anschlusse hieran sei der Bericht von Peters im Centralblatt der Bauverwaltung vom 8. Mai 1895 über die
nachträgliche Anbringung einer Schutzdecke nach der Bauart Kleine unter einem Welldache wiedergegeben.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September 1892 brach in dem Schuppen für
Ausbesserung der Wagen in der Hauptwerkstatt Breslau O./S. Feuer aus, das sich mit
grosser Schnelligkeit über das ganze, aus Holz auf eisernenSäulen hergestellte
Dach des rund 10000 qm grossen Gebäudes ausbreitete und dieses bis auf die
Umfassungsmauern vollständig zerstörte. Beim Wiederaufbau des Schuppens musste, da
eine Theilung desselben durch Brandmauern vermieden werden sollte, auf
Feuersicherheit der Bedachung in erster Linie Bedacht genommen werden. Zu diesem
Zwecke ist der Dachstuhl unter Benutzung der vorhandenen Säulengrundmauern nach Fig. 51 ganz aus Eisen
und die Eindeckung selbst über den Arbeitsplätzen aus Dachpappe auf Schalung, über
den drei Schiebebühnen aus Wellblech hergestellt (Fig. 52). Die geringe
Abschliessungsfähigkeit des Wellblechs gegen die Wirkungen der Aussenluft machte die
nachträgliche Anbringung einer Schutzdecke unter demselben nothwendig, für welche
zwei Arten der Herstellung in Frage kamen, nämlich entweder aus Gypsdielen mit
Rohreinlage oder aus porigen Hohlziegeln nach der Bauart Kleine. Die Decke konnte auf den unteren Flanschen der ⊏-förmigen Pfetten zweckmässig gelagert, nur musste an
der mittleren Pfette noch ein Winkeleisen zur Schaffung eines Auflagers befestigt
werden.
Textabbildung Bd. 298, S. 276
Schutzdecke nach Kleine.
Versuche ergaben nun, dass 5 cm starke Gypsdielen sich auf die Breite der Dachfelder
von 2,5 bis 2,7 m nicht frei trugen, eine grössere Stärke der Dielen konnte aber
nicht wohl gewählt werden, weil dadurch die Dachbinder zu stark belastet worden
wären. Es musste daher, wenn die Schutzdecken aus Gypsdielen hergestellt werden
sollten, eine Theilung der Felder in der Mitte zwischen zwei Pfetten vorgenommen
werden, was zweckmässig durch ein auf die Dachbinder aufzunietendes ⊥-Eisen geschehen konnte. In diesem Falle liess sich die
Stärke der Gypsdielen entsprechend ihrer geringeren freitragenden Länge auf 4 cm
einschränken. Für eine Decke nach der Bauart Kleine war
dagegen eine Theilung der Dachfelder nicht erforderlich, denn durch einen Versuch
war festgestellt worden, dass eine solche Decke von 2,7 m Spannweite, aus
flachseitig verlegten Ziegelsteinen in gutem Cementmörtel hergestellt, mit 30 × 1 mm
starken Bandeiseneinlagen in den Längsfugen sich nicht nur vollkommen frei zu
tragen, sondern noch eine nicht unbedeutende Belastung aufzunehmen vermochte. Da nun
auch das Gewicht einer Kleine'schen Decke aus porigen
Hohlziegeln nicht grösser ist, als das Gewicht einer solchen aus 4 cm starken
Gypsdielen, so blieben für die Wahl der einen oder der anderen Bauart in der Hauptsache nur noch
die Kosten entscheidend. Diese stellten sich nach eingegangenen Angeboten
ausschliesslich der Kosten für die anzubringenden Winkel- und ⊥-Eisen auf 3 M. für 1 qm 4 cm starker Gypsdielen- und auf 4,8 M. für 1 qm
Kleine'scher Decke. Zuzüglich der Kosten der ⊥-Eisen berechneten sich die gesammten Herstellungskosten
wie folgt:
a) für eine Gypsdielendecke 29 t Eisen zu liefern
und anzubringen, die Tonne zu 200 M.
5800 M.
2600 qm Decke aus 4 ein starken Gypsdielen,
das Quadratmeter zu 3 M.
