Titel: | Maschinenelemente.Ueber Triebwerke mit Verwendung von Schrauben- und Schneckenrädern. |
Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 147 |
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Maschinenelemente.Ueber Triebwerke mit Verwendung von Schrauben- und
Schneckenrädern.
Mit Abbildungen.
Ueber Triebwerke mit Verwendung von Schrauben- und
Schneckenrädern.
A. Die cylindrischen Schraubenräder für sich kreuzende
Wellen.
Wenn auch diese Räder nicht eine solche Bedeutung für den allgemeinen Maschinenbau
besitzen wie Stirnräder gewöhnlicher Art, so rechtfertigt die steigende Verwendung
dieser von Hooke (im J. 1666) erfundenen und von White in Manchester (1808) wiedererfundenen
Schrägzahnräder im Werkzeugmaschinenbau, namentlich mit Rücksicht auf ihre
Herstellung, eine, wenn auch knappe, theoretische Behandlung, wobei auf die
einschlägigen Arbeiten von Willis, Keller,
Weisbach-Herrmann, Unwin und Holdinghausen
(Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1890
Bd. 34 Nr. 11 * S. 257) verwiesen wird.
Bei der allgemeinsten Grundform, dem „Rotationshyperboloid“ mit gerader
Berührungslinie, liegen die Radachsen in geneigten Ebenen und diese gehen in einem
kleinsten Abstande C an einander vorüber. Liegen die
Radachsen in parallelen Ebenen im Abstande C, unter
einem Schränkungswinkel a gegen einander geneigt, und
wird als Grundform der Cylinder gewählt, so kann die Berührung der gekrümmten
Zahnkanten nur in einem Punkte erfolgen.
Die Zähne selbst sind Schraubenkörper von einem schrägen Grundquerschnitt, welcher
der Zahnform gewöhnlicher Stirnräder entspricht. Der Steigungswinkel dieser
Schraubenlinie ist γ (Fig. 1), der Achsenwinkel
δ, dagegen heisst die Bogentheilung der Zähne in
der Radmittelebene der Sprung s, und während die
Normaltheilung t der senkrechte Abstand gleicher Zahnkanten
ist, wird die Zahntheilung p in der Achsrichtung der
Stich sein.
Hiernach folgt:
z . p = h
als Steigung für z Gewindegänge
(Zähnezahl) eines Rades vom Theilkreishalbmesser r,
demnach:
\frac{2\,\pi\,r}{h}=\frac{2\,\pi\,r}{p\,.\,z}=\frac{1}{p}\,.\,\frac{2\,\pi\,r}{z}=\frac{s}{p}=tg\,\delta
. (1
oder
\frac{p}{s}=tg\,\gamma=cotg\,\delta
bezieh. nach Fig. 1:
\frac{t}{s}=sin\,\gamma\,=cos\,\delta
\frac{t}{p}=cos\,\gamma\,=sin\,\delta
woraus durch Verbindung die Verhältnisse:
\mbox{bezieh.}\left{{\frac{p}{s}\,:\,\frac{s}{s}\,:\,\frac{t}{s}=cotg\,\delta\,:\,1\,:\,cos\,\delta}\atop{p\,:\,s\,:\,t=tg\,\gamma\,:\,1\,:\,sin\,\gamma}}\right\}\
.\ .\ .\ (2
folgen.
Textabbildung Bd. 307, S. 148
Fig. 1.Fig. 2.
Ist ferner bei zwei Rädern (Fig. 2)
δ + δ1 = α
der Schränkungswinkel der Achsen, bezieh.
γ + γ1 = β
der Schränkungswinkel der Radmittelebenen, also
β = (180 – α)
worin γ und δ die einzelnen vorbeschriebenen Steigungswinkel
bezieh. die Winkel der gemeinschaftlichen Berührungslinie, d. i. die Tangirenden an
Zahn und Theilrisscylinder beider Räder ist, so folgt vorerst für
r + r
1
= C
als Achsenabstand der Radhalbmesser
r = C – r
1
und weil zusammenlaufende Räder gleiche Normaltheilung haben
müssen, also
t = t1
ist, und weil nach Gleichung 2
t = s . cos
δ,
auch
t1= s1 . cos δ1
ist, so wird daher
s . cos δ =
s1 . cos δ1 . . . . . (3
bezieh.
\frac{s}{s_1}=\frac{cos\,\delta_1}{cos\,\delta}
folgen.
