Titel: | Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und Geweben. |
Autor: | H. Glafey |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 124 |
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Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
Geweben.
Von H. Glafey, Ingenieur,
Berlin.
(Fortsetzung des Berichtes S. 104 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
Geweben.
Ein Beispiel für diejenige Klasse von Fadendruckmaschinen, bei welchen die
Druckwalzen quer über die in einer Ebene ausgebreiteten Druckgarne bewegt werden,
welche also den Uebergang zu den Kettendruckmaschinen bilden, liefert die Maschine
von Richard
Whytock in Edinburgh, England, welche
in der englischen Patentbeschreibung Nr. 1256 A. D. 1855 in zwei Ausführungsformen
wiedergegeben ist. Bei beiden Ausführungsformen dieser Maschine werden die Garne in
wagerechter Ebene zwischen zwei Kettenbäumen ausgespannt und es erfolgt das
Auftragen der Farbstreifen durch in bekannter Weise eingefärbte Druckwalzen dadurch,
dass diese mittels eines auf Rollen laufenden Wagens, welcher auf einem zweiten
längs der Kettenfäden verschiebbaren und durch Sperrwerk festzustellenden Wagen
ruht, quer zu den Kettenfäden bewegt werden. Nach der einen Ausführungsform der
Maschine erfolgt dabei das Auftragen der Farbe mittels einer Druckwalze, indem diese die Kettenfäden gegen einen über denselben
liegenden Tisch aus Glas presst. Die zweite Ausführungsform der dargestellten
Maschine dagegen besitzt zwei Druckwalzen und keinen Tisch, es bewegt sich also die
Gegen walze oberhalb, die Musterwalze unterhalb der Kettenfäden quer über
dieselben.
Die Kettendruckmaschinen, wie sie noch heute fast ausschliesslich zur Anwendung
kommen, werden dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenfäden ausgebreitet auf eine
wagerecht liegende Trommel gewunden werden, deren Umfang einem ein- oder vielfachen
Rapport entspricht und unterhalb welcher sich die Druck walze mit dem Farbwerk in
Richtung der Trommelachse hin und her bewegt.
Um zu verhindern, dass der Schlitten mit dem Farbkasten und der Farbrolle die ganze
Breite des Cylinders bezieh. der Trommel passirt, wenn dieselbe nur zum Theil mit
Garn umwickelt ist, senken Edward Crossley, Martin
Morley und John Thomas in Halifax (D. R. P.
Kl. 8 Nr. 7033) den Farbkasten mit der Farbrolle und entfernen dadurch die letztere
von dem Garn an jeder gewünschten Stelle, so dass das Drucken unterbrochen wird. Der
Farbkasten wird zu diesem Zweck durch Federn gegen die Kettentrommel angedrückt und
durch besonders gestellte, auf die Laufschienen des Schlittens verstellbar
aufgesetzte Curvenstücke mittels an dem Farbkasten vorgesehener Führungsrollen
gesenkt.
Das Auswechseln der Farbkasten erfolgt stets nur an einer Seite der Kettentrommel, es
muss also der Schlitten mit dem Farbkasten und der Druckrolle stets eine gerade
Anzahl Drucke auf das Garn ausführen, ehe der Farbkasten ausgewechselt werden kann.
Wenn jedoch eine ungleiche Anzahl von Touren verlangt wird, so muss die Farbrolle
einen Farbstreifen zweimal drucken, die Arbeit wird in Folge dessen unklar und
es geht Farbe verloren. Die oben bezeichneten Erfinder helfen diesem Uebelstand ab,
indem sie die Farbrolle die letzte Tour zurückführen, ohne dass dieselbe das Garn
berührt. Zu diesem Zweck heben und senken sie die Schienen, auf welchen der
Schlitten sich bewegt, durch Hebel, Excenter, Hebeldaumen oder erreichen dieses
durch Anbringung einer weiteren Schiene, auf welche der Schlitten aufläuft.
