Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 73 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
(Fortsetzung des Berichtes S. 49 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Die Sägenfeil- und -schränkmaschine von S. Rimathé in Buenos-Aires (D. R. P. Nr. 88237) arbeitet mit zwei
hin und her geschobenen, abwechselnd in gesenkter Stellung in die Zahnlücken eingreifenden Feilen, welche leer zurückgehen.
Nach jedem
Feilstrich erfolgt der Vorschub durch ein Schaltgesperre.
Textabbildung Bd. 304, S. 73
Fig. 29.Sägenfeil- und -schränkmaschine von Rimathé.
In dem Gestell A (Fig. 29) der Maschine sind die Stangen 1 wagerecht verschiebbar, welche mit den hohlen Querstäben 2 einen festen
Rahmen bilden. An den einen Querstab greift die Schubstange 3 an, welche mit ihrem anderen Ende den
Kurbelzapfen 4 auf der Scheibe 5 umfasst. Die letztere sitzt auf der
Antriebswelle 6, welche durch eine Riemenscheibe 7 bewegt wird. Auf den hohlen Querstäben 2 sitzen die Gestelle 8 der Feilenträger; sie sind auf 2 durch die in den Querstäben liegenden Spindeln 9 mit den Köpfen 9a axial verstellbar und können durch die Druckschrauben 10 festgestellt werden. Die Feilenträger 11 schwingen um die Zapfen 12. Die Zapfen können entweder an den entsprechend ausgestalteten Gestellen 8 oder in Uebereinstimmung mit der Zeichnung an besonderen Stücken 13 angebracht sein, welche
letztere an 8 senkrecht verschiebbar und durch die Druckschrauben 14
feststellbar sind; letztere Anordnung hat den Zweck, die Höhenlage der Feilen zur Säge zu regeln. An die durch die
gabelförmigen
Stücke 8a auf 8 geführten
Feilenträger greifen mittels kurzer Lenkstangen 15 die Daumen 16 an, welche
um die Bolzen 16a an 8 schwingen.
Federn 17 streben die Feilenträger aus dem Bereich der Sägezähne zu heben. Die Daumen 16 werden von den Knaggen 18 und 19
beeinflusst. An dem nach innen, d.h. dem Sägeblatt S zugekehrten Theil der Feilenträger sind die Feilen
20 befestigt. Am vorderen Ende der Feilenträger sind um die Schrauben 22, durch deren Anziehen zugleich die Feststellung erfolgt, die Finger 23 in wagerechter Ebene
drehbar.
Das Profil der Feile entspricht demjenigen der Zahnlücken des Sägeblattes S. Das Profil des Fingers 23 ist dreieckig; die schräg liegende Dreiecksseite passt sich dem Zahnrücken an, doch darf das Profil
die Zahnlücke nicht ausfüllen. Nötigenfalls könnten auch die Finger ausgewechselt werden, wenn Sägeblätter mit erheblich
verschiedenen
Zahnformen und Grössen bearbeitet werden müssen. Dem quer durch die Maschine laufenden Sägeblatt S dienen
als Führung bei der Verschiebung und als Widerlager bei der Bearbeitung zunächst die beiden Platten A1, welche sich senkrecht aus A erheben. In Schwalbenschwanznuthen an A1 führen sich die Klötze 24, in deren
Einschnitt der Rücken des Sägeblattes liegt. Die Klötze 24 werden von den Stäben 25 getragen, welche auf den an gemeinsamer Achse 27 sitzenden Armen 26 ruhen. Durch die Schraube 28 können beide Klötze, mit ihnen das Sägeblatt, zugleich in der
Höhe verstellt werden. Besonderer Mittel zum Festhalten des Sägeblattes in der jeweiligen Stellung bedarf es nicht,
weil das
Feilenprofil die Zahnlücke ausfüllt und deshalb das Sägeblatt bei der Bearbeitung nicht verschoben werden kann. Immerhin
wird es
zweckmässig sein, das Sägeblatt an die Platten A1 federnd anzupressen.
Dies kann durch Röllchen 29 geschehen, welche von den federnden Armen 30
getragen werden.
