Titel: | Ueberhitzer für Kesseldampf. |
Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, S. 224 |
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Ueberhitzer für Kesseldampf.
Ueberhitzer für Kesseldampf.
Eine übersichtliche Darstellung der Anwendung des überhitzten Wasserdampfes findet
sich in Nr. 9 Jahrg. 16 der Zeitschrift des internationalen
Verbandes der Kesselüberwachungsvereine, aus der wir Nachstehendes
mittheilen:
„Die Ueberhitzung des Dampfes für Maschinenzwecke, um ohne grosse Aenderung der
Kessel und Maschinen höhere Wirkung des Dampfes in Betriebsmaschinen zu
erzielen, macht in der Neuzeit wieder viel von sich reden und ist namentlich
durch die bekannten Hirn'schen Versuche im Elsass
wieder in den Vordergrund bei den Maschinenbauern und Benutzern von
Dampfmaschinen getreten.
Es dürfte daher unsere Leser interessiren, auch die Ansichten aus den englischen
Kreisen der Maschineningenieure zu hören, und wollen wir hier einige
Mittheilungen wiedergeben, welche durch den Ingenieur Bryan Donkin jun. im Engineering
veröffentlicht worden sind. Derselbe schreibt:
Es ist wahrscheinlich nur eine Frage von wenigen Jahren, bis die Ingenieure
allgemein wieder überhitzten oder getrockneten Dampf benutzen werden; nicht
bloss bei Schiffsmaschinen, sondern auch bei feststehenden Dampfmaschinen und
Locomotiven. Neuere Ideen befürworten die Anwendung desselben und betonen die
Ersparniss, welche dadurch erreicht wird, dass die heute überaus starke
Condensation in den Dampfcylindern vermieden wird; das dadurch angesammelte
Wasser ist nicht allein kostspielig, sondern auch schädlich.
Ein Dampfmantel dient bei diesem Uebelstande nur dazu, die Temperatur der
Cylinderwandung zu erhöhen, welche vom Dampf berührt wird; dagegen ist es für
wirkliche Oekonomie wesentlich, die Temperatur in den Cylindern zu erhöhen, und
dies erreicht man eben durch die Wirkung des überhitzten Dampfes, welche die
lästige Condensation des gesättigten Dampfes vermeidet. Wir erwähnen hierbei
besonders, dass die Wärme der Cylinderwandungen stets geringer ist als diejenige
des einströmenden Dampfes; ebenso ist es bei den Condensatoren selbst, in denen
wir Dampf zu Wasser condensiren wollen und deren Wandungen wir zu diesem Zwecke
erheblich kühler halten müssen als den zu verdichtenden Dampf.
Vor 30 bis 40 Jahren wurde überhitzter Dampf vielfach auf Dampfschiffen, bei
einer Admissionsspannung von 10 bis 20 Pfund auf 1 Quadratzoll (= 0,7 bis 1,4
at) angewendet. John Penn und Wethered machten Versuche damit, und verschiedene
Ingenieure bezeugten die aufdiesem Wege erzielte Ersparniss; aber nach
einigen Jahren wurde diese Benutzung von überhitztem Dampf wieder verlassen. Der
dabei aufgetretene Misserfolg lag vorzugsweise an der zu geringen Oberfläche der
Ueberhitzer, an den geringen zum Bau derselben verwendeten Materialien und an
den ungeeigneten Schmiermaterialien, welche die Cylinderflächen bei den höheren
Temperaturen ruinirten. Bei besser geeigneten Metallen und Schmierölen (statt
des früher benutzten Talgs) scheint sich jetzt keine Schwierigkeit mehr bei den
Cylindern und Schiebern einzustellen; auch gehen die Ueberhitzer selbst nicht
mehr in kurzer Zeit zu Grunde, wie früher. – Thatsächlich laufen heute Tausende
von Pferdekräften zur Zufriedenheit ihrer Besitzer mit überhitztem Dampf, ohne
dass die Cylinder, Schieber und Stopfbüchsen der Maschinen mit 1, 2 bis 3 Cylindern
Schaden nehmen.
