Titel: | Ueber Kaffeebrenner. |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 101 |
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Ueber Kaffeebrenner.
(Schluss des Berichtes S. 86 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Ueber Kaffeebrenner.
Auch die Röstvorrichtung von Moritz Martin in Bitterfeld
(D. R. P. Nr. 77770) ist mit einer Heizeinrichtung ausgerüstet, bei welcher die
Rösttrommel von aussen und von innen beheizt wird, ohne dass die Heizgase mit dem
Röstgute in Berührung kommen. Durch geeignete Regulirvorrichtungen wird eine
bestimmte Spannung und Vertheilung der die Trommelwände umspülenden Gase erzielt.
Durch diese Einrichtungen liefert der Brenner ein von der Hitze gleichmässig
beeinflusstes Product.
Textabbildung Bd. 299, S. 101
Kaffee-Röstvorrichtung von Martin.
Das Röstgut wird durch den Trichter E (Fig. 22) in die Trommel
eingefüllt, welche während des Röstprocesses in Umdrehung gesetzt wird. Die vom Rost
F aufsteigenden Feuergase gelangen zum Theil durch
die Kanäle b in den centralen Hohlraum C der Trommel B, aus
welchem sie durch die Kanäle b1 in die Kammern d und
Weiter in den Schornstein geleitet werden. Dieser steht auch mit dem Feuerraume und
dem oberen Theile des Gehäuses in unmittelbarer Verbindung. Die Spannung der
Heizgase im Gehäuseraume, in dem centralen Hohlraume C
und in den Kanälen bb1
wird mittels der Schieberklappe d1 regulirt. Die in Folge des Röstens in der Trommel
sich entwickelnden Dämpfe entweichen durch Schlitzlöcher der äusseren Trommelwand in
die Kammern d. Die Entleerung der Trommel geschieht
dadurch, dass man zwei diametrale Scheibenventile H
(Fig. 23) mit Hilfe
des Stellrades K, der durch Gelenkstücke h1 mit den Stangen h verbundenen Schraubenspindel I öffnet. Bei jedem Tiefgange der Oeffnungen fällt das Röstgut in einen
zur Aufnahme bereiten Behälter, welcher an Stelle des entfernten Feuerkübels
eingesetzt wurde.
Der folgende Kaffeebrenner von Feitler in Ludwigshafen
a. Rh. (patentirt in Deutschland unter Nr. 80937) ist mit Einrichtungen versehen,
welche entweder die mittelbare Beheizung des Röstbehälters von aussen durch die
Feuergase, oder die mittelbare Beheizung von innen durch Dampf, oder drittens die
Beheizung zugleich von aussen durch die Feuergase und von innen durch Dampf
gestatten. In der Feuerbüchse c eines stehenden
Dampfkessels a (Fig. 24) ist
ausschwenkbar die Rösttrommel b angeordnet, deren hohle
Achse durch die hohlen Hebelarme h mit der hohlen
drehbaren Achse i derart in Verbindung steht, dass der
aus dem Kessel in die Heizschlange m gelangende Dampf
in den verschiedenen Hohlräumen circuliren kann. Sollen nur die auf dem Roste
e entwickelten Feuergase auf den Röstbehälter
einwirken, so wird die Rohrleitung m durch
entsprechende Einstellung eines Ventils von dem Dampfraume des Kessels abgesperrt.
Wünscht man aber andernfalls ausser der äusseren Beheizung durch Feuergase auch noch
die innere Beheizung durch Dampf, so stellt man das Ventil so, dass Dampf aus dem
Kessel nach der Heizschlange und weiter durch die hohlen Arme und Wellen nach dem
centralen Heizrohr t gelangen kann. Die Achse f hat in der Mitte ihrer Höhlung einen Trennungssteg
u (Fig. 25), welcher das
unmittelbare Durchströmen des durch Rohr m eintretenden
Dampfes nach dem Auspuffrohre n verhindert. Soll die
Rösttrommel nur durch Dampf geheizt werden, so wird die Rösttrommel mittels
Dampfmaschine und Kettenrädergetriebe aus dem Feuerraume ausgeschwenkt.
Textabbildung Bd. 299, S. 101
Kaffeebrenner von Feitler.