Die mit der Maschine zu verbindende Schränkvorrichtung ist an derjenigen Seite des Gestelles A angebracht,
wo das Sägeblatt die Maschine verlässt. Ein Ständer A2 enthält den
Schlitz a, welchen das noch ungeschränkte Sägeblatt durchläuft. Um den Bolzen 31 am Kopf von A2 schwingt das Schränkeisen 32, welches in den Arm 32a ausläuft.
Mit einem Mitnehmer könnte man nicht den Grad des Schränkens regeln; so aber kann man vermöge seitlicher Schlitze
in den Mitnehmern
dieselben mehr oder minder weit nach rechts und links vorschieben, sie also früher oder später auf die zugehörigen
Knaggen einwirken
lassen. Diese Einwirkung geschieht kurz vor dem Hubwechsel des Rahmens 1-2, und es wird vor dem
Hubwechsel links das Schränkeisen nach links, vor dem Hubwechsel rechts dasselbe nach rechts gedreht, wodurch die
Sägezähne
abwechselnd nach links und rechts ausgebogen werden.
Die Maschine wirkt in der folgenden Weise:
Das Sägeblatt S ist mittels der Schraube 28 auf die richtige Höhe eingestellt. Den Feilenträgergestellen 8 hat man mittels der
Spindeln 9 und der Schrauben 10 einen solchen Abstand von einander und vom
Schränkeisen gegeben, dass jede Feile 20 über einer Zahnlücke liegt und ein Zahn sich im Bereich des
Schränkeisens befindet. Gemäss dem Zahnabstand sind die Finger 23 so schräg gestellt, dass ein jeder beim
Hindurchgehen durch die Zahnlücken das Sägeblatt um eine Einheit der Zahntheilung vorschieben muss.
Die Arbeitsweise der einen (linken) Feile ist folgende: Im Hubwechsel nimmt der Feilenträger 11 seine
tiefste Stellung ein, wobei der Daumen 16 auf den Knaggen 18 aufläuft und
über den Todtpunkt nach rechts hinausgedreht wird. Dem Druck der Feder 17 entgegen zieht der Daumen 16 den Feilenträger durch die Lenkstange 15 nach unten, bis dieselbe sich
schliesslich an den Stift 16b anlegt. In dieser Stellung geht nun
der Feilenträger vor. Hierbei greift die Spitze des Fingers 23 in eine Zahnlücke ein, die Schrägfläche
von 23 legt sich dem Zahnrücken an und das Sägeblatt wird um einen Zahn vorgeschoben. Das hintere Ende
der Schrägfläche von 23 liegt mit der Schrägfläche der Feile 20 genau in
derselben Linie, so dass beim weiteren Vorgang des Feilenträgers die Feile in die Zahnlücke eintritt und ihre Arbeit
vollzieht. Hat
die Feile die Zahnlücke durchlaufen, so trifft Daumen 16 auf den Knaggen 19
und wird aufgehalten, während das Gestell 8 noch etwas weiter geht. Hierbei wird der Daumen über den
Todtpunkt zurückgedreht, Feder 17 tritt in Wirkung und der Feilenträger hebt sich, um Feile 20 und Finger 23 ausserhalb der Zahnreihe in die ursprüngliche Lage
zurückzuführen.
Nun geht aber beim leeren Rückgang des linken Feilenträgers der rechte im Arbeitsgang vor. Vorschub des Sägeblattes, Ausfeilen
der
Zahnlücke und leerer Rückgang vollziehen sich beim rechten Feilenträger in derselben Weise. Da aber beim leeren Rückgang
des linken
Feilenträgers der rechte seinerseits das Sägeblatt um einen Zahn vorschiebt, so geht unter ersterem ein Zahn unbearbeitet
hindurch,
welcher später vom rechten Feilenträger bearbeitet wird. Dasselbe geschieht aber auch mit Bezug auf den rechten Feilenträger,
so dass
also der eine den ersten, dritten, fünften, der andere den zweiten, vierten, sechsten Zahn u.s.w. bearbeitet. Hiermit
stimmt die
Arbeitsweise der Schränkvorrichtung überein.
Sägewerk mit Antrieb durch Elektromotoren.
Die Einführung elektrischen Betriebes hat den besonderen Vortheil gebracht, dass ohne Vermittelung durchgehender Triebwerkswellen
jede
Arbeitsmaschine durch einen besonderen Elektromotor unbeeinflusst von einer anderen in Thätigkeit gesetzt werden
kann.
