Titel: | Die Dynamitexplosion bei Cleve am 19. März 1895. |
Autor: | K. |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 262 |
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Die Dynamitexplosion bei Cleve am 19. März
1895.
Mit Abbildungen.
Die Dynamitexplosion bei Cleve am 19. März 1895.
In der Sitzung des Vereins zur Beförderung des
Gewerbefleisses vom 7. October 1895 (Nachtrag zum
Bericht über diese Sitzung, S. 198) gab A.
Frank in Charlottenburg eine actenmässige Darlegung des Sachverhaltes der
im Frühjahr 1895 auf einem Rheinkahn bei Cleve stattgefundenen grossen
Dynamitexplosion. Diese Explosion gehört zu den bedeutendsten, welche, seitdem
brisante Sprengstoffe hergestellt und benutzt werden, überhaupt eingetreten ist.
Seit 25 Jahren, seit man durch sorgfältige Auswahl der Rohmaterialien und Vorsicht
bei Herstellung und Prüfung des fertigen Productes die deutsche Dynamitindustrie auf
sichere wissenschaftliche Basis gestellt hat, ist der Versand von Dynamit ohne jeden
Unfall bewerkstelligt worden. Der deutsche Dynamit wird ebensowohl nach
Sibirien, wie nach Südamerika, Südafrika und Australien verschickt, aber trotz
mangelhaftester und primitivster Land- und Wassertransportmittel, trotz des
Einflusses wechselnder Temperatur ist in jener langen Zeit keine Explosion
vorgekommen. Dies hat dazu geführt, den Transport von Dynamit und den ihm verwandten
Sprengstoffen nicht als besonders gefährlich anzusehen; gestatten doch die Eisenbahn
Verwaltungen verschiedener Länder, darunter auch die deutschen, den Versand von
Dynamit – allerdings unter Einhaltung gewisser Vorsichtsmaassregeln, wie z.B.
Verladung in Wagen ohne Bremsen, Einschiebung von Schutzwagen – bis zu acht Achsen
mit gewöhnlichen Güterzügen.
Um so peinlicher berührte die Nachricht von der gewaltigen Explosion einer ganzen
Schiffsladung Dynamit und Sprenggelatine auf dem Niederrhein im März v. J. War auch
der verursachte materielle Schaden – er betrug nur 16000 M. – nicht sehr bedeutend,
so verloren doch 14 auf dem Schiffe befindliche Arbeiter das Leben, und das Gefühl
der Unsicherheit wuchs noch durch den Umstand, dass bis heute die Ursache der
Explosion nicht mit Sicherheit aufgedeckt ist. Diesbezüglich ist man allein auf die
Aussagen einiger zur Zeit der Explosion weiter vom Schiff ab befindlichen Verlader
angewiesen, welche angeben, vom Schiffer warmen Kaffee bekommen zu haben; ferner
befanden sich auf dem Schiffe Erdölöfen, obgleich bei solchem Transport das Anzünden
irgend welchen Feuers strengstens untersagt ist, was den Schiffern, welche seit
Jahren Sprengstoffe führen, bekannt sein musste.
