Titel: | Neue Gasmaschinen. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 305, Jahrgang 1897, S. 244 |
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Neue Gasmaschinen.
(Schluss des Berichtes S. 221 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Gasmaschinen.
G. Mees in Leipzig-Plagwitz (D. R. P. Nr. 89703) benutzt
die Abgase zur weiteren Arbeitsleistung in eigenartiger Form. Die Maschine ist in
Fig. 34 und 35 dargestellt.
Die Verbrennungsgase sind, nachdem sie im Arbeitscylinder A den grössten Theil der in ihnen aufgespeicherten Arbeit an den
Arbeitskolben abgegeben haben, noch immer hoch gespannt und werden dazu verwendet,
mittels eines in einem besonderen Ladecylinder L
vollständig unabhängig von der Kurbelachse sich bewegenden „freifliegenden“
Ladekolbens K eine bestimmte, vorher angesaugte
Luftmenge bis auf eine Spannung von etwa 1,5 at Ueberdruck zu verdichten und gegen
Mitte des Rückhubes des Arbeitskolbens P in den
Arbeitscylinder hinüberzudrücken; hierbei werden zunächst die noch in letzterem
zurückgebliebenen Verbrennungsgase ausgetrieben und alsdann wird durch Einführung
von Brennstoff in den Luftstrom die neue Gemischladung gebildet, welche, vom
Arbeitskolben noch weiter verdichtet, im todten Punkt des letzteren entzündet
wird.
Dieser Vorgang wird durch das in Fig. 35 eingezeichnete
Arbeitsdiagramm veranschaulicht. Steht die Maschinenkurbel im Punkt I, so legt der Arbeitskolben P nach fast vollendetem Arbeitshube den Kanal frei. Da zu gleicher Zeit
die Oeffnungen des Kolbenschiebers M mit dem letzteren
zusammenfallen und das mit dem Schieber verbundene Ueberströmventil v geöffnet ist, so können die Verbrennungsgase durch
den Kanal l in den Ladecylinder L entweichen. In diesem expandiren die Gase, den Kolben K vor sich her schiebend und dadurch die auf der
anderen Seite des Cylinders befindliche Luft vernichtend, so lange, bis der Druck
der Luft ihrer durch die Expansion verminderten Spannung das Gleichgewicht hält. Da
dieser Spannungsausgleich bei genügend grossem Ueberströmungskanal sehr schnell
erfolgt, so kann bereits im Punkte II, nachdem der
Arbeitskolben den Kanal wieder überdeckt und das Ventil v geschlossen ist, das Ausströmventil a
geöffnet werden, wodurch den noch im Arbeitscylinder sich befindenden
Verbrennungsgasen der Austritt ins Freie gestattet wird. Ein Theil der letzteren
wird nunmehr auf dem Wege von II nach III vom Arbeitskolben ausgetrieben, wobei ihre nur noch
geringe Spannung annähernd bis auf die Atmosphärenspannung fällt. Wird alsdann im
Punkte III das die Verbindung der Luftseite des
Ladecylinders L mit dem Arbeitscylinder herstellende
Einlassventil E geöffnet, so strömt die bis auf etwa
1,5 at Ueberdruck verdichtete Luft mit grosser Geschwindigkeit durch den Kanal p, geführt von der Ein- und Auslassventil trennenden,
in den Cylinder hineinragenden Scheidewand S, in den
letzteren ein, indem sie die noch in demselben zurückgebliebenen Verbrennungsgase
vor sich her und durch das Auslassventil a austreibt.