Bei Gasmaschinen findet bekanntlich Flammenentwickelung innerhalb der Cylinder
statt. Tausende solcher Gasmotoren arbeiten mit viel höheren Temperaturen, sage
von 2000 bis 2700° F. (= über 1000° C.), als die Dampfmaschinen mit überhitztem
Dampf. Bei hoch entflammlichen und schwer zersetzbaren Schmiermaterialien leiden
die Reibungsflächen gar nicht.
In Deutschland und Frankreich sind viele Versuche mit überhitztem Dampf
angestellt worden bei allen Arten verschiedener Dampfmaschinen und Apparate.
Schreiber dieses hat die verschiedenartigsten derartigen Ueberhitzer im Betrieb
gesehen. Einige derselben sind in den Zügen der Dampfkessel untergebracht,
andere haben wieder eine besondere Feuerung. Eine Anzahl der besichtigten
Maschinen arbeitete regelmässig mit Dampf, welcher um 100° F. (= 38° C.) über
die Temperatur des gesättigten Dampfes überhitzt war.
Es ist beim Gebrauch des überhitzten Dampfes nothwendig, dass man denselben auf
dem kürzesten Wege dem Cylinder zuführt; es ist dabei vortheilhaft, überhitzten
Dampf sowohl in den Dampfmänteln als auch in den Cylindern zu benutzen.
Hauptzweck ist dabei immer, die Bildung von Condenswasser in den Dampfleitungen,
den Kanälen und den Cylindern zu verhüten; selbst in den Condensator soll bei
Anwendung überhitzten Dampfes nur trockener Dampf und kein heisses Wasser
gelangen.
Viele Versuche sind angestellt worden, um die Ersparung festzustellen, welche man
mit überhitztem Dampf erzielen kann. Natürlich sind die Ergebnisse wechselnd, je
nach der Beschaffenheit der Dampfmaschinen, der Kessel, der Betriebsspannung,
sowie nach der Höhe der Ueberhitzung. Der erzielte Vortheil ist um so grösser,
je höher die angewandte Expansion ist und je mehr die Kessel im Betriebe
angestrengt werden, je mehr sie also nassen Dampf liefern. – Die durch Versuche
festgestellten Zahlen belaufen sich auf 10 bis 33 Proc. Ersparniss an Dampf und
Kohlen, wenn man den bisherigen Betrieb mit dem durch Ueberhitzung des Dampfes
verbesserten Betrieb vergleicht. Namentlich bedeutend ist der erzielte Gewinn,
wenn die Dampfkessel zum Ueberreissen von Wasser oder zum Erzeugen von erheblich
nassem Dampf neigen.
In einzelnen Fabriken, in denen bezügliche Versuche mit Genauigkeit durchgeführt
wurden (wie beispielsweise vom Mülhausener Verein), hat man aus Veranlassung
dieser Versuche die Zahl der Dampfkessel verringert; so konnte man von fünf
Kesseln einen kalt legen oder bei überhitztem Dampf mehr Arbeit mit den
vorhandenen, unveränderten Dampfmaschinen erzeugen.Belege folgen im vorliegenden
Berichte.
Von englischen Versuchen in dieser Richtung erwähnen wir die von J. Howard in Bermondsey, welcher mit seinem
Ueberhitzer im J. 1832 schon 30 Proc. Dampf ersparte; ferner Dr. Haycroft in Green wich, welcher bei Anwendung von
überhitztem Dampf ebenfalls 30 Proc. Ersparniss erzielte. 1859 berichtete John Penn selbst über Einrichtungen bei
Schiffsmaschinen, mit denen man bei einer Dampfspannung von 20 Pfund auf 1
Quadratzoll (1,5 at) Vortheile von 20 bis 30 Proc. erreicht hatte, indem man den
Dampf um 38° überhitzte. Die damals benutzten Apparate bestanden aus einem
Bündel enger Röhren, welche am Fusse des Schornsteines hinter dem Kessel
eingelegt wurden. Eine ähnliche Vorrichtung wurde bei dem Dampfschiffe Valetta von der Peninsular
and Oriental Company eingebaut und ergab eine Ersparniss von 20 Proc.
