Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 79 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
(Patentklasse 38. Schluss des Berichtes S. 62 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Maschinen zur Herstellung von Korken.
Bei der Maschine von J. E. Howard in
London (* D. R. P. Nr. 78817 vom 10.
Mai 1894) werden die zu bearbeitenden Korkstücke durch ein biegsames
endloses Band gegen eine umlaufende Schleifscheibe gedrückt.
Textabbildung Bd. 299, S. 79
Fig. 28.Korkenschneidemaschine von Howard.
Auf der Hauptantriebswelle befindet sich eine feste und lose Riemenscheibe b1b1. Die Welle b ruht in Lagern a1 des Hauptgestelles. Ein kleines Zahnrad der Welle
b steht mit einem grösseren Zahnrad c1 in Eingriff, welches
auf einer Welle aufsitzt, die in Lagern a2 ruht. Die letzteren sind am Gestell befestigt und
die eben genannte Welle trägt eine Curvenscheibe d,
welche auch durch eine feste Curvenbahn ersetzt werden kann. Das Zahnrad c1 trägt einen
Kurbelzapfen c2, welcher einer Kurbelstange c eine hin und her gehende Bewegung ertheilt. Die Stange c ist an ihrem anderen Ende an einem Schlitten f befestigt, welcher eine Platte e trägt. Der Zapfen c2 ist in c1 gegen den Mittelpunkt von c1 verstellbar befestigt, um den Hub,
welchen der Schlitten f ausführt, regeln zu können.
Der Schlitten f erhält schwalbenschwanzförmige Ansätze,
welche auf einem entsprechend schwalbenschwanzförmig gestalteten Bett a3 aufruhen; das
letztere sitzt fest an dem Gestell. Ausser der hin und her gehenden Bewegung
wird dem Schlitten f noch eine zweite Bewegung
ertheilt, welche senkrecht zur Schleifscheibe x liegt.
Die Platte e wird verschiebbar in einer Gleitbahn
getragen, welche senkrecht zur Gleitbahn a3 liegt.
Die Platte e kann mit Hilfe einer Curvenscheibe d und unter Vermittelung von einer um d2 drehbaren Stange d1 senkrecht zur
Scheibe x in hin und her gehende Bewegung versetzt
werden. Das Ende d3 der
Stange d, welches in einem Arm e1 der Platte e drehbar angeordnet ist, stösst nun die Platte e mit Hilfe der Curvenscheibe d gegen die
Schleifscheibe x, wobei die Feder g zu überwinden ist, welche die Platte e gewöhnlich von der Scheibe x zurückzieht. Der Arm e1 dringt durch einen Führungsschlitz des Bettes a3 hindurch, steigt
senkrecht nach aufwärts und dringt sodann in einen Schlitz von e ein, so dass die Platte e am oberen Ende von e1 sich parallel zur Arbeitsfläche der Scheibe x bewegen kann, während e1 selbst keine solche parallele Bewegung
ausführt, sondern sich nur zu der Scheibe x hin oder
von derselben fort bewegt.
Auf der Platte e sind drei um stehend angeordnete Achsen
drehbare Rollen hh1h2 angebracht. Die
Rolle h1 wird von einem
kleinen Schlitten h4
getragen, welcher auf der Platte e in geeigneter Weise
verstellbar angeordnet ist. In vorliegendem Falle ist zu diesem Zweck eine Schraube
e2 vorgesehen,
welche mit Hilfe einer Mutter h4 das Verstellen der Rollen h1 besorgt. Die Schraube e2 erhält in einem Arm
e3 der Platte e ihre Führung. Die Rolle h1 kann somit in grösserer oder geringerer
Entfernung von den Rollen h und h2 eingestellt werden und lässt sich somit
auch die Spannung des Bandes i regeln, welches
wagerecht um die Rollen hh1h2
angeordnet ist.
Die Rolle h trägt an ihrem oberen Theil ein
Nuthenrädchen, über welches eine Kette oder eine Schnur geführt wird. Die dem
Rädchen so mitgetheilte Drehbewegung wird auf die Rolle h übertragen und somit auch dem Band i
mitgetheilt. Das letztere bewirkt somit das Umlaufen des Korkes.
Durch die Anordnung der Schnur wird es ermöglicht, die Bewegung der die Rolle h tragenden Platte zu der Scheibe x hin und von derselben fort auszuführen, und ausserdem
lässt sich durch Auswechselung des Rädchens die Geschwindigkeit des Bandes i reguliren.
Die Platte e erhält eine Leiste m unterhalb des biegsamen Bandes i und diese
Leiste trägt zwei Stifte oder Rollen o, die den Kork in
Bezug auf die Auflage w während des Schleifens in der
erforderlichen Lage erhalten. Die Auflage w wird an dem
Gestell in der Weise angebracht, dass sie sowohl eine senkrechte, als wagerechte
Einstellung zulässt.
Oberhalb der Maschine befindet sich der Trichter, welcher von einem Arm des Gestelles
getragen wird. In dem verjüngten Bodentheil des Trichters ist ein Rührrad
angeordnet, welches die Korkstücke beständig in einen Kanal leitet. Der letztere
führt zu der Auflage zwischen den senkrecht angeordneten Führungsrollen oo.
