Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 1 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Die stetig rührige Erfindungsthätigkeit auf dem Gebiete der Holzbearbeitungsmaschinen hat sich seit unserem letzten Berichte
mit der
Ausbildung der eingeführten typischen Anordnungen begnügt, ohne grundsätzlich neue Einrichtungen vorzuschlagen. Das
Bestreben, die
Bandsäge wegen ihrer ungleich grösseren Leistungsfähigkeit und günstigeren Arbeitsweise als Ersatz der Bundgatter
einzuführen, ist,
trotz der Thätigkeit einiger Maschinenfabriken zu Gunsten dieses Gedankens, erfolglos gewesen, da, abgesehen von
dem Vorurtheil gegen
grundsätzliche Umgestaltungen des Betriebes, die geringere Arbeitsgenauigkeit der Bandsäge bezüglich der Erhaltung
des Schnittes, das
sogen. Verlaufen des Blattes, für unsere heimischen Verhältnisse als ausschlaggebend gegen die Bandsäge bezeichnet
wird.
Dagegen hat sich auf dem Gebiete der Fasserzeugung ein Wechsel eingeleitet, der für die Herstellung von Versandtfässern wohl
grundsätzlich umgestaltend sich erweisen dürfte. An Stelle der aus einzelnen Dauben zusammengesetzten Fässer wird
jetzt – nachdem
frühere Versuche gänzlich scheiterten – wieder vorgeschlagen, cylindrische und bauchige Fässer aus kreuzweis über
einander gelegten
Fourniren herzustellen, und zwar sollen solche Fässer sich in der neueren Herstellungsweise nicht nur für trockene,
sondern auch für
nasse Stoffe vortrefflich eignen. Wie weit die neuen Verfahren zur Herstellung solcher Fässer dem alten Daubenfass
gegenüber bestehen
können, hängt weniger von dem ungleich geringeren Preise des Fournirfasses als von den praktischen Eigenschaften,
namentlich der
Undurchlässigkeit und der Haltbarkeit ab.
Wenn die Fässer aus fournirten Dauben vielleicht noch nicht zur allgemeinen Verwendung reif sein dürften, so kann man dagegen
annehmen,
dass die wesentlich gleichartig hergestellten Eimer, Bütten und Kübel wohl in Wettbewerb nicht nur mit den in alter
Weise erzeugten
Daubengefässen, sondern auch mit den Blechgeschirren treten können. Die uns bekannt gewordenen Fournireimer zeigen
bei gleicher
Leichtigkeit wie der Blecheimer eine wesentlich grössere Dauerhaftigkeit, so dass eine umfangreichere Benutzung solcher
Fournirgefässe
recht gut denkbar scheint.
Sägen und Sägemaschinen.
Eine neuartige Sägenform und zwar parallel geschränkte Zähne der Blätter bringt J. Heyn in Stettin (D. R.
P. Nr. 84439) in Vorschlag. Die Flächen der Zahnspitzen schliessen nicht, wie gewöhnlich, einen spitzen Winkel ein,
sondern laufen
nahezu parallel.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer Säge; der Theil c
ist der Rumpf der Säge, der Theil d-e stellt die Zähne dar. Die Zähne d-e sind hier nach der bisher allgemein üblichen Weise geschränkt, welche darin besteht, dass die Zähne in einem Bogen
gebogen werden, so dass also die Flächen der Zähne sehr sichtlich nicht parallel laufen und die Stärke der Schnittfuge
f (Schrank) bestimmt wird nach der Entfernung der äussersten Zahnspitzen g
und h.
Diese Art der Schränkung hat namentlich folgende Mängel:
1) Die Zahnspitzen g und h werden sehr bald stumpf und es muss die Säge sehr
oft nachgeschärft werden.
2) Das Nachschärfen bringt aber sofort eine Verkürzung der Zähne mit sich, beispielsweise bis zur Linie i-k, und diese Verkürzung verringert die Schränkung bis auf die Entfernung l-m, und die Schränkung muss deshalb oft erneuert werden.
3) Die scharfen Spitzen g und h bezieh. l und
m riffeln (rauhen) die Schnittflächen n-o und p-q des geschnittenen Holzes.