Durch das Auftragen der Farbstreifen auf die auf die Kettentrommel aufgespannten
Kettengarne entstehen an den Kanten der Farbstreifen bisweilen starke
Farbenanhäufungen, welche schwer trocknen und ein sauberes Auftragen der
Nachbarstreifen unmöglich machen. Zudem kommt noch, dass derartige mit verdickten
Rändern ausgestattete Farbstreifen in ihrer Breite im Farbenton verschieden
ausfallen. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes haben Alexander Smith and Sons in Yonkers, N. Y., den den Farbkasten tragenden
Schlitten zu beiden Seiten der Farbauftragwalze mit Streicheisen ausgestattet,
welche die von letzterer auf das Garn aufgetragene Farbe, indem sie der Farbwalze
nachlaufen, gleichmässig vertheilen. Die besondere Ausbildung dieser durch das
amerikanische Patent Nr. 264112 geschützten Vorrichtung ergibt sich aus beistehenden
Fig. 10 und 11 und ist die
folgende:
Textabbildung Bd. 299, S. 124
Farbauftragung von Smith and Sons.
Der den Farbkasten d tragende Schlitten B läuft mittels Rollen auf der Schiene C hin und her und überträgt dabei seine Farbe mittels
der um Zapfen s frei drehbar gelagerten Druckwalze e auf die auf die Trommel A aufgespannten Kettenfäden. Unterhalb der Lager der Druckwalze e sitzt am Schlitten B
drehbar der doppelarmige Hebel G, welcher auf seinen
beiden freien Schenkelenden die beiden Console h trägt,
in welchen um Zapfen i die Hebel aj drehbar ruhen, deren Schenkel a mit den Ausstreichern F
ausgestattet sind, deren Arbeitsflächen die aus Fig. 11 ersichtliche
Gestaltung haben. Jeder Ausstreicher wird durch eine am Schenkel j angreifende Feder H so
weit gehoben, wie es ein am Consol h befestigter
ausrückbarer Anschlag k zulässt. Unterhalb des Hebels
G ist am Schlitten B
der Winkelhebel N angeordnet, dessen einer Schenkel
mittels Coulisse l einen Zapfen b des Hebels G umfasst, während der zweite
Schenkel t an seinem Ende eine Laufrolle u trägt; durch die Berührung mit zwei am Ende der
Schienenbahn C vorgesehenen Gleitbahnen o wird ein wechselweises Anlegen der Ausstreicher F an die Kettenfäden in folgender Weise herbeigeführt:
Befinden sich die Theile in der in Fig. 11
veranschaulichten Stellung und bewegt sich der Schlitten in Richtung des Pfeiles
unter der Trommel entlang, so wird die unter Federwirkung des Hebels B stehende Druckrolle e
einen Farbstreifen auf das Garn auftragen und der nachlaufende Ausstreicher F, da er unter Wirkung der Feder II elastisch gegen das Garn anliegt, die Farbe von den
Rändern des Farbstreifens nach innen streichen und so vertheilen. Kommt der
Schlitten am Ende seiner Linksbewegung an, so läuft die Rolle u unter die Führungsbahn o, und dies hat zur Folge, dass der Hebel G
mittels Hebel N durch Schwingung um seinen Lagerzapfen
in Richtung des Pfeiles derart umgestellt wird, dass der Ausstreicher auf der linken
Seite der Druckrolle gegen die Trommel angelegt und derjenige auf der rechten Seite
von derselben durch Senkung entfernt wird. Aendert jetzt der Wagen B seine Bewegungsrichtung, so wird der linke
Ausstreicher den Farbstreifen in gleicher Weise vertheilen, wie es zuvor der rechte
Ausstreicher gethan hat.
Zwecks Entfernens des Farbkastens mit der Druckrolle aus dem Wagen B sind die die Ausstreicher F tragenden Hebelarme a derart gelenkig in
den gabelartig ausgebildeten Armen j gelagert, dass sie
nach aussen umgelegt werden können, nach innen aber auf diesen ein Widerlager
finden. Ausserdem können auch die Hebelarme j nach
Entfernung der Anschläge k gesenkt werden.
Textabbildung Bd. 299, S. 125
Bürste zum Auftragen der Farben von Shaw.