Die Korkstücke, welche geschliffen werden sollen, werden in grosser Anzahl in den
Trichter geworfen. Das Rührrad rührt nun die Korkstücke derart auf, dass sie stets
hernieder gehen und bis zu der oberen Kante des beweglichen Bandes i gelangen. Das unterste Korkstück v wird in dem Kanal dann durch einen federnden Arm
festgehalten. Dieser
Arm wird zu geeigneter Zeit zurückgedrückt und das unterste Korkstück dann der
Auflage w zugeführt. Gleich darauf wird der federnde
Arm wieder freigegeben und der nächstfolgende Kork wird daher vor einem Hinausfallen
aus dem Kanal gesichert. Durch die Curvenscheibe d mit
Ueberwindung der Feder g wird nun eine Bewegung der
Platte e in Bezug auf die Scheibe x derart bewirkt, dass das biegsame Band i den Kork n gegen die
Schleifscheibe x drückt. Ausserdem wird gleichzeitig
durch den Kurbelzapfen c2 eine zur Scheibe x parallele Bewegung der
Platte e mit dem Kork n
ausgeführt, wobei der letztere durch die Rollen oo auf
die Auflage w gehalten wird.
Sobald die Kurbelstange c die Bewegung des Schlittens
f hervorruft, bewirkt die Schnur durch die Rolle
h ein Bewegen des Bandes i, welch letzteres mit dem senkrecht angeordneten Kork n reibende Berührung erhält. Der Kork wird daher in
umlaufende Bewegung versetzt, während er der Wirkung der Schleifscheibe unterworfen
ist. Das Schleifen wird hierdurch äusserst wirksam und sauber erfolgen.
Die Maschine von O. Telesio in Corrigliano
bei Genua (* D. R. P. Nr. 79355 vom 10. Juni
1894) bezweckt die Herstellung von Stopfen jeder beliebigen vorher
bestimmten Form.
Einer der häufigsten Fälle ist der, dass es sich um die Herstellung von Stopfen mit
fast rechteckigem, an den Kanten abgerundetem Profil handelt, also von Stopfen,
welche man mit Rücksicht auf weitgehendste Ausnutzung des Materials und Erzeugung
von möglichst wenig Abfällen bisher immer mit der Hand herstellte. Die Maschine
gestattet die Herstellung der verschiedenartigsten Formen durch einfache
Auswechselung eines Stückes von nur unbedeutendem Kostenpreis. In Folge der
Geringfügigkeit der Ausgabe kann man viele derartige Stücke in Anwendung bringen und
in Folge dessen eine ebenso vollständige Ausnutzung des Korkes erreichen, wie bei
der Handarbeit.
Eine einzige Maschine genügt z.B. zur Herstellung sowohl der grössten als auch der
kleinsten im Handel verlangten Stopfen.
Zum Unterschiede von dem bisher Erreichten kann man mit vorliegender Maschine Stopfen
mit jedem beliebigen unregelmässigen Umfang erzeugen, wenn man die Klinge des das
Korkstück schneidenden Messers unbeweglich anordnet und das Werkstück derart
vorschiebt, dass es sich abwechselnd der Schneide nähert und von derselben wieder
entfernt, entsprechend einem von dem zu erzeugenden Profil abhängigen Gesetze.
Unterlässt man die Verschiebung des zu schneidenden Stopfens, so erzielt man genau
cylindrische oder genau konische Stopfen, je nachdem die Klinge wagerecht oder
geneigt gestellt ist.
Die Korkenschneidemaschine von M. Kohl und J.
Mann in Breslau (D. R. P. Nr. 83358 vom 7. November 1894) schneidet die rohen Korkstücke
erst cylindrisch und dann konisch.
Ein Rohr a (Fig. 29 und 30), dessen vorderes
Ende messerartig zugeschärft ist, wird von der Antriebswelle b in geeigneter Weise, z.B. mit Riemenübersetzung, in langsame Drehung
versetzt. An das geschärfte Ende dieses Rohres (rechts) wird das Korkstück angelegt
und durch Andrücken des Hebels d cylindrisch
geschnitten. Das Rohr a wird allmählich mit den so rund
vorgeschnittenen Korkstücken gefüllt, bis endlich das vorderste Korkstück links aus
dem Rohre heraustritt. Dieses Stück stützt sich gegen eine Spitze e eines federnden Armes f,
wodurch es Führung erhält. Sobald der Kork aus dem Rohr auszutreten beginnt, wird
derselbe von einem umlaufenden, kreisrund gestalteten Messer g bearbeitet. Das Messer g ist gegen das Rohr
a derart geneigt, dass die entsprechende Konicität
erzeugt wird.
Die Lagerung der Messerscheibe ist auf einer Welle h in
einem um i drehbaren Zapfen vorgesehen. Zu diesem
Zwecke gehen von dem Drehungspunkte zwei Arme k aus,
und werden dieselben durch unterhalb der Arme vorgesehene Federn l stets nach oben gedrückt. Zur Begrenzung der höchsten
Stellung wird zweckmässig an geeigneter Stelle ein Anschlag m angebracht. Auf der Achse der Messerscheibe sitzt ausserdem eine
Reibungsscheibe n, durch welche mittels einer an
dieselbe angepressten Scheibe o die rasche Umdrehung
des Messers bewirkt wird.
Textabbildung Bd. 299, S. 80
Korkenschneidemaschine von Kohl und Mann.
Der Hebel d trägt oben einen Winkelhebel. Der eine Arm
desselben p bildet die Verlängerung des Hebels und wird
durch eine Feder q in dieser Lage gehalten. Der zweite
Arm r ist senkrecht gegen den Arm p und dient dazu, die Messerscheibe g in dem Maasse nach abwärts zu drücken, als der Kork
aus dem Rohr a austritt. Zu diesem Zwecke besitzt der
eine der beiden Arme k eine Verlängerung s. Die mit einander arbeitenden Federn von r und s sind entsprechend
abgerundet.
