Titel: | Acetylenerzeuger. |
Fundstelle: | Band 305, Jahrgang 1897, S. 14 |
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Acetylenerzeuger.
Mit Abbildung.
Acetylenerzeuger.
Den vielseitigen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend, stellt die Internationale Gesellschaft für Beleuchtung jetzt
kleine, vertragbare und billige Acetylenerzeuger her, welche ausreichend sind, um
für etwa 10 Stunden ein helles, intensives Licht zu geben. Die Einrichtung ist so
getroffen, dass diese transportablen Apparate sowohl als praktische und handliche
Tisch- und Standlampe verwendet werden können, als sie auch, durch Schlauch- oder
Rohrverbindung in ein kleines Rohrnetz eingeführt, mehrere Brenner speisen
können.
Textabbildung Bd. 305, S. 14
Acetylenerzeuger.
Die Handhabung des Apparates ist folgende: A ist ein
Behälter, welcher so weit mit Wasser gefüllt wird, dass der Wasserspiegel den Boden
des Einsatzes E berührt. Der Einsatz E wird etwa ⅔ mit Carbidstücken gefüllt. Der obere
Theil C der Glocke B wird
ebenfalls zu ⅔ mit Carbid gefüllt, und nachdem der Rost S als Verschluss gegen das Herausfallen befestigt ist, wird die Glocke B über E in den Behälter
A gesetzt. Es wird ferner der Behälter D mit Wasser gefüllt, Hahn g und Füllschraube geschlossen und so über C
gesetzt, dass sich der Hahn oberhalb des Einlauftrichters F befindet. Sobald man nun den Wasserhahn g
öffnet, tropft Wasser, sobald sich der Wasserverschluss gefüllt hat, durch F auf das Carbid in E,
dadurch entwickelt sich Acetylen, welches zum Brenner gelangt, sobald man den Hahn
m öffnet. Es wird gut sein, den Hahn g nur so weit zu öffnen, wie für die Entwickelung des
Acetylens, den grossen oder weniger grossen Brennern entsprechend, erforderlich ist,
was man durch die Praxis leicht feststellen kann. Es regulirt sich der Wasserzufluss
aber auch ohne Einstellung des Hahnes, weil der vermehrte Druck unter der Glocke B den Flüssigkeitsstand in F erhöht, wodurch das unterste Ende des Lufteinlassrohres i geschlossen und dadurch der Wasserzutropf so lange
angehalten wird, bis durch Druckverminderung in B der
Wasserstand in F sinkt und der Luftzutritt durch i in D wieder frei
wird.
Wie zu ersehen ist, arbeitet also der Acetylenentwickler ganz selbsthätig, indem
sich die Entwickelung ganz nach dem Acetylen verbrauch richtet. Bei stärkerem
Verbrauch wiederholen sich die Wasserzuflussintervalle schneller, bei schwächerem
Verbrauch seltener, und hört die Entwickelung ganz auf, wenn kein Acetylen
verbraucht wird. Da nun aber stets eine gewisse Nachentwickelung durch den
angefeuchteten Kalkrückstand bleibt, so thut man gut, dieses nachentwickelte
Acetylen in einen kleinen Gasometer oder in ein Luftkissen, welches von der Firma
gleichfalls geliefert wird, zu leiten, da dasselbe sonst unverbrannt entweichen
würde.