Glücklicherweise ist nur ein Schiff mit etwa 18960 k Dynamit und Sprenggelatine in
die Luft gegangen, während zwei in nächster Nähe liegende, mit je 30000 k
Sprengstoff beladene Schiffe, sowie das in nur 128 m Entfernung von der
Explosionsstelle befindliche Dynamitlager mit etwa 80000 k verschont blieben. Es war
diese ganze, zusammen aus 3044 Kisten Guhrdynamit und 4900 Kisten Sprenggelatine –
jede Kiste zu 20 k – bestehende und für die Regierung von Transvaal bestimmte
Sendung am 23. bis 26. Januar von den oberhalb Köln gelegenen Sprengstoffabriken in
Porz a. Rh. in drei Rheinschiffen verladen, um via Antwerpen per Seeschiff weiter
befördert zu werden. Da jedoch die holländische Regierung für das Passiren von
Dynamit nur Schiffsladungen von in maximo 30000 k erlaubt, so musste bei Lobith an
der holländischen Grenze die Umladung aus den grossen Rheinschiffen in kleinere
holländische Fahrzeuge erfolgen. Während dies an der Grenzstation geschah, trat
plötzlich harter Frost ein und die Schiffe konnten nicht mehr fort. Sie wurden von
einem Dampfer zunächst in einen Nebenkanal geschleppt, und da der Frost nicht
nachliess, wurde von der preussischen Regierung, auf deren Gebiet sich der Transport
noch befand, verfügt, dass die Ladungen sämmtlicher Schiffe, um nicht bei etwaigem
Eisgang gefährdet zu werden, ans Land geschafft werden sollten. Das Löschen und
Zulagerbringen ging trotz des inzwischen eingetretenen sehr heftigen Frostes und des
ziemlich langen und ungünstigen Landweges, welcher von dem damaligen Liegeplatz der
Schiffe bis zum Lagerplatz am Lande, dem sogen. Schürpoll führte, ohne jede Störung
vor sich. Sämmtliche etwa 8000 Kisten wurden auf eine aus Bohlen hergestellte
Bettung placirt und zum Schutz gegen Wetter noch von oben mit wasserdichten Planen
zugedeckt und umhüllt. Nachdem dann Mitte März Thauwetter eintrat und der Eisgang
beendet war, ertheilten die preussische und die holländische Regierung die
Erlaubniss zum Wiedereinladen bezieh. Passiren der Dynamitsendung. Es wurde nun am
19. März mit der Beladung der kleinen holländischen Schiffe begonnen, zu welchem
Zweck die seit vielen Jahren erprobten Arbeiter von der Ladestelle in Porz, oberhalb
Köln, besonders herbeigeholt wurden. Nachdem an diesem Tage die beiden Schiffe Maria Odelia und Veer
Gebroeders bereits ihre Ladung aufgenommen hatten, wurde das kleinere
Schiff Elisabeth vorgelegt, auf welches bis zum Abend
dann noch 502 Kisten Guhrdynamit und 432 Kisten Sprenggelatine geschafft wurden.
Kurz vor Schluss der Arbeit, um 6¾ Uhr Abends; ging mit einem furchtbaren Krach die
Elisabeth sammt ihrer ganzen Ladung in die Luft und
explodirten ausserdem noch zwei Karren mit je 7 Kisten Dynamit, welche sich in einer
Entfernung von 22 bezieh. 28,5 m vom Ufer befanden, während die Ladung eines
dritten, etwa 50 m vom Schiff entfernten Karrens und ebenso dessen Führer verschont
blieb; ebenso wurde auch das grosse Dynamitlager auf dem Schürpoll von der Explosion
nicht berührt. Aber als der merkwürdigste und glücklichste Umstand kann es
bezeichnet werden, dass die Ladung der nur 20 bezieh. 30 m von der Elisabeth liegenden beiden Schiffe Veer Gebroeders und Maria
Odelia nicht mit in die Explosion einbezogen wurden, trotzdem diese so
mächtig war, dass von der Maria Odelia der Mast
herausgerissen und umgeworfen wurde und dann im Niederfallen auf die im Schiffe
befindlichen Dynamitkisten schlug und einzelne derselben zertrümmerte, wie auch von
dem Veer
Gebroeders schwere eiserne Deckbalken abgerissen
und hochgeschleudert wurden und beim Herabfallen in die gefüllten Dynamitkisten
eindrangen. Ein anderes leeres Schiff, de Hoop, welches
auch nur 20 m von der Elisabeth lag, fing in Folge der
Explosion Feuer und wurde auf diese Weise zerstört. Bei letzterem Schiff soll das
Herausschlagen einer langen Flamme aus dem Schiffsraum beobachtet sein, was
vielleicht auf das Vorhandensein von Erdöl auch in diesem Boote hindeutet. Die
beiden anderen Schiffe Gezina und de Duif erlitten durch die saugende Wirkung der
Explosion nur Beschädigungen, indem das Deck abgerissen und die Kajüten demolirt
wurden. Der Schiffsführer Drewers und seine Kinder,
welche sich an Bord der Duif befanden, erlitten keine
Verletzungen. Die nachstehende Skizze zeigt im Maasstabe von 1 : 1600 die Lage der
einzelnen Schiffe, sowie die Situation am Lande.