Nachdem somit der Cylinder durch die verdichtete Luft ausgespült wurde und sich nur
noch ein geringer Rest von Verbrennungsgasen in demselben befindet, wird das
Auslassventil im Punkte IV geschlossen. Das
Einlassventil E dagegen wird noch weiter geöffnet, und
da mit wachsender Oeffnung desselben auch das auf seinem Schafte sitzende Brennstoffventil
e geöffnet wird, so strömt nunmehr Luft und
Brennstoff in den Cylinder ein, letzterer aus dem Behälter D, in welchem er unter Druck steht, erstere durch den Kolben K getrieben, welcher sich, von den auf der anderen
Seite des Ladecylinders eingeschlossenen, immer weiter expandirenden
Verbrennungsgasen veranlasst, zum Ende des Cylinders hinbewegt. Ist die verdichtete
Luft bis auf einen geringen Rest aus dem Ladecylinder verdrängt und der
Arbeitscylinder mit brennbaren Gemischen geladen worden, so schliesst sich nach
eingetretenem Druckausgleich zwischen Arbeits- und Ladecylinder das Einlassventil
und mit ihm das Brennstoffventil im Punkt V, so dass
nunmehr bei weiterer Bewegung des Kolbens nach dem todten Punkte die Gemischladung
weiter verdichtet und in letzterem selbst gezündet werden kann, worauf die in Folge
der Expansion hochgespannten Verbrennergase bis zum Punkte 1, den Arbeitskolben vor sich herschiebend, expandiren. Zwecks Rückhubes
des Ladekolbens und der dabei stattfindenden Ansaugung von Luft durch das
ungesteuerte Ventil t ist derselbe durch eine
Kolbenstange mit dem Hilfskolben II verbunden.
Letzterer bewegt sich in einem besonderen kleinen Cylinder C, welcher durch den Kanal w mit dem
Arbeitscylinder in stets offener Verbindung steht. Der Durchmesser dieses Cylinders
ist so gewählt, dass der von der Explosionsspannung auf den Kolben ausgeübte Druck
genügt, um die Reibungswiderstände des Kolbens K, sowie
den Stauungsdruck der bei der Rückbewegung desselben auszutreibenden
Verbrennungsgase zu überwinden. Diese entweichen durch den Kanal l, das geöffnete Ventil v
und die mit dem Ausströmkanal r passenden Oeffnungen
r1 des
Kolbenschiebers ins Freie. Kurze Zeit, bevor der Ladekolben am Ende seines Hubes
angelangt ist, wird das Ventil, sowie der Ausströmkanal wieder geschlossen, so dass
die lebendige Kraft des Kolbens durch die Verdichtung der noch eingeschlossenen
Verbrennungsgase aufgezehrt wird.
Wird die Maschine mit Gas betrieben, so kann der Hilfscylinder bei entsprechender
Abmessung gleichzeitig als Gasverdichtungspumpe benutzt werden.
Die Steuerung des Ein- und Auslassventils erfolgt dergestalt, dass dieselben in einem
bestimmten Punkt zwangläufig geöffnet werden, wogegen die Schliessung durch das
Zusammenwirken der Steuerung mit den im Cylinder herrschenden Drücken erfolgt. Im
Punkte II des Arbeitsdiagramms wird die auf dem Schaft
des Ausströmventils a frei verschiebbare Büchse durch
einen Winkelhebel angehoben. Dies geschieht durch den Nocken einer Excenterscheibe
Y, welcher mittels der Stange und deren in eine auf
dem Schaft u frei bewegliche Büchse G auslaufenden gegabelten Ende, sowie eines gegen eine
Schneide wirkenden Spiesses den Hebel schwingen lässt. Hierdurch wird eine Feder so
stark gespannt, dass der durch die vorher stattgehabte Expansion der
Verbrennungsgase in den Ladecylinder herabgeminderte Druck auf das
Ausströmventil überwunden und letzteres geöffnet wird. Sodann erfolgt im Punkte III des Diagramms die Entlastung des Einlassventils E durch Anheben des Winkelhebels x und der Federbüchse V
von Stellung 1 auf Stellung 2 mittels der entsprechend gestalteten Excenterscheibe b und der Stange g. In
Folge der dadurch bewirkten Verminderung der Spannung der Feder i wird das Einlassventil durch die im Ladecylinder
eingeschlossene Druckluft gehoben und letztere tritt nunmehr in den Arbeitscylinder
ein, indem sie denselben in der bereits beschriebenen Weise ausspült. Mit
fortschreitender Oeffnung des Einlassventils wird sich die Luft im Cylinder
anstauen, da sie durch das verhältnissmässig kleine Auslassventil nicht mit gleicher
Geschwindigkeit austreten kann, als sie eingetreten ist. Durch die in Folge dessen
steigende Spannung wird das Auslassventil a auf seinen
Sitz gepresst, und zwar um so früher, je schneller die Spannung im Cylinder wächst.
