Titel: | Holzbearbeitung.Neuere Werkzeuge zur Holzbearbeitung. |
Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 29 |
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Holzbearbeitung.Neuere Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
(Fortsetzung des Berichtes S. 9 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Neuere Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
Hobel.
Der in Fig. 7 und 8 dargestellte
Schlichthobel von R. Gebet in Dahme (D. R. P. Nr.
88696) soll ein Einreissen der Späne verhindern, die Abnutzung des Messerspaltes
verhüten, den Messerspalt nach Belieben in seiner Weite verändern und ein leichtes
Hindurchgleiten ungleichmässiger Späne durch den Messerspalt ermöglichen.
Textabbildung Bd. 307, S. 29
Schlichthobel von Gebel.
Die Vorrichtung, welche aus Stahl hergestellt wird, besteht aus einer Platte a, bei welcher die der Messerschneide zugekehrte Kante
abgereift ist. Zu beiden Seiten des Hobels läuft die Platte a in Winkel bb1 aus, welche in ihrem Scheitelpunkt mittels einer durch eine
schlitzartige Durchbohrung im Hobel hindurchgehenden Schraube c drehbar und senkrecht verschiebbar an dem Hobel
befestigt sind. Die Schenkel b1 der Winkel sind an ihren Enden mit zu Punkt
c concentrischen Schlitzen d versehen. Mittels dieser letzteren und einer durch den Hobel
hindurchgehenden Mutterschraube e wird ein Verstellen
der Platte a im Messerspalt in wagerechter Richtung
ermöglicht. Sollen starke Späne gehobelt werden, wobei das Einreissen am häufigsten
vorkommt, dann wird die Platte a so eingestellt, dass
die untere Kante derselben um die halbe Spanstärke unter der Gleitfläche f des Hobels hervortritt. Die Schenkel b, welche zu starken Federn ausgebildet sind, gestatten
der Platte a beim Hobeln über rauhe Stellen eine
Bewegung gegen das Messer. Dadurch wird von derselben dicht vor der Schneide des
Messers ein Druck auf das Holz ausgeübt. Das Messer wird in Folge dessen gezwungen,
den Span dicht vor der Schneide vom Holze zu trennen, wodurch ein Einreissen
unmöglich gemacht wird. Ein Festklemmen der Späne im Messerspalt wird gleichfalls
durch die Federung der Schenkel b verhindert. Kleine
Holztheilchen, welche sehr oft den Messerspalt verstopfen, treten durch den vor der
Platte a gebildeten Spalt. Besonders vortheilhaft wird
die Vorrichtung noch dadurch, dass dieselbe bequem an jedem Hobel angebracht werden
kann, ohne an demselben eine bedeutendere Veränderung vornehmen zu müssen.
Textabbildung Bd. 307, S. 29
Nuthenhobel von Kneisel.
Bei dem in Fig. 9 und
10 dargestellten
Nuthenhobel der Firma Otto Kneisel in Zeitz (D. R. P.
Nr. 70320) ist die sonst übliche feststehende Feder des Nuthenhobels durch eine
verstellbare Feder ersetzt, die in Folge ihrer Verstellbarkeit zugleich als
Tiefstellung dient. Hierdurch werden dem Nuthenhobel neue und vortheilbringende
Eigenschaften verliehen, indem er bei weitem bequemer zu handhaben und auch ein
Verdrücken der Feder beim Festkeilen des Hobeleisens ausgeschlossen ist.
Die Feder des Hobels besteht aus den beiden einzeln beliebig einstellbaren Theilen
a und b. Beide Theile
sind mit Schlitzlöchern d versehen und können mittels
Schrauben auf beliebige Tiefstellung festgestellt werden, so dass dadurch die Tiefe
der Nuth gegen die Bahn des Hobels bestimmt und eine anderweite Stelleinrichtung zur
Bestimmung der Nuthentiefe überflüssig wird. Es kann hierbei nicht nur jeder
einzelne Theil der Feder unabhängig vom anderen eingestellt werden, sondern man kann
das Hobeleisen festkeilen, ohne dass hierbei der hintere Federtheil b in Mitleidenschaft gezogen wird.
Das Hobeleisen wird zuerst festgestellt und hiernach die hintere Feder, welche in
einer Nuth c des Hobeleisens Führung erhält, erst
mittels der Schrauben f in richtiger Lage befestigt. In
welcher Weise die beiden Federtheile zu einander gestellt werden, hängt stets von
der Art der Arbeit ab, die mit dem Hebel verrichtet werden soll.