Um den fertig geschnittenen Kork aus dem Rohre zu entfernen, muss die Spitze e zurückgezogen werden. Zu diesem Zwecke ist oberhalb
der Feder f auf der Welle h ein Bund t angeordnet, sowie das Ende der
Feder f geneigt.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Durch Andrücken des Hebels d wird der Kork cylindrisch
geschnitten, sowie der erste Kork aus dem Rohre herausgedrückt. Die Feder q hält den Arm p in der
Verlängerung von d. Ist der Hebel d in die in Fig. 29 punktirt
gezeichnete Stellung gelangt, so wird die Federkraft der Feder q überwunden und durch den Winkelhebel pr der Arm s
niedergedrückt. Der Kork ist aus dem Rohre ausgetreten und wird durch die Spitze e geführt. Die Messerscheibe g bewirkt die Bearbeitung und wird beim Niederdrücken des Armes s vollendet. Durch den Reibungsräderantrieb n o ist es möglich, die ständige Umdrehung der
schneidenden Messerscheibe zu bewirken. Ist die Messerscheibe g so tief niedergedrückt worden, dass der Kork
geschnitten ist, so drückt der Bund t auf die Feder f, dieselbe geht zurück, so dass der Kork herabfallen
kann. Hebel d wird in seine ursprüngliche Lage
zurückgeführt und durch die Feder q gestreckt, während
die Feder l die Arme k und
mit diesen die Messertheile in ihre ursprüngliche Lage zurückführen. Ausserdem wird
die Kraft der Federn l durch die Reibungsscheiben
unterstützt, welche gleichfalls trachten, die Arme k
hochzuheben.
Um den Kork beim Schneiden im Rohre a festzuhalten,
empfiehlt es sich, das Rohr a innen derart konisch zu
gestalten, dass die Korkstücke bei ihrem Wege nach der Messerscheibe g zu durch die nachfolgenden Korkstücke in dem Rohre
festgepresst werden. Dadurch bietet das aus dem Rohre austretende Korkstück
genügenden Widerstand beim Schneiden dar, so dass der fertige konische Kork glatt
und sauber ausfällt. Auch kann das Rohr innen gerippt werden.
Die Maschine kann auch für selbsthätigen Betrieb eingerichtet werden, so dass man nur
nöthig hat, passend zugeschnittene Korkstreifen in die Maschine einzulegen.
Die Geschwindigkeit, mit welcher sich Messer und Rohr beim Schneiden der konischen
Korken drehen, und die Umfangsgeschwindigkeit des Rohres beim Schneiden der
cylindrischen Korken hängen von der Beschaffenheit des Korks und der Grösse der
herzustellenden Korken ab.
Verschiedenes.
Die Bohrmaschine von J. Macdonald und R. Cleghorn
Thomson in Glasgow (* D. R. P. Nr. 83262 vom 28. Februar 1895) soll insbesondere
die zur Aufnahme der Borstenbüschel erforderlichen Löcher in Bürstenhölzer
einbohren. Die genaue Arbeit wird durch Hilfe einer Schablone ermöglicht. Fig. 31 und 32 zeigen die patentirte
Ausführung.
Textabbildung Bd. 299, S. 81
Bohrmaschine von Macdonald und Thomson.
In Lagern eines Bockgestelles A1A2 ist eine wagerechte Welle A drehbar gelagert, die durch einen Riemen B2 getrieben wird, der um die grössere
Scheibe A3 der Welle
und die kleinere Scheibe B1 der Welle B läuft, welche in dem
Gestelltheil A4
gelagert ist, mit Fest- und Losscheibe C1C2 versehen ist und durch den Riemen C von einer geeigneten Kraftquelle Antrieb erhält. Auf
der Welle A sind zwei Curvenscheiben oder Excenter DE fest angebracht, und ein Zapfen mit Reibungsröllchen
d2, welcher am
unteren Ende einer senkrechten Verbundstange dd1 vorgesehen ist, tritt mit der Curvennuth der
Scheibe D in Eingriff und erhält so durch dieselbe Auf-
und Niederbewegung. Diese Verbundstange wird aus zwei Theilen dd1 gebildet, die durch
Bolzen und Muttern, welche durch Schlitze d3 treten, lose mit einander verbunden sind. Durch
eine Spiralfeder d4 o.
dgl. werden beide Stangentheile mit einander so verbunden, dass dieselben gemeinsam
als eine starre Stange bewegt werden, so lange, als ein Hemmniss die Bewegung des
oberen Theiles d1 nicht
hindert. Ist dies indessen der Fall, etwa dadurch, dass die Führungsspindel S nicht in ein Loch der Schablone T trifft, so kann sich der untere Stangentheil d durch die Bolzen- und Schlitzverbindung von selbst
nach oben bewegen. Das untere Ende dieser Stange dd1 ist nach oben gebogen und gabelförmig ausgebildet,
um die Welle A zu umfassen, und kann durch Flanschen
auf derselben in Stellung gehalten werden.
Der obere Stangentheil d1 tritt mittels eines Zapfens oder Stiftes d5 mit dem einen Ende eines wagerechten
zweiarmigen Hebels s in Eingriff, der oben am
Gestelltheil R drehbar angebracht ist. Die Drehung der
Curvenschubscheibe D veranlasst sonach durch die
vorbeschriebene Anordnung eine Auf- und Abbewegung der Führungsspindel S über der Schablone T.