Textabbildung Bd. 299, S. 262
Die auf dem Schiffe Elisabeth beschäftigten 14 Arbeiter
wurden sämmtlich getödtet, während alle anderen, insbesondere auch die bei dem
Dynamitlager thätigen Beamten und Arbeiter, sowie die auf der Duif befindlichen, vollkommen unverletzt blieben. Nach
der Explosion zeigte sich, dass das Schiff Veer
Gebroeders völlig unverletzt war, dass die Maria
Odelia etwas leckte, das leere Schiff, de
Hoop, brannte, während die Elisabeth
vollständig verschwunden war; ein Theil des Uferdammes war, wie die Skizze zeigt,
herausgerissen und dann wieder flach niedergefallen. An der Stelle, wo die Elisabeth gelegen hatte, wurde durch Taucher eine
Vertiefung des Strombettes in einer Breite von etwa 20 m und einer Tiefe von 2 bis
2,5 m nachgewiesen. Die ursprünglich gehegte Befürchtung, es könnten unexplodirte
Dynamitkisten von der Ladung der Elisabeth ins Wasser
geschleudert worden sein und hierdurch, in Folge Austrittes von Nitroglycerin, die
Schiffahrt bedroht werden, erwies sich nach sorgfältigster Untersuchung des
Rheinbettes als irrig. Danach scheint also die gesammte Sprengstoffladung auf einmal
explodirt zu sein.
Von besonderem Interesse war es, die Fernwirkung dieser gewaltigen Explosion
brisanten Sprengstoffes zu untersuchen. Jede Explosion grösserer Mengen von
Sprengstoff vollzieht sich in zwei Phasen: einmal durch directen Stoss,
hervorgerufen durch das entwickelte Gasquantum, und weiter indirect, als sogen.
saugende Wirkung, hervorgerufen durch das Zurückströmen der Luft in das durch
Fortschleudern der Explosionsgase gebildete Vacuum. Die Form dieses Vacuums hat man
sich als die eines Kegels zu denken, dessen Spitze sich im Explosionspunkt befindet,
und welcher sich in der Richtung des geringsten Widerstandes, also nach dem Luftraum
zu erweitert. Bei brisanten Sprengstoffen ist dieser Kegel sehr spitz, bei langsamer
explodirenden Körpern, wie dem Schwarzpulver, ist er stumpf. Hierdurch erklärt sich
die bekannte Thatsache, dass bei langsam explodirenden Sprengstoffen die Fernwirkung
grösser ist als bei brisanten. Auch aus
theoretischen Gründen folgt dies: Während Schwarzpulver bei der Explosion etwa 65
Gew.-Proc. Rückstand hinterlässt und (bezogen auf 0° und 760 mm Druck) aus 1 k nur
200 bis 226 l Gase entwickelt, verbrennt Nitroglycerin vollständig und liefert 710 l
Gas für 1 k. Andererseits bestehen aber die aus Schwarzpulver gebildeten gasförmigen
Verbrennungsproducte – etwa 49 Proc. CO2, 35 Proc.
N, der Rest H, CO, SH2 und Kohlenwasserstoffe – aus
bei gewöhnlicher Temperatur nicht condensirbaren Gasen, während das Nitroglycerin
zerfällt in ein Gemisch aus 58,2 Proc. CO2, 19,8
Proc. H2O, 18,5 Proc. N und 3,5 Proc. O. Letzteres
enthält also ⅕ seines Volumens an Wasserdampf, welcher sofort nach seiner Bildung
condensirt wird. Die grössere Wirkung der brisanten Sprengstoffe wird ferner noch
hervorgerufen durch die höhere Explosionstemperatur gegenüber der des Schwarzpulvers
und durch deren raschere Durchzündung, welche z.B. für 1 k Dynamit Nr. I (75 Proc.