Eine solche Sägeanlage wird im Praktischen Maschinenconstructeur, 1897 * S. 180, ausführlich an der Hand
von Constructionszeichnungen erläutert.
Das Sägewerk besteht aus einem massiven, mit Wellblech eingedeckten Hauptgebäude von 20,0 m Länge und 10,5 m Breite und einem
daranstossenden massiven, gleichfalls mit Wellblech eingedeckten Nebengebäude von 7,86 m Länge und 4,0 m Breite.
Im Hauptgebäude haben
bis jetzt ein Gatter, eine Kreissäge, eine Hobelmaschine und eine doppelt wirkende Nuth- und Spundmaschine Aufstellung
gefunden. Das
Nebengebäude dient zur Zeit als Werkstatt und zur Reserve für später aufzustellende Sägenschärf- und
Hobelmesserschleifmaschinen.
Der Antrieb der Arbeitsmaschinen erfolgt durch Elektromotoren, die unterhalb der Dielung in einem gesonderten Raume sich befinden
und
gegen Staub, Späne u.s.w. durch ein Blechgehäuse geschützt sind. Den Strom erhalten die Motoren von der Primärmaschine
einer seitlich
gelegenen Lichtanlage aus.
Das Gatter ist ein stationäres Vollgatter mit Walzenvorschub und zum Schneiden von Stämmen bis 650 mm Stammdurchmesser bei
450 mm
Sägenhub und 10,00 m Schnittlänge bestimmt. Der Antrieb erfolgt von unten mittels eines Elektromotors, welcher bei
800 Umdrehungen in
der Minute die erforderlichen 8 überträgt. Der in Folge dessen erforderliche Keller kann zum Weitertransport der Späne und
Holzabfälle von den einzelnen Maschinen benutzt werden. Die zum Antrieb erforderliche Los- und Festscheibe befindet
sich zwischen den
beiden Schwungrädern bezieh. Gatterrändern. Beide Scheiben sind getheilt; die Losscheibe ist mit Rothgussbüchse versehen,
um einer
Abnutzung der Welle und vorzeitigem Auslaufen der Riemenscheibe vorzubeugen. Die beiden Ständer stehen, der einfachen
und genauen
Aufstellung wegen, und um ein durchaus sicheres Feststehen zu erzielen, auf einer grossen, hohen, gusseisernen Grundplatte,
auf
welcher die schweren, mit langen Rothgusslagerschalen versehenen Lager der Schwungräder aufgeschraubt sind. Der Gatterrahmen
ist oben
und unten mit Spannvorrichtung für die Sägen versehen. Er gleitet auf seinen Führungen mit zweitheiligen, am Sägerahmen
befestigten
Pockholzlagern, welche leicht nachstellbar sind. Der Sägerahmen ist zur Aufnahme von 18 Sägeblättern eingerichtet.
Die zugehörigen
Gatterwagen halten den Block, welcher seitlich eingespannt ist, genau in der eingestellten Lage fest, wodurch ein
gerader und sauberer
Schnitt erzielt wird.
Die Besäumkreissäge ist für 230 mm grösste Schnitthöhe und 8,00 m Schnittlänge eingerichtet. Auf dem starken Holzgestell der
Maschine
sind die gusseisernen, gehobelten Schienen aufgeschraubt, und führt sich der Tisch, unter welchem die Seitenrollen
auf festen, in
kleinen gusseisernen Rahmen verstellbar angeordneten Achsen angebracht sind, leicht und genau auf den Schienen des
Gestelles. Am Ende
des Tisches sind zwei verstellbare gezahnte Kloben zum Festhalten des Brettes angebracht. Die stählerne Sägewelle
läuft in langen
Lagern; die Antriebsriemenscheibe sitzt in der Mitte der zwei Lager. Ueber der Sägewelle liegt ein mittels Scharnieren
aufzuklappender
Tisch. Der Elektromotor überträgt bei 800 Touren in der Minute die erforderlichen 6 .