William Shaw in New York wendet an Stelle der
Streichschienen zur Herstellung gleichmässiger Farbstreifen eine rotirende Bürste an
und gibt zu diesem Zweck dem Farbwerk die aus Fig. 12 und 13 ersichtliche
Gestaltung. Dieselbe ist nach dem amerikanischen Patent Nr. 446299 die folgende:
Der Farbkasten 1 wird von dem Gestell 14 getragen, welches auf den Rädern 2,4 auf den Schienen 28
unter der Kettentrommel 26 entlang bewegt wird. In dem
Farbkasten ruht die Druckwalze 17, welche ihren
Stützpunkt mittels der Zapfen 15 auf einer den
Farbkasten einschliessenden Platte 10 findet, die auf
Federn 13 ruht und dabei ihre Führung in den
Seitenwandungen 9 und 8
des Wagengestells findet. Zu beiden Seiten der Lagerzapfen 15 trägt die Platte auf jeder Seite des Farbkastens je ein Lager 38, welche den Zapfen 31
der Bürste 32 abwechselnd als Stützpunkt dienen. Die
bezeichnete Bürste wird von zwei auf den Zapfen 15 der
Druckrolle drehbar angeordneten Armen getragen, deren einer einen seitlichen Zapfen
42 besitzt. Mit Hilfe dieses Zapfens und des am
Wagengestell 14 drehbar angeordneten zweiarmigen Hebels
40 erfolgt nun die Ueberführung der Bürste 32 in die jeweilige Arbeitsstellung von der einen Seite
der Druckwalze 17 auf die andere in folgender
Weise:
Bewegt sich der Wagen in Richtung des Pfeiles (Fig. 12) unter der
Trommel 26 entlang, so wird durch die Farbwalze 17 ein Farbstreifen auf das Garn aufgetragen und die
nachlaufende Bürste denselben in Folge der ihr durch den Schnurentrieb 29,36 von der Farbwalze aus ertheilten Drehbewegung
vertheilen. Am Ende der Linksbewegung trifft der untere Schenkel 43 des um 41 drehbaren
Hebels 40 gegen den seitlich der Schienenbahn 28 vorgesehenen Anschlag 44 und erhält dadurch eine derartige Schwingung nach rechts, dass er mit
seinem gabelförmigen Kopf durch Vermittelung des Zapfens 42 die Traghebel der Bürste nach links umlegt, d.h. die Bürste auf die
linke Seite der Druckrolle 17 bringt. Geht jetzt der
Wagen nach rechts zurück, so läuft die Bürste der Druckrolle, wie es erforderlich
ist, nach und vertheilt den Farbstreifen. Am Ende der Rechtsbewegung des Wagens
erfolgt dann wieder mit Hilfe des Hebels 40 die
Zurückführung der Bürste in die rechtsseitige Lage.
Ausser einer Vergleichmässigung der Farbstreifen und Einarbeiten derselben in die
Garne ermöglichen die Ausstreicher, seien sie Schienen oder Bürsten, auch das
Ausfüllen eines zwischen zwei aufgetragenen Farbstreifen liegenden freien Feldes
durch Ueberführen der überflüssigen Randfarben der Nachbar streifen auf dieses.
Giulio Marchetti in Halifax (County of York) und Herbert Crossley in Pinadilly (County of London,
England) benutzen anstatt der rotirenden mit den Farbtrögen hin und her bewegten
Druckscheiben lothrecht verschiebbare Schienen oder Stäbe, welche die Farben auf die
Fäden übertragen. Die Druckstäbe sind in Trögen angeordnet, welche in Richtung der
Trommelachse hin und her bewegt werden können. Je nach der aufzudruckenden Farbe
wird dann der eine oder der andere Trog an die betreffende Stelle gebracht und die
Schiene gehoben und gegen das auf die Trommel gewickelte Garn gepresst. Wenn eine
andere Farbe benutzt werden soll, wird der betreffende Farbtrog unter die Trommel
gebracht und die betreffende Druckschiene in Thätigkeit gebracht.