Da nun δ1 = (α ∓ + δ) wird, so entsteht
das Verhältniss:
\frac{s}{s_1}=\frac{\mp\,cos\,(\alpha\,\pm\,\delta)}{cos\,\delta}.
. . . . (4
Bekanntlich ist
2\,\pi\,r\,.\,\frac{n}{60}=v
die secundliche Umfangsgeschwindigkeit des einen Rades
bezieh.
2\,\pi\,.\,\frac{n}{60}=\frac{v}{r}=\omega
dessen Winkelgeschwindigkeit, sowie nach Gleichung 1
z . s =
2πr
und
z\,.\,\frac{t}{sin\,\gamma}=2\,\pi\,r,
also
z=\frac{2\,\pi\,r}{t}\,.\,sin\,\gamma . . . .
(5
die Gewindezahl, hiernach wegen t
= t1 wird
i=\frac{z}{z_1}=\frac{r\,.\,sin\,\gamma}{r_1\,.\,sin\,\gamma_1}
. . . . . (6
die Räderübersetzung sein.
Nun ist das Verhältniss der Zähnezahlen dem Verhältniss der Winkelgeschwindigkeiten
bezieh. demjenigen der Umlaufszahlen umgekehrt proportional:
\frac{z}{z_1}=\frac{\omega_1}{\omega}=\frac{n_1}{n} . . . .
. (7
während die Umlaufsgeschwindigkeiten den Sprungtheilungen s direct verhältnissmässig sind, so dass
\frac{v}{v_1}=\frac{\omega\,.\,r}{\omega_1\,.\,r_1}=\frac{s}{s_1}
. . . . . (8
folgt.
Werden diese Umfangsgeschwindigkeiten v = ab und v1
= ac maasstäblich in die Bewegungsebene (Mittelebene)
der Räder vom Centralpunkt a (Fig. 2) aus aufgetragen
und wird ferner zur Verbindungslinie fd eine Parallele
durch den Centralpunkt a gezogen, so bestimmen die
dadurch hervorgegangenen Winkel S oder y die Lage der Momentanachse der gemeinschaftlichen
Tangirenden, welche die Richtungslinie der Schraube im augenblicklichen
Berührungspunkte a ist. Dagegen ist die aus a auf cb gezeichnete
Senkrechte ad die gemeinschaftliche Normalcomponente
der beiden Umfangsgeschwindigkeiten. Da folgt nun nach dem Vorhergehenden, dass
diesen Geschwindigkeiten auch die Theilungen proportional sind, so dass ad = t die Normaltheilung der Zähne ist, wenn ab = s und ac=s1 die
Sprungtheilungen sind. Folgerichtig werden alsdann die Strecken af = p und ag = p1 die Zahnstiche sein müssen, während cb = u die maasstäbliche Grösse der relativen
Geschwindigkeit des Schleifens längs der Zahnrichtung vorstellt.
Aus dem Dreieck bac folgt nach dem Sinussatz:
\frac{c\,b}{a\,b}=\frac{sin\,\alpha}{sin\,(90-\delta_1)}=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}
und da ab = v = ω . r ist, so
folgt:
u=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}\,.\,v=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta}\,.\,v_1
. . . . . (9
Für parallele Achsen ist α = 0 und sin α = 0, daher auch die relative
Schleifgeschwindigkeit u = 0, während für α = 90°, sin α = 1:
u=\frac{v}{cos\,\delta_1}=\frac{v}{cos\,\delta}
bei winkelrecht geschränkten Achsen ein Grösstwerth entsteht.
Dieses Schleifen bedingt einen Reibungswiderstand, ohne dessen Berücksichtigung die
Kraftverhältnisse dieser Räder nicht wohl berechnet werden können.
Da in Fig. 2 ∢ dab = δ und ∢dac = δ1 ist, so wird nach
dem Cosinussatz aus dem Dreieck bac folgen:
(cb2) = s2 + s12 – 2 ss1cosα . . . (10
und da nach dem Sinussatz wie vorher
\frac{c\,b}{a\,b}=\frac{sin\,\alpha}{sin\,(90-\delta_1)}=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}
und weil ab = s ist, so wird
\mbox{bezieh.}\left{{cos\,\delta_1=\frac{s}{c\,b}\,.\,sin\,\alpha}\atop{cos\,\delta=\frac{s_1}{c\,b}\,.\,sin\,\alpha}}\right\}\
.\ .\ .\ (11
werden.
