Titel: | E. Rein's Gewindeschneidmaschine. |
Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 59 |
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E. Rein's Gewindeschneidmaschine.
Mit Abbildungen.
Rein's Gewindeschneidmaschine.
Um dem Werkstück, Schraubenbolzen u. dgl. eine genaue Führung zu geben und denselben
daher unabhängig von der centralen Stellung der Gewindeschneidbacken zu machen, wird
die Werkschraube zwischen Spindelkopf und Reitstock gehalten und der
Gewindeschneidkopfschlitten durch eine Leitspindel zwangläufig bewegt, so dass die
Schneidbacken von dem axial gerichteten Vorschiebungsdruck entlastet sind.
Textabbildung Bd. 307, S. 59
Rein's Gewindeschneidmaschine.
Nach dem D. R. P. Nr. 69432 besteht diese von Droop und
Rein, Maschinenfabrik in Bielefeld, gebaute Maschine (Fig. 1 bis 4) aus einer trogförmigen
Wange a mit angegossenem Spindelstocklager b, Stufenscheibe d auf
Spindel c, welche von dieser oder durch eingeschaltete
Räderwerke f bethätigt wird. Ein ins Rasche
übersetzendes Räderwerk g treibt vom hinteren
Spindelende aus eine Steuerwelle h, welche durch eine
rückwirkende Räderübersetzung i die Leitspindel k treibt, welche im festgestellten
Reitstocklagerschlitten l läuft, der den
Reitstockkolben m bekannter Bauart trägt. Auf diesem
Schlitten l und beide, Reitstock m und Leitschraube k,
überdeckend, wird ein Schlitten n geführt, welcher den
Schneidkopf o enthält, dessen Arbeitsstelle durch ein
Strahlrohr q für Kühlflüssigkeit getroffen, wodurch
diese spanfrei erhalten wird. Am Schlitten o ist
ferner mit Excenterstellung die Leitspindelmutter p
aus- und einrückbar, wodurch der Schneidbetrieb, noch vor Ausrückung der
Schneidbacken, unterbrochen oder eingeleitet werden kann.
Textabbildung Bd. 307, S. 59
Rein's Gewindeschneidmaschine.
Bemerkenswerth ist noch der in Fig. 3 und 4
gezeigte Spannkopf r, in dem sich der mit zwei
gegensätzlichen Spannschrauben s versehene Schieber t in Führungen des Kopfes frei bewegen kann, wodurch
der in Folge ungleichmässiger Verschraubung durch s
eintretende Seiten druck, welcher bei fester Einspannung unvermeidlich wäre,
ausgeglichen wird.
Mit dieser Einrichtung wird nicht nur das Gewinde centrisch zur Bolzenachse, sondern
auch in der Gangsteigung gleichmässiger angeschnitten, weil die vom Vorschubdruck
entlasteten Schneidbacken nur zu Schneidarbeit herangezogen werden, so dass eine
ungleichmässige Erwärmung bezieh. ein Strecken der Werkstückschraube hintangehalten
wird.