Die Ausführungsform der Maschine ergibt sich aus den Fig. 14 bis 16 und ist folgende:
Die Farbstäbe a sind in der geeigneten Anzahl unter der
Trommel b, welche von beliebiger Construction sein
kann, angeordnet und befinden sich in den Farbtrögen c,
welche auf einem verschiebbaren Tisch c1 angebracht sind. Dieser Tisch läuft auf
Gleitschienen c2,
welche mit ihren Enden an Traversen A1 des Rahmens A
befestigt sind. An dem verschiebbaren Tisch c1 sitzt ein Arm c3, welcher mit einer Schraubenmutter zur Aufnahme
der Schraube d versehen ist, die in Lagern d1 auf den Traversen
A1 ruht. Durch
Drehung der Schraube d kann der Tisch c1 auf den
Gleitschienen c2 hin
und her geschoben werden, so dass jeder beliebige Farbtrog in die Druckstellung
gebracht werden kann. Der Antrieb der Schraube erfolgt durch Kegelräder e, welche mittels einer Kurbel e1 in Bewegung gesetzt werden. An dem
Gestell wird zweckmässiger Weise eine Gabel e2 vorgesehen, in welche die Kurbel hineingelegt
werden kann. Sobald dies der Fall ist, ist ein Farbstab zum Drucken bereit, indem
bei jeder Umdrehung der Kurbel ein anderer Farbtrog an die Arbeitsstelle geschoben
wird. Die Farbstäbe sind an ihren Enden winkelförmig gebogen und ruhen mit diesen
Enden in Ausschnitten c4 der Farbtröge, welche den Farbstäben bei ihrer lothrechten
Verschiebung als Führung dienen. Die Bethätigung der Farbstäbe erfolgt durch
Schieber f, welche zu beiden Seiten der Trommel unter
der Mittellinie angebracht sind und im gegebenen Augenblick die Farbstäbe in die
Höhe heben und gegen die Trommel pressen. Die Schieber f (Fig. 15)
bestehen aus zwei Gleitstücken f1f2, von denen f1 in einem am Rahmen
A angebrachten Stelleisen f3 gleitet, während das Gleitstück f2 in dem Gleitstück
f1 verschiebbar
ist. In einer passenden Aussparung des Gleitstückes f1 sitzt eine Spiralfeder, auf welcher das
Gleitstück f2 ruht.
Durch diese Feder wird der von den Farbstäben auf das Garn ausgeübte Druck regulirt.
In dem oberen Theile der Gleitstücke f2 sind Einschnitte f5 angebracht zur Aufnahme der Enden der Farbstäbe.
Der Antrieb der Schieber erfolgt durch die Curvenscheibe g (Fig. 15
und 16), gegen welche sich die Rolle g6 eines Hebels g5 legt, der mittels
der Stange g4 und der
Hebel g3g1 mit den Schiebern
f verbunden ist. Die Curvenscheibe g rotirt auf einer in den Armen h1 fest gelagerten Welle h und ist gleichzeitig mit einem Excenter j und einem Stirnrade i1 verbunden, welches mittels des auf der Welle i3 angebrachten
Stirnrades i2 von der
Riemenscheibe i angetrieben wird. Durch das Excenter
j wird die Trommel b
auf bekannte Weise in Umdrehung versetzt. Das Stirnrad i2 bildet einen Theil einer Kuppelung und
sitzt lose auf der Welle i3, während der andere Theil i4 der Kuppelung auf einem Keil der Welle i3 verschiebbar ist.
Die Kuppelung i2i4 dient dazu, die
Bewegungsmechanismen für die Trommel b und die
Farbstäbe a mit der Antriebsscheibe i zu verbinden, und kann durch einen Hebel oder auf
sonst bekannte Weise gelöst oder gekuppelt werden.