Kohlen; der Ueberhitzer verursachte keine Umstände durch Lecken o. dgl. Die
Oberfläche des angewendeten Apparates maass 2¾ Quadratfuss für 1 nominelle
der Maschine.
Hier seien noch ähnliche Systeme von Wethered,
Partridge und Pilgrim erwähnt, welche in
den Jahren 1850 bis 1860 in Anwendung kamen und die 30 bis 33 Proc. Gewinn bei
Versuchen im Woolwich-Arsenal ergeben haben sollen.
Da man bei den auf der Themse laufenden Passagierbooten Ueberhitzer anbrachte,
welche 33 Proc. Dampf ersparen sollten, so beantragte das Handelskammeramt
(Board of Trade) den Gelehrten Faraday mit der
Untersuchung, ob die Anwendung solch überhitzten Dampfes irgend welche Gefahr in
sich berge; Faraday berichtete, es sei damit
keinerlei Gefahr für das Publicum verbunden.
Die von Partridge gebauten Ueberhitzer sparten zur
selben Periode 20 bis 25 Proc., und wurde zu der Zeit mitgetheilt, dass
Maschinen von zusammen 5000 damit ausgerüstet worden seien. Die von ihm
angewendete Oberfläche der Ueberhitzer betrug 2½Quadratfuss für 1 indicirte
, und die Apparate erzielten eine Temperatur von 200 bis 233°. Im J.
1859 befürwortete auch Siemens die Anwendung von
überhitztem Dampf mit einer Erhöhung der Temperatur um 100° F. (= 38°).
Während dieser Epoche führte Wethered in den
Vereinigten Staaten sein System ein, gesättigten Dampf mit überhitztem Dampf zu
mischen, und bei Anwendung desselben auf amerikanischen Dampfern constatirte man
30 Proc. Gewinn. Trotzdem ist es sonderbar, dass man von Bestrebungen in dieser
Richtung jenseits des Oceans seitdem nichts mehr gehört hat; auch die Fachpresse
der Neuzeit bringt nichts darauf Bezügliches.
Unter den neuesten Verbesserungen der feststehenden, wie der beweglichen
Maschinen in England scheint eine massige Ueberhitzung des Dampfes die meisten
Vortheile zu versprechen; jedoch sollte man in allen Fällen die Anlage so
einrichten, dass man je nach Bedarf auch den Ueberhitzer ausschalten kann.
Hirn machte vor 40 Jahren seine ausführlichen
Versuche in Colmar, und seine Apparate waren in den nächsten 20 bis 30 Jahren in
Anwendung bei Maschinen mit einem einzigen Dampfcylinder. Seine Ersparnisse mit
denselben bezifferte er auf 23 Proc. – Der Ueberhitzer selbst bestand aus einer
Reihe von wagerecht gelegten, gusseisernenRöhren, um welche die Heizgase spielten, nachdem
sie die Züge eines grossen Gegenstromkessels mit Zwischenfeuerung verlassen
hatten.
Prof. Unwin sagte vor kurzem in seiner Ansprache an den
Präsidenten der mechanischen Section der britischen Gesellschaft:
,Es gibt bloss eine Methode, die heute wenig in Anwendung ist, nach welcher man
Cylindercondensation wirksam bekämpfen kann; das ist die Ueberhitzung des
Dampfes, welche vor 30 Jahren mit erheblichem Erfolge angewendet wurde.
Eigentlich glaubte der erste Erfinder des Ueberhitzers, dass er durch eine
bedeutende Steigerung der Temperatur des Dampfes einen noch grösseren Vortheil
erringen könnte; diese Ansicht ist aber wahrscheinlich irrthümlich, denn die
abkühlende Wirkung des Arbeitscylinders ist so gross, dass der Dampf schon
wieder in gesättigten Zustand versetzt wird, ehe er anfängt zu arbeiten.