In Fig. 2 ist die neue, dieser Erfindung zu Grunde liegende Schränkungsart
dargestellt; danach haben die Zähne genau parallele (oder nahezu parallele) Flächen und zwar auf der Strecke r-s.
Textabbildung Bd. 304, S. 1
Säge mit parallel geschränkten Zähnen von Heyn.
Es ist nicht nöthig, alle Zähne einer Säge, wie vorgeschlagen, zu schränken; es können einige Zähne ohne Schränkung bleiben
oder auch
die alte Schränkung haben.
Verschiedene eigenartige Neuerungen beziehen sich auf die Sägeangeln, deren zweckmässigere, raumersparende Anordnung und günstigere
Befestigungsweise erstrebt wird.
Das bisher ausnahmslos und allgemein übliche Einschlagen bezieh. Herausschlagen der Abzugkeile an Sägeangeln für Gattersägen
mittels
eines Hammers bringt viele Uebelstände mit sich. Die hauptsächlichsten sind folgende: Das Zerschlagen der Keile,
in Folge dessen diese
sehr oft ergänzt werden müssen. Sitzen ferner viele Sägeangeln eng zusammen, so kann man die einzelnen Keile mit
dem Hammer schwer
treffen. Die Erschütterungen endlich, welche das Anschlagen des Hammers hervorruft, sind dem Sägegatter schädlich.
Um diese Uebelstände zu beseitigen, soll ein Hebel für das Eintreiben und Heraustreiben der Keile an Sägeangeln benutzt werden.
Nach Fig. 3 ist gemäss einer Ausführung von J.
Heyn in Stettin (D. R. P. Nr. 80805) der Winkelhebel aa1 an
einen Drehpunkt b1 der Zugstange b
angeschlossen, welche sich um den Kopf der Sägeangel c legt. Das Hebelende a1 legt sich gegen den Keil d der Sägeangel, der demnach durch den Druck auf das Hebelende a
eingetrieben werden kann.
Die Zugstange b der Fig. 3 braucht nicht an
die Sägeangel c angeschlossen zu werden, sondern kann an eine Drehachse angreifen, welche am Gatter
befestigt ist. Auch kann der Hebel a an seinem Druckende mehrere Erhöhungen erhalten, damit man die Länge
des Hebelarmes a1 leicht verändern kann.
Es ist leicht erkenntlich, dass der Hebel zum Heraustreiben der Keile an die entgegengesetzte Seite, als wie die Figuren angeben,
angesetzt werden muss.
Textabbildung Bd. 304, S. 2
Hebel für das Eintreiben und Heraustreiben der Keile an Sägeangeln vor Heyn.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Zusatz D. R. P. Nr. 81143) wird der Keil vom Spannhebel nicht am Ende ergriffen, sondern
an seiner
Fläche in Löchern, in welche das eine Ende des Hebels eingesetzt wird.
Derselbe Erfinder bringt auch die in Fig. 4 dargestellte Anordnung in
Vorschlag (D. R. P. Nr. 80800), welche sich durch besonders gutes Spannen ohne Anwendung schwerer Hämmer zum Anziehen
des Treibkeiles
und durch leichte Lösbarkeit auszeichnet.
Um das leichte Anziehen und Lösen des Keils zu ermöglichen, wird die eine Keilfläche zu einer Rolle e aus
gebildet, unter welcher der Treibkeil gleitet. Zur Aufnahme der Rolle wird die Angel d gabelartig
gestaltet oder aber es wird an jeder ihrer Seiten eine Rolle angebracht. Die Rolle kann auch nur theilweise als Rolle
ausgebildet
sein, ebenso können mehrere Rollen benutzt werden. Das Charakteristische der Erfindung ist die Drehung einer Rolle
durch die Bewegung
des Treibkeils oder die Ausbildung einer Anlagefläche des Treibkeils zu einem Rotationskörper, der in Folge der Keilbewegung
gedreht
wird.
Als Keilbewegung ist es auch aufzufassen, wenn die Rolle excentrisch gelagert wird und der Treibkeil parallele Flächen erhält,
denn es
ist dies die Umkehrung der Vorrichtung mit centrischer Rolle und konischem Keil.