Textabbildung Bd. 299, S. 126
Farbauftragvorrichtung von Marchetti und Crossley.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Die Trommel b wird in der bekannten Weise mit dem zu bedruckenden Garn bewickelt und
die Farbtröge werden mit ihren Farben gefüllt und in einer bestimmten Reihenfolge
auf dem Tische c1
angeordnet. Wenn dann der Tisch c1 mittels der Kurbel e1 so verschoben wird, dass sich ein
bestimmter Farbtrog genau über den Schiebern f befindet
und die Curvenscheibe g in Richtung des in Fig. 16 eingezeichneten Pfeiles gedreht wird, so
werden die Schieber f2
in die Höhe gehoben, erfassen mit ihren Einschnitten f5 die Farbstäbe und nehmen dieselben mit
sich, bis sie sich gegen die Unterseite der Trommel b legen, wodurch das auf der Trommel befindliche Garn mit einem quer
laufenden Streifen Farbe versehen wird. Die Aufwärtsbewegung der Schieber f dauert noch fort, nachdem sich die Farbstäbe gegen
die Trommel gelegt haben, so dass die Federn, auf welchen die Schieber f2 ruhen, mehr oder
minder zusammengepresst werden. Je nach der verschiedenen Beschaffenheit der zu
bedruckenden Garne kann man Federn von verschiedener Stärke benutzen. Nachdem der
Farbstab seinen Druck vollendet hat, werden die Schieber gesenkt, so dass der
Farbstab wieder in seinen Farbtrog eingetaucht wird. Die Abwärtsbewegung der
Schieber dauert so lange, bis die Einschnitte f5 den betreffenden Farbstab freigegeben haben. Die
Trommel b wird dann in der bekannten Weise durch das
Excenter j um einen bestimmten Betrag gedreht, um einen
neuen Farbstreifen aufnehmen zu können. Wenn dieselbe Farbe noch einmal aufgedruckt
werden soll, wird der vorige Farbstab noch einmal bethätigt. Soll dagegen ein
anderer Farbstreifen auf die Trommel gebracht werden, so wird der Tisch c1 mittels der Kurbel
e1 so verschoben,
dass der betreffende Farbtrog über die Schieber f1f2 gelangt.
Textabbildung Bd. 299, S. 126
Fig. 16.Farbauftragvorrichtung von Marchetti und Crossley.
Die Farbstäbe können auf ihrer Druckseite ausgekehlt oder mit Rinnen versehen sein.
Um die Steifigkeit der Farbstäbe zu vergrössern, kann man auch an der unteren Seite
derselben eine Zugstange anbringen, welche durch an dem Farbstab angebrachte Augen
hindurchreicht und mittels Muttern angespannt werden kann. In gewissen Fällen kann
man die Farbstäbe mit beweglichen Seitenbacken versehen, welche über die Oberfläche
des Stabes hinausragen und so eine Vertiefung zur Aufnahme der Farbe bilden. Eine an
der Unterseite der Farbstange angebrachte Feder hält die Seitenbacken in ihrer
oberen Stellung. Wird die Farbstange gegen die Unterseite der Trommel gepresst, so
werden die Seitenbacken, entgegen der Wirkung dieser Feder, niedergedrückt, wobei
die zwischen ihnen befindliche Farbe an das auf der Trommel befindliche Garn
abgegeben wird. Man kann die Druckfläche der Farbstäbe auch aus einem besonderen,
aus Gummi oder einem ähnlichen Material bestehenden Streifen herstellen, der von einer
entsprechenden Vertiefung des Farbstabes aufgenommen wird.
Was die Construction der Trommel anbetrifft, so wird deren Kranz zweckmässiger Weise
aus Eisen hergestellt. Der Kranz wird durch Arme b2 zusammengehalten, welche an den auf der hohlen
Welle b4 angebrachten
Naben b3 befestigt
sind. Der Kranz der Trommel wird mit einem Ueberzug b5 aus Gummi oder einem ähnlichen
elastischen Material versehen.
Mit den Naben b3 sind
durch Arme k1 Ringe k verbunden, welche aus zwei Theilen bestehen, die
durch Schrauben und Muttern k2 zusammengehalten werden und die Arme b2 und k1 umfassen. Jeder Ring k ist mit zwei Vorsprüngen k3 versehen, an denen Stangen l angreifen, die mit dem Trommelkranz durch Winkel l1 und Schraubenbolzen l2 verbunden sind.
Um das Herunternehmen des bedruckten Garnes von der Trommel zu erleichtern, ist der
Kranz der Trommel nicht aus einem Stück hergestellt, sondern ist mit je zwei nach
innen klappbaren Theilen m versehen, welche um die
Bolzen l2 drehbar sind.
