Titel: | Apparat zum selbsthätigen Herablassen von Vorhängen. |
Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 135 |
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Apparat zum selbsthätigen Herablassen von Vorhängen.
Mit Abbildung.
Apparat zum selbsthätigen Herablassen von Vorhängen.
Der Apparat bezweckt, Vorhänge an Fenstern (Schaufenstern) bei Einwirkung der Sonnenstrahlen selbsthätig herabzulassen und
nach
Aufhören der Strahlen selbsthätig wieder hochzuziehen.
Textabbildung Bd. 304, S. 135
Roth's Apparat zum selbsthätigen Herablassen von Vorhängen.
Diese Vorrichtung ist Eugen Roth in Osnabrück unter D. R. P. Nr. 79308 geschützt worden und hat folgende
Einrichtung:
Zwei kugelförmige Hohlkörper aa1 aus Glas werden vor dem Fenster in der
Weise angebracht, dass sie der Einwirkung der Sonnenstrahlen ausgesetzt sind. Während diese auf die eine der Kugeln
unmittelbar
einwirken, ist die zweite durch einen Mantel vor der Einwirkung der Sonne geschützt. Die Kugeln sind durch Röhrchen
bb1 mit den Luftbehältern cc1 verbunden, welche unten offen, oben aber luftdicht geschlossen und durch einen Hebel i mit einander verbunden sind. Auf letzterem befinden sich die Contactfedern g und g1, die mit Klemmschrauben h
und h1 in leitende Verbindung treten können. Die Luftbehälter cc1 befinden sich nebst dem Hebel i in einem
luftdicht geschlossenen Gefäss A, an dessen Deckel der Hebel i mittels
einer Blattfeder und Klemmschraube e so befestigt ist, dass er eine Bewegung nach Art eines Wagebalkens
ausführen kann. Das Gefäss A enthält Wasser. B ist eine elektrische
Stromquelle, deren einer Pol mit dem Mittelcontact e in leitender Verbindung steht. C ist ein Umschalter, dessen Hebel d zwischen den Contacten r und r1 pendelt. Der Hebel d ist mit einem Schlitz versehen, durch welchen die Schnur i1 des Vorhanges zu der Schnurscheibe s hindurchführt, deren Welle auf den
Lagerböcken oo1 gelagert ist. Auf der Welle ist auch das Stirnrad t befestigt, welches in den Trieb l des Windfanges n eingreift. Ein Elektromagnet E wirkt auf den Anker am Ende des Arretirhebels m ein und bewirkt entweder die Drehung oder die Hemmung der Flügel des Windfanges n.
Ein Druckknopf Z dient als Hilfsvorrichtung, um nötigenfalls die Vorrichtung von Hand in Thätigkeit zu
setzen. Zum gleichen Zweck dient die auf der Welle der Schnurscheibe s befestigte Kurbel.
Wird die Glaskugel a1 von den Sonnenstrahlen getroffen, so dehnt sich die
Luft in derselben aus; die Spannung in dem Luftbehälter c1 steigt, sie
hebt den Hebelarm und schliesst den Contact g1h1. Der Stromkreis durch Leitung I über die Klemmschraube e, Hebelarm i, Contactfeder g1, Contactstück h1, Leitung II, Elektromagnet E, Contactstück r1, Hebel d und Leitung III wird geschlossen,
der Elektromagnet E wird erregt, der Anker u angezogen und der Arretirhebel
m gehoben; dadurch wird der Windfang n ausgelöst und der Vorhang senkt
sich.
In der Schnur i1 ist ein Knoten q angebracht,
so dass die Schnur nur bis zu diesem Punkt abgewickelt wird. Erreicht dieser Knoten den Schlitz des Hebels d, so wird Contactschluss bei r1 erreicht.
Das Aufziehen des Vorhanges ist hiernach wohl von selbst verständlich.