Die Walzenhobelmaschine mit Kehleinrichtung ist mit selbsthätigem Walzenvorschub und elastisch in Stahlfedern gelagerten
Vorschabwalzen, sowie einer wagerechten zweischneidigen, jedoch vierfach geschlitzten Messerwelle zum Hobeln bis
500 mm breiter und
bis 180 mm dicker Hölzer versehen. Der Tisch ist nach einer Maasscala mittels Handrades schnell und]eicht zu verstellen.
Vor und
hinter der Messerwelle befindet sich ein in der Höho und Breite, d.h. dem Messerkreise entsprechend, verstellbarer
Druckbalken, so
dass es nicht allein möglich ist, selbst 2 mm dünne Brettchen sauber glatt zu hobeln, sondern auch einfache Kehlungen
bis 20 mm Tiefe
(Thürbekleidungen, Fussleisten) herzustellen. Die Messerwelle ist mit vier Schlitzen versehen; beim Kehlen ist es nicht nothwendig die langen Hobelmesser abzuschrauben, sondern das Anschlaglineal wird
mit zwei verstellbaren Schleppfedern auf den Tisch geschraubt. Der Vorschub ist durch Stufenscheibe verstellbar und
sofort ausrückbar.
Die Kehleinrichtung besteht aus einem Führungslineal (Anschlaglineal), zwei Schleppfedern, zwei Kehlmessern und den
zugehörigen Bolzen
und Kloben. Der Elektromotor leistet bei 800 Touren in der Minute 2,5 .
Die doppelt wirkende Nuth- und Spundmaschine dient zum Nuthen und Spunden, Masern und Streichen rauher und gehobelter, parallel
besäumter und spitz zulaufender Bretter in der Stärke von 13 bis 80 mm. Durch seitlich am Gestell angeordnete Handräder
kann man jedes
Walzenpaar genau parallel und für die verschiedenen Stärken einstellen. Die Walzen selbst haben cylindrische Form
und keine bauchige,
wie bisher üblich, weil bei der cylindrischen Form die Walze in der ganzen Höhe am Holz zur Anlage kommt, auch der
Vorschub ein viel
energischerer ist und ein Abweichen des Holzes an der zu bearbeitenden Seite nicht eintreten kann. Die Zähne der
Zufuhrwalzen sind
schräg angeordnet, damit das durchgehende Brett stets auf den Tisch gezogen wird. Ein Einlegetisch hat den Zweck,
je nach Bedürfniss
den Span grösser oder kleiner nehmen zu können. Der erforderliche Elektromotor leistet bei 1000 Umdrehungen in der
Minute 2
.
Die ganze Anlage ist elektrisch beleuchtet; der Strom kommt von derselben Primärmaschine, welche die Elektromotoren betreibt.
Hobel- und Fräsmaschinen.
Der abnehmbare Hobelaufsatz von G. Seeberger in Dresden (D. R. P. Nr. 82939) ist namentlich bestimmt für
Kehl-, Hobel- und Abrichtemaschinen, um auf der gewöhnlichen Flächenhobelmaschine ein Bearbeiten des Werkstückes
von der oberen Seite
aus oder auf zwei Seiten gleichzeitig von oben und unten zu ermöglichen und dabei einen Schutz des Arbeiters gegen
Verletzungen zu
bieten.
Namentlich in der Bautischlerei bei Herstellung der auf den Fensterbänken angebrachten sogen. Wasserkasten, wobei eine muldenförmige
Vertiefung in eine Leiste auf dem Fensterbrett so eingearbeitet werden muss, dass die Vertiefung in dem Fensterrahmen
abschliesst, um
das Tropfwasser aufzufangen und einem Gefäss zuzuführen, entstehen durch die Führung des Werkstückes über den rotirenden
Messern
mittels der Hand in Folge Abgleitens viele und schwere Verletzungen. Bei Kehl- und Abrichtemaschinen ist es ein Mangel,
dass das
Werkstück nur auf einer – der unteren – Seite bearbeitet werden kann und somit behufs Bearbeitung der anderen Seite
nochmals durch die
Maschine gehen muss.