Der Hebel s ist durch das Glied s1 o. dgl. an das obere Ende der senkrecht
auf und ab gehenden Spindel S angelenkt, die in
Führungen R1 des
Gestelltheiles R läuft. Die Nuth der anderen
Curvenschubscheibe E auf der Welle A dient durch ihren Eingriff mit einem mit Röllchen e2 versehenen Zapfen am
unteren Ende der Verbundstange ee1 zur entsprechenden Bewegung der letzteren. Auch
diese Stange ist mit Schlitzen und Bolzen, sowie einer Feder e4 in derselben Weise wie die Stange dd1 versehen. Der obere
Theil e1 der
Verbundstange ee1 ist
gabelartig ausgebildet und ein Arm der Gabel ist bei f
an einen senkrechten Bohrkopf F angelenkt, der in
Führungen f1 eines an
den Tisch A2
angehängten Trägers f2
läuft. Es wird also der Bohrkopf F durch die
Curvenschubscheibe E durch Vermittelung der
Verbundstange ee1
senkrecht auf und ab bewegt. Der Bohrkopf F trägt auf
einer senkrechten Spindel ein Futter f3 zur Aufnahme des Bohrwerkzeuges, und diese Spindel
wird mit hoher Umlaufsgeschwindigkeit durch den Riemen F1 angetrieben, der um die kleine Scheibe
f4 und die grosse
Scheibe F2 auf der
Welle B führt und über die grosse Führungsscheibe F3 geleitet wird.
Die Schablone T erhält die erforderliche Anzahl von
Löchern und trägt das zu bohrende Holz t mittels
Ansätze, gegen welche das Holz durch einen Knaggen gehalten wird. Gleichzeitig wird
das Holz von der Schablone T durch Knaggen entfernt
gehalten. Diese Schablone T wird an dem unteren Theil
eines rechteckigen Tragerahmens G derart befestigt,
dass sie um die Bolzen G4 schwingende Bewegung ausführen kann. Der Rahmen G wird durch eine Reibungsrolle G1 aufgehängt, welche auf der gekrümmten oberen Seite
einer Platte G2
aufliegt, die von einem oberen Consolarm H des
Gestelles R getragen wird.
Der Tragerahmen G schwingt um den Bolzen G3 als Drehmitte, und
die Rolle G1, welche gegen die Curve der Platte G2 anliegt, gestattet,
dass die Schablone T und das von derselben getragene
Holz gegen den Bohrer derart sich einstellt, dass das Bohren der Löcher unter dem
entsprechenden Winkel erfolgt. Für die verschiedenen Erfordernisse kommen Platten
G2 mit
verschiedenen Leitcurven zur Anwendung.
Um Löcher in gebogene Bürstenhölzer zu bohren, wird der rechteckige Tragerahmen G abgenommen und eine besondere gekrümmte Schablone T angewendet.
Wenn nach Ingangsetzen der Maschine die Schablone T
derart bewegt wird, dass die Löcher der Schablone nach einander unter die Spitze der
Führungsspindel S gebracht werden, so steigt, wenn
diese Spindel in jedes Schablonenloch niedergeht, das Bohrwerkzeug nach oben und
bohrt das erforderliche Loch. Wenn indessen die Bewegung der Schablone nicht derart
erfolgt, dass eines der Löcher in Richtung mit der Spitze der Führungsspindel fällt,
so kann diese Spindel nicht nach unten gehen, sondern trifft auf das volle Metall
der Schablone, und es lässt die Feder d4 der Bethätigungsstange den unteren Theil derselben
hochgehen, ohne dass der obere Theil d1 mitgenommen wird. Gleichzeitig kommt ein Ansatz
oder Knaggen d6 am
oberen Theil d1 der
Verbundstange mit einem Ende J1 eines gebogenen Hebels J in Eingriff und veranlasst dessen anderes Ende J2, den
Bohrkopf F niederzudrücken und das Hochgehen mit dem
Bohrer zu verhindern, während die Feder e4 den unteren Theil e
der Stange ee1
hochgehen lässt, ohne dass der obere Theil mitgenommen wird. Unten am Tisch A2 ist ein Anschlag K angebracht, welcher den Seitendruck der Stange dd1 aufnimmt und
verhindert, dass diese verbogen oder verschoben wird. Auf diese Weise werden bei der
Maschine alle Stösse oder Schläge vermieden.
Der an J.
Wheeldon in Brinnington bei Stockport in
England (* D. R. P. Nr. 82811 vom 27. November
1894) patentirte rotirende Bohrkopf soll besonders zur Bearbeitung
von Rahmen und Möbeltheilen in den Fällen dienen, wo gleiche Stärke des Werkstückes
erzielt werden soll.
Fig. 33 und 34 stellen die
patentirte Ausführung dar.
a stellt den Hobelkörper dar, welcher auf der Spindel
einer gewöhnlichen Drehbank angebracht ist. Derselbe besteht aus einer gusseisernen
Scheibe, welche mit einer doppelschiefen Stirnfläche a1a2 versehen ist. Durch die Stirnfläche gehen Schlitze
b, durch welche die Schneidekanten der Hobeleisen
cc1 vorstehen.
Letztere sind in den Stöcken d gelagert und durch die
Schrauben und Muttern g in der gewünschten Stellung
festgehalten, während das Hobeleisen c selbst durch
eine in dem Stock d gelagerte und in die am Eisen c befindliche Mutter h
greifende Schraubenspindel i genau verstellt werden
kann, sobald die Mutter g gelöst ist. Die schiefen
Stirnflächen a1a2 sind von
verschiedener Weite; a1
erstreckt sich vom Mittelpunkt bis in die Nähe der Peripherie der Scheibe a, während a2 von a1 sich bis zur Peripherie hin erstreckt. Die
Hobeleisen cc1 können
entweder ein- oder zweitheilig in den Stöcken d
verwendet werden, derart, dass deren Schneidekanten mit den schiefen Stirnflächen
a1a2 parallel stehen.