Hiernach sind für einen gegebenen Schränkungswinkel α
und für Sprungtheilungen s und s1 die Winkel δ und δ1
bestimmt und die beiderseitigen Steigungen der Radzähne festgelegt.
Aus der Gleichung 6 für die Räderübersetzung folgt ferner:
i . r1
sin γ = r . sin γ
und wenn für den Radhalbmesser r
sein Werth
r = C –
r1
aus dem Achsenabstande C
eingeführt wird, so entsteht aus
i . r1
sin γ1 = (C –r1) sin γ
\mbox{bezieh.}\left{{r_1=\frac{sin\,\gamma}{sin\,\gamma+i\,.\,sin\,\gamma_1}\,.\,C}\atop{r=i\,.\,\frac{sin\,\gamma}{sin\,\gamma+i\,.\,sin\,\gamma_1}\,.\,C}}\right\}\
.\ .\ .\ (12
wenn r1
= C – r eingesetzt wird. Für gegebene Steigungswinkel
γ und für einen kleinsten Achsenabstand C können hiernach bei gegebener Uebersetzung i die Radhalbmesser berechnet werden.
Aus Gleichung 1:
\frac{2\,\pi\,r}{h}=tg\,\delta=\frac{1}{tg\,\gamma}
folgt ebenso
r=\frac{h}{2\,\pi}\,.\,tg\,\delta=\frac{h}{2\,\pi}\,.\,\frac{1}{tg\,\gamma}
bezieh.
r_1=\frac{h_1}{2\,\pi}\,.\,\frac{1}{tg\,\gamma_1}.
Werden nun diese Werthe in die Gleichung 6 eingeführt, so entsteht für die
Uebersetzung die Beziehung:
i=\frac{z}{z_1}=\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{cos\,\gamma}{cos\,\gamma_1}
. . . . (13
woraus
i\,.\,\frac{h_1}{h}=\frac{cos\,\gamma}{cos\,\gamma_1}
folgt.
Wenn nun für γ = (β – γ1) bezieh. für
cos (β –
γ1) = cos β . cos
γ1 + sin β . sin
γ1
gesetzt und die Rechnung durchgeführt wird, so
entsteht
i\,.\,\frac{h_1}{h}=cos\,\beta+sin\,\beta\,.\,tg\,\gamma_1
und ferner
i\,.\,\frac{h_1}{h}\,.\,\frac{1}{sin\,\beta}-cotg\,\beta=tg\,\gamma_1,
ebenso wie
tg\,\gamma=\frac{1}{i}\,.\,\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{1}{sin\,\beta}-cotg\,\beta,
oder weil β = (180 – α) und γ = 90 – δ ist, so folgen weiter:
\left{{cotg\,\delta=tg\,\gamma=\frac{1}{i}\,.\,\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{1}{sin\,\alpha}+cotg\,\alpha}\atop{cotg\,\delta_1=tg\,\gamma_1=i\,.\,\frac{h_1}{h}\,.\,\frac{1}{sin\,\alpha}+cotg\,\alpha}}\right\}\
.\ (14
als Steigungswinkel der Radzähne für gegebene Uebersetzung i und ein bekanntes Steigungsverhältniss (h1 : h), wobei negative Werthe für die Tangenten
linksgängigem Gewinde entsprechen.
Durch Summation der Halbmesserwerthe
\mbox{und}\left{{r=\frac{h}{2\,\pi}\,.\,\frac{1}{tg\,\gamma}}\atop{r_1=\frac{h_1}{2\,\pi}\,.\,\frac{1}{tg\,\gamma_1}}}\right\}\
.\ .\ .\ (15
entsteht die Beziehung für den Achsenabstand:
C=(r+r_1)=\frac{1}{2\,\pi}\,.\,\left(\frac{h}{tg\,\gamma}+\frac{h_1}{tg\,\gamma_1}\right)
. . . . . (15a
durch welche die Richtigkeit der Rechnung nachgewiesen werden
soll.