Indessen ist die durch Ueberhitzung erreichte Ersparniss eine unbestreitbare,
namentlich da es bemerkenswerth ist, wie wenig Feuerung man zum Ueberhitzen
nöthig hat. Die Hitze scheint die ungünstige Einwirkung der Cylinderwandung so
zu verringern, dass Dampfmäntel fast überflüssig werden. – Man hat seiner Zeit
die Ueberhitzung des Dampfes nur aus rein mechanischen Gründen wieder verlassen,
da die ehemals construirten Ueberhitzungsapparate gefährlich waren. – Die
neuerdings wieder aufgenommenen Versuche sind von besonderem Interesse deshalb,
weil sie jetzt bei viel höheren Dampfspannungen ausgeführt werden. – Von
denselben erwähne ich besonders, dass selbst bei Ueberhitzern mit besonderer
Feuerung ein Vortheil in der Ersparniss von Dampf bis zu 30 Proc. erzielt wurde,
an Kohlen wurden 20 bis 25 Proc. erspart.
,Als von Wichtigkeit erwähne ich hier, dass, wenn man eine ganz zuverlässige Art
der Ueberhitzung erfände, so würde zwischen Verbundmaschine mit zwei und mit
drei Cylindern kein merkbarer Unterschied mehr bestehen und würden nur noch
erstere gebaut werden. Für Marinezwecke ist zwar die Dreicylindermaschine
bestens geeignet, aber für andere Betriebe ist sie zu theuer und für einen
Betrieb mit wechselnder Belastung ganz unzweckmässig.' Soweit Unwin.
Die vom Prof. Ewing im Engineering neulich veröffentlichten Daten über Parson's letzte Construction einer rotirenden
Maschine mit Condensation zeigen ebenfalls den erheblichen Vortheil von massig
überhitztem Dampf. Bei denselben arbeitet Dampf von 7½ at, der um 38° in der
Temperatur erhöht wird; die Maschinen machen 4500 Umdrehungen in der Minute.
Kennedy's Versuch mit einem Serpollet-Kessel, im J.
1891 ausgeführt, muss hier noch besonders genannt werden. Obgleich bei demselben
nur mit einer kleinen Maschine, von 130 mm Kolben bei 130 mm Hub, experimentirt
wurde, so bleibt bei derselben die Frage der genügenden Schmierung ebenso
bestehen, wie bei grösseren Maschinen. Diese Maschine lief mit 285 Umdrehungen
und hatte einen einzelnen Cylinder ohne Condensation; der Dampf wurde im
Schieberkasten mit 95° überhitzt eingelassen, und fand man noch den ausblasenden
Dampf überhitzt. Hier war ein ökonomisches Resultat zu erwarten, da die
Temperatur des gusseisernen Cylinders erheblich gesteigert wurde. Prof. Kennedy constatirte 12,75 k Dampf für 1
und Stunde und dies bei ½ Füllung und 4 at Spannung im Kessel. Er schliesst mit
den Worten: ,Mit einer Maschine dieser Grösse und Construction ist der
Dampf verbrauch ungefähr die Hälfte von der sonst zu erwartenden Menge und die
Ersparung ist unzweifelhaft nur der Ueberhitzung zu Gute zu rechnen. Ich habe
keinerlei Schwierigkeiten mit dem überhitzten Dampf bei diesen Versuchen gehabt
und der Verbrauch an Schmiermaterial war sehr mässig.'
Die von Bryan Donkin in Bermondsey ausgeführten
Versuche mit überhitztem Dampf wurden an einer Maschine mit einem einzelnen
Cylinder vorgenommen, welche mit Condensation arbeitete und dem Kessel Dampf von
3,5 at entnahm; Umdrehungszahl 220. Beim Ueberhitzen des Dampfes um etwa 10°
erhielt er eine Ersparniss von 15 bis 27 Proc. gegen gesättigten Dampf von
derselben Spannung; je grösser die Expansion, desto mehr wuchs der erreichte
Vortheil. Namentlich wurde dabei festgestellt, dass die Wärme der
Cylinderwandung ganz erheblich höher stieg, als beim Arbeiten mit gesättigtem
Dampf, und sieht er diese Erscheinung als den Hauptgrund für die Ersparniss
an.
Zum Schlusse seiner Mittheilungen fordert Donkin
seine englischen Collegen zur Fortsetzung solcher Versuche mit verschiedenen
Formen von Ueberhitzern auf.