Textabbildung Bd. 299, S. 82
Bohrkopf von Wheeldon.
Fig. 34 auf der rechten
Seite zeigt das Hobeleisen eintheilig und auf der linken Seite ist dasselbe
zweitheilig dargestellt, wobei das Eisen c1 der äusseren schiefen Stirnfläche o2 und Eisen c der inneren a1 entspricht. Das äussere Hobeleisen c1 kann eine hohle oder
gerade Schneidekante haben und dient zum Zuschneiden und Vorschroppen des nach einem
bestimmten Maasse zu hobelnden Holztheiles, während das innere Hobeleisen c immer eine gerade Schneidekante besitzt und zum
Schlichten oder Fertighobeln dient. Anstatt die Hobeleisen cc1 radial neben einander in der Scheibe
a anzubringen, können solche getheilt werden, d.h.
es können je zwei äussere c1 und zwei innere c diametral einander
gegenüber angeordnet werden oder ein zweiter Satz äusserer Hobeleisen c1 in Verwendung
kommen. Die Zahl der Hobeleisen cc1 und der Winkel der schiefen Stirnflächen a1a2 kann natürlich
geändert werden, sowie auch der Durchmesser der Scheibe a gemäss der Grösse oder Art der zu hobelnden Holztheile. Für sehr breite
oder dicke Holztheile wird die Neigung der inneren Stirnfläche a1 sehr gering gewählt.
Behufs Verhütung der Reibung zwischen Stirnfläche und dem zu hobelnden Holztheil
wird hinten an der Scheibe a bei jedem Hobeleisen eine
Auflage k angebracht, die durch den Schlitz b vorsteht, und deren Arbeitsfläche zwischen der
Stirnfläche des Hobels und der Schneidekante des Eisens liegt. Anstatt die
schiefen Flächen a1a2 in einer scharfen
Kante zu vereinigen, kann die Kante a3 abgerundet werden.
Die Arbeitsweise des Werkzeuges ist folgende:
Nachdem die Holzstücke auf gewünschte Grösse zugesägt sind, wird je eines nach dem
anderen b1 zwischen die
Stirnfläche a2 und die
auf der Unterlage f verstellbar angeordnete Führung e geschoben. Die Führung e
ist parallel zu der inneren schiefen Stirnfläche a1 und dem Maasse des zu hobelnden Holztheiles
entsprechend von a1
abstehend angeordnet. Der Raum zwischen der Stirnfläche a2 und der Führung e ist so gewählt, dass derselbe das Einschieben von Holztheilen von
ungleicher Dicke oder Breite gestattet, die dann aber von dem Hobeleisen c1 auf eine Dicke oder
Breite vorgeschroppt werden, um dann von dem Eisen c
geschlichtet oder fertig gehobelt zu werden.
Textabbildung Bd. 299, S. 83
Fig. 35.Fräse von Rückel.
Die in Fig. 35 dargestellte Vorrichtung von G.
Rückel in Bibart, Bayern (* D. R. P. Nr. 79119 vom 1. Juli 1894), bezweckt das Anfräsen
runder Zapfen, ohne dass das Arbeitsstück in einen Support eingespannt werden
müsste.
Der Erfindung gemäss wird der Bearbeitungsgegenstand durch eine Körnerspitze im
Mittel der Messer gehalten. Damit das Holz an die Fräser angeschoben werden kann,
muss der Körner nachgeben und ist der Apparat zu diesem Zweck wie folgt
construirt:
Die Welle a ist hohl und enthält einen Stab b1 der vorn die
Körnerspitze c trägt. Der Stab b wird durch eine Feder d nach vorn gedrückt,
wobei ein vollständiges Herausfallen durch einen Stift e verhindert, eine genaue axiale Verschiebung durch einen Bund f hervorgebracht und eine Begrenzung der Zurückbewegung
zur Einstellung für verschiedene Zapfenlängen mittels einer in einem Schlitz der
Achse feststellbaren Schraube s erreicht wird. Auf dem
erweiterten Vordertheil der Achse a sitzt eine die
Messer g tragende Scheibe h, von welcher aus mittels Schrauben t die
auf den Messern aufliegende Deckelscheibe i angezogen
wird. Der Deckel i besitzt Ausschnitte k, durch welche die Messerschneiden hervorstehen. Die
Messer werden durch Schrauben auf der Scheibe h
befestigt und können je nach der gewünschten Dicke der Zapfen eingestellt werden
(ähnlich wie die Klauen an einer Drehbankplanscheibe). Wird die Achse ganz
durchgehend hohl ausgeführt, so können Stangen auch ganz durchgeschoben und somit
Rundstäbe und solche wieder zu Stangen mit ovalem Querschnitt gefräst werden.
Die Prägevorrichtung von F. A. Brausil in
Wien (* D. R. P. Nr. 79361 vom 20.
October 1893) (Fig. 36) bezweckt massive
Langhölzer und Fournire von beliebiger Querschnittsform, unbeschränkter Länge und
beliebiger Breite zwischen stellbaren und sich entgegengesetzt drehenden, erwärmten
Präge walzen oder Ringen mit beliebigen erhöhten und vertieften Verzierungen zu
versehen. Die zum Prägen bestimmten Ringe oder Walzen sind entgegen den
bisherigen Einrichtungen auf ihren Walzen oder Wellen nicht fest, sondern zwar
passend, aber lose angebracht, so dass sie ihren Gang dem stets gleichmässigen Gang
der zugehörigen Walzen oder Wellen gegenüber verlangsamen können, um dadurch
besonders harte oder tiefe Prägestellen auszuführen.