Um nun die Steigungen zu ermitteln, wird, weil
h=z\,.\,p\mbox{ und
}\frac{p}{t}=\frac{tg\,\gamma}{sin\,\gamma}=\frac{1}{cos\,\gamma}
ist,
\mbox{bezieh.}\left{{h=\frac{z\,.\,t}{cos\,\gamma}}\atop{h_1=\frac{z_1\,.\,t}{cos\,\gamma_1}}}\right\}\ .\ .\ (15\mbox{b}
sein, demnach, wenn man in die Gleichung 15 für
tg\,\gamma=\frac{sin\,\gamma}{cos\,\gamma}
setzt und mit dem cos γ aus
Gleichung 15 b für h kürzt, folgt:
(r+r_1)=\frac{t}{2\,\pi}\,.\,\left(\frac{z}{sin\,\gamma}+\frac{z_1}{sin\,\gamma_1}\right),
woraus die Normaltheilung t
berechnet werden kann. Es folgt
t=\frac{2\,\pi}{\frac{z}{sin\,\gamma}+\frac{z_1}{sin\,\gamma}}\,C
. . . . (16
Wird dagegen in die goniometrische Beziehung:.
cos\,\gamma=\frac{1}{\sqrt{1+tg^2\gamma}}
aus Gleichung 15 b
cos\,\gamma=\frac{z\,.\,t}{h}
und aus Gleichung 14 für
tg\,\gamma=\frac{1}{i}\,.\,\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{1}{sin\,\alpha}+cotg\,\alpha
eingesetzt, so entsteht eine unmittelbare Beziehung für die
Normaltheilung t:
t=\frac{h}{z}\,.\,\frac{1}{\sqrt{1+\left(\frac{1}{i}\,.\,\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{1}{sin\,\alpha}+cotg\,\alpha\right)^2}}
(17
Diese Normaltheilung t wird auf das
Bogenscheitelstück aufgetragen, welches aus dem schiefen Cylinderschnitt der
Grundform an der Berührungsstelle entsteht.
Die Krümmungshalbmesser dieser Bogen sind:
\rho=\frac{r}{cos^2\gamma}
bezieh.
\rho_1=\frac{r_1}{cos^2\gamma_1}.
Der Normaltheilung t entsprechend werden die Zahnformen
in der üblichen Weise gebildet.
Sonderfälle:
I. Für Räder von gleichem Steigungswinkel
\gamma=\gamma_1=\frac{\beta}{2} ist nach Gleichung 6
i=\frac{z}{z_1}=\frac{r}{r_1}
und ebenso nach Gleichung 13
i=\frac{z}{z_1}=\frac{h}{h_1}
so dass
\frac{z}{z_1}=\frac{r}{r_1}=\frac{h}{h_1}
als Gleichheit der Verhältnisse folgt.
II. Für winkelrecht geschränkte Radachsen ist
α = β =
90°,
also
γ = (90 – γ1),
demnach
sin γ = sin (90 – γ1)
= cos γ1
und
cotg γ1= cotg (90 – γ) = tg γ,
und nach Gleichung 6
i=\frac{z}{z_1}=\frac{r}{r_1}\,.\,\frac{sin\,\gamma}{sin\,\gamma_1}=\frac{r}{r_1}\,.\,\frac{cos\,\gamma_1}{sin\,\gamma_1}
i=\frac{r}{r_1}\,.\,cotg\,\gamma_1=\frac{r}{r_1}\,.\,tg\,\gamma
bezieh. nach Gleichung 13
\frac{z}{z_1}=\frac{h\,.\,\cos\,\gamma}{h_1\,.\,\cos\,\gamma_1}=\frac{h}{h_1}\,.\,cotg\,\gamma.
Es ist daher
\frac{r}{r_1}\,.\,tg\,\gamma=\frac{h}{h_1}\,.\,cotg\,\gamma
und weil
cotg\,\gamma=\frac{2\,\pi\,r}{h},
so wird
\frac{r}{r_1}\,.\,\frac{h}{2\,\pi\,r}=\frac{h}{h_1}\,.\,\frac{2\,\pi\,r}{h},
woraus
h . h1
= 2πr . 2nr1 . . . . . (18
folgt, d. i. das Product der Steigungen gleicht dem Producte
der Radumfänge.
III. Bei parallelen Radachsen wird
β = γ + γ
1
=
180°
γ
1
=
(180 – γ)
sin γ
1
=
sin γ
tg γ
1
=
– tg γ.