Walther-Meunier, Oberingenieur des elsässischen
Vereins von Dampfkesselbesitzern, hat mit Ueberhitzern verschiedenen Ursprunges
die Erfahrung gemacht, dass bei niederen Kesselspannungen die Ersparnisse an
Kohlen viel bedeutender sind als bei hohen Dampfspannungen, wenn man in beiden
Fällen überhitzten Dampf verwendet. – Die neuesten im Elsass arbeitenden
Ueberhitzer sind als gusseiserne Röhren ausgeführt, welche in den Zügen liegen.
Ein Schüler von Hirn, Namens Schwoerer, führt diese Röhren als Rippenheizkörper
aus, welche den sie bestreichenden Heizgasen in den Kesselzügen eine grosse
Oberfläche bieten.“
In D. p. J. 1895 293 267
haben wir Versuchsergebnisse mit Schwoerer'schen
Ueberhitzern mitgetheilt und eine Anordnung der Anlage abgebildet, wie sie in der
Baumwollspinnerei Augsburg ausgeführt worden
ist.
Eine grosse Zahl von Versuchen mit dem Schwoerer'schen
Ueberhitzer hat Walther Meunier angestellt, wir führen
nur einige Versuche an, um die Art und Weise der Untersuchung klar zu stellen.
Einer dieser Versuche fand statt an der Anlage, welche Schwoerer selbst zur Vornahme von Versuchen mit Ueberhitzern versehen
hatte. Der Betrieb kann mit oder ohne Ueberhitzung bewerkstelligt werden. Im letzten
Falle war das Anfeuern eines weiteren Kessels nöthig, da sonst die Maschine nicht
mit ihrer Normalumdrehungszahl arbeiten konnte.
Der untersuchte Kessel war ein Sieder mit Unterfeuerung und gemeinsamem Green'schen Economiser.
Betrieb
mit Ueberhitzung
ohne Ueberhitzung
Angefeuert Kessel
2
3
Erzeugende Heizfläche S
91,4
qm
138,10
qm
Heizfläche des Economisers
168
qm
168
qm
Gesammtheizfläche S1
259,4
qm
306,10
qm
Rostfläche s
4,34
qm
6,51
qm
Verhältnis \frac{s}{S}
\frac{1}{21,06}
\frac{1}{21,24}
Verhältnis \frac{s}{S_1}
\frac{1}{59,76}
\frac{1}{47,02}
Die Maschine war eine Woolf'sche Balancirmaschine mit
patentirter Specialsteuerung von Schwoerer, 2
Flachschieber am Hochdruck-, 4 Flachschieber am Tiefdruckcylinder, feste Expansion,
Regulator wirkt auf eine ringförmige durchlochte Klappe.
Cylinder:
Hochdruck
Tiefdruck
Kolbenhub C
1250
mm
1800
mm
Kolbendurchmesser
475
mm
1050
mm
Stangendurchmesser, oben
100
mm
135
mm
Nützliche Kolbenfläche S:
oben
1693,62
qc
8515,88
qc
unten
1772,05
qc
8659,01
qc
Multiplicator \frac{S\,\times\,2\,C}{4500}
oben
0,9408
6,8127
unten
0,9844
6,9272
Scala der Federn:
mm pro k und qc, oben
11,20
21,96
unten
11,44
22,00
Textabbildung Bd. 300, S. 227
Betriebsergebnisse; Mit
Ueberhitzung; Ohne Ueberhitzung; 1) Kessel.; Beginn des Versuches; Stillstand
von; Schluss; Dauer; Kohle.; Belgische Boubier mit 7 Proc. Feuchtigkeitsgehalt:;
Verbrannt brutto, einschliesslich Anfeuern; Rückstand; Nettogewicht; Wasser.;
Kesseldruck; Entsprechende Temperatur; Temperatur des Speisewassers t°;
Multiplicator zur Nullberechnung; Abgegeben; Davon ab Lecken am Economiser 60
k,. Anheben der Pumpe 90 k; Eingepumpt; Verdampft, auf 0° berechnet; Verdampfung
bei Brutto, Netto; Unterschiedliche Beobachtungen.; Verbrannt pro Stunde und qm
Heizfläche, Rostfläche; Dampferzeugung pro Stunde und qm Heizfläche; Temperatur
der Rauchgase; Temperatur des Wassers, ab Economiser; Temperaturgewinn durch
Economiser; 2) Maschine.; Sätze, Diagramme zu 20 Umläufen; Umdrehungszahl in der
Minute; Leistung HPi, Hochdruck oben, unten, mittlere; Leistung HPi, Tiefdruck
oben, unten, mittlere; Gesammtleistung; Verbrauch pro
Stunde und HPi Dampf, Kohle brutto, Kohle netto; Druckverlust zwischen Kessel
und Hochdruckcylinder; Gegendruck im Tiefdruckcylinder; Temperatur des Dampfes
ab Ueberhitzer; Temperatur des Dampfes im Schieberkasten; Temperaturverlust in
der Leitung; Im Dampfmantel condensirt pro Stunde und HPi
Ersparniss durch Schwoerer's
Ueberhitzer:
Dampf
13,3
Proc.