Auf jeden Fall lässt sich die getheilte einstellbare Feder den verschiedensten
Zwecken anpassen. Ebenso kann die Bahn oder Form der Federtheile verschiedentlich,
d.h. gerade, rund oder hohl, je nach Art des Hobels selbst, gestaltet sein.
Der Schwerpunkt der Neuerung liegt darin, dass die Feder des irgendwie gestalteten
Nuthenhobels aus zwei einzelnen, unabhängig einstellbaren Theilen besteht, welche
durch ihre Einstellbarkeit zugleich die Tiefstelleinrichtung ersetzen.
Textabbildung Bd. 307, S. 30
Hobel zur Herstellung ebener oder gekrümmter Flächen oder profilirter
Gegenstände von Shears.
In der Tischlerei und in anderen mit derselben verwandten Industriezweigen bedient
man sich einer grossen Anzahl verschiedener Hobelarten zur Herstellung ebener oder
gekrümmter Flächen oder profilirter Gegenstände. Zur Erzeugung profilirter Leisten
oder Kanten ist für jedes Profil ein besonderes Werkzeug, Nuth-, Kehl- oder
Falzhobel o. dgl., erforderlich, so dass für eine mittelgrosse Werkstatt eine grosse
Sammlung kostspieliger Werkzeuge nothwendig ist. Um diese vielfach als Uebelstand
empfundene Nothwendigkeit zu beseitigen, wird der Hobel von W. Shears in Thames Ditton, England (D. R. P. Nr. 71743) derart
eingerichtet, dass verschieden geformte Eisen oder Messer in denselben eingesetzt
werden können.
Zu diesem Zweck ist der Hobel an der Unterseite mit einer auswechselbaren Sohle
ausgerüstet, welche unten eine der gewünschten Profilirung entsprechende Fläche
besitzt. Zur Aufnahme dieser Sohle ist der Hobelkörper unten mit einer
schwalbenschwanzförmigen Nuth versehen, während die Sohle selbst eine entsprechend
geformte Erhöhung oder Leiste besitzt. Sohle und zugehöriges Messer erhalten unten
gleiche Profilirung. Das Messer wird in der üblichen Weise eingesetzt, greift durch
einen entsprechenden Schlitz in der Sohle durch und hält somit auch diese in ihrer
Lage fest.
Bei der in Fig. 11
gezeigten Ausführungsart ist der eigentliche Hobelkörper a unten mit einer schwach keilförmigen Längsnuth a1 von schwalbenschwanzförmigem
Querschnitt ausgerüstet, in welche Nuth die Sohle b mit
ihrem ebenfalls schwalbenschwanzförmigen Ansatz b1 eingeschoben werden kann. Die Sohle b wird auf diese Weise sicher aber abnehmbar an dem
Hobelkörper festgelegt.
Zu dem Hobelkörper a gehört eine Anzahl verschiedener
Sohlen b, von denen jede eine andere Form hat.
Beispielsweise hat die Sohle des in Fig. 11 gezeigten Hobels
eine ebene Fläche, die in Fig. 12 gezeigte Sohle eine hohle, und die in Fig. 13 gezeigte eine
erhaben cylindrische Fläche. Den Sohlen kann jedoch jedes beliebige Profil gegeben
werden, wie sonst für die verschiedenen Hobelarten üblich ist. Mit Hilfe der
abnehmbaren Sohlen kann der Hobel in jede beliebige Hobelart verwandelt werden; so
kann beispielsweise der Flachhobel jederzeit in einen Hobel zur Herstellung
cylindrischer Flächen o. dgl. abgeändert werden.
Zusammen mit der abnehmbaren Sohle wird auch ein besonderes Messer oder Schneideisen
c angewendet, dessen Schneidkante mit der
Profilirung der Sohle übereinstimmt. Das Eisen c wird
in üblicher Weise in den Hobelkörper a
eingesetzt und festgelegt, wobei dasselbe in einen Schlitz b2 der Sohle eingreift
und somit auch letztere in ihrer Lage festzuhalten beiträgt.
In Fig. 14 ist gezeigt, wie diese Erfindung auch an
einem Nuthenhobel Anwendung finden kann. Die Sohle und Führung des hier
dargestellten Hobels ist abgerundet, es ist also hier ein gewöhnlicher Nuthenhobel
in einen Rundnuthenhobel verwandelt worden.