Um die Prägeringe oder Walzen gegen seitliche Verschiebung zu sichern, können
Haltringe verwendet werden, welche an die Prägeringe oder Walzen angeschoben
werden.
Um zwei Walzen ab ist die obere a mit Ringen a1a1a1 versehen. Diese
zeigen das aufzuprägende Muster, während die untere Walze b Ringe b1b1b1 von glatter
Umfangsfläche besitzt, so dass bei dieser Einrichtung die Hölzer nur auf einer Seite
die Musterprägungen erhalten können. Die Ringe können auf der unteren Walze
ebenfalls mit Prägemuster versehen werden, so dass ein Prägen der Hölzer von zwei
Seiten erfolgen kann. Ebenso wie die Ringe können die Walzen selbst, wenn entweder
ein Auswechseln der Muster nicht gewünscht oder aber die Walze selbst auswechselbar
gemacht wird, mit den Prägemustern bezieh. mit den glatten Auflag- oder Gegenflächen
versehen werden.
Die Ringe werden auf die Walzen aufgeschoben, aber nicht befestigt, so dass der Ring
von der Walze für gewöhnlich mitgenommen wird, in Fällen jedoch, wenn im Holz c eine härtere oder tiefere, mehr Widerstand bietende
Prägestelle vorkommt, selbsthätig seinen Gang jenem der stets gleichmässig weiter
umlaufenden Walze gegenüber verlangsamen kann, um durch diese Verlangsamung der
Bewegung besonders harte oder tiefe Prägestellen ohne die Verzierung zu verschieben
und ohne Reissen der Holzfasern auszuführen.
Das Einstellen und Halten der Ringe a1a1 in der erforderlichen Lage erfolgt am einfachsten
durch gewöhnliche Ringe dd von geringerem Umfang und
von verschiedener Breite, welche, auf die Walze geschoben, die Profil- oder
Prägeringe a1a1 zwischen sich
aufnehmen.
Textabbildung Bd. 299, S. 83
Fig. 36.Prägevorrichtung von Brausil.
Durch Anschrauben von Backen ee an den beiden
Walzenenden werden die Halt- und Prägeringe in ihrer Stellung fixirt, so dass eine
seitliche Verschiebung nicht vorkommen kann.
An Stelle der Prägeringe kann die Walze selbst mit dem Prägemuster versehen werden.
Damit in diesem Falle die Walzen ebenso wie zuvor die Ringe ihren Gang der Welle f gegenüber verlangsamen können, werden sie auf die Welle ohne
Verkeilung oder Befestigung geschoben und nur gegen seitliche Verschiebung
gesichert.
Zur Erleichterung der Pressung, zur Erhöhung der Zähigkeit des Holzes, zur
Verhinderung des Reissens der Holzfasern bei besonders tiefen Pressungen, sowie um
nach der Pressung eine noch grössere Festigkeit und Härte des Holzes zu erzielen,
werden dieselben an der zu prägenden Seite vor Einführung zwischen die Walzen mit in
Wasser oder Milch gelöstem Borax befeuchtet.
Textabbildung Bd. 299, S. 84
Fig. 37.Fournirblatt von Hemmersbach.
Die Ringe b1b1 der unteren Walze
b, wenn sie nicht zum Prägen, sondern nur als
Unterlage dienen, werden vorzugsweise aus zwei Hälften gebildet, welche durch Lappen
gg bezieh. Schrauben hh zusammengehalten werden.
Das Fourniren runder Körper, z.B. Säulen, Walzen, ist bisher nur in der Weise
ausgeführt worden, dass man dünne, äusserlich glattflächige Fournirblätter um den zu
belegenden Grundkörper, das sogen. Blindholz, geklebt hat. Soll jedoch der fertige
Rundstab, z.B. eine Säule, die bekannten Längskannelirungen aufweisen, so hat man
davon absehen müssen, solche Rundkörper durch Fournirung von Grundkörpern
herzustellen, weil die Fournirblätter mit Rücksicht auf das Krümmen so dünn gewählt
werden müssen, dass in sie keine Profilvertiefungen hineingeschnitten werden
können.
Die Erfindung von N. Hemmersbach in
Fürth (* D. R. P. Nr. 79154 vom 2.
August 1894) dagegen ermöglicht es, Rundstäbe mit äusseren Kannelüren
durch Fournirung von Grundkörpern herzustellen, weil sie die Benutzung starker
Fournirblätter gestattet, welche vor ihrer Umlegung um den Grundkörper kannelirt
werden können. Es wird nämlich auf der gegen den Rundstab zu liegen kommenden Fläche
des starken Fournirblattes A (Fig. 37), welches auf der oberen Fläche mit Kannelüren a versehen ist, unter jeder der die Kannelüren
trennenden, vorspringenden Leiste b eine Längsfurche
c eingeschnitten, wodurch das Krümmen und
Herumlegen des starken Fournirblattes um einen Rundstab B möglich geworden ist, wenn man das Fournirholz in bekannter Weise auch
noch durch Dämpfen biegsamer macht. Die Befestigung des Fournirs auf dem Rundstab
erfolgt, wie üblich, durch Leimung.