Diese Uebelstände behebt diese Vorrichtung dadurch, dass sie auf der Maschine über der Messerwelle, welche unter dem Werktisch
festgelagert ist, eine zweite an einem Support verschiebbare Welle anordnet, die mit Messern besetzt ist und die
Bearbeitung des
Werkstückes auf seiner oberen Seite allein oder gleichzeitig mit derjenigen der unteren Seite von der festen Welle
aus ermöglicht,
wobei diese Vorrichtung gleichzeitig als Schutz wirkt, indem sie das Abgleiten des Werkstückes von den unteren Messern
verhindert und
den Zugang zu letzteren verdeckt.
An der auf dem Tisch der Maschine anzuschraubenden Lehre a (Fig. 30 und 31) ist der Support angebracht, mittels dessen Spindel b die Welle c, welche in den Lagern dd ruht, in senkrechter Richtung verstellt werden kann. Die Welle c trägt an der einen Seite die Riemen- oder Schnurenscheibe e, an dem
anderen Ende, welches durch einen Schlitz der Lehre hindurchgreift, den Messerkopf f, an welchem in
bekannter Weise die Messer g befestigt sind. Letztere werden nach der Seite des Arbeiters zu von einem
Kasten h umschlossen, welcher verstellbar an dem drehbaren Bügel k
aufgehängt ist und durch ein verschiebbares Gewicht nach unten gezogen wird, so weit dies die Stellschraube m gestattet. Ausserdem sind noch an ihren Enden mit Rollen n versehene stellbare Federn o angebracht, welche auf das durchgeführte Werkstück drücken und dasselbe niederhalten.
Bei der Herstellung von Wasserkasten u. dgl., wobei das Werkstück nur von den Messern g der oberen
verschiebbaren Welle c bearbeitet wird, kann die unter dem Tisch liegende feste Welle anstatt der Messer
mit einer breiten Scheibe versehen werden, die dann als Transportwalze dient. Die Welle c mit dem
Messerkopf f und den Messern g wird mittels der Spindel b nach Lösen der dieselbe feststellenden Ringe in die entsprechende Höhe eingestellt, ebenso der
Messerkasten h mittels der Stellschraube m, sowie schliesslich die
Druckfedern o. Das Werkstück wird nun von der Seite des Messerkastens h aus
eingeschoben und durch letzteren, sowie durch die Federn o niedergehalten. Die rotirenden Messer g ergreifen dasselbe und treiben es vorwärts, so dass die Hand des Arbeiters das Werkstück loslassen
kann, sobald die Messer gefasst haben.
Textabbildung Bd. 304, S. 75
Abnehmbarer Hobelaufsatz von Seeberger.
Soll das Werkstück, z.B. Fensterrahmentheile, von beiden Seiten bearbeitet werden, so sind beide Wellen, sowohl die feste
unter dem
Tisch, als die verstellbare c über dem Tisch, mit Messern besetzt. Nach Einstellen der oberen Messerwelle
c, sowie des Messerkastens h und der Druckfedern o wird das eingeführte Werkstück von den oberen und unteren Messern gleichzeitig gefasst und fortgezogen, wobei in Folge des
in gleicher Richtung gegen einander wirkenden Druckes ein Abschleudern des Werkstückes ebenfalls ausgeschlossen ist.
Der Arbeiter ist
auch gegen abspringende Messer oder sonstige Theile durch den Messerkasten h geschützt, der sowohl die
oberen als auch die unteren Messer verdeckt.
Die übliche Verstellung der kreisenden Hobelmesser geschieht durch Schlitzlöcher im Messer. Dadurch wird nicht nur eine Seite
zum
Schnitte unbrauchbar gemacht, sondern die Schnittseite selbst gestattet wegen der vorstehenden breit geforderten
Schraubenköpfe nur
ein beschränktes Nachschleifen bezieh. Verschmälerung des Messers. Eine einfache Reihenbohrung in der Mitte des Messers
gestattet
nicht nur beiderseitigen Schnittgebrauch, sondern gewährt, ohne die Haltbarkeit des Messers schädlich zu beeinflussen,
auch eine
Abnutzung bis zu den Bohrungen hin. Zu diesem Zweck sind nach dem Vorschlage von F. A. Lihn in
Remscheid-Vieringhausen (D. R. P. Nr. 85500) in der Hobelwelle senkrecht zur Achse Schlitze vorgesehen, in denen
die Messer sammt den
Befestigungsschrauben verstellt werden können.