Um die Wirkung zu verstärken, kann der Keil konisch und die Rolle excentrisch sein, so dass beide Theile spannend wirken;
das
Wesentliche ist jedoch, dass die Keilbewegung zum Spannen und Lösen durch Anwendung eines Rotationskörpers als Keilfläche
erleichtert
wird. Gleichgültig ist es aber, ob der Rotationskörper den Keil darstellt durch Excentricität, oder aber, ob man
einen konischen Keil
nimmt.
Vom gleichen Erfinder stammt auch die Anordnung nach Fig. 5 (D. R. P. Nr. 83634 und Nr. 88449). Dieselbe
soll eine möglichst geringe Breite besitzen, um das Schneiden sehr dünner Bretter zuzulassen.
Beim Anspannen der Blätter kann die schmale excentrische Rolle, wie dieselbe bei der durch Patent Nr. 83634 geschützten Sägeangel
verwendet ist, von der Unterlage abgleiten und dadurch den Angelschaft m ausbiegen. Diese Neigung tritt
im erhöhten Maasse auf, sobald die Anlageflächen zwischen Unterlage d und excentrischer Rolle e nicht ganz genau winklig gearbeitet sind, was bei der mit dem Schwanz A
versehenen excentrischen Rolle leicht möglich ist, da eine genaue Bearbeitung der Rolle schwierig ist.
Textabbildung Bd. 304, S. 2
Fig. 5.Sägeangel von Heyn.
Um die Verbiegung des Angelschaftes durch die excentrische Rolle zu verhüten, ist die Unterlage so ausgeführt, dass ein Abgleiten
des
Excenters von derselben nicht stattfinden kann.
An der Unterlage d sind Führungen f und q
bezieh. h und i angebracht, welche die excentrische Rolle e umfassen und so dieselbe führen und ein Abgleiten von der Unterlage unmöglich machen.
Für viele Fälle wird es genügen, die Führungen nur an einer Seite der Unterlage anzubringen, also entweder nur die Führungen
f und g anzuordnen oder aber nur die Führungen h und t; in diesem Falle bleibt es möglich, die Unterlage d aus
dem Schaft m herausziehen zu können.
Um beim Herausziehen der Unterlage d z.B. in der Richtung des Pfeiles k den
Angelschaft m nicht so hoch anheben zu brauchen, ist ein Theil e1 der excentrischen Rolle e abgeschnitten.
Textabbildung Bd. 304, S. 2
Fig. 6.Sägeangel von Löker.
Die in Fig. 6 dargestellte Angel von H. Löker in Castrop (D. R. P. Nr.
82894) bezweckt die Sicherung des Verschlusses.
Eine Platte a wird durch einen Holm b getragen, welcher durch Stift c drehbar mit ihr verbunden ist. Dieselbe besitzt einen Schlitz d, der das
Aufschieben der an das Sägeblatt e angenieteten Kappe f auf den Theil a1 der Platte a ermöglicht. Zwei um Zapfen
g drehbare Platten h und h1, welche durch Stift i mit einander verbunden sind, legen sich vor die
Kappe f, so dass diese, wenn Bolzen k und Mutter l in der Platte a befestigt sind,
am Abgleiten verhindert wird. Die Anordnung von Bolzen und Mutter lässt sich, um die Angel einfacher zu gestalten,
vortheilhaft
vermeiden, wenn der Zapfen g nahe an die Lappen b1 des Holmes b gelagert ist, so dass die Platten h und h1 mit ihren Enden h2 gegen die Lappen b1 stossen und in
ihrer Rückwartsdrehung gehemmt werden und dadurch ein Abgleiten der Sägekappe verhindern.
Will man das Sägeblatt auswechseln, so bewegt man den Holm b nach der Seite, wie dieses auf der Zeichnung
punktirt dargestellt ist, und dreht die Platten h und h1 in Richtung der Pfeile, so dass der Schlitz d frei und ein Abheben der
Kappe gestattet wird.
Das Bestreben der bei den verschiedenen Arten von Gattersägen während der Arbeit auftretenden Zugkräfte ist darauf gerichtet,
die
Angeltheile, wenn sie nicht genügend stark mit einander verbunden sind, abzubiegen, „auszukappen“.