In ihrer geschlossenen Stellung, welche in Fig. 14 mit vollen
Linien dargestellt ist, werden diese Theile durch Glieder n und o gehalten, die mit Bolzen p an Vorsprüngen p1p2 eines theilweise gezahnten Rades q befestigt sind. Dieses Rad q kann sich frei auf der Welle b4 drehen und wird durch die Naben b3 an seinem Platz
gehalten.
In die Verzahnung des Rades q greift ein Zahnrad r ein, welches auf einer Welle r1 befestigt ist, die mit einem Handrade
versehen und in Armen des Ringes k drehbar gelagert
ist. Mittels des Handrades kann das Rad q gedreht
werden, wodurch die beweglichen Theile m des
Trommelkranzes in die in Fig.
14 mit punktirten Linien dargestellte Stellung gebracht werden, in welcher
das Garn leicht von der Trommel herabgenommen werden kann. Um die drehbaren Theile
des Trommelkranzes in ihrer geschlossenen Stellung feststellen zu können, ist in dem
Ringe k eine mit einem Handrade s1 versehene Schraube s angeordnet, welche bei geschlossener Stellung der
drehbaren Theile m in eine entsprechende Vertiefung des
Vorsprunges p1 des
theilweise verzahnten Rades q eingeschraubt werden
kann, wodurch die Feststellung der beweglichen Theile m
in sicherer Weise erfolgt. Wenn die beweglichen Theile zurückgeklappt werden sollen,
muss die Schraube s natürlich erst zurückgeschraubt
werden. Die Glieder n sind aus zwei Theilen
hergestellt, um sie mittels der in den Schlitzen n2 verstellbaren Schrauben n1 leicht auf die gehörige Länge
einstellen zu können. An ihrem einen Ende sind die Glieder n mit Schlitzen n6 versehen, welche gestatten, dass sich die Glieder während der Bewegung
des theilweise verzahnten Rades q frei auf den Bolzen
p verschieben können. Auf diese Weise wird
verhindert, dass die beweglichen Theile m des
Trommelkranzes mehr wie zulässig beansprucht werden, wenn die Glieder n sich in radialer Stellung befinden. In den
Schlitzen n2 sind
ferner mittels der Muttern n4 Bolzen n3
angeordnet zur Aufnahme von Rollen n5, welche sich gegen die Glieder o legen, wenn die beweglichen Theile m zurückgeklappt werden, und dadurch verhindern, dass
dieselben mit einander in Berührung kommen. Das Aufbringen des Garnes auf die
Trommel geschieht mittels der bekannten Mechanismen, welche von den Armen t und t1 getragen werden. Vor dem Aufwickeln wird die
Trommel zweckmässiger Weise mit einem Stück Oeltuch umwickelt.
Der Rahmen A ist auf der einen Seite der Trommel mit
einem zurückklappbaren Theil (Fig. 14) versehen, welcher niedergeklappt wird, wenn das Garn von der
Trommel entfernt werden soll. Auf diesem beweglichen Theil ist das Lager u angebracht, in welchem das eine Ende der Welle b4 gelagert ist. Der
zurückklappbare Deckel u1 dieses Lagers kann mittels der mit einem Handrade u3 versehenen Schraube
u2 festgestellt
werden. Auf der anderen Seite ist die Welle b4 in dem Lager v
gelagert, welches um einen Bolzen drehbar ist, um das Zurückklappen des beweglichen
Theiles A2 zu
erleichtern. Wenn das Garn von der Trommel genommen werden soll, wird der
Lagerdeckel n1 gelöst
und das entgegengesetzte Ende der Welle b4 mittels der Schraubenspindel v2 gesenkt, so dass der
bewegliche Theil A2 des
Rahmens A niedergeklappt werden kann. Die
Schraubenspindel v2, welche die Welle b2 mit einem Ringe umfasst, ist in dem Lagerbock v4 angeordnet und wird
durch das mit Muttergewinde versehene Handrad v3 bethätigt.
(Fortsetzung folgt.)