Die Einstellung der Messer der Unterwalze an Hobelmaschinen ist schwierig, da die Einstellung vorgenommen werden muss, während
die
Walze sich an ihrem Platz in der Maschine befindet. Um die Einstellung zu erleichtern, könnte man wohl das Walzenlager
in senkrecht
und wagerecht beweglichen Schlitten (supportähnlich) anbringen; diese Construction ist jedoch nicht ausführbar ohne
gleichzeitige
vollständige Umformung des Gestelles u.s.w.
Textabbildung Bd. 304, S. 76
Fig. 32.Einstellung der Messer d. Unterwalze an Hobelmaschinen von Dahl.
Nach der Erfindung von H. Dahl in Christiania (D. R. P. Nr. 87680) wird nun der angestrebte Zweck in der
Weise erzielt, dass die Untermesserwalze in einem verstellbaren drehbaren Rahmen angeordnet wird, dessen wagerecht
liegende Achse in
einem Schlitten gelagert ist, der seitlich aus dem Gestell der Hobelmaschine herausgezogen werden kann.
In Fig. 32 ist eine derartige Anordnung der Untermesserwalze dargestellt.
Die Walze A ist in üblicher Weise gelagert. Die Lagerfutter B derselben sind
von einem Rahmen C getragen, der um den in einem Schlitten D angeordneten
Bolzen E sich drehen kann; dieser Schlitten und der Rahmen C greifen
scharnierartig in einander und der Schlitten ist in einem entsprechenden Führungsstück seitlich verschiebbar angeordnet.
G und H sind Arme, die ausserhalb des Schlittens an den Scharnierbolzen E angebracht sind. Diese Arme umfassen die Lagerfutter B der Walzen welle,
indem sie mit einer entsprechenden Bohrung versehen sind, durch welche die Futter hindurchtreten. Der Arm G ist bei I hakenartig ausgebildet und umfasst einen im Gestell eingeschraubten Schraubenstift
K, welcher oberhalb und unterhalb des Armes mit Muttern versehen ist. Durch Verstellen dieser Muttern
wird also der Arm und dadurch der die Messerwalze tragende Rahmen gehoben oder gesenkt. Sollen die Messer nachgesehen
werden, so löst
man einfach die Muttern und kann dann den Schlitten mit dem Rahmen seitlich herausziehen.
Die Messer können dann bequem festgeschraubt werden und die genaue Einstellung der Walze wird, nachdem der Rahmen wieder eingeschoben
worden ist, mittels der Muttern vorgenommen.
Damit der Rahmen während des Ausziehens die wagerechte Lage beibehält, ist derselbe mit einer Führungsleiste versehen, die an dem
Schlitten anliegt, auch wenn der Rahmen so weit herausgezogen ist, dass die Messerwalze vollständig frei liegt.
Fräsmesser von A. S. Vose in Boston (D. R. P. Nr. 87212). Bei den kreisend bewegten Schneidwerkzeugen
(Fräsern) gelangen nur eines oder mehrere aus der Gesammtzahl von Messern zur Wirkung, wenn einzelne Messer, wenn
auch nur um ein
Geringes, in ihrer Länge von derjenigen der übrigen Messer abweichen, so dass sie über die anderen Messer hervorragen
und mit diesen
nicht einen regelmässigen Kreis bilden. Dieser Uebelstand bleibt auch dann bestehen, wenn die sämmtlichen Messer
gleichzeitig
verstellt werden, und es gelangt dann nur das am weitesten hervorstehende Messer eigentlich zur Wirkung.
Bei dem vorliegenden Fräswerkzeug können sowohl sämmtliche Messer zusammen und gleichzeitig, als auch jedes einzelne für sich
verstellt
werden, so dass sämmtliche Messer in die wirksame Lage zu einander gebracht werden können, und letztere auch dann
erhalten bleibt,
wenn die sämmtlichen Messer gleichzeitig in eine andere Lage gerückt werden.
Der radförmige Körper a (Fig. 33) des Fräsers ist mit mehreren schrägen
Schlitzen a1 und am Umfange mit kreisbogenförmigen Aussparungen a2 versehen, welche letztere zur Aufnahme und Abführung der Späne dienen.
Die in die Schlitze eingesetzten Messer a3 sind durch Ringe a4a5 gegen
Längsverschiebung auf der Achse gesichert.