Da reichliche Abmessungen der Angeltheile mit Rücksicht auf die Nothwendigkeit, dünne Bretter schneiden zu können, nicht am
Platze
sind, so kann bei Sägeangeln nur eine eigenthümliche Verbindungsart zur Lösung der Aufgabe, die erwähnten Uebelstände
zu beseitigen,
führen. Hierbei ist die grosse Einfachheit das Hauptmerkmal der durch Fig. 7 im senkrechten Querschnitt
dargestellten Sägeangel von W. Raemisch in Sudenburg-Magdeburg (D. R. P. Nr. 84382).
Die eigentliche Sägeangel besteht aus zwei Theilen, aus dem Kappentheil A und aus dem Sägetheil B. Sägetheil B, welcher an seinem unteren Ende das Sägeblatt trägt, hängt
auf seiner ganzen Breite mit dem als Haken C ausgebildeten oberen Ende in einer entsprechenden Nuth des
Kappentheils A, andererseits besitzt er auf der entgegengesetzten Seite eine ähnliche Nuth, in welche ein
dem Haken C ähnlicher Haken d eingreift.
Die Haken C und d springen um ein Drittel der ganzen Angelstärke zurück und
kommen dadurch gerade in die Mitte der Angel zu liegen. Aus dem Querschnitt der Sägeangel ist ersichtlich, dass jeder
der Haken Cd von allen Seiten in seiner Führung eingeschlossen ist, dass die sich einander ergänzenden Theile A und B von beiden Seiten vollständig glatte, durch keine Nietenköpfe
gestörte Flächen bilden und ein dichtes Anstossen der nächsten Sägeangeln gestatten. Schliesslich ist noch hervorzuheben,
dass die in
einander fassenden Haken Cd in die Achse des Sägeblattes fallen.
Textabbildung Bd. 304, S. 3
Fig. 7.Sägeangel von Raemisch.
Um die Sägeblätter einzeln aus dem Rahmen herausschieben zu können, erfolgte das Einspannen derselben in den Gatterrahmen
bisher in der
Weise, dass über die an den Enden beiderseitig mit Leisten beschlagenen Sägeblätter die Angeln mit ihren mit Nasen
versehenen Backen
hinweggreifen. Durch die Leisten und die darüber greifenden Backen wird eine Mindeststärke der zu schneidenden Bretter
bestimmt, die
mit den Bedürfnissen der Praxis nicht im Einklang steht. Die durch Fig. 8
und 9 veranschaulichte Erfindung von Karl Roensch
und Co. in Allenstein, O.-Pr. (D. R. P. Nr. 87296), erreicht die geringe Stärke der Einspannvorrichtung dadurch, dass der am
Sägeblatt befestigte Angriffstheil und der diesen erfassende Theil der Angel in eine Ebene zu liegen kommen.
Das obere Ende der Sägeangel zeigt die übliche Gestalt, während ihr unteres Ende als gespaltener, mit Schlitz S versehener Doppelhaken HH1 ausgebildet ist. Diese Haken HH1 sind um Niete N drehbar an einem
Zwischenstück Z befestigt, das mit dem Schaft der Angel durch Niete N1 gelenkig verbunden ist. Das Sägeblatt erhält an seinen Enden Tragbolzen B, deren nach aussen hin konisch erweiterte Köpfe K das Blatt zu beiden Seiten so weit
überragen, wie die Stärke der Haken beträgt. Die untere Sägeangel erhält, um beim Anspannen der Sägen ein seitliches
Ausweichen der
Rahmenriegel R zu verhüten, Nasen. Das Sägeblatt wird nun in die Hakenschlitze S eingeschoben, an den Tragbolzen B aufgehängt und angespannt.
Textabbildung Bd. 304, S. 3
Sägeangel von Roensch und Co.