Nun erst wird das Einlassventil E und mit ihm auch das
Brennstoffventil e durch weitere Entlastung ganz
geöffnet und der noch im Ladecylinder befindliche grössere Theil der Druckluft unter
Mitreissung von Brennstoff in den Arbeitscylinder übergedrückt. Haben sich nun nach
kurzer Zeit die Spannungen im Arbeits- und Ladecylinder ausgeglichen, so erfolgt, da
die Entlastung des Einlassventils mit dem Spannungsausgleich nicht gleichen Schritt
hält, der Schluss des letzteren, welcher durch die nunmehrige weitere Verdichtung
des Gemisches im Arbeitscylinder, sowie die gleichzeitige Zunahme der Federspannung
fest auf seinen Sitz gepresst wird.
Textabbildung Bd. 305, S. 245
Maschine von Mees.
Da beim Anlassen, sowie nach dem etwaigen Ausfall einer Zündung die Gemischbildung
wegen Fehlens der eine Vorverdichtung der Luft bewirkenden Verbrennungsgase nicht
auf die beschriebene Weise erfolgen kann, so ist die Steuerung so eingerichtet,
dass die Ladung des Cylinders in diesen Fällen in der bei Viertactmaschinen üblichen
Weise durch Ansaugen des Gemisches und darauf folgende Verdichtung erfolgen
kann.
Die Geschwindigkeitsregulirung der Maschine erfolgt durch Ausfallenlassen von
Ladungen in der Weise, dass das Ueberströmventil v bei
zu schnellem Gange geschlossen gehalten wird, wodurch die Verbrennungsgase im
Cylinder eingeschlossen bleiben und beim Rückhube des Kolbens verdichtet werden, um
sodann wieder zu expandiren, wobei der im Cylinder herrschende hohe Druck das
Oeffnen des Ein- und Auslassventils verhindert. Bewerkstelligt wird diese Regulirung
durch einen Pendelregulator, der mit dem von der Excenterscheibe R bewegten Schafte F
verbunden ist und dessen Spiess T bei normalem Gange in
die Schneide W trifft und dadurch das Ventil öffnet.
Das durch den Gewichtshebel B gebildete Pendel erhält
seinen regulirenden Anstoss durch die bei der Rückkehr aus der (das Auslassen der im
Ladecylinder eingeschlossenen Verbrennungsgase zum Zweck habenden) Auslasstellung
des Ventils und Kolbenschiebers in die Ruhelage stattfindende schnelle Bewegung nach
rechts. Hierbei wird bei zu schnellem Gange eine so grosse lebendige Kraft in dem
Pendel aufgespeichert, dass es während der einen Moment darauf (im Punkt 1 des Diagramms) zwecks Neueröffnung des Ventils durch
die Excenterscheibe R bewirkten entgegengesetzten
Bewegung des Schaftes F noch weiter nach rechts
schwingt, wodurch der Spiess T ausser Eingriff mit der
Schneide W kommt, an der letzteren vorbeistösst und das
Ventil geschlossen lässt.
Zum Ausstossen der Abgase und zum Füllen des Cylinders benutzt M. Bauer in Chemnitz (D. R. P. Nr. 89318) einen
Hilfskolben, welcher beim Arbeitshub an dem Arbeitskolben anliegt und mit diesem
vorgeht, während er beim Rückhub zunächst voreilt, um die Abgase auszustossen, und
dann zurückeilt, um eine neue Ladung in den Cylinder einzusaugen, bevor der
Arbeitskolben über die Hälfte seines Rückhubes zurückgelegt hat.
Bei der Maschine von F. Lutzmann in Dessau (D. R. P. Nr.
86765) ist ein auf der Arbeitskolbenstange frei verschiebbarer Pumpenkolben
vorgesehen, welcher während der Ansaugeperiode mit der Kolbenstange gekuppelt und am
Ende der Compressionsperiode von ersterer entkuppelt wird, wobei derselbe durch eine
während der Ansaugeperiode zusammengepresste Feder bei Beginn der
Compressionsperiode vorgeschnellt wird, wodurch das Ladungsgemenge in den
Arbeitscylinder eingepresst wird.
Zu beiden Seiten des Arbeitskolbens sind die auf der Kolbenstange verschiebbaren
Pumpenkolben abwechselnd durch eine Kuppeleinrichtung während der in jedem der
Pumpenräume vor sich gehenden Ansaugeperiode mit der Kolbenstange gekuppelt, bis zum
Ende der nach einander auf beiden Seiten des Arbeitskolbens eintretenden
Compressionsperiode von der Kolbenstange entkuppelt und werden in den
Compressionsperioden durch Federwirkung vorgeschnellt und drücken hierbei das
Ladungsgemenge in den Arbeitscylinder.