Kohle brutto
24,9
„
„ netto
23,6
„
pro Stunde und .
Ein zweiter Versuch, angestellt mit einer Kesselanlage mit Siederkesseln ergab als
Ersparniss durch den Ueberhitzer an
Dampf
11,11
Proc.
Kohle brutto
23,51
„
„ reine
22,75
„
pro Stunde und .
Weitere Versuche an verschiedenen Kesseln ergaben an Ersparniss:
I
II
III
IV
Proc.
Proc.
Proc.
Proc.
Dampf
17,41
20,24
10,02
18,17
Rohe Kohle
20,17
20,22
19,76
21,57
Reine „
20,69
–
19,46
–
Hierbei sei bemerkt, dass Colonne I zu verstehen ist für 4 Siederkessel mit
Unterfeuerung und gemeinsamem Green'schen Economiser
von 192 Röhren und für die 3 kleineren Kessel, 2 gewöhnliche Vorwärmer, vor dem
Economiser angelegt, zur Dampferzeugung für eine eincylindrige liegende Maschine mit
Hahnsteuerung und Condensation, von Berger André in
Thann. Die 32 m lange Dampfleitung befindet sich auf einer Strecke von 20 m im
Hofraum, versehen mit Pasquay'scher
Wärmeschutzumhüllung.
Die 3 kleineren Kessel haben Schwoerer'sche Ueberhitzer.
Die Versuche fanden bei 8° unter Null äusserer Temperatur beim Beginn statt;
dieselbe erreichte kaum Null bei der wärmsten Tageszeit.
Colonne II bezieht sich auf einen Versuch an 4 Siederkesseln mit Unterfeuerung und
Schwoerer's Ueberhitzer, mit gemeinsamem Economiser
– ferner einem engröhrigen Siederohrkessel de Naeyer,
während der Versuche abgeschlossen. Bei Betrieb mit Ueberhitzung genügten 3 Kessel;
der vierte musste beim gewöhnlichen Betrieb zur Erhaltung der Normalumdrehungszahl
der Maschine angefeuert werden.
Für Colonne III gilt: 2 Siederkessel mit unterbrochenen Siedern, Economiser und Schwoerer'schem Ueberhitzer, zu einer liegenden
Zwillingsmaschine mit Corliss-Steuerung älterer Bauart. Dieselbe Anzahl Kessel war
während beider Versuchsperioden in Betrieb. Da die Dampfpumpe ihren Bedarf aus
derselben Anlage entnahm, wurde deren Auspuff vollständig in einer Kühlschlange
condensirt und der Betrag von der Verbrauchsziffer abgezogen.
Erzeugende Heizfläche S
90
qm
Economiser
144
qm
Gesammtheizfläche S1
234
qm
Rostfläche s
4,16
qm
Verhältniss \frac{s}{S}
\frac{1}{21,63}
Verhältniss \frac{s}{S_1}
\frac{1}{52,24}
Für Colonne IV kommen 4 bezieh. 5 gewöhnliche Siederkessel mit Economiser und Schwoerer'schem Ueberhitzer unter den Zügen der Sieder,
zu 2 gekuppelten Woolf'schen Balancirmaschinen mit
selbsthätiger Expansion im Hochdruckcylinder in Betracht.
(Schluss folgt.)