Nitroglyceringehalt) zu 1/5000 Secunde für 1 k, Schwarzpulver zu 1/100 Secunde
angegeben wird. Hingegen ist die Fernwirkung der
brisanten Sprengstoffe auch deshalb geringer, weil in Folge der Rapidität der
Explosion die benachbarten Gegenstände gar nicht Zeit haben, in die Schwingungen
einzutreten und durch das plötzlich geschaffene Vacuum
sofort ein Rückschlag, die saugende oder secundäre Wirkung eintritt, welche die
Fernwirkung paralysirt. Deshalb kann man selbst in geschlossenen Gehöften, ja sogar
in Werkstätten oder im Schachte eines Hochofens Dynamitsprengungen vornehmen, es
können Geschützrohre, Eisen- und Stahlblöcke durch aufgelegte Dynamitpatronen
zerschlagen werden, ohne dass eine Beschädigung der in der Nähe befindlichen Gebäude
oder Umfassungsmauern zu befürchten wäre, während bei Sprengungen mit Schwarzpulver
unter solchen Umständen ernste Beschädigung der benachbarten Gegenstände
unausbleiblich sein würden.
Durch die Explosion des Schiffes Elisabeth war zunächst
ein gewaltiges kegelförmiges Loch in die Atmosphäre geschossen und durch die
fortgeschleuderte Luft der directe Stoss erzeugt worden. In den gebildeten leeren
Raum stürzten nach einem Moment der Ruhe die Luftmassen herein und erzeugten dadurch
die indirecte, saugende Wirkung.
Textabbildung Bd. 299, S. 263
Die beiden Formen der Explosionswirkung sind bei der Explosion bei Cleve aufs
deutlichste zu constatiren gewesen. Auf der nachstehenden Karte sind die Wirkungen
der Explosion durch einen Kreis und vier Kreissegmente bezeichnet, von welchen der
ausgezogene Kreis einen Radius von 1800 m, die Kreistheile Radien von 3500, 5000,
8200 und 14400 m haben; letzteres Segment von 14400 m Radius schliesst den Ort
Grieth als äussersten Punkt ein, an dem noch eine Wirkung der Explosion, freilich
nur durch Eindrücken von Fensterscheiben, zu constatiren war. Sämmtliche auf der
Karte angegebenen Kreissegmente liegen nach Ost und Südost, obwohl man aus der
Situation des der Explosionsstätte bei Schürpoll in nordöstlicher Richtung gegenüber
liegenden Eltenberges und des Süd-Südwest belegenen Cleverberges eher erwarten
sollte, dass der Explosionsstoss seine Hauptwirkung nach Westen richtete. In dem auf
der Karte markirten ersten geschlossenen Kreise von 1800 m Radius, welcher grössere
Ortschaften nicht enthielt, sind an einzelnen Gebäuden Beschädigungen durch
Zerbrechen von Fenstern, Fensterrahmen, Thüren, Dächern, jedoch nur unbedeutende
Schäden an Mauern constatirt, und zwar zeigt sich hier in den meisten Fällen die
directe Wirkung der Explosion dadurch, dass die Fenster an den der Explosionsstätte
zugekehrten Fronten nach innen geworfen sind. Doch tritt auch hier schon in
einzelnen Fällen der Effect des indirecten Stosses auf, indem theils Dachpfannen
nach aussen abgehoben sind, theils auch auf den der Explosionsstelle nicht
zugewandten Fronten die Fenster ebenfalls nach innen gedrückt wurden, was sich nur
aus dem Rückstoss erklären lässt. In dem zweiten Kreistheile von 3500 m Radius sind
nur noch in der Richtung Osten bis Süden Schäden entstanden, indem einzelne Fenster
durch den directen Stoss nach innen gedrückt wurden, in den meisten Fällen aber
schon die indirecte Wirkung zu Tage trat. In der dritten Zone mit 5000 m Radius sind
nur in dem etwa 3500 m entfernten Orte Elten grössere Glasschäden bewirkt, während
in dem ziemlich hoch über dem Rhein liegenden Orte Hochelten die Schäden nur sehr
geringe waren. In der vierten bis 8200 m reichenden Zone liegt 6000 m von der
Explosionsstätte nach Süden die Stadt Cleve, welche vollkommen unbeschädigt blieb,
während die ost-südöstlich am Rhein gelegene, 7500 m entfernte Stadt Emmerich
namentlich an grossen Spiegelscheiben und Schaufenstern mehrfachen Schaden erlitt.