Das eine Rad erhält rechts-, das andere linksgängige
Schraubenzähne, beide Räder aber gleiche Steigungswinkel. Für r + r1
= C folgen nach Gleichung 12:
\left{{r_1=\frac{1}{1+i}\,.\,C}\atop{\ \ r=\frac{i}{1+i}\,C}}\right\}\ .\ .\ .\ .\ .\ (19
als Radhalbmesser, welche in Gleichung 1 eingesetzt für
h=2\,\pi\,r\,.\,tg\,\gamma=2\,\pi\,\frac{i}{1-i}\,.\,C\,.\,tg\,\gamma
und
h_1=2\,\pi\,r_1\,.\,tg\,\gamma_1=-2\,\pi\,\frac{i}{1+i}\,.\,C\,.\,tg\,\gamma
ergeben, woraus
\frac{h}{h_1}=-\frac{i}{1}=\frac{z}{z_1}
als Verhältniss der Steigungen folgt.
Die gesammte Zahnreibung setzt sich aus zwei Theilen zusammen:
a) Aus der durch das relative Schleifen längs der Zahnrichtung
und
b) aus der durch das Gleiten der Zahncurvenflanken
bedingten.
Von diesen soll nur die erste (a) berücksichtigt werden.
Die Geschwindigkeit des relativen Schleifens ist, wie bereits bekannt, nach Gleichung
9:
u=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}\,.\,v.
Mit der gleichen Geschwindigkeit wird der aus der Normalkraft
N entstehende Reibungswiderstand fN zu überwinden sein.
Ist v die Geschwindigkeit der Kraft P (Zahndruck) und v1 diejenige des Widerstandes Q, so wird
0 = Q . v1
+ fN . u – v . P
sein, während
0 = Q – N cos δ1
+ f . N sin δ1
0 = Q – N (cos
δ1
– f . sin δ1)
bezieh.
N=\frac{1}{cos\,\delta_1-f\,.\,sin\,\delta_1}\,.\,Q=a\,.\,Q
als Normaldruck folgen wird, welcher in die obere Gleichung
eingesetzt
v . P = (v1
+a . f . u) Q
bezieh.
\frac{P}{Q}=\frac{v_1}{v}+a\,.\,f\,.\,\frac{u}{v}
ergibt.
Weil nun nach Gleichungen 8 und 3
\frac{v_1}{v}=\frac{s_1}{s}=\frac{cos\,(\alpha-\delta_1)}{cos\,\delta_1}
und nach Gleichung 9
u=\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}\,.\,v,
sowie
a=\frac{1}{cos\,\delta_1-f\,.,sin\,\delta_1}
ist, so wird nach Einführung dieser Werthe
\frac{P}{Q}=\frac{cos\,(\alpha-\delta_1)}{cos\,\delta_1}+f\,.\,\frac{sin\,\alpha}{cos\,\delta_1}\,.\,\frac{1}{cos\,\delta_1-f\,.\,sin\,\delta_1}
(20
als Kraftlastverhältniss sich ergeben.
Bei winkelrechter Achsenschränkung wird α = 90°, sin α = 1 und cos (α – δ1) = sin δ1, wobei nach
regelrechter Ausrechnung
\frac{P}{Q}=\frac{sin\,\delta_1\,.\,cos\,\delta_1+f\,.\,cos^2\,\delta_1}{cos^2\,\delta_1-f\,.\,sin\,\delta_1\,.\,cos\,\delta_1}
bezieh.
\frac{P}{Q}=\frac{tg\,\delta_1+f}{1-f\,.\,tg\,\delta_1}
entsteht.
Wird die Reibungszahl in Tangente des Reibungswinkels ausgedrückt, also f = tgφ gemacht und in Rechnung gesetzt, so wird
\frac{P}{Q}=\frac{tg\,\delta_1+tg\,\varphi}{1-tg\,\delta_1\,.\,tg\,\varphi}=tg\,(\delta_1+\varphi) . . (21
Ein Betrieb ist für P = ∞ unmöglich. Wird daher (δ1 + φ) = 90° bezieh. tg 90 =
∞, so entspricht dies δ1 = 90 – φ.
Wenn daher die Zahnrichtung des getriebenen Rades gegen die Radachse um δ1 ∾ 80° abweicht, so
ist ein Betrieb mit Schrägzahnrädern und winkelrecht verschränkten Achsen
ausgeschlossen.
Für (δ + δ1) = 90° wird nach Gleichung 6
\frac{r_1\,.\,z}{r\,.\,z}=\frac{sin\,\gamma}{sin\,\gamma_1}=\frac{cos\,\delta}{cos\,\delta_1},
weil cos δ = cos (90 – δ1) = sin δ1 ist,
\frac{r_1\,.\,z}{r\,.\,z_1}=\frac{sin\,\delta_1}{cos\,\delta_1}=tg\,\delta_1
sein, woraus
\frac{r_1}{r}=\frac{z_1}{z}\,.\,tg\,\delta_1
als Verhältniss der Radhalbmesser bezieh. der Krafthebelarme
folgt.