Der Kaffeebrenner der Firma Hinz und Küster in Berlin
(D. R. P. Nr. 71601) ist gekennzeichnet durch ein fahrbares Gestell, auf welchem die
Trommel a (Fig. 26 bis 29) mittels zweier mit
Zapfen versehener Bügel derart gelagert ist, dass sie sich sowohl in ihren bei ee1 befindlichen
Lagerungen drehen als auch um die Zapfen cc1 kippen lässt. An der Hinterseite der Trommel
befindet sich eine durch das Sieb s verschlossene
Oeffnung, welche mit dem an der Trommel festgenieteten Rohr m in Verbindung steht. Ist das Gestell in den Ofen a eingeschoben, so bildet dieses Rohr m einen
zweiten Lagerzapfen für die Trommel. Den Verschluss der vorn etwas aus dem Ofen
herausragen den Trommel bildet ein herausnehmbarer Deckel d, durch den auch gleichzeitig mit Leichtigkeit Proben zur Controle über
den Röstprocess entnommen werden können. Der Antrieb der Trommel erfolgt entweder
maschinell durch die Riemenscheibe B, deren Welle durch
eine Klauenkuppelung K mit dem Rohre m in Verbindung steht, oder von Hand durch ein am
Wagengestell angeordnetes Triebwerk. An der Innenwand der Trommel sitzen die Rippen
i,welche dazu dienen, das Röstgut gründlich durch
einander zu werfen. Die von dem Röstgute sich ablösenden Schalen werden durch das
Sieb s hindurch von den durch die Rohre rr1r2 aus dem Röstraume
abziehenden Feuergase, welche die Trommel nur von aussen umspülen, nach dem
Abzugsschlote R abgesaugt.
Textabbildung Bd. 299, S. 102
Kaffeebrenner von Hinz und Küster.
Der Ofen wird durch die mit Wärmeschutzmasse ausgefüllten Thüren tt1 abgeschlossen,
welche so angeordnet sind, dass jede Thür die Hälfte des aus dem Ofen hervorragenden
Trommelhalses umfasst. Die Thüren, welche in den Stangen FF1 geführt werden, sind derart durch über
Rollen geführte Zugseile mit einander verbunden, dass die eine nach unten, die
andere nach oben fährt, sobald an dem Zugseile w
gezogen wird.
Textabbildung Bd. 299, S. 102
Fig. 30.Kaffeebrenner von Hinz und Küster.
Ist der Röstprocess vollendet, so öffnet man die Thüren tt1, fährt
den Wagen g mit der Rösttrommel aus dem Ofen, zieht den
Deckel d aus der Trommel und bringt diese mittels der
von Hebel h zu beeinflussenden Vorrichtung in die in
der Fig. 28
dargestellte Lage. Die Entleerung der Trommel von Röstgut erfolgt dann unter dem
Einflüsse der Schwerkraft. Die Füllung der Trommel mit Röstgut ist in der in
derselben Figur punktirt dargestellten Lage vorzunehmen.
Um die herausziehbare Trommel auch in ausgezogenem Zustande durch die maschinell
betriebene Antriebsvorrichtung drehen zu können, haben die Erfinder des
vorbeschriebenen Brenners eine Vorrichtung ersonnen, auf welche unter Nr. 73931 ein
Zusatzpatent ertheilt ist. Diese Vorrichtung besteht im Wesentlichen darin, dass die
Antriebswelle w (Fig.
30) der Trommel in dem Wagengestelle gelagert und zugleich mit diesem
verschiebbar ist. Die Antriebswelle läuft ausser in dem mit dem am Wagengestell
angebrachten Consol B noch in einem in die Stirnwände
des Ofens eingelassenen Metallager.
Die Antriebsvorrichtung selbst für die Trommel ist wie folgt eingerichtet: Auf der
verschiebbaren Welle w sitzt fest aufgekeilt das Rad
Z1, welches mit dem Rade Z
kämmt. Auf dem freien Ende der Welle dieses Rades sitzt eine Frictionsscheibe F, die ihre Bewegung auf den Frictionskranz F1 und damit auf die
Trommel a überträgt.
Textabbildung Bd. 299, S. 102
Fig. 31.Kaffeebrenner von Hinz u. Küster.
