Titel: | Siemens' Regenerativ-Gaskaminofen. |
Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 135 |
Download: | XML |
Siemens' Regenerativ-Gaskaminofen.
Mit Abbildung.
Siemens' Regenerativ-Gaskaminofen.
Aus der beigefügten Zeichnung gehen die neuen, geschützten Verbesserungen an Siemens'
Regenerativ-Gaskaminofen hervor. Dieselben bestehen, ganz abgesehen von den neu construirten hierzu erforderlichen
Armaturen, aus dem
neuen Flammrohr in Verbindung mit dem Regenerator D. R. P. Nr. 81964 und hauptsächlich aus dem neuen getheilten Brennlufterhitzer
D.
R. P. Nr. 86476. Das neue Flammrohr in Verbindung mit dem Regenerator ist mit zwei genau senkrecht über einander
liegenden
Brennlochreihen versehen, wodurch in Verbindung mit dem in letzter Zeit eingeführten siebförmigen Brennlufterhitzer
eine Heizwirkung
durch strahlende Wärme erzielt wird, wie sie bisher noch nicht erreicht worden ist. Durch den Brennlufterhitzer wird
die zum
Verbrennen nöthige Luft, in hohem Grade vorgewärmt, den Flammen zugeführt, wodurch lebhaft weisse und entsprechend
starke Hitze
ausstrahlende Flammen erzielt werden.
Die von Prof. Walther Hempel, Dresden, aufgestellten Versuche beweisen zahlenmässig, dass es bei der
Construction von Gasöfen, die ihre Wärme theilweise durch Strahlung abgeben sollen, gerechtfertigt ist, Flammen mit
vorgewärmter Luft zur Verbrennung zu bringen, und dass in der That der
stärker leuchtenden Flamme auch ein stärkeres Strahlungsvermögen für Wärme zukommt.
Textabbildung Bd. 304, S. 136
I Reflector; II Regenerator; III Heizkästen; B = neuer getheilter Brennlufterhitzer;
F = Neues Flammrohr in Verbindung mit dem Regenerator; Siemens' Regenerativ-Gaskaminofen mit neuem Flammrohr in
Verbindung mit
Regenerator und neuem getheilten Brennlufterhitzer.
Um zu sehen, wie sich die Verhältnisse bei verschiedenen Oefen gestalten, wurde ein Schirm in 1,5 m Entfernung von denselben
in einem
sehr grossen Raume aufgestellt, oder, im Falle die Oefen feststehend waren, in dem Raume bei offenen Fenstern gearbeitet,
so dass der
Raum seine Temperatur durch die Heizung nicht erheblich vermehren konnte. Die Temperaturerhöhungen in den Kasten
mussten demnach
beinahe ausschliesslich durch die strahlende Wärme hervorgerufen sein. Die Resultate sind in nachstehender Tabelle
angegeben.
In neuester Zeit wurden auch vom Regierungsbaumeister v. Ihering einehende Versuche mit Gasöfen
vorgenommen, welche ergaben, dass der Siemens-Ofen die grösste Wärmeausnutzung ermöglicht, also die rationellste
Heizung abgibt.
Textabbildung Bd. 304, S. 136
Art der Heizeinrichtung; Art der Aufstellung des Strahlungsmessers; Zeit-Dauer des
Versuchs in Minuten; Gasverbrauch in Liter in der Stunde; Zunahme der Temperatur des Strahlungsmesser untere Kasten,
mittlerer
Kasten, oberer Kasten; Warsteiner-Ofen R 4; Alter Kutscher-Ofen mit Bunsen-Brenner; Houben und Sohn-Ofen, Aachen,
klein; Houben
und Sohn-Ofen, gross, neu; Siemens-Ofen G für 65 cbm Raum mit Perlreflector; Siemens-Ofen, tiefer Reflector; Siemens-Ofen
m.
starker Vorwärmung d. Flammen; Siemens-Ofen mit starker Vorwärmung und Vorsatzreflector; Porzellanofen, nachdem
derselbe warm war,
Fenster geöffnet; Kaminfeuer (englisch) mit Holz, Fenster geöffnet