Wird das Verhältniss der Kraftmomente
\frac{r_1\,.\,Q}{r\,.\,P}=\frac{M_1}{M}=\frac{z_1}{z}\,.\,tg\,\delta_1\,.\,\frac{Q}{P}
gemacht und
P = tg (δ1
+φ ) . Q
gesetzt, so ist
\frac{z_1}{z}\,.\,\frac{tg\,\delta_1}{tg\,(\delta_1+\varphi)}\,.\,\frac{Q}{Q}=\frac{M_1}{M},
woraus
\frac{z_1}{z}=\frac{tg\,(\delta_1+\varphi)}{tg\,\delta_1}\,.\,\frac{M_1}{M} . . . . . (22
sich ergibt.
Wird das Verhältniss
\frac{tg\,\delta_1}{tg\,(\delta_1+\varphi)}=\mu
als Wirkungsgrad bezeichnet, so folgt
\frac{tg\,\delta_1}{tg\,(\delta_1+\varphi)}\,.\,\frac{z_1}{z}\,.\,M=M_1
bezieh.
M_1=\mu\,.\,\frac{z_1}{z}\,.\,M . . . . . (23
als statisches Moment der Widerstandskraft Q bezieh. M1
= Q . r1.
Da für φ = 6°
tg φ = 0,1 = f
als Reibungszahl stählerner bezieh. Bronzeräder im Eingriff
mit gut geölten Gusseisenrädern angenommen werden kann, so folgen für
Steigungswinkel
δ
1
=
6°
8°
10°
12°
14°
16°
18°
tgδ
1
=
0,1
0,14
0,176
0,213
0,25
0,287
0,325
tg (δ1 + φ)
=
0,213
0,25
0,287
0,325
0,364
0,404
0,445
Wirkungsgrade μ
=
0,47
0,56
0,60
0,65
0,68
0,71
0,73
Einen wesentlichen Einfluss auf den Wirkungsgrad der Schraubenräder haben nebst dem
grundlegenden Factor, dem Steigungswinkel, noch die Elemente, welche die Grösse der
Reibungszahl bestimmen, wie Materialbeschaffenheit, Härte, Politurfähigkeit und
Flächenpressung der Radzähne, ausserdem noch Oelmaterial, Temperatur desselben und
Gleitgeschwindigkeit der Zähne. Wie beträchtlich die Abweichungen des Wirkungsgrades
durch Geschwindigkeitswechsel werden können, zeigt die folgende Tabelle A, welche
nach Versuchsergebnissen von W. Sellers und Thurston zusammengestellt sind (vgl. Zeitschrift d. V. d. I., 1887 Bd. 31 Nr. 22 * S. 455).
Trotzdem hierin Zahnflanken- und Zapfenreibung
Tabelle A. Mittlere Wirkungsgrade μ
in Procenten.
Textabbildung Bd. 307, S. 151
Minutliche Umlaufszahl des
Getriebes; Theilkreisgeschwindigkeit des treibenden Rades; Stirnräder; SchraubenräderSchraubenräder, Schneckenräder;
Bemerkungen; Gewindezahl, Steigungswinkel, Uebersetzung; v m/Sec. minutliche
Theilkreisgeschwindigkeit des treibenden Schrauben- oder Schneckengetriebes.,
Bei z = 1 ist die Schleifgeschwindigkeit Zahndruck P wechselnd bei
Stirnrädern 200 bis 1800 k, bei Schraubenrädern 500 bis 2400 k, Alle
Schraubengetriebe von d = 101,6 mm Durchmesser laufen in dasselbe Rad von D =
473 mm Durchmesser und z1 = 39 Zähnezahl, Radzapfendurchm. d3 = 75 mm
Getriebzapfen d2 = 75 mm ist zugleich Spurzapfen. Zwischen diesen und der
Spurpfanne ist ein loser Druckring aus Hartbronze eingelegt. Temperatur des
Oelbades schwankt zwischen 40 und 80° C.
beider gusseisernen Räder mit inbegriffen sind, so weist
diese Zusammenstellung doch wesentlich höhere Wirkungsgrade auf, als das
vorbeschriebene Beispiel.
(Schluss folgt.)