Ausser der soeben erörterten Einrichtung wurde der Gegenstand des Hauptpatentes noch
wie folgt verbessert. Der vordere Trommelverschluss wurde so eingerichtet, dass in
jeder Stellung der Trommel sowohl der ganze Verschlussdeckel als auch der
Probenzieher für sich herausgezogen und wieder eingesteckt werden kann. Hierbei wird
die Feststellung des Verschlusses und des Probenziehen durch Schnepper E, E1 und e (Fig. 31) bewirkt,
welche an federnden Griffen G, G1 und g1 sitzen und sich in eine Aussparung oder hinter
einen Ansatz schieben.
Textabbildung Bd. 299, S. 102
Fig. 32.Rösttrommel von Bothner.
Es möge nun von verschiedenen Ausführungsformen einer solchen Einrichtung die Rede
sein, mit deren Hilfe es möglich ist, aus dem Innern der Trommeln während des
Betriebes nicht nur die entstehenden Dünste, sondern auch die sich von den Bohnen
loslösenden Schalen und Unreinigkeiten zu entfernen.
Hierher gehört zunächst die Oscar Bothner in Leipzig
unter Nr. 72424 patentirte Vorrichtung, bei welcher die hohle Achse a (Fig. 32) einer in
ihrer Längsrichtung verschiebbaren Trommel r an dem in
das Innere der Trommel hineinragenden Ende durchlöchert ist. Die hohle Achse a ist in der gleichfalls hohlen Welle d verschiebbar gelagert und mit einer
Kuppelungshälfte b versehen. Das Gegenstück g der Kuppelung befindet sich an der soeben genannten
unverschiebbaren Welle d, welche mittels der Scheibe
S in Umdrehung versetzt wird und durch ihren
Hohlraum mit einer Saugleitung t in Verbindung
steht.
Textabbildung Bd. 299, S. 103
Rösttrommel von Grove und Lilienfeld.
Schiebt man die Trommel r in das Brennergehäuse C, so findet auch die Verbindung der beiden
Kuppelungstheile b und g
statt und die Trommel erhält von der Welle d aus ihre
Umdrehung. Wird nun die mit der Saugleitung t in
Verbindung stehende Saugvorrichtung in Thätigkeit gesetzt, so werden durch die Welle
d und Achse a die im
Innern der Trommel entstehenden Dünste entfernt und die sich bildenden
Unreinigkeiten abgeführt. Das Röstgut wird hierdurch wesentlich reiner werden und
einen besseren Geschmack aufweisen.
Textabbildung Bd. 299, S. 103
Rösttrommel von Grove und Lilienfeld.
David Grove und Bernhard
Lilienfeld in Berlin benutzen bei ihrer unter Nr. 67573 patentirten
Einrichtung ebenfalls die hohle Trommelachse zur Abführung der sich aus dem Röstgute
entwickelnden Dämpfe und ablösenden Schalentheile. Wie aus Fig. 33 und 34 ersichtlich ist,
schliesst sich an das eine Ende der Hohlwelle C, eine
Verlängerung derselben bildend, eine mit Ausschnitten d
(Fig. 34) versehene
hohle Muffe D, welche von einem Gehäuse E umgeben ist. Dieses Gehäuse E steht durch den Stutzen E1 mit dem Kasten F in
Verbindung, welcher zur Aufnahme der bei den Ausschnitten d austretenden Hülsen dient. Zur Ableitung der Röstdämpfe, welche
ebenfalls durch dieselben Ausschnitte d in den Kasten
F gelangen, dient das Rohr G. Dieses führt die Röstdämpfe unmittelbar in den Vorraum des
Feuerungsherdes, wo sie sich mit der Verbrennungsluft vermischen. Die Absaugung der
Dämpfe und Schalen wird durch den Zug veranlasst, der die Verbrennung erzeugt.
Um das Absaugen der Röstproducte und eine Trennung ihrer gasförmigen und festen
Bestandtheile auch dann noch bewerkstelligen zu können, wenn der Kugelbrenner
ausgeschwenkt ist, haben sich die Erfinder unter Nr. 72428 eine Einrichtung
zusätzlich zu vorbeschriebenem Kaffeebrenner patentiren lassen. Bei dieser
Einrichtung liegen das Abzugsrohr E1 (Fig. 35) für die
Röstproducte und der Auffangkasten F für die festen
Theile – Unreinigkeiten und Schalen – in der Richtung der Achse c, um welche der Kugelbrenner geschwenkt wird.