Der Ring a4 ist an dem Theile 2 über die
vordere Fläche von a drehbar angebracht und durch eine Mutter b daran
befestigt, welche über ein Schraubengewinde am inneren Umfange des vorspringenden Theiles 2 greift. Ein
an der Mutter befindlicher Flansch 3 besitzt einen solchen Durchmesser, dass er zum Theil über den Ring
a4 übergreift. Der Ring a5 befindet sich auf einem nach hinten hervorstehenden Theile 4 der Nabe
a und ist zweckmässig von solcher Grösse, dass sein äusserer Umfang in gleicher Ebene mit dem
äusseren Umfange der Nabe A liegt. Am Umfange des Ringes befinden sich kreisbogenförmige Ausnehmungen 5, welche sich im Wesentlichen mit den Ausnehmungen a2 des Theiles A decken. Die Befestigung des Ringes a5 an dem Theile A geschieht mittels
Schrauben oder gleichwertiger anderer Vorrichtungen.
Der Ring a4 ist mit Schlitzen oder Oeffnungen b1 versehen, welche der Anzahl Messer des Fräswerkzeuges entsprechen. In jeden dieser
Schlitze b1 ragt eine drehbare Stellvorrichtung Fräsmesser von Vose.
hinein. Dieselbe besteht aus einem geschlitzten kreisförmigen Kopfe b2
mit einem excentrisch daran angeordneten Zapfen b3, welcher lose in eine
Vertiefung b4 in der Seite des Messers a3 eintritt.
Textabbildung Bd. 304, S. 76
Fig. 33.Fäsmesser von Vose.
Der Umfang dieses Kopfes ist glatt. Er lässt sich mittels eines Schraubenziehers drehen. Dieser Kopf b2 mit dem excentrischen Zapfen b3 dient
dazu, das mit demselben verbundene Messer a3 in seine Oeffnung a14 hinein- oder aus derselben herauszubewegen, während der Ring a4 unbeweglich bleibt. Statt einer schlitzförmigen Oeffnung im Ringe a4 und eines Kopfes b2 mit glattem Umfange innerhalb dieses Schlitzes kann man auch eine kreisrunde Oeffnung und einen mit Schraubengewinde versehenen Kopf anwenden, wobei der
excentrische Zapfen in die Oeffnung des Messers hineinragt.
Um die Messer a3 sämmtlich und gleichzeitig zu umstellen, wird der Ring
a4 an dem vorspringenden Theile 2 der
Nabe gedreht. Diese Drehbewegung des Ringes a4 kann durch einen Zapfen
c bewirkt werden, der excentrisch an dem Kopftheile c1 einer durch den Theil A und den Ring a5 hindurchgehenden Stange angebracht ist. Letztere ist an ihrem hinteren Ende vieleckig oder unrund
gestaltet, um mittels eines Schlüssels die Stange c2 drehen zu können.
Hierdurch wird durch Vermittelung des excentrischen Zapfens c der Ring a4 vor- oder zurückbewegt. Nach der gezeichneten Ausführungsform ragt der Zapfen c in eine Oeffnung c3 des Ringes a4 hinein. Diese Oeffnung ist im vorliegenden Falle als ein Schlitz
gezeichnet. Es lässt sich somit jedes Messer a3 für sich einstellen.
Ausserdem steht jedes Messer unter der Einwirkung derjenigen Vorrichtung, welche zum gleichzeitigen Verstellen der
sämmtlichen Messer
dient.
Das beschriebene Fräswerkzeug bietet insofern Vortheile, als durch dasselbe eine genauere Arbeitsweise des Werkzeuges ermöglicht
wird,
so dass das bearbeitete Werkstück glatt und sauber gefräst wird, da etwaige Ungenauigkeiten in der Länge der Messer
mit Leichtigkeit
ausgeglichen werden können. Beim Arbeiten wird der Umfang des Theiles A gegen das Arbeitsstück gelegt. Um
die Reibung zwischen dem Materiale und dem Theile A möglichst zu vermindern, ist dieser an seinem Umfange
mit einem schmalen Anlageringe d ausgestattet, welcher stellenweise durch die Aushöhlungen a2 unterbrochen ist.
(Fortsetzung folgt.)