Soll der Nuthenhobel seine gebräuchlichere Gestalt wieder erhalten, so wird die
abgerundete Sohle entfernt und eine gerade Sohle eingesetzt.
Textabbildung Bd. 307, S. 30
Fig. 14.Nuthenhobel.
Ferner kann die Erfindung an einem Schab- oder Speichenhobel vortheilhaft angewendet
werden. Die Sohle hat hier eine gewöhnliche gerade Fläche. Der
schwalbenschwanzförmige Ansatz wird durch die Kanten der Sohle selbst gebildet,
anstatt wie vorher eine besondere Leiste zu besitzen.
Zum Einlassen von Winkelbeschlägen ist der in Fig. 15 und 16 abgebildete Hobel von
G. Goller und F.
Haefner in Bayreuth (D. R. P. Nr. 77214) bestimmt.
Der Hobelkasten a ist mit seitlich vorspringenden
Griffen b versehen. Zur Vergrösserung der
verhältnissmässig kleinen Sohle des Hobelkastens ist an der vorderen Seite ein
bogenförmiger Bügel c angebracht, welcher eine
Aussparung für das Hobelmesser e besitzt. Diese
Anordnung ist jedoch nur unwesentlicher Natur, da die Sohle des Hobelkastens jede
beliebige Gestaltung erhalten kann. In dem Hobelkasten ist das Hobelmesser e gelagert, dessen Schneide vermöge ihrer ∪-förmig gestalteten Form dreischneidig ist. Die beiden
Flanschen bezieh. seitlichen Vorschneider dieser ∪-förmig
gestalteten Schneide ritzen also die Seiten des auszuschneidenden Spanes ein,
während der ebenfalls als Schneide ausgebildete Mittelsteg den Span wegnimmt. Ueber
dem Hobelmesser e ist in der bekannten Weise ein
weiteres Eisen g zum Aufbiegen der Späne angeordnet.
Die Befestigung erfolgt durch eine Presschraube f,
welche durch ein mit Gewinde versehenes Loch h des
Hobelkastens hindurchführt.
Textabbildung Bd. 307, S. 30
Hobel zum Einlassen von Winkelbeschlägen von Goller u. Haefner.
Das dreischneidige Messer gelangt in einer Führung zur Anwendung, welche aus zwei an
einem Ende durch einen Bolzen i (Fig. 16) drehbar mit
einander verbundenen, rechtwinklig gestalteten Flacheisen k und l besteht, in welchen rechtwinklig
gestaltete Aussparungen l1 vorgesehen sind. Die Aussparungen l1 entsprechen in ihrer Breite genau der Breite des
einzulassenden Winkeleisens. An den beiden Enden des unteren rechtwinkligen
Flacheisens k sind Stifte m vorgesehen, welche in das Holz des Arbeitsstückes eingepresst werden, um
die Führung an der bestimmten Stelle unverrückbar festzuhalten, ohne Schraubzwingen
oder ähnliche Mittel anwenden zu müssen. An dem freien Ende des unteren Flacheisens
k ist ein fester Stift n und an entsprechender Stelle des oberen Flacheisens l ein Loch o vorgesehen,
in welches der Stift
n eingreift, wenn die beiden Flacheisen l und k sich decken.
Will man arbeiten, so bringt man das obere Flacheisen l
in eine derartige Lage, dass es das untere Flacheisen k
genau überdeckt, der Stift n also in das Loch o einpasst. Setzt man nun das Hobelmesser e in die Führungsnuth der Führung kl ein, so wird der wegzunehmende Span zunächst nur auf
geringere Tiefe herausgeholt, worauf man das obere Flacheisen l aus dem Stift n
heraushebt und um seinen Drehpunkt i ausschwenkt,
derart, dass nun der Span auf seine ganze Tiefe herausgeholt werden kann. Zum Zwecke
des Ausschwenkens ist eine Endkante des Führungsstückes l bei p zweckmässig etwas aufgebogen.
Die Endkanten des auszuschneidenden Spanes werden vorher mit einem Stemmeisen
vorgeschnitten. Die Doppelführung hat also lediglich den Zweck, zu verhüten, dass
das Hobeleisen sofort zu tief in das Holz eindringt. Will man einen Span von
geringerer Tiefe ausschneiden, so genügt ein einfacher Führungswinkel.