Bei einer zweiten Ausführungsform des unter Nr. 67573 patentirten Brenners, welche
sich die Erfinder unter Nr. 72429 haben zusätzlich schützen lassen, ist die
Rösttrommel als gelochte Blechtrommel ausgebildet. Die Einrichtung ist derart
getroffen, dass sowohl bei geschlossener wie bei offener Thür ein Abziehen der
Röstproducte nach dem Schlotabzug möglich ist.
Textabbildung Bd. 299, S. 103
Fig. 37.Kathreiner's Rösttrommel.
Die hohle Drehachse C der Trommel A (Fig. 36).steht mit der
zu einem Abzugskanal E ausgebildeten Angel der Thür in
Verbindung. Um die Ueberführung des Röstgutes in den Abzug zu verhindern, ist in die
Trommel ein sich an die Hohlachse anschliessender Siebeinsatz S eingebaut. Die Feuergase, die sich in dem Brenner
entwickelnden Dämpfe, die Schalen und Unreinigkeiten werden durch den Schornsteinzug
nach dem Rohre E und weiter nach dem Kasten F gesaugt. In diesem werden die festen von den
gasförmigen Bestandtheilen durch eine Siebwand W
getrennt. Diese werden weiter nach dem Schornsteinabzuge geleitet, während jene sich
auf dem Deckel K sammeln.
Die Vorrichtung, welche unter Nr. 82124 Kathreiner's Malzkaffee-Fabriken m. b. H. in München patentirt ist,
besteht im Wesentlichen aus einer konischen gelochten Büchse b (Fig. 37), welche über einem Ausschnitt
der Trommel angebracht ist und in das Innere des Brenners hineinragt. Besagter
Ausschnitt ist von einer mit Durchlassöffnungen d
versehenen Platte c überbaut, welche in der Mitte die
Hohlachse a trägt. Im Innern der Büchse sind vier
Ablaufrinnen k angeordnet, welche die in die Büchse
gelangenden Schalen nach den Durchlassöffnungen d
leiten. Das Röstgut wird bei der Drehung der Trommel beständig durch Schaufeln e gegen die Büchse geworfen. Damit dieses nicht zu
rasch an den Wandungen der Büchse abläuft, sind an der Aussenseite der Büchse Wände
f angebracht und ist der Boden der Büchse mit einem
Rand g versehen. Der während des Röstprocesses sich
entwickelnde Dampf strömt durch die Büchse b und die
Oeffnungen d ins Freie, indem er hierbei die vom
Röstgut sich ablösenden Schalen mitreisst und so das Röstgut von allen unbrauchbaren
Bestandtheilen befreit. Um das Austreiben der Schalen und Unreinigkeiten kräftiger
zu bewirken, ist die Mündung der Büchse zum Theil mit einem Blechring h bedeckt, so dass der Dampf nur unter einem gewissen
Druck in der Mitte und am Rand der Büchse austreten kann. Die Grösse der
Austrittsöffnungen lässt sich durch eine Scheibe i
reguliren, welche auf der Achse a drehbar gelagert und
mit Ausschnitten d1
versehen ist.
Textabbildung Bd. 299, S. 104
Fig. 38.Kathreiner's Rösttrommel.
Um die mittels der soeben beschriebenen Vorrichtung ausgetriebenen Kaffeeschalen und
Unreinigkeiten in den Feuerraum zu führen, hat die Erfinderin sich unter Nr. 82758
folgende Einrichtung patentiren lassen: Die Austrittsöffnungen c überdeckt eine Kappe e,
welche am Lager d und am Brennergehäuse befestigt ist.
An diese Kappe schliesst sich eine nach dem Feuerraume führende, in die innere
Ofenwandung eingebaute Nische f an. Durch die
abziehenden Dämpfe werden die Schalen gezwungen, ihren Weg abwärts in den Heizraum
h zu nehmen, wo sie sofort verbrennen. Damit die
Flammen nicht in die Nische f hineinschlagen, ist an
ihrem Boden eine an die Trommel vorspringende schräge Platte i angebracht.
Ferd. Gothot in Mülheim a. d. Ruhr (patentirt unter Nr.