Die konische Gestaltung der Köpfe hat zur Folge, dass die Haken der Angeln fest an das Blatt herangezogen werden. Dadurch,
dass sich
das Zwischenstück Z um Niete N1 drehen kann
und die Haken das Blatt an runden Bolzen B erfassen, wird eine gleichmässige Vertheilung der Spannung
über das Sägeblatt erreicht und so ein Uebelstand der gewöhnlichen Angeln behoben, der darin besteht, dass die Angelbacken
die Leisten
des Sägeblattes häufig nur in den Ecken erfassen, wodurch letztere leicht abreissen.
Erforderlichenfalls kann die Angel auch mit einem einfachen Haken versehen werden.
Die in Fig. 10 dargestellte Erfindung von E. Garweg in Gerstau bei
Remscheid-Hasten (D. R. P. Nr. 82060) betrifft eine Sägeangel für Gattersägen zur Aufnahme von vier Sägen, welche
beim Anzug auch bei
bestehender Ungleichheit in der Länge derselben eine gleichmässige Spannung erhalten.
Textabbildung Bd. 304, S. 3
Fig. 10.Sägeangel von Garweg.
In der Angelstange a werden von einem Bolzen b beiderseits Leistenstücke c getragen, auf welche die Sättel d aufgesetzt sind. Letztere nehmen die
Sägen s auf, welche mit Oeffnungen i zum Aufbringen versehen sind, die
Sättel besitzen Sägeangel von zur sicheren Einlagerung der Sägen oben eine Vertiefung f. Auf jeder Seite
der Tragleistenstücke c liegt eine Säge. Da die Leistenstücke an der oberen Kante, auf welcher die Sättel
aufsitzen, abgerundet sind, so können die Sättel eine geringere Neigung nach der einen oder der anderen Seite, d.h.
eine wiegenartige
Bewegung ausführen, wofür in deren Oeffnung o, mit welcher sie den senkrechten Theil der Leistenstücke c umfassen, ein entsprechender
Spielraum gelassen ist. Besteht daher ein kleiner Unterschied in der Länge der beiden auf einem Sattel sitzenden
Sägen, so erfolgt
doch eine gleichmässige Anspannung beim Anzug der Tragleistenstücke c, indem der Sattel auf der runden
Leiste eine geringe Neigung nach der Seite ausführt, an welcher die kürzere Säge sich befindet. Die Längsdifferenz
der Sägen wird auf
diese Weise ausgeglichen. Um nun zwischen den Sägenpaaren jedes Tragleisten Stückes ebenfalls einen selbsthätigen
Ausgleich bei
Längendifferenzen der Sägen herbeizuführen, ist der untere Theil des Loches der Angelstange a, auf
welchem der Bolzen b ruht, gewölbt gestaltet, so dass der Bolzen nach Art eines Wagebalkens in dem Loche
der Angel schwingen kann. Wird also die Angel im Gatterrahmen angezogen, so passt sich der Bolzen einem vorhandenen
Längenunterschied
der Sägenpaare an, indem er in dem Angelloche eine entsprechend schräge Stellung einnimmt. Die Sägen können ausgewechselt
werden, ohne
dass es nöthig ist, die Angelstange selbst aus dem Gatterrahmen zu entfernen. Hierzu werden nur die Tragleistenstücke
c von dem Bolzen b abgehängt. Nimmt man daher zu jeder Angel eine Anzahl von
Sätteln, so können mit derselben Angel die verschiedensten Bretterstärken geschnitten werden.
Eine Bandsäge für zweischneidige Sägeblätter hat R. Muggli in Romanshorn, Schweiz (D. R. P. Nr. 85280)
angegeben. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine eigenartige seitliche Verstellung des zu schneidenden Stammes,
sowie die
Anordnung, dass der ganze Stamm, nachdem er in Dielen oder Bretter geschnitten ist, auf zwei besonderen Wagen, die,
so lange der Stamm
geschnitten wird, mit dem eigentlichen Stammvorschubwagen gekuppelt sind, entfernt werden kann. Es wird somit nicht
jedes einzelne
Brett nach dem Abschnitt vom Stamm entfernt, sondern es bleiben alle Bretter auf den beiden Brettwagen liegen, bis
der ganze Stamm
geschnitten ist. Die Seitenverschiebung findet auf beiden Wagen, auf denen der Stamm aufliegt, gemeinsam je am Hubwechsel
der Wagen
statt. Die getroffene Einrichtung sei unter Bezug auf Fig. 11 bis 14 näher erläutert.
