Titel: | Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb. |
Fundstelle: | Band 305, Jahrgang 1897, S. 180 |
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Sprague's Fahrstuhlwinde mit
Schneckenradbetrieb.
Mit Abbildungen.
Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb.
Nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 45 * S. 1044,
ist in Fig. 1 die Lagerung einer einfachen
Schneckenwelle vorgeführt, wie dieselbe bei kleineren Aufzügen vortheilhafte
Anwendung findet. Auf die Schneckenspindel a, welche in
langen Lagerbüchsen b und c läuft, ist der Ring d aufgeschraubt und
durch Längskeil versichert. Derselbe trägt, beiderseitig durch Rothgussbüchsen
gehalten, die gehärteten Spurringe f, welche
gegensätzlich zu den festen Spurringen g und h gestellt sind. Um nun nach erfolgter Einstellung des
Mittelringes die äussere Ringplatte einzustellen, wird der Deckel i in einem Ring k mit
feinem Muttergewinde eingeschraubt und mittels einer Druckleiste l gegen Lösen gesichert. Selbstverständlich ist diese
Ringmutter k mittels Kopfschrauben an das Windengehäuse
befestigt.
Textabbildung Bd. 305, S. 180
Fig. 1.Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb.
Um die Spurzapfenreibung aufzuheben und den Druck im Schneckenrade zu ermässigen,
wird ein doppeltes Schneckentriebwerk mit Rechts- und Linksgangsteigung angewendet,
wobei Stirnräder die Verbindung beider Triebwerke auf die einzige Seiltrommel
vermitteln. Diese elektrisch angetriebene Aufzugwinde (Fig.
2 und 3) zeigt besondere
Eigenthümlichkeiten in Bau und Ausführung. Im Gehäuse a
lagert das Triebwerk, während der Seitenbock b die
beiden Zapfenlager trägt. In der trogförmigen Gestellmulde läuft die Antriebwelle
c mit Riemenscheibe d
und trägt zwei sogen. Hindley-Schnecken fg von 76 mm
Steigung, doppeltem Gewinde und entgegengesetzter Gangart, welche für je 1 m Hub des
Fahrgehäuses 7,9 Umdrehungen machen. Im Abstand von 410 mm liegen von der
Schneckenspindel c entfernt die Achsen, deren Zahnräder
h und i 736,6 mm
Theilkreisdurchmesser besitzen, während der mittlere Trommelkreis 1219 mm gross ist.
Diese Zahnräder sind getheilt ausgeführt, indem ein Zahnkranz m von halber Zahnbreite an das Rad i bezieh. h seitlich
angeschraubt wird, wodurch der aus Rothguss gefertigte Schneckenradkranz n zwischen beiden eingeklemmt ist, wobei Querkeile o zur Sicherung vorgesehen sind. Es sind zwei
Drahtseile in umgekehrter Aufwindung vorgesehen; an dem einen ist das Fahrgehäuse,
an dem anderen das Gegengewicht aufgehängt.
Textabbildung Bd. 305, S. 180
Fig. 2.Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb.
Bemerkenswerth ist bei Sprague's Fahrstuhlwinde die
Lagerung der Schraubenspindel, wobei zur Auffangung des axialen Druckes
Kugelspurplatten zur Anwendung kommen, deren besondere Einrichtungen nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 43 * S. 999, in
Fig. 4 bis 6 vorgeführt sind. Auf
die Schraubenspindel a, deren Mutter bewegliche
Seilrollen trägt und die ebenfalls in sinnreicher Weise zwischen den Gewindegängen
Kugelspuren enthält, ist die Ankertrommel der elektrischen Kraftmaschine aufgekeilt,
an deren Gestellrahmen b der Lagerkörper c seitlich aufgeschraubt wird.
Textabbildung Bd. 305, S. 180
Fig. 3.Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb.
In diesem Scheiben artigen Körper c ist die
Rothgussbüchse d für das glatte, 82,5 mm starke Ende
der Schraubenspindel a eingesetzt, an deren
Gewindestück eine Konusmutter f aufgeschraubt wird, mit
welcher eine Druckplatte g genaue Anstellung erhält.
Diese stützt mittels einer Zwischenlage aus Blei eine Stahlplatte h von 279 mm Durchmesser und 25 mm Stärke, während eine
zweite, gleich grosse Stahlscheibe i wieder mittels
Bleizwischenlage in einer entsprechenden Aussparung des Gestellrahmens c eingesetzt ist. Zwischen beiden Stahlscheiben h und i ist die
Kugelplatte k (Fig. 4) frei drehbar
gelegt, in deren Scheibe 240 Stück (17 : 32) Zoll grosse Löcher in zwei
Curvensystemen angebracht sind, welche, nach der archimedischen Spirale geformt, in
einander sich verschlingen, wodurch das Eindrücken von Kugelspuren verhindert wird,
was bei Vorhandensein kreisförmiger Kugelreihen nicht zu vermeiden wäre. In Folge
dessen behalten die Spurplatten h und i ihre ebenen Flächen, was für den Bestand der Kugeln
ebenfalls von grossem Vortheil ist. Diese (1 : 2)-zölligen Kugeln werden mit
annähernd 120 k pro Stück belastet, und es bewährte sich diese Kugellagerung erst nach
Einbringung der vorerwähnten plastischen Bleizwischenlagen. Diese Spurlagerung wird
ferner durch eine Glocke l dicht abgeschlossen, welche
zu einem Hohlzapfen m ausgebildet ist, auf dem die
ausgebüchste Bremsscheibe n sich frei drehen kann,
sofern die auf das glatte Spindelende o gekeilte
Nasenbüchse p in die Aussparung q der Bremsscheibennabe einsetzt, wodurch die Spindel a von jedem durch das Bremswerk veranlassten
Seitendruck befreit bleibt. Dieses Bremswerk dient eigentlich nur zur
Genaueinstellung der Fahrbühne an den Haltestellen und wird durch einen
Elektromagneten r bethätigt, welcher das Bremsband s anzieht, während zur Lüftung des Bremsbandes s die Windungsfeder t
vorgesehen ist.
Textabbildung Bd. 305, S. 181
Sprague's Fahrstuhlwinde mit Schneckenradbetrieb.