Bei der Maschine von R. Conrad in Wien (D. R. P. Nr.
90050) sind Arbeits- und Pumpenkolben um 90° versetzt. Fig. 36 und 37 erläutern die
Einrichtung.
Der Arbeitscylinder ist mit vier Auspufföffnungen 3
versehen, die um den ganzen Cylinderumfang vertheilt sind, wodurch eine
möglichst grosse Auspufffläche gewonnen wird. Ausserdem weist der Arbeitscylinder
unterhalb der Auspufföffnungen noch zwei einander gegenüberliegende Durchbrechungen
4 auf, die mittels der im Arbeitskolben
angebrachten Rillen 12 das Ansaugen frischer Luft bei
bestimmter Kolbenstellung ermöglichen. Der Arbeitscylinder ist in der Höhe der
Durchbrechungen 4 durch Röhren 5 mit dem äusseren Ende des Pumpencylinders 2
verbunden, welcher ausserdem noch durch zwei vom Pumpencylinderspiegel ausgehende
Röhren 6 in Verbindung mit einem Benzinverdampfer oder
Injector bekannter Art steht, der seinerseits durch die Rohre 7 mit dem Inneren des
Arbeitscylinders verbunden ist. Es stehen somit die Rohre 7 durch die Rohre 6 mit dem Pumpenraum in
Verbindung. Der Arbeitskolben 8 ist zur Einführung von
Luft mit einer Querbohrung 9 und einem in diese
mündenden Rohransatz 10 und zur Einführung von
Explosivstoff mit mehreren in diese mündenden Bohrungen versehen. Der Pumpenkolben
13 weist an seinem dem Arbeitskolben zu gelegenen
Theil einen Ringkanal 14 auf, von welchem aus axiale
Bohrungen 15 zur vorderen Kolbenfläche geführt sind.
Beide Kolben tragen die angelenkten und gelenkig mit einander verbundenen
Pleuelstangen 16 bezieh. 17, welche die Kurbelachse in Drehung versetzen.
Textabbildung Bd. 305, S. 246
Maschine von Conrad.
Nach der Entzündung geht der Arbeitskolben nach abwärts, der Pumpenkolben nach vorn.
Ersterer legt in der gezeichneten Stellung die Auspufföffnungen 3
fast ganz frei, wobei letzterer ungefähr die Hälfte seines Inhalts durch die zwei
Röhren 5, weiter durch die Kolbenbohrungen 9 und 10 durchgeblasen, so
dass sämmtliche verbrannten Gase einerseits durch die centrale Einführung der
Verdrängerluft und andererseits durch Oeffnungen 3 zum
Entweichen gebracht wurden. Bei weiterer Drehung von rechts nach links deckt der im
Todtpunkt stehende Arbeitskolben nur sehr langsam die Oeffnungen 3, während der Pumpenkolben rasch nach rechts geht und
den ringförmigen Kanal 14 mit den Mündungen der Rohre
6 in Verbindung bringt; es wird nun Luft sowohl
durch die Röhren 5 als durch die Röhren 6 gedrückt; die Luft aus den letzteren saugt mittels
Injectoren Benzin an. Das Gemisch tritt in die Röhren 7
ein, aus welchen dasselbe durch die in die Querbohrung 9 mündenden Bohrungen in den Kanal 9 gelangt
und sich hier mit der Beiluft aus den Röhren 5 mischt.
Das Gemisch gelangt endlich durch den Rohransatz 10 in
den Cylinder.
Während nun der Arbeitskolben heraufgeht und im – vollkommen abgeschlossenen –
Cylinderraum das Gemisch verdichtet, steht der Pumpenkolben in der Nähe seines
Todtpunktes nahezu still und beginnt sein Ansaugen, wenn der Arbeitskolben in die
Nähe seines oberen Todtpunktes gelangt. Während nämlich der Arbeitskolben die
Verdichtung vollendet und nach der Zündung den Anhub beginnt, verbindet die
kreisförmige Rille 12 die Durchbrechungen 4 mit den Röhren 5, so
dass Aussenluft in die Pumpe gesaugt wird. Bei dieser Stellung hängen die Rohre 6 und 7 mit den
eingeschalteten Injectoren in gleicher Weise wie bei Fig. 37 nur
sackgassenartig mit der Pumpe zusammen – indem der Arbeitskolben 8 die Mündung der Rohre 7
verschliesst –, so dass kein Benzin angesaugt werden kann.