7800 M.
––––––––
Zusammen
13600 M.
b) für die Kleine'sche Decke
2600 qm, das Quadratmeter zu 4,80 M.
12480 M.
Zur Herstellung der Decke, für welche nach diesen Erhebungen die Bauart Kleine gewählt wurde, sind Bitterfelder porige
Hohlziegel in Cementinörtel 1 : 3 mit 35 × 1 mm starken Bandeiseneinlagen in den
Längsfugen verwandt. Die unteren Ansichtsflächen sind mit Kalkmilch gestrichen. Die
Ausführung, welche von hängender Rüstung aus nach Art der Wölbung auf Rutschbogen
bewirkt werden musste, war dem Cement-Baugeschäft von Huber
und Co. in Breslau übertragen, welches sämmtliche Arbeiten innerhalb 6
Wochen fertigstellte.
Bemerkenswerth dürften noch einige Mittheilungen über ein in gleicher Weise
ausgeführtes Probestück Kleine'scher Decke sein.
Dasselbe war über einer Oeffnung von 2,63 m lichter Weite in einer Breite von 2,16 m
auf Schalung mit 15 mm Stich hergestellt worden. Nachdem die Probedecke 12 Tage
gestanden hatte, wurde sie ausgeschalt und von der Mitte aus gleichmässig nach
beiden Seiten hin mit Schienenstücken in einem Gesammtgewicht von rund 2000 k, also
mit rund 350 k auf 1 qm belastet. Während des Aufbringens der Schienen erlitt die
Decke in der Mitte allmählich eine Senkung von 33 mm, welche sich in einigen Tagen
auf 47 mm vergrösserte. Als eine weitere Senkung nicht erfolgte, wurde am zehnten
Tage nach der Ausrüstung mit dem Aufbringen von Belastungsstücken fortgefahren.
Nachdem noch zwei Schienenstücke von zusammen 150 k aufgelegt worden waren, brach
die Decke zusammen.
Textabbildung Bd. 298, S. 277
Einschiebedecken von Schneider.
Bemerkenswerthe Decken sind die sowohl für Eisenais Holzträger geeigneten
Einschiebedecken von Schneider (D. R. G. M. vom 28.
März 1894), Fig. 53 und
54. Die Formstücke
sind aus dem vulcanischen, leichten und gut isolirenden Bimssand, Cement und Kalk
hergestellt. Dieselben werden trocken zwischen die Holzbalken so eingeschoben, dass
die oberen Tragflanschen aa auf den an die Balken
angenagelten Leisten aufliegen, während die unteren Flanschen bb die Balken cc unten
bedecken. Nachdem die schmalen Lücken der unteren Flanschen bb ausgefugt sind, ist die Decke nach Anwurf eines ganz feinen Verputzes
fertig. Der Fussboden kann nach allen alten oder neueren Arten über die Decke
hergestellt werden. Es ist somit das langsame Austrocknen sowohl der
Zwischendecken als auch des Deckenputzes beseitigt. Die Arbeit einer Etagedecke
beschränkt sich nur auf das Einschieben und Ausfugen der Füllsteine, was nur wenige
Stunden in Anspruch nimmt.
Die Schneider'schen Einschiebedecken leisten der
Weiterverbreitung des Feuers von oben und unten Widerstand, indem eine feuerfeste
Platte den Balken von unten direct schützt und von oben jeder Balken für sich nach
rechts und links feuersicher isolirt wird.
Will man die Einschiebedecke noch mit einem feuerfesten Pflaster abdecken, so
vergiesst man die schmalen Fugen zwischen den Flanschen aa und den Balken mit Asphalt und legt darüber einen Bimsestrich mit
Cement, Gyps oder Kieseiguhr.
Die an den Balkenseiten anzubringenden Leisten (35 bis 45 mm) werden etwa in der
Mitte der Balkenhöhe so aufgenagelt, dass die Oberflächen der Auflageleisten 0,10 m
höher als die Balkenunterflächen liegen. Es ist daher bei Schneider's Einschiebedecken gleich, ob die Balken scharfkantig oder rund
sind. An diesen Auflageleisten lässt man an einem Balkenende etwa 0,53 m fehlen, um
die Deckenfüllstücke von unten zwischen die Balken heben und einschieben zu können.