Textabbildung Bd. 304, S. 4
Bandsäge für zweischneidige Sägeblätter von Muggli.
Der Stamm O ruht auf den Querschienen C der Blockwagen A, die in bekannter Weise mittels Räder a auf den Laufschienen t und t1 der Führungsbalken TT1 fahrbar sind. Je neben den Blockwagen A
sind in gleicher Richtung mit denselben laufend die Brettwagen B angeordnet, deren Schienen C1 in gleicher Höhe und Richtung mit den Schienen C auf den Block wagen liegen. Die Wagen B sind mittels Schienen F,
die in den Stammträgerschienen C gleitbar liegen, mit den Blockwagen A
gekuppelt. Der Stamm O ist nun einerseits mittels der Aufspannwinkel i
der Supports 1 gehalten, welche in den auf den Wagen A gelagerten
Platten durch Drehen der Spindel d verschiebbar sind. Auf der anderen Seite drücken gegen den Stamm die
Gegendrückerwinkel i1, die in ähnlicher Weise wie i mittels ihrer Supports I1 auf den Spindeln d1 in Platten, welche auf den Brettwagen befestigt sind, verstellt werden
können. Die Steigung des Gewindes der Spindel d1 ist so bemessen, dass
beim Drehen der Spindeln d mittels der Handräder e oder durch die
Kettenräder n der Stamm O bezieh. dessen Bretter o durch Andruck an die Gegenwinkel i die Spindel d1 selbsthätig drehen.
Die gemeinsame Seitenverstellung des Blockes O wird in folgender Weise bewirkt. Auf den verlängerten
Spindeln d der Blockwagen A sitzen je zwei Kettenräder n und w und sind die ersteren zwei Kettenräder mittels gemeinsamer Kette mit
einander verbunden. Da die Stammlänge verschieden ist, so muss natürlich die Kette ihrer Länge nach ebenfalls verstellbar
sein. Hat
nun der Stamm seinen Hub nach der einen oder anderen Richtung beendet, so liegt eine der beiden Kettenrollen w direct über einer weiteren, endlosen, zwischen zwei Kettenrollen k lose liegenden Kette K. Diese mittels der Riemenscheiben p in Bewegung versetzte Kette K kann mittels der in Fig. 14 abgebildeten,
auf Support L2 gelagerten Hebel L und L1 durch die Rolle m so weit gehoben werden,
dass sie, wie strichpunktirt angedeutet, in Eingriff mit einer der Kettenrollen w auf einer der Spindeln
d kommt und beide Spindeln mittels der Verbindungskette gleichmässig dreht, wodurch der Stamm O ebenfalls gleichmässig und beliebig viel verschoben werden kann, unter stetem Andruck der nachgiebig
gelagerten Gegenwinkel i1 auf den Supports I1. Da die Stammträgerschienen C1 und C der Wagen B und A nicht
direct an einander anstossen dürfen, sondern genügend Raum zum Durchlass des Sägeblattes S vorhanden sein
muss, damit nicht nach dem Schneiden die auf die Stammträger C und C1 herabrutschenden, unten scharfkantigen Bretter sich zwischen beiden Trägern festklemmen und dadurch
die Seitenverschiebung des Stammes sammt den Brettern verhindern, ist zur Abhilfe dagegen eine besondere Vorrichtung
getroffen.
Die mittels vorstehender Vorrichtungen erzielten Vortheile bestehen in einer einfachen Bedienung des Sägegatters. Der ganze
in Bretter
zerschnittene Stamm wird mittels der beiden Wagen B auf einmal entfernt; Die Seitenverstellung des
Stammes um beliebige Grösse geht ungemein rasch, gleichmässig und gleichzeitig auf beiden Wagen von statten, derart,
dass mit Hilfe
des zweischneidigen Sägeblattes, wodurch ein leeres Zurücklaufen der Wagen in Wegfall kommt, die Leistung wohl gleich
dem Doppelten
einer gewöhnlichen Stammbandsäge angegeben werden darf.
(Fortsetzung folgt.)