Da die Röhren 6 genügend lang gemacht werden, kann auch
beim Freilegen der Mündungen der Röhren 6 aus letzteren
kein Benzin in den Pumpencylinder gelangen und ist jede Möglichkeit von Explosionen
in demselben ausgeschlossen, denn selbst bei 0,75 at absolutem Druck, also ¼ at
Unterdruck in der Pumpe (der thatsächliche Unterdruck beim Saugen ist 1/20 bis 1/30 at), wird
kein Benzindampf in die Pumpe kommen können, wenn das Rohr 6 grösser als ein Viertel des Rohres 7 ist,
wobei zu letzterem noch das Stück zu schlagen ist, um welches in der Zeit zwischen
zwei Hüben eventuell verdampftes Benzin aus der Düse in das Rohr 6 gestiegen ist; da nun thatsächlich die Länge der
Rohre 6 das Zehnfache jener der Rohre 7 beträgt, ist klar, dass kein Benzindampf in die Pumpe
kommen kann.
Die umfangreiche Patentschrift enthält noch mehrere Ausführungsformen dieser
Maschine.
Die in Fig. 38
dargestellte Maschine von T. David in Berlin (D. R. P.
Nr. 89096) erreicht bei jeder halben Drehung der Schwungradwelle eine Wirkung, indem
die Explosion nach einander auf zwei einander entgegengesetzt laufende Kolben
wirkt.
Zwei Kolben k1k2 laufen in einem
Cylinder c; die um 180° versetzten Kurbeln z1z2 laufen in
entgegengesetzter Richtung zu einander. Die Kolbenstange des unteren Kolbens k2 wird mittels
Stopfbüchse im oberen k1 geführt. Der untere Kolben k2 trägt einen nach unten sich öffnenden Ventilring
v, der unten eine Bügelfeder b,
oben einen Anschlagring r hat. Am Boden des
Cylinders ist ein Kreuz s angebracht.
Nachdem die Verpuffung im Raum e erfolgt ist, treibt die
Gasspannung den Kolben k2 nach oben, bis die Stellung der Kurbeln nach Fig. 39 erreicht ist und
die Kolben in der Stellung Fig. 38 stehen; hier stösst der Ventilring r
mit dem von oben kommenden Kolben k1 zusammen. Während nun in der Pfeilrichtung die
Kurbeln über den todten Punkt gehen, stösst Kolben k1 den Ventilring nach unten und öffnet so das
Ringventil v, welches bis zum Gebrauch geöffnet bleibt
(punktirte Stellung); das Explosionsgas strömt durch die Ventilöffnung unter den
oberen Kolben k1 und
treibt nun diesen während der zweiten Hälfte der Kurbelumdrehung vor sich her.
Kolben k2 geht unthätig
nach unten, bis die Feder b des Ringventils auf dem
Kreuz s aufliegt und er durch Vollendung des Hubes das
Ventil auf diese Weise fest auf seinen Sitz im Kolben gedrückt hat. Nun wird auf
irgend eine der bekannten Arten ein während des Herabganges des Kolbens in den
unteren Raum e gebrachtes Gasgemisch entzündet, und das
Spiel beginnt von Neuem.
Textabbildung Bd. 305, S. 247
Maschine von David.
Zwischen den Kolben k1k2 sind noch
die verbrauchten Gase, welche während der Annäherung beider Kolben durch das in
bekannter Weise bethätigte, zwischen den Hubgrenzen der Kolben gelagerte
Auslassventil a abgeführt werden.
Die Zweitactmaschine von L. Schneller in Augsburg (D. R.
P. Nr. 85107) besitzt einen Arbeitscylinder mit drei stufenförmig abgesetzten
Theilen verschiedenen Durchmessers, in denen je die Verdichtung der Ladung,
Luftverdichtung bezieh. Arbeitswirkung und Absaugung der Rückstände stattfinden.
Mg.