Während die bisher benutzten Fournire höchstens 1 mm stark sind, in welche
Längskannelüren einzuschneiden ja nicht möglich ist, besitzt das nach dem neuen
Verfahren benutzte Fournirblatt 4 bis 5 mm Wandstärke, gestattet daher die
Anbringung der Längsrillen oder Kannelüren a und kann
trotz seiner Stärke um das Blindholz B herumgelegt
werden, weil der Erfinder den neuen Gedanken gehabt hat, dass sich unterhalb der
vorspringenden Leisten b
Einschnitte c herstellen lassen, durch welche an
passenden Stellen die Materialstärke des Fournirs einerseits ohne Schaden für den
Zusammenhalt des Fournirs und andererseits zur Ausführung der Biegung verschwächt
worden ist.
Das früher beschriebene Verfahren zur Herstellung hinterklebter Fournire, natürlicher
Holztapeten u.s.w. (* D. R. P. Nr. 71745) ist neuerdings weiter ausgebildet worden
durch die Vereinigte Holzindustrie-Actiengesellschaft in
Augsburg (* D. R. P. Nr. 78185 vom
25. April 1894).
Das im Urpatent geschützte Verfahren besteht darin, dass man mittels eines Messers
einen zusammenhängenden dünnen Holzstreifen von einem kreisenden Block abschält, auf
dessen Oberfläche kurz vor der Schnittlinie des Messers ein ununterbrochener Zeug-
oder Papier streifen aufgeklebt worden ist, so dass der abgetrennte Holzstreifen
durch die auf seine Rückseite geklebte Zeug- oder Papierschicht verstärkt wird.
In manchen Fällen ist es jedoch nicht angängig, einen Block so einzuspannen, dass er
die für das Abschälen passenden Drehungen macht, weil häufig die Blöcke von edleren
Holzarten eine so unförmliche, sozusagen klumpige Gestalt haben, dass sie für den
beabsichtigten Zweck nicht passend eingespannt werden können. Ferner ist es häufig
wünschenswerth, die Schnittfläche des abgeschälten Holzstreifens in einer anderen
Richtung zur Maserung zu erhalten, als man sie durch Abschälen des Streifens vom
kreisenden Block erhält.
Um auch diesen sich geltend machenden Ansprüchen gerecht zu werden, wird die
Abänderung getroffen, die Schnittlinie des Messers entweder ganz geradlinig oder
auch wellenförmig verlaufen und den Block nicht kreisen zu lassen, sondern dem Block
und Schneidemesser eine gerade oder wellenlinige Verschiebungsbewegung relativ zu
einander zu geben.
Textabbildung Bd. 299, S. 84
Hinterklebte Fournire der Vereinigten Holzindustrie-Actiengesellschaft.
Der Holzblock a erhält gemäss der in Fig. 39 dargestellten
Ausführung von irgend einer Antriebseinrichtung aus nur auf und nieder gehende
Bewegungen, während das in dem Schlitten o sitzende
Schneidemesser o1 durch
die hin und her gehenden Bewegungen des Schlittens über den Block vor- und rückwärts
verschoben wird, welcher vor jedesmaligem Schlittenrückgang ein wenig gesenkt wird.
Diese Bewegungen sind derartig zu einander eingerichtet, dass der Block sich in Ruhe
befindet, sowohl wenn das Messer, ohne zu schneiden, rückwärts, als auch wenn es zum
Abschneiden eines Holzstreifens vorwärts über den Block fortgeführt wird, und dass
der Block jedesmal um etwas gehoben wird, nachdem das thätig gewesene Messer ihn verlassen und
seine Anfangsstellung wieder erreicht hat. Die Bewegungen des Messerschlittens o werden durch die Kurbelscheibe o2 und Kurbelstange o3 ausgeführt.
Auf dem Messerschlitten sitzt hinter der Messerschneide der Klebstofftrog p mit der Vertheilungswalze oder -bürste s und vor, sowie etwas oberhalb der Messerschneide ist
gleichfalls am Messerschlitten das Lager l für die
Stoffrolle w1
angebracht.
Letztere ist auf einem Rundstab r aufgewickelt, welcher
lose in den Lagerschalen ruht und auf seinem einen Ende eine feste Scheibe k trägt. Ferner sitzt lose auf dem Rollenstab r eine Scheibe e, an
welcher eine nach unten hängende Stange t und
excentrisch auf einem Zapfen eine gegen die Scheibe h
liegende Reibscheibe i sitzt. Die Stange t hat ein Gelenk t1, um welches sie entgegen dem Drucke einer Feder
t2 einseitig
einknicken kann.
Wird das Messer o1
unthätig über den Block a zurückgeschoben, so gleitet
vor dem Messer die Vertheilungsbürste oder -walze s
über die Blockoberfläche entlang und trägt auf diese Klebstoff auf, während dem
Messer der von der Rolle w1 niederhängende Stoffstreifen w folgt. Kurz
bevor dessen herabhängendes Ende die Blockkante erreicht hat, stösst das untere Ende
der Stange t gegen einen festen Anschlag n und veranlasst damit eine Drehung der Kopfscheibe e um den Rollenstab r. In
Folge dieser Drehung wird die excentrische Reibscheibe i etwas gehoben und dreht damit die Scheibe h, den Stab r und die Stoffrolle w1 um etwas von rechts
nach links, so dass das untere Ende des an einem Führungsblech f herabhängenden Streifens w sich vor die Blockkante senkt. Die über den Anschlag n fortgeglittene Stange t
fällt wieder gegen einen im Messerschlitten sitzenden zweiten Anschlag m, dreht aber in diesem Falle den Rollenstab r wegen der excentrischen Stellung der Reibscheibe i zu ihrem Lagerzapfen nicht wieder zurück.