Der Gaisfuss, welchen Holzbildhauer und Holzschnitzer benutzen, leidet an dem
Uebelstand, dass er sich nach dem Schleifen von innen schlecht abziehen lässt. Der
Gegenstand der Erfindung soll diesen Uebelstand beseitigen.
Das Wesentliche an dem stellbaren Gaisfuss von W. Lips
in Berlin (D. R. P. Nr. 69201) sind zwei Balleisen (Stechbeutel), welche jedes für
sich geschliffen und abgezogen werden können. Dieselben haben Führung in einer Hülse
und stossen bei entsprechender Verlängerung mit der unteren Spitze ihrer Schneiden
stets in einem Punkt unter einem Winkel scharf zusammen. Das Festklemmen der
Balleisen geschieht durch einen Keilklotz, der sich auf einer Schraube durch Drehung
des Handgriffes vor- und rückwärts bewegen lässt.
Die in Fig. 17 und 18 dargestellte
Ziehklinge von E. Zimmermann in Leipzig-Gohlis (D. R.
P. Nr. 69001) zum Absehlichten und Abziehen von Flächen ist mit rinnenförmigen
Kanten versehen, welche ein öfteres und bequemeres Umlegen des Grades, sowie dadurch
eine längere Benutzung gestatten und folglich weniger oft nachgeschliffen zu werden
brauchen.
Die Ziehklinge besteht aus den beiden auf einander festlegbaren Platten a und b mit abgeschrägten
Kanten, von denen je zwei eine rinnenförmige Kante der Ziehklinge bilden, welche
nach Abnutzung durch Legen der einen Platte umgekehrt auf die andere, wie Fig. 18 zeigt, so dass
die beiden auf einer Seite der Ziehklinge gelegenen abgeschrägten Kanten der Platten
a und b eine Ebene
bilden, bequem nachgeschliffen werden kann.
Textabbildung Bd. 307, S. 31
Ziehklinge von Zimmmermann.
Das Festlegen der Platten a und b auf einander soll auf bekannte Weise geschehen.
Um nach einander je zwei auf einer Seite gelegene abgeschrägte Kanten der für das
Nachschleifen umgekehrt auf einander gelegten Platten a
und b (Fig. 18) schnell und
bequem durch Verschiebung der letzteren auf einander in die Lage bringen zu können,
in welcher beide eine Ebene bilden, werden diese Stellungen der Platten a und b mittels je in ein
Loch einer Platte stehenden Zapfen der anderen Platte festgelegt.
Die Platten a und b
der Ziehklinge werden mittels der in einen Schlitz auslaufenden Löcher der Platte
a und der Knöpfe g der
Platte b auf einander liegend gehalten. Für diesen
Zweck ist beim Aufeinanderlegen der Platten a und b jeder Knopf g durch ein
Loch geführt und durch Verschieben der Platten a und
b auf einander mit seinem Hals in den letzterem
angepassten Schlitz des betreffenden Loches bewegt, so dass die Köpfe sämmtlicher
Knöpfe g über einen Schlitz hinweggreifen und Platte
a an b anliegend
halten.
Form und Grösse der Löcher sind derart gewählt, dass beim Bewegen der Platte b auf a gegen die
Schrauben c gegen jede der letzteren die Kante eines
Loches stösst, wenn die auf einer Seite gelegenen abgeschrägten Kanten der Platten
a und b eine Ebene
bilden.
Das Festlegen der Platte a auf b geschieht durch Anziehen der Schrauben c,
da dieselben je mit einem Bund über das betreffende Loch greifen.
Der Grad bezieh. die Schärfe an der Ziehklinge dient dazu, bereits mit Hobel u.s.w.
vorbearbeitete Flächen möglichst sauber und glatt herzustellen, für welchen Zweck
die Ziehklinge auf der zu bearbeitenden Fläche in etwas geneigter Stellung zu
letzterer unter sanftem Druck hinzubewegen oder, wie man gebräuchlich sagt, die
Fläche mittels Ziehklinge abzuziehen ist.
Nachdem die Schärfe bezieh. der Grad abgearbeitet ist, wird ein neuer Grad durch
Anschleifen umgelegt. Nachdem dies mehrfach geschehen und die Kanten der Ziehklinge
derart abgenutzt sind, dass sich kein Grad mehr umlegen lässt, ist, um letzteres von
Neuem zu erreichen, jede Ziehklingenkante nachzuschleifen und dadurch für das
Umlegen des Grades wieder scharfkantig herzustellen.