Als ein interessantes Factum sei erwähnt, dass in einem Laden der Gebrüder Albersheim eine 2,5 × 2,8 m grosse
Spiegelscheibe aus ihrem Rahmen herausgehoben wurde und im Inneren des Schaufensters
blieb, ohne beschädigt zu werden. Ausserhalb der 8200 m sind nur noch geringe
Schäden an Fenstern constatirt und zwar als letzten Punkt in der in 14400 m
südöstlicher Richtung entfernten Ortschaft Grieth.
Bei allen Schäden konnte festgestellt werden, dass Gebäude, welche hinter hohen
Bäumen lagen und welche man in Folge dessen für besser geschützt halten konnte, mehr
Fensterschaden hatten als freiliegende und lässt sich dies nur durch die Wirkung des
zweiten, indirecten Stosses erklären. Einen sprechenden Beweis liefert hierfür die
Beschädigung eines Hauses in Spyck in nur 1000 m Entfernung von der
Explosionsstätte, an dessen Front alle Fenster bis auf ein durch einen hohen Baum
geschütztes nach innen gedrückt waren, während letzteres nach aussen geworfen wurde;
auf gleiche Ursache ist dann auch das merkwürdige Factum der einseitigen, nach
Südost gerichteten Fernwirkung zurückzuführen. Zur Zeit des Unfalls wehte der Wind
aus Südost, in Folge dessen konnten sich die von dort nach der Explosion wieder
zuströmenden Luftmassen rascher fortbewegen als die aus der entgegengesetzten
Richtung kommenden, welche letzteren erst den Widerstand der conträren Luftströmung
überwinden mussten und hierdurch in Folge einer Ansammlung von Einzelwirkungen
aufgehalten und zur Ruhe gebracht wurden.
Die durch die Explosion nicht in Mitleidenschaft gezogenen Partien der Sprengstoffe
wurden nachher genauer Durchsicht unterzogen, erwiesen sich aber als vollständig
intact und erreichten ihren Bestimmungsort, ohne weiteren Schaden zu nehmen.
Frank hält es für am wahrscheinlichsten, dass durch
Umfallen oder Bersten eines Erdölofens an Bord des explodirten Schiffes die
Explosion eingeleitet worden ist, während in der an den Frank'schen Vortrag sich anschliessenden Discussion Rössing die Ansicht vertritt, es sei in der Art des
Verladens der Anlass zur Explosion zu suchen.
Es wurden immer je 7 Kisten, jede mit 20 k Dynamit, auf einer Karre an die Schiffe
herangefahren; es war somit eine Last von 140 k, mit den Kisten vielleicht 160 k;
dazu kam das Gewicht der recht schweren eisernen Karren, die noch eine eiserne
Bremse mit scharfen, vorspringenden Theilen hatten. Mit dieser Last kam ein
einzelner Arbeiter an das Schiff, fuhr auf das Schiff herauf und beförderte die 7
Kisten etwa 1,7 m in das Schiff hinunter. Die Explosion erfolgte nach 6 Uhr Abends,
nachdem eigentlich Feierabend geboten war und die aufsichtsführenden Beamten sich
entfernt hatten. Die vielleicht nicht mehr ganz nüchternen Leute können auch einmal
die ganze Karre mit den Kisten in den Schiffsraum hinuntergeworfen haben; wenn aber
solch eine eiserne Karre auf gefrorenes Dynamit fällt, dann ist es nicht
unverständlich, dass eine Explosion eintritt.
Aus dem Mitgetheilten ist ersichtlich, dass, trotz sorgfältigster amtlicher
Erhebungen, es bis jetzt leider nicht gelungen ist, die Ursache der Explosion mit
Sicherheit zu ermitteln.
K.