Der letzte Deckenfüllstein zwischen je zwei Balken wird mittels der zwei oben
weggelassenen Leisten, an welchen sich je zwei angenagelte Streifen von dünnem
Bandeisen von 1 × 20 mm befinden, eingehoben, worauf dann die Bandeisenenden auf die
Balken angenagelt werden. Diese Befestigung gewährt eine sichere Druckbelastung von
2909 k für 1 qm bei 0,55 m Balkenmitte.
Ueber eine Zwischendecke aus Gyps berichtet die Badische
Gewerbezeitung: Die Rheinische Gypsindustrie
Heidelberg bringt als ein neues Baumaterial aus Gyps gegossene Formstücke
in den Handel, welche von vornherein die passenden Abmessungen besitzen und nach nur
geringer Vorbereitung als Zwischendecke eingesetzt werden können. Diese Gusstücke
haben eine Höhe von 18 cm, Länge von 50 cm und Breite von 30 bis 60 cm mit
Abstufungen von 3 zu 3 cm, so dass sich alle Gebälkdimensionen damit auslegen
lassen. Nach der Längsrichtung sind sie von Hohlräumen ovalen Querschnitts
durchzogen, wodurch sich das Gewicht der Deckenconstruction wesentlich verringert;
es beträgt nur 50 bis 70 k/m, also etwa ⅓ des Gewichtes gestaakter Decken. Die
Formstücke haben an den unteren Seitenkanten einen Falz, mit welchem sie auf an den
Balken festgeschlagenen Latten aufgelegt werden. Auch die oberen Kanten sind
gefalzt, jedoch nach einer Richtung verjüngend; es werden in diese Aussparungen
Holzkeile eingetrieben, die das Verspannen der Formstücke zwischen den Balken
bewirken. Beim Verlegen greift das eine Ende eines jeden Formstückes mittels eines
stark gewölbten Wulstes in eine entsprechende Auskehlung des anstossenden nächsten
Stückes; die Naht wird mit Gypsbrei verstrichen.
Eine Ausführungsform der Zwischendecke zeigt Fig.
55.
Die Vorzüge der Patentzwischendecke lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen:
Sie sind feuersicher, isolirend gegen Hitze und Kälte. Schwammbildung in den
Zwischendecken ist ausgeschlossen. Wichtig für den Bauunternehmer ist, dass die neue
Deckenconstruction keine Gebälkabdeckungen erheischt, wie bei den älteren Bauweisen
erforderlich. Nicht zu unterschätzen ist auch die durch das Material gegebene Möglichkeit der
raschen Herstellung von Decken, indem sich kein Zeitverlust ergibt durch
Austrocknen.
Von anderen Deckenmaterialien haben sich die Cementdielen von Otto Böklen zu Lauffen am Neckar – wie auch die Deutsche Bauzeitung bestätigt – an einer Reihe von Bauten auch bezüglich
der Feuersicherheit gut bewährt.
Textabbildung Bd. 298, S. 278
Fig. 55.Zwischendecke der Rheinischen Gypsindustrie Heidelberg.
Dass der Cement wegen seiner grösseren Festigkeit, namentlich aber wegen seiner
Eigenschaft, aufgesaugtes Wasser schnell zu verarbeiten, für viele Zwecke dem Gyps
bei weitem vorzuziehen ist, unterliegt wohl keinem Zweifel. Wenn er in dieser Form
der Anwendung erst später eingeführt worden ist, als jener, so liegt dies daran,
dass es Schwierigkeiten gehabt und längerer Versuche bedurft hat, ehe man einen
Beton gefunden hatte, der gesägt und gebohrt werden kann; denn diese Eigenschaft ist
es, welche ihn zu der Anwendung in Dielenform erst geeignet macht. Die Cementdielen,
welche mit oder ohne Metalleinlage in einer Stärke von 3 bis 12 cm hergestellt
werden und – falls sie nicht besonderen Zwecken dienen sollen – in der Regel ein
Format von 100/50 oder 75/37,5 cm erhalten, dienen in gebogener Form insbesondere
zur Herstellung von leichten Kappengewölben oder Zwischenböden zwischen Eisenträgern
oder Holzbalken, als ebene Tafeln insbesondere zur Herstellung von Wänden. Doppelte
Wände aus 5 cm starken Dielen sollen in Höhe von 4 m ohne inneres Fachwerk
ausgeführt werden können. Der Preis für 1 qm Cementdiele beträgt bei 4 cm Stärke
1,80 M., bei 12 cm Stärke 3,10 M.