Zum Abschälen und Schnitzen runder Gegenstände soll das Zieheisen von O. Keltsch in Erlangen (D. R. P. Nr. 79114) dienen.
Textabbildung Bd. 307, S. 31
Zieheisen von Keltsch.
Das Messer hat den bisher gebräuchlichen gegenüber eine bogenförmige Schneidkante und
besitzt einen starken und breiten Rücken (Fig. 19). Auf der einen
Flachseite des Rückens wird ein pultartiger Aufsatz b
aus Metall mit einer schräg liegend und gewölbten, als Gleitfläche dienenden Platte
aufgeschraubt. Diese Gleit- oder Führungsplatte d ist
beiderseits mit keilförmigen Stegen e fest verbunden,
deren mit Schlitzen versehene Lappen f mittels
Schrauben c an das Messer angepresst werden. Die
Schlitze in den Lappen f sind deshalb vorgesehen, damit
man den Aufsatz b mehr vor- oder zurücksetzen kann,
wodurch der Schneidwinkel geändert wird.
Für jedes Messer sind mehrere Aufsätze mit verschiedenen Krümmungshalbmessern
vorhanden, um verschieden starke Sachen schnitzen zu können.
Die Schrauben c stehen auf der Rückseite des Messers
nicht vor, so dass auch die Kehrseite des Messers aufgelegt werden kann, um eine
ebene Fläche zu schnitzen. Eine Abänderung dieser Anordnung wird von demselben
Erfinder angegeben (D. R. P. Nr. 82197). Das eine convexe Schneide besitzende
Schnitzmesser ist auf der convexen Fläche mit einer von der Schneide ab schräg
ansteigenden, der herzustellenden Aushöhlung entsprechenden Gleitfläche behufs
Aushöhlens runder oder flacher Gegenstände versehen. Das Werkzeug besteht aus dem
convexen Messer a (Fig. 20), welches nach
dem Rücken zu verstärkt ausläuft. Auf der convexen Fläche ist mittels Schrauben e ein Aufsatz b
verstellbar befestigt, welcher schräg aufwärts steigt und dessen convexe Form der
herzustellenden Aushöhlung entspricht. Je nachdem man den verstellbaren Aufsatz in
dem Schlitz d mehr oder weniger verschiebt, ist man in
den Stand gesetzt, eine grössere Höhlung zu erzeugen.
Es sei hier noch des Stemmeisens für schmale Nuthen gedacht, welches von G. Goller in Bayreuth (D. R. P. Nr. 82333) angegeben
ist. Es wird mit dem in Fig. 21 abgebildeten Werkzeug
bezweckt, durch einfaches Einschlagen ganz schmale Nuthen in Holz hervorzubringen
und gleichzeitig die Späne damit herauszuholen. Mit den bisherigen Stemmeisen war
eine genaue schmale Nuth sehr schwer auszuarbeiten, weil das Holz vom Eisen durch
das Zusammendrücken der Späne aus einander gekeilt wurde. Der Erfindung gemäss
werden die Späne durch die eigenthümliche Gestaltung der Messerschneide kurz
geschnitten und der nöthige Raum geschaffen, dass die Spänchen austreten können.
Textabbildung Bd. 307, S. 32
Fig. 21.Stemmeisen von Goller.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besitzt das Stemmeisen nicht eine gerade
Schneide, sondern es ist an seiner Stirnfläche wie eine Baumsäge mit Zähnen und
grösseren Aussparungen zur Aufnahme der Späne ausgestattet. Das Werkzeug wird in das
Holz eingeschlagen, wobei die zwischen je einem Paar Zähnen liegenden Fasern
abgeschnitten werden und sich in die Lücken l
einzwängen können. Damit die Zähne besser schneiden, sind sie etwas schräg
gefeilt.
Die in den Lücken l sitzenden Späne dehnen sich etwas
aus und werden in Folge dessen von dem Rücken r der
Zähne beim Ausziehen des Stemmeisens mit aus der Nuth entfernt. Das Eisen eignet
sich besonders für schmale Nuthen, in welche die Fischbänder von Thüren und Fenstern
u.s.w. eingelassen werden.
Das Stemmeisen kann von den Zähnen aus mit einer Eintheilung versehen sein, damit man
sieht, wie tief das Eisen beim Schlagen eindringt.
(Fortsetzung folgt.)