Dicht hinter dem niederhängenden Ende des Stoffstreifens w folgt eine in dem Schlitten o gelagerte
Druckwalze d, welche den Streifen gegen die mit
Klebstoff versehene Blockoberfläche drückt, wenn der Messerschlitten nunmehr weiter
am Blocke entlang zurückgeschoben wird.
Ist die ganze Länge der Blockoberfläche mit Stoff beklebt, so muss zunächst der
niederhängende von dem aufgeklebten Stoffstreifen abgetrennt werden, bevor das
Messer in den inzwischen ein wenig angeschobenen Block schneidend eintreten und
wieder vorgehen kann. Dieses wird dadurch erzielt, dass man den Messerschlitten
etwas mehr zurückgehen lässt, als für das eigentliche Aufkleben des Stoffstreifens
nöthig ist. Es bildet sich alsdann eine an der Blockkante niederhängende
Stoffschleife w2, welche von dem vorgehenden Messer o1 durchschnitten wird.
Eine besondere Schneidevorrichtung zum Abtrennen des Stoffes w von dem aufgeklebten Stoff ist somit unnöthig geworden.
Das wieder vorgehende und in den etwas gehobenen Block einschneidende Messer trennt
einen beklebten Holzstreifen jedesmal in einer Stärke ab, welche der Anhebung des
Blockes entspricht. Während des Schlittenvorganges findet eine Verdrehung der Stange
t nicht statt, weil das untere Stangenende, wenn es
gegen den Anschlag n stösst, entgegen der Feder t2 im Gelenk t1 knickt und über den
Anschlag n fortgleitet.
Die stützende Stoffschicht kann entweder über die ganze Breite des Blockes oder
auch nur in schmalen Streifen auf dem Holzblock aufgebracht werden, wobei zwischen
den Streifen Zwischenräume gelassen werden.
Die Absicht, die Schnittlinie des Messers auch wellenförmig verlaufen zu lassen, wird
man in solchen Fällen zur Ausführung bringen, wenn es wünschenswerth ist, in ein und
demselben Holzstreifen die Maserung abwechselnd parallel und im Durchschnitt zu den
Fasern zu erhalten, oder auch wenn es andere Verhältnisse angebracht erscheinen
lassen. Die Führung des Messerschlittens ist in diesem Falle bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel auch wellenförmig zu wählen.
Fournirplatte mit durchgehendem Brandmuster von R. Himmel in
Berlin (* D. R. P. Nr. 79567 vom 12.
März 1893).
Die durch Beizen, Einbrennen mittels Walzen, Platten u.s.w. erzeugten künstlichen
Fournirplatten aus minderwerthigem Material besitzen den Fehler, dass das Muster nur
oberflächlich in die Platte eindringt und daher beim Abputzen allmählich
verschwindet unter Hinterlassung einer hellfleckigen Zeichnung.
Zur Beseitigung dieses Mangels wird die Fournirplatte auf beiden Seiten derart mit
genau einander gegenüberstehenden Brandmustern versehen, dass an den Brandstellen
die Bräunung durch die ganze Holzdicke hindurchgeht und in Folge davon das Muster
auch beim Abhobeln bestehen bleibt.
Die Herstellung einer solchen Fournirplatte geschieht demnach beispielsweise
folgendermaassen:
Zwei gleich grosse Walzen werden derart gravirt, dass beim Aufeinanderlegen derselben
die herausgravirten Maserzeichnungen sich genau decken, also beide Walzen
Spiegelbilder derselben Zeichnung bezieh. Gravirung zeigen.
Die Walzen werden nun stark erhitzt und durch eine Kurbel und Kammräder gleichzeitig
bewegt. Zwischen beide Walzen wird das zu masernde Fournir hindurchgedreht, nachdem
zuvor die Walzen so nahe an einander gebracht wurden, dass sie einen bestimmten
Druck auf das Fournir ausüben. Die stark erhitzten Walzen brennen dann das Muster
gleichzeitig auf beiden Seiten des Fournirs ein, so dass die Bräunung sich im
Inneren der Platte begegnet und das Holz durch die ganze Dicke derselben stark
gebräunt wird.
Nimmt man ein derart auf beiden Seiten gebräuntes Fournir und schabt die Oberfläche
desselben allmählich ab, so wird fortwährend das Muster stark sichtbar bleiben. Auf
diese Weise ist erreicht, dass das gebrannte Fournir dem Natur-, Maser- und
Pyramidenfournir in jeder Beziehung gleicht, d.h. helle und dunkle Maserzeichnungen
aufweist, welche beim Abputzen stets in Zeichnung und Farbe sich ähnlich
bleiben.
An Stelle der gravirten Walzen können auch gravirte Platten angewendet werden, welche
Spiegelbilder derselben Zeichnung tragen. An einer Kniehebelpresse wird anstatt des
Tisches unten ein Heizkopf angebracht, dessen Innerem genügend Gas und Luft
zugeführt werden kann. Auf diesen Heizkopf wird zunächst die eine Platte gelegt und
durch starke Erhitzung das Muster auf die eine Seite des Fournirs eingepresst.
Hiernach wird die andere Platte mit der Spiegelbildzeichnung aufgelegt und das
Fournir auch auf der entgegengesetzten Seite durch Brennen mit demselben Muster versehen,
und zwar genau übereinstimmend mit dem ersten Muster.
In gleicher Weise können auch auf beliebige helle Fournire von beiden Seiten her
Ornamente und Figuren eingebrannt werden.