Als ganze Ausführungen in Cementdielen werden das innerhalb 8 Tagen aus 7 cm starken
Dielen errichtete Haus für den Festausschuss der elektrischen Ausstellung in
Frankfurt a. M., sowie ein Wechsel Wärterhäuschen auf Bahnhof München genannt. Bei
letzterem sind die aus mit den glatten Seiten nach aussen gekehrten Dielen
gebildeten, i. g. 12 cm starken Wände durch schwache, am Fuss und Kopf eingelegte,
anscheinend mit einander verankerte T-Eisen versteift;
die Ecken sind durch aufgeschraubte Winkeleisen geschützt.
Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass nach dem Centralblatt der Bauverwaltung der Regierungsbaumeister Teichmann sich ungünstig über die Gypsdielen äussert.
Es heisst daselbst:
In einem luftigen Schuppen, dessen Fussboden allerdings gegen aufsteigende
Erdfeuchtigkeit ungenügend geschützt war, lagerte anderthalb Jahre hindurch ein
Posten Gypsdielen, bei deren Umlagerung sich die unteren Schichten durch Hausschwamm
reichlich bedeckt und vollständig zerstört zeigten. Die Einlagen von Schilfrohr
waren staubartig zerfallen und die Gypsmasse war in dem Maasse brüchig geworden,
dass ein geringer Druck der Hand genügte, um die 7 cm dicken Dielen zu zerstückeln.
Das Holzwerk des Schuppens war bisher von Schwammbildung frei, die Vermuthung,
dass in diesem Falle das Schilfrohr der Dielen von vornherein Schwammsporen
enthielt, liegt also nahe. Um so mehr würde, im Hinblick auf das Gefüge der
Gypsdielen, welches es fast unmöglich macht, innere Schwammschäden frühzeitig zu
bemerken, vor Verwendung dieses Materials in feuchten und dumpfen Räumen abzurathen
sein.
Zum Schluss seien hier noch die Holzlattendeckengewebe von E.
Loth und Co. in Halberstadt erwähnt, die dadurch zur Feuersicherung einen
Beitrag liefern, dass dem Kalkverputz ein guter Halt gegeben wird.
Die Stäbchen, aus denen das Gewebe in der Breite von 1 m und Länge von 10 m
hergestellt sind, haben den eigenartigen Querschnitt (Fig.
56), bei welchem unter Annahme einer Schichtdicke des Putzes von 4 mm auf
den Köpfen der Stäbchen der Bedarf an Putzmörtel noch ein wenig geringer ist, als
bei Rohr von 15 mm Stärke. Die unmittelbare Befestigung des Gewebes geschieht an
Latten, welche mit 1 m Abstand unter die Balken genagelt werden; doch kann unter
Umständen auch unmittelbare Befestigung an den Balken stattfinden. Die Anbringung
von Stuck an Decken, die mit diesem Gewebe hergestellt sind, soll keine
Schwierigkeiten bieten, wenn nur die dabei zu benutzenden Holzschrauben schräg
gesetzt werden.
Textabbildung Bd. 298, S. 278
Fig. 56.Holzlattendeckengewebe von Loth.
Ausser zu Decken sind die Gewebe auch zu Wänden in der Weise benutzbar, dass
dieselben zweiseitig gegen ein schwaches Stielwerk genagelt werden. Desgleichen kann
man dieselben als Putzträger für ausgemauertes Fach werk verwenden. Endlich machen
die Erfinder in ihrem Prospecte darauf aufmerksam, dass beim Befestigen des Gewebes
auf Latten unter der Decke in dieser ein Hohlraum von der Höhe der Lattendicke
entsteht, welcher leicht für Lüftungszwecke der betreffenden Räume nutzbar gemacht
werden kann.