82534) entfernt die Kaffeeschalen durch Saugkörbe, welche an der Stirnwand des
Brenners angeordnet sind. Um nun diese an sich bekannten Saugkörbe bei einem und
demselben Brenner auch für Röstgut von verschiedener Korngrösse, d.h. bald für
Kaffee, bald für Getreide, bald für Cacao verwenden zu können, hat Erfinder eine
Vorrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, für jeden einzelnen Fall ohne
Schwierigkeit und ohne Betriebsunterbrechung einen entsprechend gelochten Saugkorb
vor die Absaugeöffnung, welche auch als Füllöffnung dienen soll, zu bringen. Zu
diesem Zweck hat er an der inneren Seite der feststehenden Kopfwand C (Fig. 39) ein oder
mehrere Saugkörbe B derartig gelagert, dass durch eine
Dreh- oder Schiebevorrichtung von aussen, z.B. mittels des drehbaren Handgriffes K, ein für den jeweiligen Röstprocess geeigneter
Saugkorb vor die Absaugeöffnung gebracht werden kann.
Textabbildung Bd. 299, S. 104
Fig. 39.Gothot's Brenner für Röstgut.
Zum Schlusse mögen noch einige hierher gehörige Einrichtungen kurz besprochen werden,
auf welche im Auslande Patente ertheilt worden sind.
Das eidgenössische Amt für geistiges Eigenthum hat unter Nr. 9582 der Firma Kathreiner's Malzkaffee-Fabriken m. b. H. in München ein Patent ertheilt, welches einen
Apparat zur gleichmässigen Abkühlung und Imprägnirung von Röstproducten in
Röstapparaten betrifft. Dieser besteht aus einer Saug- und Druckpumpe, welche mit
einem die Kühlflüssigkeit enthaltenden Behälter verbunden ist und deren
Ausströmungsrohr am vorderen Ende brausenartig verschlossen ist. Mittels dieses
Apparates kann nun Flüssigkeit in messbarer Menge mit kräftigem Strahl und feiner
Zerstäubung in einen Kaffeebrenner – z.B. durch die Hohlachse der Trommel –
eingeführt werden, um das Röstgut rasch und gleichmässig abzukühlen und zu
imprägniren.
Bei dem Kaffeebrenner des amerikanischen Patentes Nr. 493606 werden die durch die
hohle Achse der Röstkugel eintretenden Heizgase mit den sich beim Röstprocess
entwickelnden Dämpfen und den sich von den Bohnen ablösenden Schalen durch einen
Exhaustor nach einem Condensator abgesaugt. In diesen ist ein Sammelbehälter
eingebaut, welcher durch ein Sieb in zwei Räume getheilt ist. Auf dem Sieb sammeln
sich die Schalen, welche durch den bereits erwähnten Exhaustor aus dem Condensator
entfernt werden, während die durch das kalte Wasser des Condensators sich
verdichtenden Oele durch das Sieb hindurch treten und nach dem Boden des
Sammelbehälters ablaufen, von wo sie durch einen Hahn abgelassen werden können.
Der Kaffeebrenner von Cardozo in New York (in Amerika
unter Nr. 509298 patentirt) ist dadurch gekennzeichnet, dass die Heizgase in den
Mantel eines feststehenden Röstbehälters durch einen Ventilator eingesaugt werden,
um alsdann im Kreislauf Erhitzer, Mantel des Röstbehälters und Saugvorrichtung zu
durchlaufen. Das Röstgut wird durch eine Röstvorrichtung von dem einen Ende des
Behälters nach dem anderen befördert, während die im Röstbehälter sich entwickelnden
Dämpfe durch ein Pumpwerk abgesaugt und nach einem Condensator befördert werden, wo
sie durch Einspritzen von kaltem Wasser verdichtet werden. Der Probenehmer zeigt die
Einrichtung der allgemein bekannten Speisewalzen, jedoch in senkrechter Anordnung
bezüglich ihrer Achsen.
Der in England unter Nr. 9882 vom Jahre 1894 patentirte Apparat zeigt ebenfalls die
Verbindung des Röstbehälters mit einem Condensator, in welchen die Röstdämpfe und
Unreinigkeiten mittels eines Exhaustors gesaugt werden. Da hier auch die
Kühlvorrichtung mit dem Condensator durch eine Rohrleitung in Verbindung steht, so
hat man ein einfaches Mittel in der Hand, das durch die Röstdämpfe erwärmte
Kühlwasser des Condensators wieder abzukühlen. Es geschieht dies dadurch, dass man
die zum Kühlen der Kaffeebohnen dienende Luft durch das Kühlwasser des Condensators
hindurchsaugt.